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#Pferdesport3000 Folge 1: Wie Janne Meyer-Zimmermann den Dialog zwischen Profi- und Breitensport fördern will

Host Christian Kröber und Co-Host Frederice Baack von der Initiative #EqualEquest beschäftigen sich in der mehrteiligen Podcast-Reihe mit dem Thema, wie der Pferdesport in der Zukunft aussehen kann. Dazu sprechen sie mit Persönlichkeiten aus Spitzensport, Wissenschaft, mit Richtern und Reiter*innen aus der Mitte der Gesellschaft über Themen, die den meisten Pferdeleuten unter den Nägeln brennen.

Mit dem Blick aus dem aktiven Spitzensport steht Springreiterin und Mitinitiatorin von #EqualEquest, Janne Friederike Meyer-Zimmermann, in Folge 1 der Podcast-Reihe #Pferdesport3000 Rede und Antwort. Welchen Anteil haben Profireiter daran, das angeknackste Image des Sports zu verbessern? Welche Rolle spielt dafür der offene und ehrliche Austausch mit Reitsportfans? Und wie sieht es eigentlich mit der Gleichberechtigung im Pferdesport zwischen den Geschlechtern aus? Antworten auf diese Fragen, was Janne von einer Frauenquote in Reitsportteams hält, was sie bei Olympia 2012 in London ganz besonders fasziniert hat und warum sie glaubt, dass man es auch heute noch als „Normalo-Reiter“ in den großen Sport schaffen kann, erfahrt ihr in dem Podcast.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]
[00:00:02-00:00:13]
Heute die allererste Folge unserer neuen Miniserie im WeHouse-Podcast Pferdesport 3000 mit Springreiterin und Athletin Janne Friederike Meyer-Zimmermann. Musik

[SPEAKER 1]
[00:00:16-00:00:39]
Auf dem Turnier selber müssen wir dafür bereit sein, dass man einfach auch mal vom Publikum angesprochen wird und jemand sagt, Mensch, darf ich dich mal dazu was fragen? Warum hast du dieses Gebiss zum Beispiel? Warum hast du den Nasenrieben? Findest du, dass er richtig sitzt? So, dann habe ich die Möglichkeit, darauf zu antworten. Herzlich willkommen beim Rehorse Podcast mit Christian Kröber.

[SPEAKER 2]
[00:00:41-00:01:06]
Vielfach schon besprochen und häufig thematisiert die Zukunft der Pferdewelt bei uns im Podcast. Jetzt machen wir eine ganze Miniserie daraus. Ein Blick in die Zukunft aus der heutigen 2024er Perspektive. Und da freue ich mich sehr, dass ich nicht alleine bin. Denn das Ganze ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Initiative Equal Equest. Und ich habe jetzt hier für diese Miniserie einen Co-Host. Hallo, liebe Friederike Bark.

[SPEAKER 3]
[00:01:07-00:01:09]
Ja, hallo, lieber Christian. Ich freue mich sehr, dass ich dabei sein darf.

[SPEAKER 2]
[00:01:10-00:01:15]
Was ist Equal Equest? In der Kürze, bevor wir rein starten, mit unserem ersten Gast.

[SPEAKER 3]
[00:01:15-00:01:53]
Equal Equest ist eine Initiative für mehr Chancengerechtigkeit im Reitsport. Wir sind 2022 gestartet mit dem Ziel, durch eine Änderung des internationalen Regelwerks der FII, dem Internationalen Verband, eine zeitlich begrenzte, aber flexible Pause für Reiterinnen in Schwangerschaft und Mutterschutz zu ermöglichen. Dafür haben wir viel Aufklärungsarbeit, Lobbyarbeit und PR gemacht. Anfang 2023 kam der Erfolg und die FEI hat ihre Regularien angepasst. Doch unser Anspruch ist es, den langfristigen Erfolg für Frauen im Spitzensport auch zukunftsorientiert chancengerecht aufzustellen.

[SPEAKER 2]
[00:01:53-00:02:32]
Und vor allen Dingen für die Zukunft aufzustellen, deswegen auch dieses Gemeinschaftsprojekt. Wir wollen zusammen mal in die nächsten 10, 15, vielleicht auch 20 Jahre schauen, wohin entwickelt sich eigentlich unsere Pferdewelt, was sind die großen Trends, was sagen verschiedene Stimmen auch aus der Pferdewelt. Dazu haben wir fünf Gäste, unter anderem die Gegenwart-Schriftstellerin Juli C. oder auch Christoph Hess und natürlich Janne Friederike Meyer-Zimmermann, die jetzt als erstes Bei uns im Podcast ist in dieser Miniserie, wir steigen ein, der Blick einer Aktiven, einer Olympionikin, einer Athletin auf das Ganze. Also, los geht's.

[SPEAKER 1]
[00:02:32-00:02:33]
Hallo Janne.

[SPEAKER 2]
[00:02:33-00:02:40]
Hi. Schön, dass du da bist. Heute das erste Mal, dass ich jemanden an meiner Seite habe. Mit dir, liebe Friederike.

[SPEAKER 3]
[00:02:40-00:02:41]
Ja, sehr schön. Ich freue mich.

[SPEAKER 2]
[00:02:42-00:03:16]
Und liebe Janne, unsere Miniserie in diesem Podcast ist überschrieben mit Pferdesport 3000. Wir wollen über die Zukunft sprechen. Wie können wir mehr Menschen mit dem Pferdesport begeistern? Wo stehen wir jetzt gerade? Und du als Springreiterin, du hast ja ein Gefühl dafür, wie sich gerade der Spitzensport entwickelt. Wir wollen auf die Breite auch schauen, auf den Breitensport. Aber wenn man jetzt den Status Quoma beleuchtet, aus deiner Brille heraus, Man hat das Gefühl, der Pferdesport steht derzeit unter Druck. Es gibt mehr schlechte Meldungen als gute Meldungen. Woran liegt das aus deiner Sicht?

[SPEAKER 1]
[00:03:17-00:04:28]
Ja, ich glaube, das ist ein weites Thema. Ich komme ja eigentlich aus einem breiten Sport. Also ich komme aus einer pferdebegeisterten Familie. Mein Vater hat die Leidenschaft fürs Pferd in die Familie gebracht. Wir sind keine Profisportfamilie. Und Profisport stand bei uns auch immer ganz hinten an. Also das hat sich bei mir dann tatsächlich nachher so entwickelt. Aber mein Vater züchtet Pferde, weil er Pferde liebt. Und ich habe mit Ponyreiten ohne Sattel durch den Wald angefangen. Das heißt, ich komme tatsächlich aus dem Breitensport und aus der Masse. Und da war auch nie geplant, dass ich mal Springreiterin werde, sondern das hat sich so entwickelt. Und das war ein langer Weg. Deswegen glaube ich, kann ich eigentlich auch ein breites Publikum nachempfinden, die vielleicht manchmal ein bisschen viel Abstand zum Sport verspürt und nicht weiß, was da passiert und denen vielleicht auch mal so der Blick hinter die Kulissen fehlt.

[SPEAKER 2]
[00:04:28-00:04:41]
Aber wo genau kommt dieser Abstand her? Ist es nur, dass man nicht weiß, was quasi... wie du sagst, in den Kulissen passiert, zum Beispiel auf den Abreiterplätzen oder in den Stallungen oder wie du hier trainierst beispielsweise oder ist noch mehr dahinter?

[SPEAKER 1]
[00:04:41-00:06:03]
Ja, ich glaube zum Beispiel, dass wir jahrelang vielleicht zu wenig Einblick wirklich in die Geschichten der Pferde gegeben haben. Jetzt ist auf einmal so mit Druck, was man was machen möchte. Ja, auch muss man ja sagen, mit der Kampagne Do It Right ist Ist, glaube ich, grundsätzlich ein guter Ansatz, kommt aber auch spät, in Anführungsstrichen. Kann natürlich auch nicht einfach nur ein Greenwashing sein, sondern muss so sein, dass man sagt, Mensch, pass mal auf, wir sind bereit, bestimmte Dinge zu hinterfragen, die vielleicht aber auch gar nicht nur in unserem Sport stattfinden, sondern manches ist einfach auch ein gesellschaftliches Problem, muss man jetzt auch einfach mal ganz ehrlich sagen. Denn Fehler werden ja nicht nur im Sport verursacht. und nicht nur mit Pferden gemacht, sondern generell in der Gesellschaft. Und da muss man sich auch der Kritik stellen. Und das andere ist, wir müssen wirklich auch bereit sein, einen Blick in unsere Stallung, in unser Trainingssystem und eben hinter die Kulissen zu erlauben und Leute einzuladen, einmal die Geschichte von unseren Sportpferden wirklich miterleben zu dürfen. Und dann... sich danach ein neues Urteil zu bilden.

[SPEAKER 3]
[00:06:03-00:06:14]
Wenn man jetzt so auf alte Klischees zurückkommt, wie Sportpferde kommen gar nicht auf die Weide, sind nur einmal am Tag draußen, damit sie sich nicht verletzen. Wie sieht der Alltag deiner Pferde aus?

[SPEAKER 1]
[00:06:14-00:08:22]
Tatsächlich sind meine Pferde sehr viel draußen. Wir halten unsere Pferde sehr natürlich, finde ich auch wichtig. Trotzdem muss man auch da sagen, meine Hengste sind natürlich nicht irgendwie in der Herde zusammen draußen, sondern nur einzeln auf dem Paddock. Das ist so, da möchte ich den Herdenkampf nicht hier auf dem eigenen Hof ausgetragen haben. Aber meine Wallache und Stuten sind alle immer auch auf der Weide oder bei schlechtem Wetter auf dem Paddock und Das ist aber nur ein kleiner Teil. Ich glaube, dass wir wirklich hier, zumindest bei uns im Stall, sehr darum bemüht sind, ein pferdegerechtes, gutes Leben gewährleisten zu können. Und mit viel Pflege, mit viel Fürsorge, mit viel Abwechslung. Was nicht heißt, dass nicht trotzdem auch Fehler passieren können. Ich habe auch manchmal eine Runde in einer Prüfung, die ich mir dann angucke und wo ich denke, Mensch, da bist du jetzt... hast dreimal zu viel mit der Hand durchgekommen oder hast eine Situation nicht so geritten, wie du sie eigentlich geplant hast. Und das ist dann keine böse Absicht. Und der Kritik würde ich mich auch stellen. Würde ich sagen, ja, aus dem und dem Grund ist es mir dann im Parcours nicht so geglückt, wie ich es gerne gemacht hätte. Und ich weiß auch, dass es besser geht und ich es eigentlich auch besser kann. Trotzdem ist es mir passiert. Ich glaube, dem muss man sich dann auch stellen. Aber ich finde auch wichtig, wirklich Einblicke daran zu zeigen, wie wir tagtäglich mit den Pferden arbeiten. Und diese Liebe zum Pferd, oder bei mir ist es tatsächlich auch zum Pony entstanden, die sehe ich jetzt wieder bei meinem Sohn Friedrich. Das hat mit Sport gar nichts zu tun. Das ist einfach ein ganz großer... Begeisterung für dieses wunderbare Lebewesen. Und ich glaube, dass das etwas ist, was wir eben auch hochhalten müssen und uns auch gegenseitig daran erinnern müssen, dass das das ist, was uns alle vereint.

[SPEAKER 3]
[00:08:23-00:08:32]
Also würdest du sagen, diese Freundschaften zwischen Reiter und Pferd, die dich wahrscheinlich gerade zu Beginn deiner Karriere begleitet haben, die hast du auch noch heute?

[SPEAKER 1]
[00:08:32-00:09:47]
Ja, natürlich. Bis heute habe ich bestimmte Herzenspferde mit denen ich einfach über so viele Jahre zusammengewachsen bin, die ich länger und besser kenne als meinen eigenen Mann. Das ist ja einfach so. Vielleicht Pferde, die bei meinen Eltern geboren sind, ist es natürlich jetzt bei mir vielleicht auch noch was Besonderes, dass wir auch einige meiner Pferde wirklich selber gezüchtet haben, die von Fohlen auf kennen. Vom Anreiten, vom ersten Verladen bis hin zu Momenten, wo man dann in schwere Prüfungen eingeritten ist. Und Da habe ich, glaube ich, wirklich auch den Blick für was andere Leute empfinden, die vielleicht nicht sich für den Sport begeistern, sondern einfach nur fürs Pferd. Und das ist mindestens genauso viel wert. Ganz im Gegenteil. Wir, die uns auch für den Sport noch begeistern, wir sind in der Bringschuld zu zeigen und eben auch Einblicke zu schaffen, dass es unseren Pferden genauso gut geht wie dem top gepflegten Freizeitpferd.

[SPEAKER 2]
[00:09:47-00:09:50]
Wie schaffst du diese Einblicke? Also ganz konkret, was bedeutet das dann?

[SPEAKER 1]
[00:09:50-00:10:34]
Ja, tatsächlich glaube ich, schaffe ich sie auch noch nicht genug. Ich versuche ansprechbar zu sein auf Turnieren. Ich habe das immer mal wieder, dass mich wirklich auch Fans, mitunter gar nicht Fans von mir, sondern Fans meiner Pferde, fragen, was macht denn Messi oder wie ist die Form oder was habt ihr heute schon mit ihm gemacht? Das heißt, ich versuche ansprechbar zu sein. Ich versuche auch... über Social Media immer mal Einblicke zu geben. Da muss man natürlich ehrlicherweise sagen, das ist mit einem gewissen Aufwand verbunden und es ist ja auch nur ein kleiner Einblick. Das heißt, jeder kann theoretisch mal eben schnell ein schönes Video von der Weide posten und damit ist es auch noch nicht gewohnt.

[SPEAKER 2]
[00:10:34-00:10:36]
Und die Realität könnte anders aussehen.

[SPEAKER 1]
[00:10:36-00:12:42]
Genau, und die Realität könnte anders aussehen und damit ist es nicht getan. Trotzdem glaube ich, ist es wichtig, im Rahmen dessen, was möglich ist, einfach Einblicke zu schaffen. Vielleicht auch mal ins Training, einfach mal mitfilmen, mal gucken, Leute einladen. Wir haben jetzt in den In den nächsten zwei Monaten tatsächlich zweimal, einmal Jugendzüchter, einmal von der FN organisiert, dass Leute zu uns auf den Hof kommen und wir mal einen Trainingseinblick geben. Ich habe Jugendtalent-Tag mit der UZHO-Versicherung zusammen. Da gebe ich tatsächlich nur Unterricht, aber da versuche ich auch meinen... mein Wissen und meine Ideen nach bestem Wissen und Gewissen weiterzugeben. Und ich glaube, das ist alles nur ein kleiner, kleiner Beitrag. Aber eben auch auf dem Turnier selber müssen wir dafür bereit sein, dass man einfach auch mal vom Publikum angesprochen wird und jemand sagt, Mensch, darf ich dich mal dazu was fragen? Warum hast du dieses Gebiss zum Beispiel? Warum hast du den Nasenriemen? Findest du, dass der richtig sitzt? So, dann habe ich die Möglichkeit, darauf zu antworten. Und eben zu sagen, ja, aus dem und dem Grund, das und das habe ich schon ausprobiert. Warum hast du die Ohrenmütze? Willst du irgendwie, soll dein Pferd nichts mitkriegen? Und dann habe ich die Chance zu erklären, doch, tatsächlich bin ich auch ein Fan davon, wenn Pferde viel hören. Aber mitunter in so einer Geräuschkulisse wie zum Beispiel beim Hamburger Derby finde ich es selber manchmal an der Grenze laut. Natürlich auch mitreißend, aber schon auch sehr laut. Und da bin ich froh, wenn ich das ein bisschen abdämpfen kann. Dinge, mit denen man offen umgehen kann und Gedanken, die man sich macht, die müssen ja nicht immer die richtigen sein, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man mit den Gedanken, die man sich macht, offen umgeht... und sich auch einer Kritik stellt, dass Kritiker besser damit umgehen können, als wenn man einfach so den Vorhang schließt und nicht offen dafür ist, dass eben andere Menschen auch eine andere Meinung haben.

[SPEAKER 2]
[00:12:42-00:12:56]
Ist das nicht auch das Wichtige für dich als Profisportlerin und auch als Person, die ja mit ihr Geld verdient, sich dieser Kritik eben zu stellen und nicht zu sagen, okay, der stelle ich mich nicht, in Anführungsstrichen, ihr habt keine Ahnung, sondern ich bin offen dafür, ich kann ja vielleicht eine andere Meinung haben.

[SPEAKER 1]
[00:12:56-00:14:21]
Aber wir müssen darüber reden. Ja, das glaube ich schon. Ich glaube, dass das der einzige Weg ist. Ich hatte jetzt gerade am Wochenende die Situation, ich bin im Hamburger Derby gestartet und ich war so stolz auf mein Pferd. Ich war tatsächlich in beiden Qualifikationen fehlerfrei und es war so super. Wir hatten alles zu Hause klein trainiert und ich hatte schon ein richtig gutes Gefühl und dann war es auch richtig super. Und dann haben wir auch noch den Ball so gut geschafft. Und dann ist die Situation, die Eisenbahnschranken direkt am Publikum, wofür das Publikum nichts hören kann. Ich meine, es ist meine Aufgabe, da das Pferd auf mich zu fokussieren und Schatten war auch noch und man konnte die Stange so schwer sehen und es ist mir, es ist meine Verantwortung, es ist mir als Reiter da tatsächlich einfach nicht gelungen. das Pferd so zu unterstützen, dass er es richtig einschätzen konnte. Und ja, dann war der Parcours beendet. Dann haben wir aufgehört und das ist nicht mein Pferd schuld. Ich habe es falsch eingeschätzt. Trotzdem bin ich froh und dankbar, wie toll er es bis dahin gemacht hat. Und wenn dann jemand sagt, das hast du an der Stelle nicht gut gemacht. Nee, genau, das habe ich an der Stelle nicht gut gemacht. Ich habe mich bemüht, aber das ist mir... nicht richtig geglückt, das hätte ich gerne besser gemacht und da kann man einfach dann auch offen mit umgehen und sagen, ja, trotzdem bin ich stolz auf mein Pferd, wie er alles andere gemacht hat und trotzdem möchte ich beim nächsten Jahr wieder dabei sein und vielleicht aus meinen Fehlern lernen und es versuchen nochmal besser zu machen.

[SPEAKER 2]
[00:14:22-00:15:27]
Ist auch eine der Herausforderungen, das sehr stark generalisiert wird häufig. Ich versuche immer diese Analogie anzubringen. Wenn jetzt was mit einem Hund ist, also wir reden jetzt gar nicht, es geht nicht um Tierquälerei, aber wenn jetzt zum Beispiel jemand mit einem Hund nicht gut umgeht, davon leitet niemand ab, dass alle Hundebesitzer zum Beispiel nicht gut mit ihren Hunden umgehen. Im Pferdebereich, zumindest ist das so, die Beobachtung auch der letzten Jahre ist häufig so eine Generalisierung. Ein Spitzensportler macht was falsch, alle Spitzensportler machen alles falsch. Ist das auch ein Problem, dass wir irgendwie diese Diskussion, und du hast ja gerade erzählt, du hast einen reiterlichen Fehler auf dem Hamburger Derby gemacht, daraus lernst du und nächstes Jahr willst du es besser machen. Aus einer ganz sportlichen und ja auch am Ende einer ganz reflektierten Brille heraus. Aber diese Generalisierung... Es gibt ja Fälle aus dem Dressurreiten, wo Gerichtsverfahren anhängig sind, wo Dressurreiter gegen Journalisten vorgehen und andersherum. Sind Generalisierungen da ein Problem?

[SPEAKER 1]
[00:15:27-00:16:52]
Ja, auf jeden Fall. Aber das ist das, was ich anfangs als gesellschaftliches Problem meinte. Ich glaube... Und es hilft uns nicht, wenn wir, statt auf uns selber zu gucken, mit dem Finger auf andere zeigen. So, das hilft uns nicht. Aber trotzdem möchte ich jetzt einmal sagen, zum Beispiel, wenn ich jetzt auf Freizeitreiter gucke, Da gibt es natürlich auch ganz tolle Pferdebesitzer, die sich um ihre Pferde wie um die eigenen Kinder kümmern. Aber es gibt eben auch welche, die ihr Pferd leider im ganz normalen Pensionsstall, habe ich alle schon erlebt, weil ich war früher im Pensionsstall, einfach stehen lassen und nicht rausholen. Und wenn sie kommen, dann zwar viel Zucker mitbringen und viel Futter geben. Auch nicht ideal. Nein, und dass er total verfettet ist und einfach nicht genug Bewegung bekommt. Und das ist kein böser Wille, sondern einfach Unwissenheit. Aber Dummheit schützt vor Strafe nicht. Und da muss man natürlich auch sagen, nur weil... Diese Person, das dann schlecht macht, kann ich nicht sagen, alle Freizeitreiter machen es schlecht und trotzdem kann ich auch nicht sagen, weil die Person das schlecht macht, fühle ich mich legitimiert, irgendwas schlecht zu machen. Nein, jeder muss erstmal an seinen eigenen Spiegel gucken und sich selbst überprüfen und sagen, was kann ich möglichst optimieren bei mir selber.

[SPEAKER 3]
[00:16:55-00:17:20]
dass ihr weiter durch Social Media, auch durch den Anspruch, dass jeder auch was von sich zeigt, in den letzten Jahren mehr unter Druck seid, keine Fehler zu machen oder euch zu rechtfertigen. Beziehungsweise jetzt, was die Kommentare unter den Posten angeht, würdest du sagen, man sieht sich da zunehmend kritischen Kommentaren ausgesetzt?

[SPEAKER 1]
[00:17:21-00:17:36]
Ja, das scheint auf jeden Fall so zu sein. Ich muss sagen, ich war am Anfang noch nicht mal ein großer Fan von Social Media, als es angefangen hat. Gar nicht so im Sport, sondern als Facebook losging, habe ich eigentlich gedacht, was soll das?

[SPEAKER 2]
[00:17:36-00:17:37]
War das so ein Facebook-Profil?

[SPEAKER 1]
[00:17:38-00:19:41]
Wann hast du es aufgemacht? Es war weit, bevor wir die Anlage hier hatten. Ich habe es tatsächlich mit meiner damaligen Assistentin zusammen gemacht. Ich sagte, Mensch, auf Facebook, das kann man jetzt so machen. Das ist eine super Sache. Ich bin selber, wer mich kennt, ich stelle mir mein Handy schon nicht selber ein. Ich bin nicht so ein Technik-Mensch. Dann habe ich gesagt, ich weiß nicht. Dann habe ich aber schnell gemerkt... Es ist eine schöne Möglichkeit, mit Freunden und Bekannten zu kommunizieren und Informationen zu teilen, die man vielleicht dem einen oder anderen sowieso gerne mitgegeben hätte. Wann ist man wo auf welchem Turnier? Wie ist die Planung? Weswegen muss man umplanen? Also es ging wirklich erst mal so um so einen Informationsaustausch und dann... hatte ich auf einmal schnell eine größere Breite an Menschen, wo ich dachte, oh guck mal, die interessiert das auch. Und so ist es dann nach und nach gewachsen und ich habe... Ich habe mich nie als Influencer gesehen, möchte es auch nicht sein. Wenn ich mit etwas influenzen kann, damit meine ich Menschen positiv beeinflussen kann, weil mir etwas gut geglückt ist, dann freue ich mich darüber. Ich möchte trotzdem kein Influencer sein. Ich glaube... dass wir uns da in eine Richtung bewegt haben, dass jeder nun denkt, er muss irgendwie was machen und er muss was zeigen. Das weiß ich gar nicht. Es ist natürlich so, dass mittlerweile Social Media ein großes Thema ist und auch eine Chance ist, einfach Informationen zu teilen, Einblicke in das eigene Leben zu geben, in das eigene Training, in den eigenen Beruf und Da gibt es Leute, die das interessieren. Ich selber folge auch einigen Accounts, weil sie mich tatsächlich interessieren. Und ich freue mich, wenn Leute mir folgen.

[SPEAKER 3]
[00:19:41-00:19:43]
Wem folgst du? Welchen Reitern zum Beispiel?

[SPEAKER 1]
[00:19:43-00:21:51]
Ich meine gar nicht auf Reiter bezogen. Bei Reitern ist es tatsächlich etwas weniger, weil ich die ja viel auf dem Turnier sehe. Bei mir ist es wirklich eher so Mom-Life. Ich bin... Ich wundere andere Frauen, die Kinder haben und ihr Leben trotzdem noch schaffen, berufstätig sind. Das ist so ein Mutterding, glaube ich. Da habe ich jetzt neuerdings Größenrespekt vor. Aber was ich eigentlich sagen wollte, ich glaube, man darf sich nicht unter Druck sehen. Ich glaube, es herrscht die Gefahr, dass man durch Social Media, mit einzelnen Negativaufnahmen, die Leute vielleicht auf ein Turnier machen und sie dann hochladen. Das ist nicht verboten. Das ist legitim, kann jeder machen. Weil das, was er gefilmt hat, ist ja auch passiert. Das müssen die Leute selber wissen. Aber es ist eben nur ein kleiner Auszug. Und ich glaube, man muss wirklich sich hinterfragen... Was ist der richtige Weg? Wenn da etwas Schlimmes passiert, in Anführungsstrichen, was mir nicht gefällt, dann wäre ich eher derjenige, der hingehen würde und sagen würde, hey, entschuldigen Sie da mal bitte, hören Sie auf damit. Das ist ja so, wie wenn auf der Autobahn ein Unfall passiert, da filme ich doch auch nicht, sondern dann steige ich aus und frage, ob ich helfen kann. im Supermarkt ein Kind so geschüttelt wird, dass ich denke, oh Gott, dem Kind passiert was, dann filme ich nicht und stelle es hoch, sondern dann gehe ich hin und sage, hören Sie sofort auf damit. Und ich glaube, das ist etwas, ein gesellschaftliches Problem, wo wir sagen müssen, das hilft uns nichts, wenn wir nur Fingerpointing machen, sondern wir müssen hingehen und sagen, hey, hören Sie mal, oder einfach eine Frage stellen, warum, warum machst du das? Und dann hat derjenige auch die Möglichkeit, sich entweder zu rechtfertigen oder vielleicht auch sich selbst zu hinterfragen, zu sagen, oh ja, Entschuldigung, das ist mir jetzt so in der Emotion passiert, das habe ich nicht so gemeint, vielen Dank für den Hinweis. Und ich glaube, das ist etwas, wo wir wieder ein bisschen hinkommen müssen.

[SPEAKER 3]
[00:21:51-00:22:05]
Zivilcourage, also... Wann gab es zuletzt die Situation, wo du beispielsweise auf einem Turnier oder auch egal, vielleicht im Supermarkt mal auf jemanden zugegangen bist und gesagt hast, hey, das finde ich nicht gut, kann man das anders lösen?

[SPEAKER 1]
[00:22:07-00:23:34]
Tatsächlich habe ich das schon gehabt. Im Supermarkt noch nicht, auf dem Turnier mal beim Verladen. Ich kenne das selber, man kriegt sein Pferd nicht verladen, ist super gestresst, das hat jetzt auch nichts mit Sport oder Freizeit oder sonst was. Vielleicht muss man auch nur in die Klinik und manche Leute werden dann immer sehr schnell verladen. sehr grob, vielleicht einfach auch aus dem eigenen Stress heraus und manchmal ist es aber weniger mehr und da habe ich die Situation schon mehrfach gehabt, dass ich gesagt habe, Mensch, wollen wir das nicht schnell zusammen machen und ich helfe dir und ich glaube, Ruhe ist jetzt der bessere Berater, als wild mit dem Besen zu fuchteln oder die Gärte zu schwingen. Das sind ja manchmal nur kleine Situationen und natürlich gibt es auch mal die Situation, dass ein Reiter mit einem Pferd grob wird und man denkt, der Reiter merkt es vielleicht gerade gar nicht. Der ist gerade so im Stress und dann darf man auch einfach sagen, du merkst du eigentlich gerade, du bist gerade unheimlich sauer, steig doch mal lieber ab und beruhig dich einmal und reflektier die ganze Situation. Und ich glaube, wenn wir generell für so etwas offener sind, dann sind wir besser davor, als wenn wir einfach nur filmen und aber nichts ändern.

[SPEAKER 2]
[00:23:34-00:24:08]
Dein Weg ist ja ein Weg von der Basis in den Spitzensport. Wir haben ja hier schon an demselben Ort gesessen und schon zwei andere Podcast-Folgen aufgenommen, wo du auch berichtet hast, wie dein persönlicher Weg war, Ponysport und so weiter. Du kommst aus einer Züchterfamilie. Nun sitzen wir heute hier und du betreibst zusammen mit deinem Mann einen internationalen Turnierstall. auf höchstem Niveau, ist ein solcher Weg wie deiner, vor dem Hintergrund, wie jetzt auch die Preise gestiegen sind, wie aufwendig Turniersport ist, ist ein solcher Weg, wie du ihn gegangen bist, heute noch möglich?

[SPEAKER 1]
[00:24:09-00:27:12]
Das ist eine gute Frage. Ich glaube ja, weil ich grundsätzlich daran glaube, dass immer alles möglich ist. Aber es ist sehr, sehr schwer. Und es gibt ja auch... Vor mir Beispiele. Ich habe immer Marco Kutscher bewundert, der als Bereiter bei Lutka angefangen hat und sich da in Anführungsstrichen hochgearbeitet hat und Europameister wurde. sowas wird einem ja nicht geschenkt, sondern das ist nur durch Talent, außergewöhnliches Talent hat der Mann zweifelsohne, aber eben auch Fleiß und Durchhaltevermögen, das ist wirklich auch entscheidend. Ich glaube, es ist möglich, aber es ist sehr, sehr schwer und man muss sicherlich seine Chancen nutzen. Man muss, glaube ich, Erstmal bereit sein, mehr zu geben als andere. Und man muss derjenige sein, der immer versucht, aus seinen Möglichkeiten alles rauszuholen. Und man muss, glaube ich, auch... Man muss die eigene Verantwortung sehen. Gerade in unserem Sport geht das so schnell, dass man denkt, hätte ich doch das Pferd von dem und dem, dann würde ich ja auch besser. Wenn ich Messi hätte, dann würde ich auch besser reiten. Oder wenn ich einen anderen Superstar hätte, dann wäre ich auch erfolgreich. Nein, ich muss meine Möglichkeiten sehen. Wenn ich jetzt... zum Bauern nebenan gehe, der Pferde züchtet und frage, ob ich seine Pferde reiten darf und dafür auch noch ein bisschen im Stall mithelfe. Und er muss mich nicht bezahlen, weil tatsächlich habe ich früher auch von Züchtern einfach Pferde geritten. Und dafür lässt er mich vielleicht nachher auch mal Turnier reiten. Wenn ich einfach bereit bin, mehr zu investieren und meine Wochenenden eben im Stall oder auf dem Turnier vielleicht auch einfach nur als Hilfe, als TT in Anführungsstrichen zu verbringen. Und wenn ich nicht danach ein, zwei Monate oder ein, zwei Jahre frage, was habe ich dafür bekommen, sondern wenn ich einfach erst mal gebe und mache. dann glaube ich, hat man auch heute noch die Chance, dass das gesehen wird und dass man irgendwann vielleicht das Glück hat, ein nochmal besseres Pferd unter den Sattel zu kriegen, wo man nochmal mehr sein Können zeigen kann. Aber wichtig ist, dass man wirklich die Verantwortung bei sich selber sucht und nicht denkt, ach, ich brauche nur den einen super Besitzer oder den einen Sponsor, wenn ich den hätte, dann nein. Das sieht man auch an Leuten wie Hendrik von Eckermann. Wenn ich nach oben gucke, dann sehe ich wahnsinnig fleißige Leute, die jede Runde hinterfragen und nicht ihr Pferd hinterfragen, sondern sich selber.

[SPEAKER 3]
[00:27:12-00:27:49]
Und wie siehst du, dass teilweise Top-Reiter ja auch offensichtlich unter dem wirtschaftlichen, das heißt Zwang, aber am Ende eine wirtschaftliche Entscheidung treffen und dann beispielsweise Pferde wie C4 von David Will oder der Ben von Gerrit Nieberg jetzt vor Paris eben doch verkauft werden und dann von jetzt für die meisten Menschen deutlich unbekannteren Reitern dann auf Fünf-Sterne-Turnieren vorgestellt werden, versuchen da auch Reiter mittlerweile abzukürzen und ist das überhaupt möglich in dem Sport?

[SPEAKER 1]
[00:27:50-00:30:41]
Ich glaube nicht. Wir leben ja auch davon, dass wir Pferde verkaufen und Zum Beispiel Greya von Ken Farrington, sein bestes Nachwuchspferd, mit dem er jetzt gerade beim Weltcup-Finale gut war. Die Schute ist zehn Jahre alt. Die hat unseren Stall Ende sieben, Anfang achtjährig verlassen und wir wussten, dass es das beste Nachwuchspferd ist. Das ist am Ende egal. Natürlich freut man sich mehr mit, wenn es dann zu einem Spitzenreiter geht und man das Pferd dann wirklich noch in großen Prüfungen verfolgen kann und darf. Aber auch wenn es zu einem Amateur geht, das ist dann so. Es gibt wirtschaftliche Gründe, weswegen man vielleicht ein Pferd verfolgt. verkaufen muss. Das ist so. Das ist auch bei uns schon passiert. Und natürlich ist es eine tolle Situation, wenn man Partner und Sponsoren hat, die ein Pferd für einen selber halten. Aber man kann nicht grundsätzlich davon ausgehen, weil manchmal leben ja auch die Züchter oder Pferdebesitzer vom Verkauf. Das heißt, ich finde das nicht grundsätzlich schlimm. Natürlich träumt jeder davon, wie bei mir mit Celagon Lambrasco, dass das Pferd dann das eigene Pferd ist, was man als Speedpferd bekommen hat und die Eltern haben es für einen behalten und jetzt steht er bei meinen Eltern auf der Weide und geht mit den Enkeln spazieren. Aber das ist nicht immer möglich und es darf auch keine Ausrede sein. Ich glaube, Ich glaube, dass man sich davon loslösen muss. Jeder Reiter träumt davon, sein Top-Pferd bis zum Rentner-Dasein halten zu können. Aber wenn das mal nicht möglich ist, weil es vielleicht auch gar nicht das eigene Pferd ist, dann ist das so und es darf auch keine Ausrede sein. Dann muss man eben den Weg wieder gehen und sich wieder mit einem jungen Pferd hocharbeiten. Und wiederum die Leute, die sich so ein Pferd kaufen oder leisten, Von denen würde ich einzig und allein erwarten, dass sie mit dem Pferd mit größtem Respekt umgehen und wissen, was dieses Pferd schon geleistet hat. Und es muss doch nicht auf derselben Höhe weitergehen. Es ist doch nicht schlimm, wenn du dir jetzt ein Pferd gönnst, was vielleicht vorher... S-Springen gegangen ist und du reitest dann nur E- und A-Springen, da finde ich nichts Schlimmes bei. Aber die Fehler, die du machst, die musst du dann eben auch bei dir selber suchen. Und ich glaube tatsächlich, dass es dem Pferd egal ist, ob es S-Springen geht oder E- und A-Springen. Ich glaube, dem Pferd ist wichtig, dass es ein Zuhause hat, wo es geliebt, gehegt und gepflegt wird. Und das kann natürlich auch bei einem Amateurreiter sein.

[SPEAKER 2]
[00:30:42-00:31:16]
Was das natürlich zeigt, diese enormen Summen, die für Pferde gezahlt werden, dass eine gewisse Spreizung auch stattfindet. Es gibt eine ganz druckfrische Studie sozusagen vom Horse Future Panel in Göttingen, der Zukunftsreport Pferdewirtschaft 2030. Ich darf da einmal zitieren. Insgesamt sieht man eine Spaltung im Turniersport zwischen dem Niveau bis L und dann ab M aufwärts. Und im Weiteren, die Zahl der Turnierpferdesportler ist rückläufig. Insbesondere der Turnierpferdesport entfernt sich von der Basis und wird immer elitärer und undurchlässiger. Zitat Ende.

[SPEAKER 1]
[00:31:38-00:33:43]
Ja, stimmt, glaube ich leider. Also das ist eine Entwicklung, wenn ich zurückgucke, als ich meine ersten Eschspring geritten bin, mit 14 vielleicht, da war es dann so. dass irgendwann ein, zum Beispiel, weiß nicht, Tiago Nagel oder Sören von Rönne, solche Leute kamen dann zum Turnier und man war selber schon viel früher da und ist morgen schon die kleineren Prüfungen geritten. Und dann wusste man aber, spätestens zum Eschspring kommen die Top-Profis noch vorbei und der Sieg klingt. geht dann auch an die Top-Leute. Und man hatte richtig so Vorbilder, wo man zugucken konnte und wo man sich was abgucken konnte und mit denen man auf demselben Abreiteplatz war. Ja, das ist so. Das sind tatsächlich Momente, die man leider heute, glaube ich, nicht mehr so leicht hat. Das stimmt. Ich schließe mich da ein. Ich selber war auch in der Woche zum Kurzturnier und bilde junge Pferde aus. Das hat natürlich auch organisatorische Gründe. Zum Teil ist man am Wochenende eben auf einem internationalen Turnier und nutzt dann die Zeit in der Woche, um zum Profiturnier zu fahren, um für die jungen Pferde Zeit zu haben. Ja, das muss man überdenken. Ich bin jetzt dieses Wochenende tatsächlich auf einem kleinen Turnier in der Nachbarschaft in Wedel. Da sind die Startzahlen relativ gering. Das ist schade, wenn man das sieht, auch im Traditionsturnier. Aber das ist eine Entwicklung und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich gar nicht so leicht finde, dagegen anzuwirken. Wir haben natürlich auf den großen internationalen Turnieren, wo man die Chance hat, Profis zuzugucken, auch mitunter eine Amateurtour stattgefunden. Die ist dann aber auch mit einem relativ großen Kostenaufwand verbunden. Ist ja auch klar, der Veranstalter hat da seine Stall...

[SPEAKER 2]
[00:33:43-00:33:48]
Um das zu sagen, man kann sich da einkaufen in die Amateurtouren. Das sind ja keine offenen Amateurtouren, sondern ich kann sagen...

[SPEAKER 1]
[00:33:48-00:34:08]
Nee, die sind offen. Genau, also du kannst die ganz normal nennen. Genau. Aber es ist eben nicht, weiß ich nicht, 30 Euro, sondern es ist dann 1.500 Euro. Allerdings... Auch da liegt natürlich die Wahrheit in der Mitte. Mitunter ist Catering mit drin, mitunter ist Steilzelt.

[SPEAKER 2]
[00:34:08-00:34:10]
Aber für Otto normal natürlich schwierig.

[SPEAKER 1]
[00:34:10-00:35:27]
Sehr viel Geld, ja natürlich. Sehr viel Geld und auch ein riesiger Sprung, wenn man sich das mal einmal irgendwo als großen Wunsch leistet, wunderbar. Aber das ist ja nichts, was du mal eben jede zweite Woche machst. Das ist ja sehr viel Geld, was man da in die Hand nehmen muss. Also das ist schon ein Problem, den man sich... stellen muss. Es ist natürlich so, die Profis versuchen für ihre Pferde möglichst optimale Bedingungen zu haben. Ich tatsächlich reite sehr gerne auf Gras, aber man ist natürlich wetterabhängig als Veranstalter. Da spreche ich auch aus eigener Erfahrung. Stell dir vor, jetzt hast du einen Grasplatz und der Boden ist ein bisschen tief, ein bisschen schwer, dann kommt natürlich keiner mehr. Und alle versuchen, auf Top-Veranstaltungsgelände mit Ebbe und Flutböden zu reiten. Das ist aber für die normalen Vereine gar nicht möglich. Ich bin auch in einem kleinen Reitverein groß geworden. Also das ist ein schwieriges Thema, wo man wirklich versuchen muss, gute Ansätze zu finden, wie man dem aufstrebenden Amateur, gerade den jungen Leuten, die Möglichkeit gibt, auch den Profis nah zu sein.

[SPEAKER 2]
[00:35:27-00:35:56]
Aber am Ende des Tages ist es ja für dich eine wirtschaftliche Entscheidung. Also für dich ist es ja... wirtschaftlich wichtig, auf den großen Turnieren zu sein. Du bist auch Teil der Global Champions Tour. Das ist ja am Ende die Entscheidung auch, dass hier ein Stall bezahlt werden muss, die Mannschaft muss bezahlt werden, die Pferde, die Preise steigen. Es ist ja am Ende nicht, dass du aktiv sagst, nee, Auf die Traditionsturniere möchte ich nicht mehr und ich fahre jetzt nur noch auf die Global Champions Tour Turniere, sondern es ist am Ende ja auch, Rechnungen müssen bezahlt werden.

[SPEAKER 1]
[00:35:56-00:36:08]
Ja, natürlich, Rechnungen müssen bezahlt werden und mitunter sind ja auch die Pferde gar nicht die eigenen Pferde. Das heißt, ich bin ja auch Pferdebesitzern und Sponsoren gegenüber verantwortlich.

[SPEAKER 2]
[00:36:08-00:36:09]
Wie etwas fremdgesteuert eigentlich, nicht?

[SPEAKER 1]
[00:36:10-00:37:24]
Ich würde mich grundsätzlich nicht als fremdgesteuert bezeichnen, weil ich gerne jemand bin, der Verantwortung für sein Handeln übernimmt, auch wenn es nicht immer perfekt ist. Vor Ort und auf Social Media. Ja, ganz grundsätzlich. Ich übernehme Verantwortung für das, was ich fabriziere und auch für die Fehler, die ich mache. Ja, das ist so. Aber Es ist natürlich so, man hat immer mehrere Seiten und natürlich ist es für uns wichtig, auf Turniere zu fahren, wo theoretisch auch für Pferdebesitzer und oder aber einen selber mehr Geld zu gewinnen ist oder man aber eine größere Plattform hat. Alles andere wäre gelogen. Natürlich, das muss hier alles bezahlt werden. Wir haben über zehn Mitarbeiter. Das ist so. Trotzdem weiß ich, wo ich herkomme und das werde ich auch nie vergessen. Und ich bin ein Fan von kleinen Vereinsturnieren und wenn ich die Möglichkeit habe, sowas zu unterstützen und daran teilzunehmen, dann mache ich es gerne. Und tatsächlich fahren wir auch mit unseren Bereitern, gerade mit den jungen Pferden, viel auf kleine ländliche Turniere und denken, dass die Pferde da viel lernen können.

[SPEAKER 3]
[00:37:25-00:37:56]
Du hast ja eben darüber gesprochen, dass man auch nach Instrumenten schauen muss, auch Talente zu fördern aus dem Breitensport und vielleicht nicht nur aus sehr gut situierten Familien. Sind da die Landesverbände auch wieder mehr in die Pflicht zu nehmen, dass beispielsweise auf einem Turnier wie beim Hamburger Derby es nicht nur die Bezahltouren für Amateure gibt, sondern auch nominiert werden vom Verband, dort eine Amateurtour zu reiten? Oder schließt sich das aus?

[SPEAKER 1]
[00:37:57-00:40:27]
Nee, das schließt sich bestimmt nicht aus. Wenn wir jetzt das Beispiel Hamburger Derby nehmen, muss man sagen, dass die Veranstaltung ja schon sehr vollgeladen ist. Und das meine ich positiv, aber im wahrsten Sinne des Wortes heißt das, die Prüfung beginnt um 7.30 Uhr morgens am Verband. Ich weiß nicht, ob Mittwoch schon, aber ab Donnerstag auf jeden Fall morgens immer so früh und dann geht es bis spätabends. Das heißt, da jetzt noch mal eben Prüfungen für den Landesverband reinzukriegen, wird nicht ganz leicht sein. Ist eine tolle Idee, aber wird aus Veranstaltersicht schwierig. vielleicht nicht ganz leicht sein, das umzusetzen. Ich muss sagen, früher, wir haben Stützpunktturniere gehabt und ich finde eigentlich, dass die Förderung durch die Landesverbände ab einem gewissen Niveau nicht schlecht war. Ich selber habe viel Training beim Landestrainer gehabt. Vielleicht muss man noch weiter drunter ansetzen, wirklich so im EA-Bereich. Also das ist ja was, was wir bei unserem Jugendtalent-Tag machen, wo man sich dann tatsächlich qualifizieren kann. Die Prüfungen sind offen ausgeschrieben. Jeder kann hinfahren und man kann sich qualifizieren und hat dann zumindest die Möglichkeit, bei mir beim Jugendtalent-Tag ohne Kosten Unterricht zu bekommen. Aber das ist natürlich auch jetzt eine Veranstaltung. So etwas müsste es vielleicht noch viel mehr geben. Und das Wichtigste ist, glaube ich, die jungen Leute früh abzuholen, weil wenn man erstmal auf MS-Niveau reitet, dann hat man schon das Glück, woher auch immer, durch die eigenen Eltern oder befreundete Züchter oder, oder, oder, weil man hat schon ein Pferd zur Verfügung, was das kann und macht. Und wenn wir jetzt wirklich von Talentscouting reden, was in einem Bereich ist, wo man vielleicht noch nicht so viel Geld in die Hand nehmen muss, dann müssen wir deutlich früher ansetzen. Aber im E&A-Bereich, um auf das Hamburger Derby zurückzukommen, sind die Reiter vielleicht auch noch nicht in der Lage, dort dann in so einer Kulisse, der Schritt wäre groß, wirklich zu zeigen, was sie können. Sondern da müsste man vielleicht wirklich Sichtungsveranstaltungen etablieren, wo man erstmal unter sich ist, damit die Reiter auch wirklich was mitnehmen können.

[SPEAKER 3]
[00:40:28-00:40:51]
Gibt es denn heute noch den Pool an guten Nachwuchsreitern? Oder wird das mehr, wenn man jetzt zum Preis der Besten guckt, wird das eigentlich unter den Berufsreiterkindern ausgemacht? wer dann am Ende gewinnt. Würdest du sagen, grundsätzlich gibt es auch noch die Vielzahl an interessierten Nachwuchsreitern, die den Weg in den höheren Sport gehen wollen? Oder hat die Zahl abgenommen?

[SPEAKER 1]
[00:40:51-00:43:01]
Das ist eine gute Frage. Deine Frage impliziert ja schon so ein bisschen, dass es abgenommen hat. Ich weiß es nicht ganz genau. Mir fehlt manchmal der Ehrgeiz und der eigene Antrieb bei jungen Leuten. Das meine ich jetzt aber gar nicht nur auf den Pferdesport bezogen, sondern einfach ganz generell. Es ist ja in einer Gesellschaft, wo wir alle von drei oder vier Tage Woche reden. Ich mache da immer einen Spaß draus, weil bei mir gibt es tatsächlich auch die zwei Tage Woche. Damit meine ich aber zwei Tage Woche. voll durchpowern, von frühmorgens bis spätabends, bis in die Nacht, damit ich dann... Damit du aufs Turnier fahren kannst. Genau, damit ich dann aufs Turnier fahren kann. Mittwoch bis Sonntag auf dem Turnier, weil das ist ja mein eigentliches Hobby im Spaß. Also so... Da ist natürlich einfach auch die Frage, wie viel Einsatz ist man bereit zu bringen. Und das ist ja auch nicht ganz leicht, neben Schule und die Eltern müssen es schaffen, dann die Kinder immer noch zum Pferd zu fahren. Das ist alles nicht einfach. Aber mit wenig Einsatz ist eben auch nur wenig rauszuholen. Und natürlich haben Kinder aus Reiterfamilien deutlich bessere Chancen, Sicherlich durch das Know-how der Eltern, sicherlich durch das bessere Management, vielleicht auch bessere Pferde. Aber vielleicht auch schon deswegen, weil sie auch die Möglichkeit haben, direkt nach der Schule, in Anführungsstrichen, aufs Pferd zu steigen und mehr zu trainieren. Und ich glaube, dass das für die jungen Mädchen oder Jungs, die bereit sind, nach der Schule auf ihre Freizeit zu verzichten und dann irgendwo im Stall mitzuarbeiten und zu trainieren, dass für die auch nach wie vor die Möglichkeit da ist, dass sie den Weg nach oben schaffen. Aber eben auch wirklich nur mit besonders viel Einsatz.

[SPEAKER 3]
[00:43:01-00:43:03]
Und Resilienz wahrscheinlich.

[SPEAKER 1]
[00:43:03-00:43:37]
Ja, natürlich. Es ist auch so, wenn man überhaupt denkt, dass ich gut geworden bin, dann bin ich nur so gut geworden, wie ich geworden bin. durch mein regelmäßiges Scheitern als junger Mensch. Weil das hat mich sehr gut darauf vorbereitet, dass ich auch als Erwachsener immer wieder scheitern werde. Und deswegen kann ich ganz gut damit umgehen. Und wenn ich mal wieder gescheitert bin, in Anführungsstrichen, Dann bin ich natürlich auch enttäuscht und traurig und ärgere mich über mich selber. Aber dann gucke ich mir das an und versuche das beim nächsten Mal besser zu machen.

[SPEAKER 2]
[00:43:37-00:43:39]
Eine Lernchance, wie man so schön sagt.

[SPEAKER 1]
[00:43:39-00:44:27]
Ja, tatsächlich. Das ist immer leicht gesagt. Aber ich habe das als Ponyreiter schon gelernt. Weil ich bin als Ponyreiter in meinen ersten Springprüfungen immer ausgeschieden. Und erstmal bin ich immer im ersten und zweiten Sprung ausgeschieden. Und irgendwann habe ich es bis zum vorletzten geschafft. Das war schon das erste Erfolg. Ich weiß es noch, als ob es gestern war. Ich habe mich darüber gefreut, weil ich bin weitergekommen. Und dann war irgendwann der Moment da, wo ich wirklich ganz geschafft habe. Und das ist ja was, was einen auch was fürs Leben mitgibt und fürs Leben schult. Ich glaube, wenn man mit dem Ansatz daran geht, dann kann man das schaffen. Auch wenn man nicht jetzt aus einer Familie kommt, die einem gleich in jungen Jahren schon das Superstar-Pferd kauft.

[SPEAKER 2]
[00:44:27-00:44:34]
Jetzt sind wir im Jahre 2024, wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Paris. Was bedeuten Olympische Spiele für dich als Athletin?

[SPEAKER 1]
[00:44:36-00:45:05]
Ja, es ist natürlich was ganz Besonderes. Ich war ja in London dabei und tatsächlich war für mich so dieses ganz besondere Erlebnis das Olympische Dorf. Dass einfach so alle zusammenkommen und die Bewunderung für Athleten aus anderen Sportarten auch so zu gucken ist, Der Blick in die Kulissen, was andere essen.

[SPEAKER 2]
[00:45:05-00:45:08]
Du warst auch im Olympischen Dorf.

[SPEAKER 1]
[00:45:08-00:46:09]
Ja, ich war im Olympischen Dorf und habe da geschlafen und da gab es Spindeldürre-Läuferinnen, die dann abends ganz viel Burger... Weiß nicht, Pommes und sonst was, die sich reingeschafft haben, weil die sich tagsüber so verausgabt haben, dass dann abends irgendwie einmal... Der Heißhauer. Ja, genau. Das war Wahnsinn, was für Bilder man da erlebt hat, was für Stars da waren, wo man einfach gedacht hat, wow, was diese Menschen auch... Zum Teil für einen kürzeren Zeitraum als bei uns Reitern. Man reitet ja zum Teil relativ lange. Aber was diese jungen Menschen sich kasteit haben, um eben bei Olympischen Spielen dabei zu sein und was sie leisten, das habe ich mit ganz großer Begeisterung wahrgenommen. Und das ist auch was, was ich nie vergessen werde, wirklich diese Gemeinschaft.

[SPEAKER 3]
[00:46:09-00:46:11]
Wärst du für eine Frauenquote?

[SPEAKER 1]
[00:46:11-00:48:01]
Es ist ja nun die einzige olympische Disziplin, wo Männer Frauen haben. Nein, nein, nein. Ich finde schon, das Wort Frauenquote finde ich ganz schlimm. Bin ich totaler Gegner von. Grundsätzlich nicht nur im Sport, sondern auch in der Wirtschaft. Es ist leicht zu sagen, dass man da ein Gegner von ist, weil vielleicht hätte es in manchen Bereichen ohne eine Quote gar nicht die Chance gegeben, dass Frauen zeigen können, was sie können. Das heißt, ich bin da vorsichtig mit. Aber ich persönlich möchte niemals aufgrund irgendeiner Quote irgendwo reiten oder arbeiten, sondern ich möchte besser sein als andere. Leistungsorientiert. Leistungsorientiert, ganz klar. Und wenn wir besser sind als die Männer, in Anführungsstrichen, wunderbar und wenn nicht, dann... Auch nicht schlimm. Dann sind die Männer weiter vorn. Ich halte nichts von Quoten. Und ich glaube, jeder muss für sich, egal ob Mann oder Frau, sein Potenzial ausschöpfen und muss zeigen können, was er kann. Aber man muss auch sagen, manchmal braucht es natürlich auch ein bisschen Zeit. Hilfe von außen, genauso wie gleichberechtigte Bezahlung. Das sehe ich auch kritisch. Bezahlt werden muss nach Leistung. Wenn eine Frau gleich viel leistet wie ein Mann, muss gleich bezahlt werden. Wenn es natürlich um Quoten geht und eine Herrensportart deutlich mehr angeguckt wird als eine Frauensportart. Finde ich es in Ordnung, wenn die Herrensportart in Anführungsstrichen...

[SPEAKER 2]
[00:48:01-00:48:03]
Du meinst Fußball, ganz konkret.

[SPEAKER 1]
[00:48:03-00:48:40]
Das kommt jetzt von dir, aber ich meine es ganz generell. Dann finde ich es in Ordnung, wenn die Herren besser bezahlt werden, weil sie eine andere Quote haben. So, aber das... Das sehe ich so. Stell dir vor, du hast zwei Frauenmannschaften und die eine Frauenmannschaft hat immer hunderttausende Zuschauer und die andere Frauenmannschaft hat leider nur 5000 Zuschauer. Dann ist doch klar, welche besser bezahlt wird, weil das Interesse der Bevölkerung für die eine Mannschaft größer ist. Das ist für mich kein Männer-Frauen-Ding, sondern das ist wirklich ein Leistungsprinzip. Und ja... finde ich, da muss es nach Leistung gehen.

[SPEAKER 3]
[00:48:40-00:49:14]
Janne, du bist Mutter und wenn ich jetzt mal so in die Runde der deutschen spitzen Springreiterin gucke, sind da auch nicht so viele neben dir, die schon in die Familienplanung eingestiegen sind. Wir haben aber auch unglaublich talentierte deutsche Springreiterin, wie beispielsweise Sophie Hinners oder Jana Vargas. Gibt es einen Ratschlag von dir an sie, falls sie irgendwann in die Familienplanung einsteigen, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Top-Sport betrifft?

[SPEAKER 1]
[00:49:15-00:50:38]
Nee, es ist äußerst schwierig. Das ist meine ehrliche Meinung. Es ist äußerst schwierig. Aber mein Ratschlag als Mutter wäre, macht es einfach, weil einen richtigen Zeitpunkt gibt es sowieso nicht. Macht es, verzichtet nicht darauf, Mutter zu sein. zugunsten des Sports oder zugunsten der Karriere. Seid einfach erst mal Mutter und alles andere wird dann wieder kommen. Denn auch als Mutter hat man die Chance, Spitzensport zu machen und auch als Mutter hat man die Chance, ein Unternehmen hervorragend zu leiten. Aber ich glaube, wenn man sich im Vorfeld alles... zurechtlegt und auch die ganzen Sorgen, die ich mir gemacht habe, das ist auch normal. Aber es hält einen nur auf. Ich glaube, es wäre traurig, wenn jemand keine Familienplanung macht, aus Sorge den Anschluss im Sport zu verlieren. Trotzdem wäre es auch gelogen zu sagen, dass es leicht ist. Das ist nicht leicht. Aber es ist alles wert und ich muss sagen, dass ich bisher das Gefühl habe, dass man es auch schaffen kann. Mit natürlich viel Unterstützung und einem tollen Team, aber man kann es schaffen und ich freue mich, wenn ich dahingehend ein positives Beispiel sein kann.

[SPEAKER 2]
[00:50:38-00:50:54]
Zum Abschluss aller unserer Pferdesport 3000 Folgen kriegt jeder Gast in dieser Miniserie dieselbe Frage. Die Frage ist an dich, welchen Tipp oder welchen Ratschlag würdest du an die 20-jährige Janne geben?

[SPEAKER 1]
[00:50:57-00:51:56]
Ist ja noch gar nicht so lange her. Mach weiter. Mach weiter. Ich habe immer viel gemacht. Ich habe immer viel gemacht und ich habe auch Fehler gemacht. Manches habe ich richtig gemacht, manches habe ich falsch gemacht, aber ich habe immer was gemacht. Und den Ratschlag würde ich mir selber wieder geben. Ich habe nichts, wenn ich zurückblicke, wo ich denke, ach, hätte ich das gewusst, hätte ich vielleicht... was ganz anders gemacht. Ich bin immer an meinen Erfahrungen gewachsen und die Erlebnisse, die ich gemacht habe, haben mich auch zu dem gemacht, was ich jetzt bin und ich freue mich auf weitere Erlebnisse. Das heißt, ich würde mir selber tatsächlich nur sagen, stehe jeden Tag auf und mach weiter.

[SPEAKER 3]
[00:51:56-00:51:57]
Sehr schön.

[SPEAKER 2]
[00:51:58-00:51:59]
Vielen Dank, Janne.

[SPEAKER 1]
[00:51:59-00:51:60]
Sehr gerne.

[SPEAKER 2]
[00:51:60-00:52:05]
Danke dir. Schön, dass du da warst.

[SPEAKER 1]
[00:52:05-00:52:06]
Ciao.

[SPEAKER 2]
[00:52:06-00:52:31]
Ciao. Das war die erste Folge unserer Miniserie Pferdesport 3000 – Ein Blick in die Zukunft. Ihr werdet jetzt in den nächsten Wochen immer wieder weitere Folgen bei uns auf dem WeHouse Podcast Kanal zu Pferdesport 3000 sehen. Am besten abonniert ihr uns auf Spotify, Apple Music, Deezer, Amazon Music und überall dort, wo es Podcasts gibt. Bis bald.

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