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#176 Pferdephysiotherapeutin Laura Nettelbeck: Pferdemassage zum Selbermachen

Laura Nettelbeck ist Pferdephysiotherapeutin und -osteopathin aus Leidenschaft. Sie möchte Pferden langfristig zu einem gesünderen Bewegungsmuster verhelfen und sie in ihren Behandlungen dazu anregen, selbst in ihren Körper hineinzuspüren. Daraus ergibt sich ein Dialog zwischen ihr und dem Pferd.

Genau das kann jeder Pferdemensch selbst lernen und mit einfachen Massagen seinem Pferd nicht nur physisch Gutes tun, sondern auch die Kommunikation und die Beziehung zu ihm stärken. Was die ersten Schritte sind und welche anatomischen Anhaltspunkte helfen, erzählt Laura in dieser Podcastfolge. Die Podcastfolge mit Laura wurde als Video-Podcast aufgenommen. Hier kannst du dir die Aufnahme anschauen:

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 1]
[00:00:01-00:00:09]
Heute zu Gast Pferde-Physiotherapeutin und Osteopathin Laura Nettelbeck.

[SPEAKER 2]
[00:00:09-00:00:31]
Und das ist halt das, was ich dann an meiner Arbeit ganz besonders liebe, dass eben da schon Pferdebesitzer zu mir gesagt haben, durch diese Behandlungen und durch das, was du uns da mitgegeben hast, habe ich mein Pferd völlig anders kennengelernt und wir sind irgendwie in einer ganz anderen Kommunikation miteinander. Herzlich willkommen beim WeHorse Podcast mit Christian Kröber.

[SPEAKER 1]
[00:00:32-00:02:33]
Heute wollen wir uns im WeHorse-Podcast dem Thema Pferdemassage im erweiterten Sinne auch Gesundheit widmen. Dazu arbeiten wir schon sehr lange mit Laura Nettelbeck zusammen. Sie ist insbesondere als Pferdefysiotherapeutin und Osteopathin bekannt, beheimatet in Schleswig-Holstein und eine echte Expertin auf diesem Gebiet. Heute wollen wir gemeinsam erörtern, wie eigentlich jeder Reiter oder Reiterin seinem Pferd etwas Gutes tun kann, mit massieren, mit dehnen, mit mobilisieren und das Ganze ohne einen Osteopathen oder eine Osteopathin selber holen zu müssen. Bevor wir damit starten, noch ein Hinweis in eigener Sache, denn der WeHouse Courage Award geht in die zweite Runde. Es ist ein Preis, mit dem wir Menschen auszeichnen wollen, die tagtäglich dafür sorgen, dass Tierschutz und Pferdesport Hand in Hand gehen. Wer setzt sich an der Basis dafür ein, dass diese Dinge, die für die überwältigende Mehrheit der Pferdewelt selbstverständlich sind, auch wirklich gelebt und umgesetzt werden? Es geht dabei nicht um die Menschen, die schon viel Aufmerksamkeit haben, sondern um diejenigen, die davon mehr verdienen sollten. Gemeinsam mit tollen Partnern gibt es den Courage Award nun im zweiten Jahr. Und eine fünfköpfige Jury unter anderem mit Reitmeisterin Ingrid Klimke wird aus euren Einsendungen die besten drei auswählen. Das heißt, ihr könnt ganz konkret vorschlagen. Das Ganze ist auch mit einem Preisgeld dotiert. Also falls ihr jemanden vorschlagen möchtet, ihr jemanden kennt, der mit einem positiven Beispiel vorangeht, könnt ihr das Ganze tun unter www.wehorse.com. Das ist A-W-A-R-D, wehorse.com. Dort findet ihr auch alle weiteren Infos und wir wollen hier ein positives Zeichen für die Pferdewelt setzen mit dem WeHouse Courage Award 2024. Nun geht es in den Podcast mit Laura.

[SPEAKER 3]
[00:02:33-00:02:37]
Auf geht's.

[SPEAKER 1]
[00:02:37-00:02:38]
Hallo Laura.

[SPEAKER 2]
[00:02:38-00:02:40]
Hallo, vielen Dank, dass ich hier sein darf.

[SPEAKER 1]
[00:02:42-00:03:06]
Schön, dass du da bist. Wir wollen heute über nicht nur dein Herzensthema, sondern das Thema, mit dem du ja auch hauptsächlich dein Geld verdienst, liebe Laura, sprechen, nämlich Pferdemassage, Osteopathie und so weiter. Und ich glaube, wenn ich richtig gezählt habe, dass du mit dieser Podcast-Folge auf der WeHouse-Podcast-Hitliste die Person mit den meisten Auftritten in diesem Podcast bist.

[SPEAKER 2]
[00:03:08-00:03:14]
Nicht schlecht. Darum mache ich Kurse bei euch, damit ich immer wieder in den Podcast eingeladen werde. Das ist eigentlich mein Plan.

[SPEAKER 1]
[00:03:15-00:04:16]
Vielleicht müssen wir so einen kleinen Pokal einführen, einen Wanderpokal. Und der wird dann immer weitergegeben, je nachdem, wer die meisten Auftritte bei uns im Podcast hat. Mal sehen, vielleicht ist das etwas für die Zukunft. Du bist aber, und das habe ich mir im Vorfeld nochmal angeschaut, du bist Pferdefysiotherapeutin, du bist Osteopathin, du bist dazu aber auch Pädagogin, Rückentrainerin auch für Menschen. Und auch Tierheilpraktikerin, das nicht zu vergessen. Und natürlich, wir arbeiten mit dir schon seit vielen Jahren zusammen. Und wir wollen heute über das Thema Pferdemassage sprechen. Denn wir haben mit dir jüngst da einen neuen Kurs rausgebracht. Massieren, Dehnen, Mobilisieren. Wie du deinem Pferd jeden Tag Gutes tun kannst. Vielleicht einmal grundsätzlich gesprochen für alle, die sich dem Thema, wie ich mein Pferd massiere, dehne, mobilisiere, noch nicht so richtig genähert haben. Warum ist das wichtig für mich als Pferdebesitzer?

[SPEAKER 2]
[00:04:16-00:05:19]
Diese Idee des Kurses ist entstanden, weil das so die Übungen sind, die ich quasi so in den täglichen Behandlungen immer den Besitzern mitgebe. Ich dachte, es ist doch eigentlich total praktisch, das einmal nochmal so zusammengefasst an einem Ort zu haben und habe dann ja eh immer schon mal auf Instagram auch solche Übungen geteilt und da vorgestellt, was man so machen kann mit seinem Pferd und dann wollte ich es gerne einmal machen. gesammelt an einem Ort haben und sowas mache ich ja dann gerne mit euch. Und so ist dann die Idee dazu entstanden, das Ganze als Rehorse-Kurs zu machen. Und diese Übungen sind jetzt eben alle so gedacht und so aufgebaut, dass man sie einfach in die täglichen Abläufe mit aufnehmen kann. Damit, wenn man es eben vorsichtig macht und so, wie ich es da erkläre, nichts falsch machen kann, Und aber eben einen guten Überblick darüber hat, wie es dem Pferd geht und eben auch sofort merkt, wenn sich was verändern würde. Das war so die Idee hinter diesem Kurs.

[SPEAKER 1]
[00:05:19-00:05:28]
Und warum sollte ich mich als Pferdebesitzer oder Pferdebesitzerin mit diesem Thema überhaupt beschäftigen? Was ist das Gute, was ich meinem Pferd damit tun kann?

[SPEAKER 2]
[00:05:30-00:06:07]
Naja, zuallererst, dass einem sofort auffällt, wenn sich was verändert. Also diese Übungen sind ja eben, wie gesagt, so aufgebaut, dass man sie möglichst einfach jeden Tag mit einbauen kann. Das heißt, wenn ich mir angewöhne, mein Pferd einfach jeden Tag abzutasten, dann fällt es mir nicht erst auf, wenn es mich abwirft, weil es Rückenschmerzen hat oder den Sattel nicht mehr nehmen mag oder sich nicht mehr bewegen mag oder was auch immer, sondern es fällt mir halt schon eine Kleinigkeit auf, die sich verändert hat. Und darum geht es mir eben in diesem Kurs. Und das ist, finde ich, das Wichtige für Pferdebesitzer, ja selber einen guten Überblick zu behalten.

[SPEAKER 1]
[00:06:07-00:06:17]
Was sind denn Beispiele, die ich erkennen kann? Du hast das ja gerade gesagt, Laura, dass ich Veränderungen bei meinem Pferd erkennen kann. Was sind das zum Beispiel für Veränderungen?

[SPEAKER 2]
[00:06:19-00:07:52]
Naja, zum Beispiel, dass mir eben schon die kleinste Veränderung an einem Rücken auffällt. Also jetzt von meinem Pferd zum Beispiel, dass wenn ich mir jeden Tag den Rücken meines Pferdes angucke, dann fällt mir nicht erst auf, dass der Sattel nicht mehr passt, wenn der halbe Rücken sich zusammengezogen hat und das Pferd Rückenschmerzen bis sonst wo hat, sondern mir fällt halt auf, huch, hier verändert sich irgendwie was und dann kann ich es mir sofort angucken. Und das ist mir so wichtig in den Behandlungen, dass natürlich ist es mein Job und natürlich verdiene ich mein Geld damit, zu Leuten hinzufahren und ihre Pferde zu behandeln. Aber ich möchte die Leute ja auch selber befähigen, ihre Pferde gut im Blick zu haben und ganz präzise eben bewerten zu können, wie es den Pferden geht. Und das ist so meine Erfahrung im Alltag. Das finde ich so spannend bei den Behandlungen, dass die Leute, die ich schon lange begleite, dass die auch immer präziser das Problem schildern können. Also dass es so oft so ist beim ersten Mal, ja, irgendwie der Markt nicht so gerne rechts rum. Und dann behandle ich das Pferd und gebe Übungen mit und bin dann vielleicht irgendwann wieder da. Und da habe ich schon häufig erlebt, dass die Leute gesagt haben, Ich habe momentan das Gefühl, hier im unteren Hals und dann nochmal hier in der hinteren Sattellage, also die Angaben werden präziser. Und das ist ja eigentlich das, was sich auch, denke ich, jeder Pferdebesitzer oder zumindest die Pferdebesitzer, mit denen ich zu tun habe, wünscht, da eben ein besseres Gefühl und Verständnis für das Pferd zu bekommen.

[SPEAKER 1]
[00:07:52-00:08:40]
Aber das ist ja, Laura, eigentlich etwas Großartiges, dass... Menschen immer mehr sich auf diesem Thema nähern. Also ich kann mich erinnern, als ich so 15 war, da ritt ich bei einem Reitlehrer und ich komme aus dem Osnabrücker Land und da gab es immer einen Knochenbrecher, haben die Leute gesagt. Da kam jemand vorbei, da hat man so einmal im Jahr wurden die Pferde wieder eingerenkt und da hat man gesagt, jetzt geht es wieder richtig gut. Und ich selber hätte das natürlich niemals irgendwie darüber nachgedacht, das ist Knochenbrecher noch ein natürlich sehr landläufiger Begriff, aber grundsätzlich gesprochen wollen Leute bei diesem Thema auch selber inzwischen mehr Hand anlegen, oder?

[SPEAKER 2]
[00:08:42-00:11:08]
Ja, absolut. Und ich finde auch, da sollte man auch Pferdebesitzer an sich nicht unterschätzen, was die ja auch selber einfach wissen und können und womit sie sich so beschäftigen. Also ich habe es auch schon erlebt bei Social Media, wenn ich da eine Übung geteilt habe oder irgendwann sogar, glaube ich, mal mit euch zusammen, hatten wir eine Übung auf unserer beider Kanäle geteilt und dann schrieb auch eine Kollegin darunter, Gott, das sei ja grob fahrlässig, das so jetzt Pferdeleuten an die Hand zu geben, irgendwie eine Übung. Und ich hatte diese Übung ganz kleinschrittig erklärt und eben immer wieder dazu gesagt, wie vorsichtig man sie machen soll. Und Da finde ich einfach, oder das war da auch meine Antwort auf diese Kollegin, dass ich eben denke, da unterschätzt man den Pferdebesitzer an sich, der ja Lust hat, was zu machen und der sich ja damit beschäftigt. Es gibt uns Therapeuten, die Profis sind und ansonsten sind alle anderen unerfahren Amateure, sondern die verschiedenen Pferdebesitzer haben ja auch ihren Hintergrund oder sich eben auch auf verschiedene Art und Weise schon damit beschäftigt. Und da ist es mir wichtig, den Leuten eben noch fundierteres Wissen an die Hand zu geben. Es ist ja nicht so, dass wir Therapeuten da jetzt kommen und sagen, so und so ist es, du hast dich noch nie vorher mit deinem Pferd beschäftigt, bis heute wusstest du gar nicht, wo es anfängt und wo es aufhört und jetzt bin ich da und erkläre dir hier mal die Welt. Sondern die meisten haben sich ja schon damit beschäftigt, haben schon ihre Mittelchen, die sie geben, haben schon ihre Übungen, die sie machen, durch Kurse und so weiter. Und da finde ich immer dieses eben Leute abholen und Freude und Mut machen, Dinge auszuprobieren und da eben dann aber dazu zu sagen... wie ich halt aus meiner Erfahrung empfehlen würde, es zu tun. Weil es gibt ja durchaus Dinge, die, finde ich, auch durch Social Media so verbreitet sind, die man so machen kann. Und dann wird es halt sehr schnell, sehr doll gemacht. Und mir ist zum Beispiel immer wichtig, dass die Sachen langsam und ruhig gemacht werden, dass eine Atmung beachtet wird und so. Und so, finde ich, kann man durchaus den normalen Pferdebesitzer dazu befähigen, sein Pferd, zu therapieren und eben noch besser unterscheiden zu können, wann brauche ich jetzt nochmal externe Hilfe oder was kriege ich eben auch selber gelöst. Also ich finde es super, dass da ganz viele Pferdebesitzer Lust haben, ganz viel für ihr Pferd zu tun.

[SPEAKER 1]
[00:11:11-00:12:45]
Werbung! Für all diejenigen von euch, die in Norddeutschland wohnen, genauer gesagt in Mecklenburg-Vorpommern, habe ich einen ganz besonderen Veranstaltungstipp. Denn das Redefien Pferdefestival findet wieder statt vom 3. bis zum 5. Mai. Es findet vor dem historischen Portal des Mecklenburgischen Landgestüts in Redefien statt. Und die Topstars aus Springen und Dressur geben sich dort die Klinke in die Hand. Und das Ganze ist wirklich ein Turnier in extrem besonderer Atmosphäre vor diesem beeindruckenden Portal Redefins. Die beste Nachricht für all diejenigen, die dorthin möchten, ist... dass der Eintritt frei ist. Also, ihr könnt euch spontan überlegen, einfach mal dort vorbeizuschauen. Dazu gibt es auch noch eine Ausstellung und alles, was das Leben sonst auch noch schön macht auf einem Reitturnier. Weitere Informationen unter www.pferdefestival-bredefin.de Viel Spaß in Bredefin! Sollte ich eigentlich dieses Thema, dass ich meinem Pferd was Gutes tue, durch Dehnen, Mobilisieren und Massieren, was das genau ist, sprechen wir gleich nochmal drüber, sollte ich es eigentlich dauerhaft machen? Weil viele kommen ja erst auf dieses Thema, wenn irgendein Problemchen auftaucht und gar nicht präventiv sich das anschauen. Hält sich das so die Waage, dass entweder das über Probleme kommt oder Leute sagen, ich mache das halt irgendwie dauerhaft präventiv? Oder wie ist da so dein Blick drauf?

[SPEAKER 2]
[00:12:45-00:14:39]
Sehr unterschiedlich. Hängt natürlich auch total damit zusammen, was es für ein Pferd ist, was mit diesem Pferd passiert. Und was das Pferd zum Beispiel auch schon für eine Vorgeschichte hatte. Also wenn ich jetzt ein Pferd habe, das irgendwie schon drei Sehnenschäden hatte und generell sehr anfällig für jegliche Art von Verspannungen, Schmerzen, Verletzungen ist, dann wird der Besitzer schon... ziemlich bemüht sein, da sehr viel an Übungen und so weiter zu machen. Ich habe aber auch manchmal Leute, die sagen, ich habe den jetzt irgendwie seit zehn Jahren, der hat eigentlich nie was, aber ich wollte ihm das mal gönnen, dass du dir den mal anguckst. Also es gibt so beides. Aber grundsätzlich ist eben immer meine Idee, die Sachen möglichst so ins Alltägliche aufzunehmen. Um einfach die Sachen im Blick zu haben und so das Typische, was ich in meinen Behandlungen eigentlich erlebe, ist es dann oft so, dass das Pferd, also die Pferde, die ich schon lange betreue oder so, dass ich angerufen werde für einen Termin und dann sagen die Besitzer, ja, jetzt in letzter Zeit war er wieder so ein bisschen fester geworden. Und dann gucke ich halt so ein paar typische Punkte quasi durch und dann sage ich so, dafür hatte ich dir doch auch die und die Übung mitgegeben. Und dann kommt meistens so ein etwas verschämtes Lächeln und dann so, ja, das habe ich jetzt zur Zeit auch wieder ein bisschen weniger gemacht, aber mache ich jetzt wieder. Und vieles kriegt man eben auch schon selber gelöst im wahrsten Sinne des Wortes durch diese täglichen Übungen. Und das meine ich eben immer wieder. An sich sind die Leute in vielen Dingen befähigt, da Dinge auch schon selber wieder gut in den Griff zu bekommen. Und ja, nutzen es dann eben auch gerne. Aber ich glaube, das kennt ja jeder, dass man irgendwie Dinge mal ganz ambitioniert macht und dann lässt man sie mal wieder schleifen. Aber eben meistens merkt man es dann auch. Kennt man es zu Genüge. Ja, das eigene Workout.

[SPEAKER 1]
[00:14:41-00:15:10]
Ich habe jetzt seit neuestem eine Apple Watch, seit zwei Wochen, und die treibt einen wirklich an. Die sagt mir jetzt jeden Tag, ey, steh auf oder mach nochmal ein bisschen Sport, mach nochmal was. Also Erinnerung hilft. Wir reden aber hier über die Themenblöcke massieren, dehnen und mobilisieren. Ich glaube, wir alle haben so eine Grundidee, was das heißt. Vielleicht kannst du die Begriffe einmal voneinander abgrenzen.

[SPEAKER 2]
[00:15:12-00:17:29]
Ja, also im Großen und Ganzen würde ich fast sagen, gehen sie ja ineinander über. Oder das ist zumindest immer so meine Idee bei all den Übungen oder Massagegriffen, dass ich eigentlich auch immer dazu sage, kombiniert das gerne. Also zum Beispiel so dieser... Ich überlege mal gerade einen typischen Griff, so das Durchbewegen des Menenkams. Also ich lege eine Hand oben auf den Menenkamm und bewege den Hals durch und gucke einmal, wie sich so der ganze Hals bewegt, was die oberflächliche Faszie sagt, ob die Bewegung durchgeht, ob die Muskulatur nachgibt. Dann natürlich auch, wie es einer Wirbelsäule damit geht. Also wenn jetzt in so einem Moment, ich schüttle den Mähnenkamm durch und das Pferd wirft irgendwie den Kopf zurück und reißt die Augen auf, dann habe ich ja schon mal einen Hinweis darauf, dass da irgendetwas nicht stimmt. Und dann finde ich es eben ganz interessant zu sagen, okay, das ist dann jetzt der Bereich der Massage. Also ich bewege diesen Mähnenkamm durch und dann gucke ich aber, und das finde ich sehr, sehr spannend, weil gerade das Dehnen übernehmen viele Pferde selber. Zum Beispiel, wenn ich dann eben den Menenkamm durchbewegt habe, dann warte ich einen Moment und häufig ist es so, dass die Pferde dann in beide Richtungen einmal den Hals und den Kopf durchbewegen, also quasi den Kopf einmal nach rechts drehen und einmal nach links drehen. Das wirkt immer total zufällig, als würden sie jetzt gerade irgendwo hingucken, aber da eigentlich ausnahmslos jedes Pferd es macht, kann es so zufällig nicht sein. Und kann eben auf diese Weise, kann das Pferd einfach die Dehnbewegung selber machen und kann es auch so lange halten, wie es möchte. Und damit wären wir dann ja quasi auch gleichzeitig schon dann wieder im Bereich der Mobilisierung, nämlich das Ganze in eine Bewegung zu bringen. Weil ich kann das Pferd ja dann auch dazu auffordern, den Hals nochmal zu bewegen. Ich kann es auf eine Kreislinie führen, um zu gucken, wie geht es ihm jetzt mit seinem Hals. Und so sind für mich die Übergänge häufig fließend und gerade die Massagesachen finde ich besonders praktisch in Kombination mit Bewegung. Also eben dann mit einer Mobilisierung. Mobilisieren ist ja eigentlich immer so ein großes Wort, was man für fast alles benutzen kann, wo irgendwas in Bewegung kommt.

[SPEAKER 1]
[00:17:32-00:18:04]
Wenn ich mich dafür interessiere, wie kann ich denn damit starten? Natürlich erstens bei uns in den Kurs schauen, aber auch grundsätzlich, wie ist so der Startpunkt? Weil das hört sich ja alles logisch an und wir haben ja gerade eingangs schon darüber gesprochen, was es für vielleicht auch Hemmnisse gibt, damit anzufangen oder auch keine Hemmnisse. Aber wie kann ich ganz konkret anfangen? Wo Was ist so der Einstieg, den du empfiehlst?

[SPEAKER 2]
[00:18:06-00:20:08]
Also ich denke, wenn man wirklich noch gar nichts damit zu tun hat, macht es natürlich schon Sinn, einmal vor Ort zu irgendwie eine Idee dazu zu bekommen. Also zum Beispiel jetzt zu sagen, ich lasse mein Pferd einmal osteopathisch behandeln und lasse mir da überhaupt schon mal Übungen zeigen. Weil das ist eben das, was ich auch in meinen Kursen vor Ort, also unabhängig von der Rehorse-Plattform quasi in meinen normalen Seminaren erlebe, dass viele Leute sich noch nie so genau damit beschäftigt haben, wo eigentlich was ist. Also wo läuft eigentlich so eine Halswirbelsäule beim Pferd oder wo ist eigentlich ein Kiefergelenk oder irgendwie so, also und wie ertaste ich denn, ob das jetzt gerade eine knöcherne Struktur oder eine muskuläre Struktur ist und das macht natürlich schon Sinn, wenn man da einmal jemanden bei sich hat, der halt sagt, hier kannst du mal fühlen, also so mache ich es dann eben auch bei meinen Behandlungen, wie gesagt, ich behandle das Pferd und gebe dann Übungen mit, dann zeige ich die Übungen und dann lasse ich die Besitzer die Übungen auch machen, damit sie eben selber fühlen, worum es dann geht. Und ich habe davon inspiriert sogar dann nochmal so eine kleine Podcast-Reihe von meinem eigenen Mehrschwung-Podcast gemacht, wo man einfach nur Knochenpunkte tastet zum Beispiel. Dass man sich einfach den Kopfhörer ins Ohr machen kann und einmal das Pferd abtastet. Weil mich das so daran erinnert hat, dass früher im Unterricht immer Leute, wenn man so Sachen ganz häufig gesagt hat, haben die immer gesagt, kannst du mir jetzt mal auf Kassette sprechen? Und dann kann ich mir das einfach immer wieder anhören. So das typische gerade sitzen, guck nach vorne und so weiter. Und genau so ist dann eben diese Idee entstanden, dass ich da nochmal dachte, man kann sich das einfach meine Stimme ins Ohr packen quasi und dann sein Pferd abtasten. Aber auch dabei, es bleibt, finde ich, eben dieses, ich würde schon immer jedem raten, mir da vor Ort einmal zuhören. eine Unterstützung zu holen, dass ich erstmal so eine Grundidee habe und daraus kann man dann alles weitere entwickeln.

[SPEAKER 1]
[00:20:08-00:20:24]
Die Knochenpunkte, die du ansprachst, die sind ja ganz wichtig, um zu erkennen, wo ich eigentlich zum Beispiel was massiere. Also ich brauche so ein bisschen auch eine Idee, wo liegt eigentlich der Muskel, über den wir reden oder den wir massieren oder dehnen wollen. Das ist ja schon sehr elementar.

[SPEAKER 2]
[00:20:25-00:22:57]
Absolut, ja. Das Spannende an den Knochenpunkten am Pferd ist eben, dass so ein Pferd ja nochmal deutlich größer ist als wir. Also die Anatomie ist zwar relativ ähnlich, aber es ist natürlich alles viel größer, massiger und so weiter. Das heißt, wir brauchen Orientierungspunkte und dafür sind diese Knochenpunkte eben spannend, um zu gucken, wo bin ich hier eigentlich gerade unterwegs, wie fühlt sich das Ganze an. Also zum Beispiel mal zu ertasten, so ein Atlasflügel, der Flügel des ersten Halswirbels, wie groß ist der eigentlich? Und dann habe ich auch eine Vorstellung davon, wie groß eigentlich so Halswirbel sind. Und genauso auf so einem Schulterblatt zum Beispiel, das ist ja dann auch schon ein Bereich Schulterblatt, Sattellage, wo auch viele Leute gerne mal was massieren wollen und wo dann auch mal mit Massagegeräten zum Beispiel gearbeitet wird. Und da ist es auch wichtig, einmal zu fühlen, wo ist denn da eigentlich Knochen und wo ist da Muskulatur. Denn auch ein Pferd hat eine Schulterblattgräte. Das ist das, was bei uns so quasi der obere Rand des Schulterblatts ist, was man ganz gut ertasten kann. Und auch bei uns geht das Schulterblatt noch ein kleines Stück weiter nach oben, aber es fühlt sich so an wie der obere Rand. Und auch beim Pferd kann man die Schulterblattgräte gut fühlen. Wenn ich jetzt weiß, das ist Knochen, das darf hart sein, dann weiß ich, wie sich der Rest anfühlt. Es nützt meinem Pferd jetzt nichts, wenn ich ihm über vier Wochen jeden Tag die Schulterblattgräte massiere, damit es endlich ein lockeres Schulterblatt bekommt, sondern ich sollte mich schon auf die Muskulatur drumherum konzentrieren. Aber diese Schulterblattgräte dient mir dann eben als Orientierung. Und erstmal überhaupt dieser Unterschied, weil gerade jetzt eben so ein Massagegerät, so eine Massagepistole zum Beispiel auf so einem Schulterblattknochen, also dann eben auf dieser Gräte, ist halt gar nicht mal so angenehm, um nicht zu sagen richtig, richtig unangenehm. Und andere Bereiche sind eben schon auch ganz schön zu massieren. Also dafür ist es eben super wichtig, sich mit diesen Knochenpunkten auseinanderzusetzen. Klar, es gibt so ein paar, die man sowieso immer sieht, wie so der Hüfthöcker. Der hinten an der Seite, den die Pferde sich so beim Durchgehen durch eine Tür häufig mal anhauen und sich dabei dann eben auch wieder so im Becken verrenken können. Und dann gibt es aber eben ja auch Knochenpunkte, für die man so ein bisschen genauer tasten muss. Und ich finde das super spannend, sich da so Orientierungen zu schaffen und sich auf diese Weise eben so durchs Pferd zu tasten.

[SPEAKER 1]
[00:22:59-00:23:32]
Was sind so die Top, du hast gerade den Hüfthöcker schon genannt oder die Hüfte, die natürlich wir alle kennen. Und das lernt man ja häufig auch in der, das sind ja Punkte, die man auch zum Beispiel, früher war es das kleine und große Hufeisen, da waren ja auch in den Theoriephasen auch diese Sachen mit drin. Aber was sind so weitere Knochenpunkte, die so absolut wichtig sind? Ich stelle mir jetzt vor, die Ganasche zum Beispiel könnte so ein wichtiger Knochenpunkt sein. Was sind so die Top-Punkte, die ich wissen muss?

[SPEAKER 2]
[00:23:32-00:23:46]
Mir fällt gerade ein, aus diesen kleinen und großen Hufeisenprüfungen, da war doch immer die Lieblingsfrage jedes Prüfers, war doch immer, was ist mit dem Pferd, wenn es sich das Schlüsselbein bricht? Weil ein Pferd doch kein Schlüsselbein hat.

[SPEAKER 1]
[00:23:46-00:23:49]
Stimmt, hat kein Schlüsselbein, hätte ich jetzt auch gesagt, hat kein Schlüsselbein.

[SPEAKER 2]
[00:23:50-00:24:03]
Aber darum war das immer so die Fangfrage, weil sie dann eben wissen wollten, was man dann machen muss. Muss ich einen Tierarzt rufen, wenn mein Pferd sich das Schlüsselbein gebrochen hat? Und dann haben sie sich immer tierisch gefreut.

[SPEAKER 1]
[00:24:03-00:24:07]
Da haben sie sich alle schrottgelacht.

[SPEAKER 2]
[00:24:07-00:28:12]
Man musste sich darauf vorbereiten, dass diese Frage kommen kann und man dann nicht blöd dasteht und referiert, wie mit einem gebrochenen Schlüsselbein umzugehen ist. Nee, genau. Aber zum Beispiel solche Sachen. Ich selber habe das bei mir immer erlebt. Ich habe halt sowas brav auswendig gelernt. Ich habe auch die Knochen und so weiter gelernt. Aber ich habe mich zum Beispiel nicht damit beschäftigt, dass das ja bedeutet, dass wenn ein Pferd kein Schlüsselbein hat, es auch keine knöcherne Verbindung zwischen Brustkorb und Schulter besteht. Also beim Pferd, das ist ja eben damit ja einfach auch elementar für die ganze Ausbildung. All das, worüber man spricht. Wir möchten, dass ein Pferd sich im Brustkorb hebt. Wir möchten, dass ein Pferd in der Schulter frei wird und so weiter. Das ist alles nicht in dem Sinne knöchern stabilisiert, sondern das ergibt sich durch gutes Training und gute Bewegungen. Und dafür ist es eben wichtig, dass die Bewegungen weich und gut stattfinden können. Und dafür eben dann diese Ergänzung mit Massagen und so. Aber du hast gerade nochmal nach wichtigen Knochenpunkten gefragt. Das erste ist ja immer so das Kiefergelenk. Und das finde ich immer ziemlich interessant, sich einmal anzugucken, weil man sehr, sehr gut tasten kann. Und auch dabei stelle ich häufig in meinen Seminaren fest, dass viele nicht genau wissen, wo das ist. Das liegt ja beim Pferd genauso wie bei uns auch ein kleines Stück hinterm Auge, vorm Ohr. Also die Position ist eigentlich die gleiche, nur dass so ein Pferdekopf eben ein bisschen anders angeordnet ist als unserer. Und damit hat man dann aber eben auch eine Idee, wie weit nach hinten eigentlich Backenzähne zum Beispiel gehen. Also auch sowas hilft ja einfach als Orientierung. Wenn ich weiß, wo das Kiefergelenk ist, dann weiß ich, dass drumherum die Kaumuskulatur ist. Also kann ich mir eine Kaumuskulatur angucken, merke sofort, wenn mein Pferd irgendwie komisch kaut. Und das ist ja beim Pferd durch diese Malbewegung, wenn irgendwas mit den Zähnen ist. Verändert sich die Kaubewegung, also geht der Unterkiefer vermehrt in die eine Richtung. Also wird auch das Kiefergelenk auf der Seite deutlicher ausschlagen. Also wird auch die Kaumuskulatur sich verändern. Also so und das eben nur, weil ich weiß, wo der Knochenpunkt ist, habe ich trotzdem die Möglichkeit, darüber auch noch viel mehr zu sehen und zu erfahren. Dann natürlich immer interessant, nochmal zwischen den Ohren das Ende des Schädels zu ertasten. Um auch da wieder so dieses Gefühl zu haben, da ist noch knöcherne Struktur, dahinter kommt dann Nackenband und Muskulatur, was auch manchmal sehr fest sein kann. Aber was ist da jetzt fest, weil es knöchern ist und was ist einfach verspannte Muskulatur? Dann eben hinter den Ohren der Atlasflügel. Den finde ich immer wirklich spannend, weil man damit so eine Idee für die Dimensionen bekommt. Wie groß, was ich vorhin schon sagte, wie groß so ein Halswirbel überhaupt ist. Wenn man sich da mal so entlang fühlt, das kann man ganz gut fühlen, wenn man so beim Pferd quasi so unterm Halfter entlang streicht. Also hinterm Ohr, da wo das Halfter liegt, da fühlt man so den vorderen Rand des Atlasflügels. Und so kann man sich eben wirklich überall durchs Pferd tasten. Und ich selber fand es immer in meinen Lernzeiten oder lerne ja auch immer noch, ich vergesse ja auch einfach Sachen wieder und beschäftige mich dann wieder damit. Ich fand es immer total interessant, mich einfach mal am Pferd entlang zu tasten und dann eben nachzugucken, was ist denn da jetzt eigentlich gerade. Oder du hast es ja vorhin schon erwähnt, dass ich eben ja auch Rückentrainer, Personal Trainer und Chiropraktik und so weiter ja auch für Menschen gemacht habe. Ich fand es dann immer ganz spannend, Fortbildungen einfach auch für Menschen zu machen, um noch mehr die Zusammenhänge zu verstehen und es dann wieder auf mich beziehen zu können. Also das heißt, wenn ich jetzt gerade überlege, okay, ich taste hier gerade den Oberarm des Pferdes ab und ein Oberarm hat einen Bizeps, einen Trizeps, ein Delta Ideus, also wo finde ich denn dann das? Und wenn es bei mir da ist, wo müsste es denn dann beim Pferd sein? Also so kann man sich ja auch ganz vieles herleiten.

[SPEAKER 1]
[00:28:14-00:28:42]
Ja, das ist auf jeden Fall spannend, diese Überleitung zu machen von sich selber aufs Pferd und das hilft auf jeden Fall im Verständnis total. Wie stehst du denn zu Massagegeräten, Hilfsmittel und so weiter, die ja auch sich einer größeren Beliebtheit in den letzten Jahren erfreuen? Es gibt verschiedenste Anbieter inzwischen, die auch recht groß geworden sind. Wie stehst du so? Du hast eben Massagepistole genannt beispielsweise. Wie stehst du zu diesen Dingen?

[SPEAKER 2]
[00:28:44-00:31:10]
Auch dabei finde ich, wieder kommt es total aufs Pferd an. Also ich selber bin einfach grundsätzlich so, dass ich am liebsten mit meinen Händen arbeite, weil ich einfach alles am besten erfüllen kann. Sobald ich eben ein Gerät habe und dazu gehört auch schon ein Massageball oder irgendwie was, was jetzt nicht eine eigene Kraft mitbringt, aber trotzdem ein Kraftverstärker ist, geht mir halt so ein bisschen das Gefühl verloren. Also wenn man jetzt so diese typischen Verspannungen, die glaube ich jeder von uns kennt, die man so am Rücken hat, diese kleinen Knötchen, die richtig schön wehtun, wenn man auf den rumdrückt. Genau das haben unsere Pferde ja auch. Und wenn ich dann da drauf rummassiere, dann möchte ich ja merken, wie es dem Gewebe damit geht und möchte eben mit dem Gewebe und mit dem Pferd im Gespräch bleiben. Und darum nutze ich solche Sachen tatsächlich nicht, Ich bin aber grundsätzlich nicht so ein Mensch für nie und immer. Also von daher finde ich, dass auch solche Massagegeräte durchaus ihre Berechtigung haben und auch da wieder zu gucken, wie ist mein Pferd aufgestellt. Ich finde, es gibt zum Beispiel jetzt bei den Massagepistolen, darum kam ich da drauf vorhin, gibt es so zwei oder sozusagen so grob zwei Lager. Die einen, die halt sagen, oh ganz toll und die anderen, die sagen, oh ganz schrecklich. Aber ich finde, es ist wie bei allem, es muss halt vernünftig angewendet werden und bei einem Pferd mit einem sehr guten Muskelzustand, gibt es durchaus Bereiche, die man auch mit einer Massagepistole bearbeiten kann. Aber bei einem Pferd mit wenig Muskulatur oder ein älteres Pferd oder vielleicht mit Arthrosebefunden, wo man jetzt auch nicht weiß, ob da vielleicht ein Hüftgelenk eine Arthrosebefund hat oder so, würde ich eben nie mit so einem dollen Gerät arbeiten. Also so, finde ich, muss man es eben immer so ein bisschen unterscheiden. Ich habe in meinen Behandlungen gerne für sehr schmerzhafte Bereiche das Novafon zum Beispiel dabei, also Schallwellentherapie. gleichzeitig weiß ich jetzt nicht, ob jetzt jeder Pferdebesitzer unbedingt für viele hundert Euro so ein Gerät haben muss. Also ich finde, man muss es eben immer so ein bisschen einordnen, wie es dem Pferd geht und wie man selber damit so umgeht. Also darum wäre es mir noch wichtiger, wenn die Leute lieber sich oder alle Pferdebesitzer sich vorrangig darauf konzentrieren, mit ihren Händen zu fühlen und Massagegeräte erstmal hinten anstehen.

[SPEAKER 1]
[00:31:12-00:31:31]
Ja, weil das, was du gerade genannt hast, das hört sich ja dann schon auch so an, dass das schon eine echt intensive Therapie dann ist und nicht mal eben so, komm, wir tun dir sowas Gutes, heute ein Leckerli, morgen mal kurz die Anwendung. Also es ist schon eine sehr starke Anwendung.

[SPEAKER 2]
[00:31:33-00:32:13]
Ja, auch dabei eben natürlich wieder davon abhängig, wie man es einsetzt und wo man es einsetzt. Grundsätzlich macht es halt eben immer Sinn, sich damit zu beschäftigen. Und so gibt es ja eben auch Anbieter, die dann eben wie zum Beispiel jetzt bei der Schallwellentherapie direkt da schon ein Anwenderbuch dazugeben und so weiter, um auch da halt Wissen an die Hand zu geben. Und ja, aber ich bleibe dabei, ich finde immer noch die Massage mit den eigenen Händen am geeignetsten. Und dann, wenn man sich da gut vorgetastet hat und weiß, wo man unterwegs ist, dann kann man gezielt ergänzen.

[SPEAKER 1]
[00:32:13-00:32:33]
Wie kann denn eine solche Massageroutine aussehen, die ich in meinen Alltag einbinde? Hast du da so mal vielleicht ein Beispiel, was... Jeder Pferdebesitzer oder jede Pferdebesitzerin, einfach vor allen Dingen, weil wir alle häufig auch wenig Zeit haben, reiten vielleicht abends. Wie kann ich das in meinen Alltag einbinden? Hast du da ein, zwei Tipps?

[SPEAKER 2]
[00:32:35-00:34:26]
Viele, weil das ist so ja mein Lieblingsthema dabei, dass man es eben möglichst in die Abläufe mit einbaut, damit es eben nicht in Vergessenheit gerät. Also dass eben zum Beispiel sowas wie eine Abkauübung, also dass ich so mit meinem Finger so ein bisschen die Zunge des Pferdes kitzle, damit es einmal abkaut, sowas kann ich ja super gut machen, bevor ich auftrennse. Oder den Hals einmal durchbewegen, was ich vorhin schon einmal erklärt hatte, dieses Hand auf den Mähnenkamm legen, Hals durchbewegen, kann ich super gut kombinieren, wenn ich gerade den Hals putze, wenn ich die Mähne bürste, also solche Sachen. Den Rücken einmal abzutasten, kann ich... immer machen, bevor ich einen Sattel drauflegen will zum Beispiel. Also so einen Schweifzug, den kann ich gut kombinieren, wenn ich eh gerade den Schweif bürsten oder eigentlich muss man ja sagen verlesen möchte. Also so, dass man sich das immer einfach so mit in die täglichen Abläufe einbaut, dann hat man es einfach immer mit dabei. Oder in meinem Kurs zeige ich auch nochmal so ganz detailliert das Durchbewegen an, Das kann ich dann wieder mit dem Hufe auskratzen kombinieren. Und wenn ich mir versuche, die Sachen eben immer so in meine Abläufe mit einzuplanen, dann geraten sie halt auch nicht so schnell in Vergessenheit. So ist das ja so entstanden, dass ich eben diese Übungen immer ganz gerne so dazu nutze. Ich mache es dann immer noch speziell so, weil ich ja einfach auch sehr viel und gerne am Boden arbeite, dass ich das immer noch in die Pausen in der Bodenarbeit mit einbaue. Also dass ich zum Beispiel mit dem Pferd an der Hand arbeite oder an der Longe oder was auch immer und dann zwischendrin eine Pause mache und in der Zeit bewege ich dann Mehnenkamm durch oder die Beine durch. Also dass diese ganzen Übungen einfach so ganz normal dazugehören, damit sich gar nicht erst Festigkeiten bilden können.

[SPEAKER 1]
[00:34:29-00:34:55]
Und alle, die mehr zu diesem Thema erfahren wollen, den können wir natürlich unser Kurs ans Herz legen. Da geht es ja auch noch richtig ans Eingemachte. Da geht es in die verschiedenen Körpersektionen, Kiefer und Genick, Hals, Schulter und Brust, Rücken, Hinterhand. Das sind so die Bereiche, in die man das Pferd dann einteilt und wo man dann arbeitet.

[SPEAKER 2]
[00:34:57-00:35:11]
Genau, so ist zumindest, nee, so ist auf jeden Fall die Idee für diesen Kurs, dass man sich eben wirklich von vorne nach hinten durcharbeiten kann und dass man es aber eben auch in einzelne Bereiche aufteilen kann, eben immer so, wie es für jeden passt.

[SPEAKER 1]
[00:35:13-00:35:35]
Wunderbar. Ich glaube, damit kann jeder, der noch mehr lernen möchte zum Thema, sich dann noch hineinstürzen und vor allen Dingen, dass ihr euren Pferden was Gutes tun könnt und wie du ja gerade beschrieben hast, Laura, ganz einfach in den Alltag einzubinden mit den Dingen, die man vielleicht sowieso fast jeden Tag macht und dabei kann man seinem Pferd noch ein wenig Gutes dabei tun.

[SPEAKER 2]
[00:35:36-00:37:23]
Und das kann ich vielleicht gerade noch ergänzen, das haben wir nämlich auch ganz viel mit in den Kurs aufgenommen und ist auch was, was mir einfach unheimlich wichtig ist, eben das Pferd zu lesen und auf die Reaktionen zu achten und zu gucken, wann fühlt mein Pferd eigentlich hin? Weil das war auch was, was ich häufig erlebt habe bei Behandlungen, dass ich gesagt habe, du kannst mit deinem Pferd die und die Übungen machen. Und da haben die Besitzer gesagt, ja, das habe ich schon mal probiert, aber der hat da irgendwie gar keine Lust drauf. Und dann haben wir das Ganze nochmal langsamer, ruhiger, kleinschrittiger gemacht und auf einmal fangen die Pferde an reinzufühlen, sich total darauf einzulassen und es total zu genießen. Also, dass man eben wirklich im Gespräch mit dem Pferd bleibt und nicht da so zwei Wesen ihren Monolog halten und man irgendwie sagt, so jetzt lehne ich hier dein Bein, findest du es gut? Das Pferd sagt so, ich habe gerade gar keine Zeit und okay, dann lassen wir es. sondern dass es eben wirklich ein Gespräch ist und dann entstehen total spannende Situationen, dass man nämlich plötzlich merkt, ich nehme das Bein, ich mache dem Pferd ein Angebot für eine Dehnung und das Pferd fängt an, sich selber in die Dehnung zu bewegen und selber quasi die Übung zu machen. Und das ist halt das, was ich dann an meiner Arbeit ganz besonders liebe, dass eben da schon Pferdebesitzer zu mir gesagt haben, durch diese Behandlungen und durch das, was du uns da mitgegeben hast, habe ich mein Pferd völlig anders kennengelernt und wir sind irgendwie in einer ganz anderen Kommunikation miteinander. Und das ist ja genau das, was ich mir wünsche, weil ich bin ja nun auch Trainerin. Also eben diese Kombination, einfach Mensch und Pferd zu stärken und dass es den beiden gut miteinander geht, das ist für mich ja das Wichtige. Und das war eben auch für diesen WeHorse-Kurs so mein großes Ansinnen, das rüberzubringen. Und ich finde, das ist uns ziemlich gut gelungen.

[SPEAKER 1]
[00:37:25-00:37:41]
Ja, Laura, und ich glaube, das ist fast ja der Appell an alle. Testet es mal aus, probiert mal selber Dehnen, Mobilisieren und Massieren mit eurem Pferd. Und das ist etwas, was nicht nur Spaß macht, sondern dem Pferd etwas Gutes tut.

[SPEAKER 2]
[00:37:42-00:37:47]
Und eure Beziehung Gutes tut. Genau, die Beziehung von Pferd und Mensch Gutes tut.

[SPEAKER 1]
[00:37:47-00:38:21]
Also quasi, wie sagt man immer so schön, das Gute und Nützliche zugleich. Das packen wir quasi da zusammen rein. Vielen Dank für deine Zeit, Laura. Der Link zum Kurs, der den offiziellen Namen bei uns trägt, für alle WIAS-Nutzer, ihr könnt ihn einfach suchen bei uns über die Suche oder ansonsten findet ihr ihn auch auf der Startseite. Massieren, dehnen, mobilisieren, wie du deinem Pferd jeden Tag Gutes tun kannst mit Laura Nettelbeck. Laura, vielen lieben Dank für deine Zeit.

[SPEAKER 2]
[00:38:22-00:38:24]
Danke, dass ich da sein durfte.

[SPEAKER 1]
[00:38:24-00:38:25]
Tschüss.

[SPEAKER 3]
[00:38:25-00:38:28]
Ciao.

[SPEAKER 1]
[00:38:28-00:38:50]
Diese Folge wurde vorbereitet von Juliane Trenkler, produziert von Franziska Bombal. Mein Name ist Christian Kröber und ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wiederhören bei der nächsten Folge unseres WeHouse Podcasts. Und wenn ihr keine Folge verpassen wollt, abonniert uns einfach auf Spotify, Apple Podcast, Deezer und überall dort, wo es gute Podcasts gibt.

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