#47 Grand Prix Reiterin Kathleen Keller: So wird die Passion Pferd zum Beruf
Sie ist die jüngste Dressurderbygewinnerin aller Zeiten: Kathleen Keller. Bereits als Jugendliche hatte sie im Spitzensport Fuß gefasst und ist heute im Perspektivkader Dressur. Die Liebe zum Pferd wurde ihr nicht nur von ihren pferdeverbundenen Eltern mitgegeben: Aufgewachsen ist sie auf dem Klosterhof Medingen, einer Zuchtstätte, auf der unter anderem der Ausnahmehengst De Niro stand. Die allerbesten Voraussetzungen, um bereits als Kind eine tiefe Verbundenheit zum Partner Pferd zu entwickeln und von den Besten zu lernen. Im Gespräch mit Christian Kröber spricht Kathleen offen über ihren Weg in den Sport und wie es gelingt, das Hobby „Pferd“ zum Beruf zu machen.
Vor zwei Jahren hat Kathleen recht spontan ihrem Traum vom eigenen Ausbildungsstall realisiert. Um das zu schaffen, muss allerdings viel mehr bewältigt werden, als gut im Sattel zu sitzen. Kathleen berichtet, wie sie den Sprung in die Selbstständigkeit geschafft hat und warum eine gute Excel-Tabelle Gold wert ist.
Kathleen ist zurzeit verantwortlich für 22 Pferde. 22 Charaktere, die es verdienen, immer die Nummer eins zu sein und liebevoll umsorgt zu werden. „Du musst immer bedenken, dass dein Pferd komplett abhängig von dir ist.“, betont Kathleen im Interview. Wie das in ihrem großen Stall funktioniert, erfährst du im Podcast.
Podcast Transkript
Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.
[SPEAKER 2]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Es ist der große Traum vieler, das Hobby zum Beruf zu machen und mit Pferden Geld zu verdienen. Worauf man darauf wirklich achten muss und wie die Realität eigentlich aussieht, darüber habe ich mit der Dressur Grand Prix Reiterin Kathleen Keller gesprochen. Sie ist erfolgreiche Turnierreiterin, betreibt einen Ausbildungsstall in Norddeutschland und berichtet aus dem ganz realen Leben als Pferdeunternehmerin. Bevor wir allerdings starten, möchte ich dich noch einmal hinweisen auf die neuesten wehorse-Videos. Unter der Reihe Neue Wege der Sitzschulung zeigt die bekannte und renommierte Trainerin Sibylle Wiemer zum Beispiel Aufwärmübungen, die man kurz bevor man den Sattelsteig absolvieren kann, um noch besser und noch elastischer zu sitzen. Also gerne vorbeischauen, wehorse.com und nun der Podcast mit Kathleen Keller. Viel Spaß! Im heutigen Podcast sind wir quasi unweit vom wehorse Büro vor den Toren Hamburgs in Appen bei Dressurreiterin Kathleen Keller. Hallo Kathleen.
[SPEAKER 1]Hi Christian, super schön, dass du hier bist heute.
[SPEAKER 2]Schön, dass du bei uns bist im Podcast. Wir haben es lange geplant, muss man sagen.
[SPEAKER 1]Das stimmt, es gab einige Terminverschiebungen. Aber jetzt klappt es endlich. Jetzt klappt es perfekt.
[SPEAKER 2]Du bist Grand Prix Dressurreiterin und man kann natürlich sagen, seit einigen Jahren unterwegs. Was begeistert dich am Dressurreiten? Was ist für dich die Faszination Dressur?
[SPEAKER 1]Ich denke mal, dass man eher allgemein sagen würde, was fasziniert mich am Reitsport, weil das ist ja eigentlich die größere Frage. Und das ist ganz sicher einfach die Arbeit mit dem Pferd. Ich denke mal, dass das wahrscheinlich die meisten Reiter ja so beantworten. Aber es ist tatsächlich wirklich diese Freundschaft und diese Partnerschaft mit dem Pferd und einfach dieses Zusammenarbeiten und immer wieder neue Sachen zu erfahren und die Pferde kennenzulernen, ist einfach ein riesengroßes Geschenk. Und ich finde einfach auch heute wieder, wo ich im Stall war und Mein Gruß in schwarz ist Sunny und wenn du schon um die Ecke kommst im Stall, da stand heute Morgen, hat auf mich gewartet und dann grummelt er schon so, wenn du kommst und guckt dich an und ich finde das sind einfach so Momente, die mich einfach an diesem Sport einfach faszinieren, diese, ja wirklich die Freundschaft, die sich entwickelt. Und Ressortreiten an sich, was mich da natürlich fasziniert, ist einfach diese Perfektion zwischen Reiter und Pferd, die man erlebt, wie man sich aufeinander einstellt, wie die Pferde lernen, auf die kleinsten Hilfen zu reagieren und man muss ja einfach wirklich perfekt aufeinander abgestimmt sein. dass man nachher wirklich einen guten Grand Prix reiten kann. Und jeder, der schon mal eine Trousseau-Aufgabe geritten ist, und das kann wirklich vom Reiterwettbewerb begonnen, ist es einfach unheimlich schwierig. Und da nachher die Schritte zu erleben, wie man zusammenwächst und es immer besser wird und immer präziser wird, finde ich, bringt einfach unheimlich viel Spaß.
[SPEAKER 2]Ist es dann so dieses finale Ziel, diese Perfektion, dann im Viereck dieses perfekte Zusammenspiel und diese Partnerschaft, die du gerade beschreibst?
[SPEAKER 1]Ja, einfach dieses unheimlich Miteinander, also so Zusammenwachsen, das ist einfach ein ganz, ein unbeschreibliches Gefühl, was man gar nicht so erklären kann. Und wenn man so ein richtig toll, also wirklich ist es ja häufig eben auch bei Dressurreitern so, wenn die eine tolle Aufgabe beendet haben, dass die dann auf einmal wirklich am Schluss so eine Art Tränen ausbrechen. Aber es ist wirklich so.
[SPEAKER 2]Die Last fällt auch ab.
[SPEAKER 1]So, die Last fällt ab. Aber das ist ein Gefühl gewesen in der Runde, dass man so eine Harmonie mit dem Pferd gehabt hat. Das kann man gar nicht beschreiben. Und ja, und das ist einfach das, glaube ich, worauf man hinarbeitet. Eben ein Pferd so gut kennenzulernen und dass man sich so gut aufs Pferd einstellt und das Pferd dich so gut kennenlernt. dich versteht, was man möchte und wenn das nachher dann so funktioniert, ist das einfach, wie gesagt, ein unbeschreibliches Gefühl.
[SPEAKER 2]Man muss sagen, du hast das so ein bisschen in die Wiege gelegt bekommen. Du kommst aus einer absoluten Reiterfamilie. Dein Vater Dolf und deine Mutter Manuela sind ja auch beide eng im Pferdesport verwurzelt und war es für dich von Anfang an klar, dass du Dressurreiterin wirst? Hört sich jetzt so salopp an, aber dass es in die Richtung geht?
[SPEAKER 1]Also sagen wir so, Drosselreiterin wahrscheinlich schon relativ früh, weil ich früher sehr große Angst hatte. Vorstangen. Allgemein. Also ich bin sehr gerne geritten, aber in heutigen muss ich sagen, ist es natürlich früh gewesen. Ich habe das erste Mal galoppiert alleine mit, ich glaube ich war fünf oder vier. Aber damals, wir sind ja auch auf dem Klosterhof aufgewachsen, hat natürlich da die Familie Wala um uns herum. Also war es natürlich immer, als ich mit dem gemeinsam geritten bin und dann weiß ich das noch damals immer auch mit Theresa zusammen, dass die mir meinte, Mensch du musst jetzt unbedingt galoppieren und ich dachte ich wäre super spät und im Nachhinein, ich meine ich war auch vier oder so.
[SPEAKER 2]Für alle die es übrigens nicht kennen, das ist der Klosterhof Medingen, südlich von Hamburg in der Lüneburger Heide, große Zuchtstätte und da hast du ja deine Kindheit verbracht.
[SPEAKER 1]Komplett. Wir waren 18 Jahre dort und deswegen waren wir natürlich immer mit allen jungen Leuten dort zusammen. Ich hab das halt nur so im Gedanken, dass ich mal dachte, ich wäre super spät gewesen und im Nachhinein, wenn ich heute darüber nachdenke. waren wir eigentlich alle doch relativ mutig, was wir gemacht haben. Aber jeder hat es gemacht. Aber da wollte ich eben sagen, da bin ich eben, damals habe ich mich nicht getraut über eine Stange zu reiten und mein Vater, reit doch mal an einem Pferd, da hat er nur einen kleinen Sprung gemacht und da war ich schon Und das hat sich dann eher später entwickelt, dass ich gerne gesprungen bin. Also so mit neun oder so bin ich mal ein E-Spring geritten und dann fand ich das ganz gut. Hab ja später auch noch bis M geritten, aber es war nie meine große Leidenschaft. Also das Zureiten lag mir immer schon mehr und hat mir immer mehr Spaß gemacht.
[SPEAKER 2]Und Pferde per se war von Anfang an auch irgendwie klar?
[SPEAKER 1]Total, also auf jeden Fall so Pferde immer. Es war tatsächlich nicht klar, dass ich das beruflich machen möchte, also ich habe es mir immer offen gelassen, auch in der Schulzeit. Als mich damals schon welche gefragt haben, was möchtest du werden, habe ich gesagt, mal gucken, mal schauen. Und dann habe ich ja auch ein Jahr pausiert nach dem Abitur und habe eben nur geritten und war ja auch noch im Ausland mit den Pferden, damals in Sumüe. Und dann bin ich wiedergekommen und habe aber zu meinen Eltern gesagt, ich möchte gerne studieren, ich möchte gerne noch was anderes sehen und einmal gucken, was ich wirklich möchte. Und dann kann ich dir ganz genau sagen, es war glaube ich 2011, ich habe mein erstes Semester hinter mir gehabt, war ein Redefin auf dem Turnier und die erste Runde lief nicht ganz so, wie ich das wollte und habe zu meinen Eltern gesagt, also studieren, Auf gar keinen Fall mehr. Also ich höre auf jeden Fall auf. Also es funktioniert ja alles überhaupt nicht mehr, das Studieren stört mich.
[SPEAKER 2]Das stört mich in der Reiterei.
[SPEAKER 1]Das stört mich komplett in der Reiterei und das funktioniert alles gar nicht so, wie ich das gerne möchte. Und da hat damals meine Eltern gesagt, Kathleen ist alles gut. Mein Vater hat ja immer schon gesagt, also wenn du reiten willst, dann reite. Mami immer so, Kathleen bleib ganz ruhig. Und damals meinte mein damaliger wirklicher Unterstützer, der Dr. Bösche, der ja auch angesehener Richter war, und der hat damals zu mir gesagt, Kathleen, du machst dein Studium zu Ende. Es war eine Runde, die jetzt vielleicht nicht ganz so war, wie du es dir vorgestellt hast. Es wird alles gut. Und ein Studium kann dir in deinem Leben nie wieder jemand nehmen. Und da habe ich gesagt, eigentlich hast du recht. Und dann das Wochenende drauf hat Desperados auch irgendwie gewonnen und sich für das BUC-Pokal qualifiziert und es war auch alles wieder gut. Und hab natürlich auch mein Studium beendet, aber da wusste ich in dem Moment, dass ich gesagt habe, ich möchte reiten.
[SPEAKER 2]Also deine Eltern haben irgendwie nie gesagt, hör mal zu, Mädchen mach was ordentliches, sondern das war eigentlich offen für dich, das auszuwählen, was du möchtest.
[SPEAKER 1]Mein Vater würde jetzt sagen, auf diese Sache mach was ordentliches. Was ist denn Reiten? Es ist ja genauso ein ordentlicher Beruf wie jeder andere Beruf auch. Du verdienst dein Geld, du arbeitest hart von morgens bis abends. Es ist genauso, es ist ja nicht so, wenn man jetzt sagen würde, es ist ein sehr körperbetonter Beruf. Das stimmt schon. Aber was ist denn jetzt zum Beispiel, wenn du Tischler bist, was ist daran dann Ist genauso körperbetont. Was ist daran jetzt ein ordentlicherer Beruf oder auch im Büro, was ist daran, wenn man Akten bearbeitet, was ist daran ein ordentlicherer Beruf als daran, dass man seine Arbeit mit den Pferden verdient. Also es ist alles, es ist einfach nur, So, dass es eben natürlich schon ein harter Job ist. Also man muss sich eben schon körperlich betätigen und eben von morgens, du hast keine festen, du hast natürlich feste Arbeitszeiten, aber wenn dein Pferd krank ist oder sonstiges ist, dann musst du natürlich mal länger bleiben. Oder wie auch immer, wenn du nicht alles geschafft hast und Leute sind ausgefallen, dann machst du nicht dein Computer aus und sagst so, ich gehe jetzt trotzdem nach Hause, sondern du bleibst im Stall und machst eben alles fertig, bis es deinen Pferden eben gut geht. Und das ist sicherlich der Unterschied, was du in keinem anderen Beruf hast wie bei uns. Aber sonst verdient man sein Geld genauso wie in jedem anderen Beruf auch.
[SPEAKER 2]Und auch ganz gut.
[SPEAKER 1]Also man sollte sich denken, was ist so, wo jemand im Beruf auch also du musst dich einfach anstrengen, dir Mühe geben und dich einfach besonders, ja also wirklich einfach gut sein und dann kann man auch gutes Geld verdienen sicherlich.
[SPEAKER 2]Und du hast ja auch während des Studiums weiter geritten, also du hast bei einer Hochschule in Hamburg studiert, ich glaube International Business Management.
[SPEAKER 1]Nein, ich hab an der, deswegen bin ich gerade durcheinander geschaut, ich hab an der ISM studiert, also International School of Management, hab aber Wirtschaftspsychologie studiert, Psychology Management.
[SPEAKER 2]Ah ja, stimmt. Und parallel aber immer noch geritten.
[SPEAKER 1]Immer. Also ich bin eigentlich geritten und hab nebenbei studiert und hab nicht studiert und nebenbei geritten.
[SPEAKER 2]Was hat man da?
[SPEAKER 1]Die ersten drei Semester hatte man ja tatsächlich Pflichtzeiten, da war ich öfter da. Die letzten zwei Semester hatten wir keine Anwesenheitspflicht mehr, da war ich tatsächlich Ich glaube, man kann es an einer Hand abzählen, wie oft ich in meinen Uni-Vorlesungsräumen gesessen habe. Aber es hat ja alles geklappt, wir sind gut durchgekommen und alles richtig gemacht.
[SPEAKER 2]Wir haben ja vor dem Podcast schon philosophiert, seit wann wir uns eigentlich kennen und du hast wirklich ja diese komplette Junioren-Junge-Reiter-Tour mitgemacht, warst also auch immer im Spitzensport, könnte man sagen, und hast wirklich da auch alles mitgenommen. Das hat dich ja auch geprägt, dieses Turnierleben.
[SPEAKER 1]Total, das war eigentlich meine ganze Jugendzeit, wenn man es so sehen möchte. Ich bin ja ein bisschen reingerutscht auch, bin ja sehr viel gewachsen in der Jugend. Also ich sollte erst ein Pony bekommen, damals mit 13 und als meine Eltern gerade einen gefunden hatten, war ich so groß.
[SPEAKER 2]Warst du 15 Zentimeter größer.
[SPEAKER 1]So und dann hab ich gesagt, okay das geht eigentlich nicht und da ist durch Zufall Florestan in unseren Stall gekommen. Und der sollte eigentlich erst für meine Mutter sein und dann wollten die ihn vielleicht wieder verkaufen. Und ich sollte mein silbernes Reitabzeichen machen. Und dann meinte Papi, komm, mit deinem ist das so schwierig, den wir jetzt haben für dich. Setz dich mal auf den und probier das. Und dann ging das so gut. Und dann hab ich mein silbernes Reitabzeichen mit ihm gemacht und bin das Wochenende drauf mit ihm aufs Turnier gefahren und hab gleich irgendwie mit ihm gewonnen im Dressur und dann ist er bei uns geblieben. Und so bin ich quasi in diese Junioren-Schiene reingerutscht. Ja, ich war eigentlich permanent nur auf dem Turnier. Es gab ja viele, so wie heute auch, dass du die Pflichtveranstaltung hast, wo du zu den Sichtungen musstest und so weiter. Und da war ich, wenn ich nicht selber geritten bin, war ich damals noch mit meinem Vater das Jahr noch geritten, waren wir mit dem unterwegs. Und danach habe ich ja dann auch noch mal ein, zwei andere Pferde gehabt. Ich kann mich eigentlich gut daran erinnern, dass ich die meisten Feiern von Freunden abgesagt habe im Sommer, weil ich irgendwo aufs Turnier gefahren bin. Ich glaube, jeder Reiter kann davon ein Lied singen. Aber man hat tolle Freundschaften, die bis heute halten. Ich sage, meine zwei besten Freundinnen, auch die Friederike Hahn und Caroline Wilm, die kenne ich schon seit
[SPEAKER 2]Ich super klein bin.
[SPEAKER 1]Auch Dusuraterin, auch Schleswig-Holstein. Die kenne ich wirklich schon gefühlt mein Leben lang. Und wir haben gefühlt wirklich jedes zweite Wochenende miteinander verbracht und wenn wir uns nicht auf dem Turnier gesehen haben, haben wir sowas miteinander irgendwie uns getroffen. Und ja, wir sind bis heute super gut befreundet und sie sind jetzt beide meine Trauzeuginnen und
[SPEAKER 2]Junggesellenabschied gab es auch.
[SPEAKER 1]In Berlin, ne? In Berlin, genau. Und daher finde ich, dass dieser Sport hat mich unglaublich geprägt, aber bis heute eben auch so tolle Erinnerungen und tolle Freundschaften geblieben.
[SPEAKER 2]Und es war natürlich auch ein großes Glück, das ihr damals hattet. Ihr hattet immer großartige Pferde. Also dein Vater hat zum Beispiel den Dressurvererber De Niro geritten, der Unglaubliches geleistet hat. Und auch den Florestan. Das ist ja auch einfach toll gewesen bestimmt für dich damals, so auch mit solchen Pferden umgehen zu können.
[SPEAKER 1]Riesenglück. Also deswegen, ich kann das gar nicht anders beschreiben. Es war ein Riesenglück, dass damals Touristen haben wir gar nicht gesucht. Er ist einfach zu uns in den Stall gekommen und das war unglaublich. Also sonst hätte das ja nie geklappt. Also hätten wir den suchen müssen erst. Das wäre wirklich schwierig geworden. Und es hat auch alles nur so funktioniert, weil meine Eltern dahinter standen und das alles mit unterstützt haben. Wenn man so jung ist, kann man sicherlich auch schon eine Menge lernen, aber ich hätte ja nie ein Pferd schon ausbilden können auf dem Niveau. Also es ging alles nur, dass meine Eltern da so hinterstanden und mir damit geholfen haben und immer wirklich bis zum Schluss meiner jungen Reiterzeit und bis heute auch immer geschafft haben, dass ich ein Pferd hatte, wo ich mitreiten konnte.
[SPEAKER 2]Also der volle Support, den man dann auch braucht, wenn man wirklich auch oben dranbleiben will, oder?
[SPEAKER 1]Total und du siehst es ja auch heute und es war bei uns auch schon so, du brauchst einfach wirklich tolle Pferde, um da oben mitreiten zu können, sonst hast du keine Chance. Also es geht nur, wenn die Pferde eben da sind. Und da brauchst du einfach den kompletten Support von zu Hause, um da eben dabei sein zu können. Und da liegt eben ein ganz ganz großer Dank an meine Eltern, dass sie trotz Schule und Studium und so weiter das alles immer, ja immer geschafft haben, dass ich in dem Sport so bleiben konnte und dabei und mitmachen konnte.
[SPEAKER 2]Und dass du ab und an auch nicht in die Schule musstest.
[SPEAKER 1]Und ab und an, Gott sei Dank, nicht in die Schule musste. Das war auch definitiv nicht so schlimm. Das war nicht zu meinem Leidwesen.
[SPEAKER 2]Das kann ich verstehen. Nun, wir befinden uns hier jetzt dort, wo du dich vor wie vielen Jahren selbstständig gemacht hast?
[SPEAKER 1]Knapp zwei Jahren.
[SPEAKER 2]Vor knapp zwei Jahren selbstständig gemacht hast, also du stehst jetzt auf eigenen Beinen, vorher warst du ja noch im Stall mit deinen Eltern in Lomülen, dort wo auch die große Vielseitigkeit ist, im dortigen Ausbildungszentrum. Wie hat sich das angefühlt, sich selbstständig zu machen und warum hast du dich selbstständig gemacht, quasi auf die eigenen Wege begeben?
[SPEAKER 1]Also grundsätzlich war ja sowieso irgendwann der Plan, dass ich ja den Stahl übernehmen würde. Meine Eltern sind natürlich noch sehr, sehr fit, aber es ist trotzdem irgendwann die Zeit ja, dass man selber nicht mehr so viel reitet. Also war der Zeitpunkt gekommen, damals ist unser Vertrag in Lomöen ausgelaufen, also zum nächsten Jahr Mai. Und dann war es eben so, dass meine Eltern mich gefragt haben, Kathleen, was möchtest du? Möchtest du hier bleiben? Wollen wir in Lomöen bleiben oder möchtest du was anderes machen? Und da habe ich gesagt, ich würde gerne, ich wollte schon immer irgendwo westlich von Hamburg irgendwie da mit meinen Pferden hingehen. Und dann haben sie gesagt, okay gut, wenn du das möchtest, dann müssen wir jetzt mal schauen. Das war da irgendwie, ich glaube Oktober oder September.
[SPEAKER 2]Warum gerade die Region?
[SPEAKER 1]Ich mochte das einfach unglaublich gerne. Hamburg an sich mochte ich unglaublich gerne und ich mag einfach die Gegend hier so gerne. Ich kann es dir gar nicht sagen, aber es gibt ja manchmal so Sachen als Kind, dass du dir was überlegst. Genauso wie ich mir überlegt habe, wenn ich mal heirate, dass ich gerne meine Initialien behalte. Das hast du ja auch geschafft, das kann man ja sagen. Aber da habe ich nachher überhaupt nicht mehr drüber nachgedacht und genauso war es mit der Selbstständigkeit. Ich habe da später gar nicht drüber nachgedacht, aber als es an der Zeitung gekommen ist, habe ich gesagt, eigentlich möchte ich da unbedingt mal hin. Und das habe ich gemacht und es war dann wirklich Zufall, dass gerade hier auf dem Hof Itzerheide Boxen frei waren, weil es war hier eigentlich alles voll und ich dachte, wird sowieso nichts und ich kannte die auch noch gar nicht und hatte nur davon gehört. Und dann war es so auf einmal, dass die Mareike Groth-Becker davon gehört hatte, dass ich einen Stall suche und dann hat sie mich angerufen und hat gefragt, Mensch, möchtest du nicht mal vorbeikommen? Und ich so, ja auf jeden Fall. Und dann bin ich hierher gekommen und dann sind wir uns einig geworden. Und dann war es aber eben nicht so, dass ich zum darauffolgenden Jahr im Mai umziehe, sondern eben schon in dem Jahr davor im Dezember umgezogen bin. Also es war dann wirklich eine Entscheidung von knapp zwei Monaten, wo ich dann mich selbstständig gemacht habe. Dann ging es ja schnell.
[SPEAKER 2]Es ist ja der Traum auch von vielen, sich selbstständig zu machen, damit auch irgendwo den Traum zu leben. Ich weiß noch, ich weiß nicht, ob du es mir persönlich damals erzählt hast oder ich, irgendwie habe ich es dann mitgekriegt und da habe ich gedacht, ist schon mutig auch und ist ja auch dann der logische nächste Step. Hattest du jemals irgendwie Zweifel, soll ich es wirklich tun oder war es für dich von Anfang an klar, so wird es gemacht?
[SPEAKER 1]Also man hat auf jeden Fall großen Respekt davor, bevor du dich selbstständig machst, weil du natürlich, ganz ehrlich, ich bin aus einem behüteten Haus sozusagen gekommen, ich musste mich nur darum kümmern, dass ich reite und mich um den Stall kümmern, aber die ganzen Bürosachen, also Rechnung und so, das hat ja alles meine Mutter gemacht. Und da muss ich sagen, da hatte ich großen Respekt davor, dass ich gesagt habe, okay, einen Stall managen, das wird auch schon schwierig genug, aber diesen ganzen Bürokratischen Teil drumrum, den muss ich ja auch noch.
[SPEAKER 2]Den ganzen Büroteil, Rechnung, Buchhaltung, Steuer.
[SPEAKER 1]Der muss ja alles, das muss ja alles eben auch wirklich konsequent eben auch sich drum gekümmert werden, weil sonst hast du nachher da Riesenberge und ja. Und da bin ich aber hierher gekommen und habe angefangen und Gott sei Dank stehen mir da auch noch in diesem Fall meine Mutter noch im Hintergrund und ich habe eine sehr nette Dame, die mir im Büro auch hilft, dass man das alles gemeistert bekommt. Aber es ist schon tough, das muss ich sagen. Also es bringt super viel Spaß, aber eben schon einen eigenen Stall zu führen, in diesem Fall in Anführungszeichen alleine, natürlich stehen meine Eltern im Hintergrund, dass sie mir helfen, aber es ist schon mein Stall. Und man muss eben, es beginnt ja, du musst dich natürlich nicht nur um die Pferde kümmern, du musst ja dafür die Mitarbeiter haben, dass das alles klappt, du musst eben die Kunden betreuen, du musst auf die Turniere fahren, du musst gleichzeitig noch eben die ganzen Sponsoren dich darum kümmern, das darf man ja auch nicht vergessen. Und dann eben noch Büroarbeiten. Was ist die Rechnung schreiben, Abrechnung machen. Also es sind so viele Dinge, die sich um die Versicherung kümmern. Und ja, da ist man schon am Anfang doch etwas erschlagen und da findet man sich aber ein bisschen rein. Aber definitiv kann ich jedem empfehlen, der auch eben sich selbstständig machen möchte, dass der wirklich, das hört sich immer so witzig an, aber wirklich einen richtigen Businessplan hat. wirklich einen Businessplan hat, was habe ich, was brauche ich, was kommt auf mich zu, weil man doch nachher, es kommen doch sehr, sehr viel mehr Kosten, vor allem so Versicherungen für die Mitarbeiter, also für sich selber natürlich, aber auch für die Mitarbeiter, was das alles kostet, dass man sich das wirklich vorher genau überlegt hat. Ich habe, wie gesagt, großes Glück gehabt, eben auch Eltern im Hintergrund zu haben, die das jahrelang gemacht haben, die mich dann natürlich unterstützt haben.
[SPEAKER 2]Die auch die Erfahrung da mitgebracht haben.
[SPEAKER 1]Genau so und das ist wirklich, wirklich wichtig, dass man sich da nicht auf einmal verzettelt.
[SPEAKER 2]Hast du dann wirklich vorher ganz klassisch einen Excel-Sheet gehabt, wo du ausgerechnet hast, ich brauche 10 Pferde, der Brit muss X kosten und dann habe ich am Ende des Monats Y über?
[SPEAKER 1]Ja, am Anfang habe ich es alles handschriftlich noch gehabt, aber ich habe jetzt eine Excel-Tabelle, ja. Ich habe wirklich eine richtige Excel-Tabelle mit Hilfe meines Mannes, der eben sehr affin ist in diesen Dingen. wo man alles eintragen kann mit den Pferden, wie viele Pferde, mit wie viel Bereiter du warst, wo dein Break-Even-Point ist und so weiter. Also ich habe eine richtige Tabelle, wo du alles eingeben kannst und das ist wirklich sehr sehr gut.
[SPEAKER 2]Übrigens auf diesem Wege, weil das haben wir im Podcast ja noch gar nicht verkündet, du hast jüngst geheiratet.
[SPEAKER 1]Also jetzt noch mal Gratulation hier über den Podcast. Ja, vielen, vielen Dank. Danke, danke. Ja, große Schritte auch. Er ist selbstständig, dann geheiratet. Man wird erwachsen langsam.
[SPEAKER 2]Ja, die richtigen Schritte. Ich kenn das. Ich kenn das. Also zurück zu der Erst Zettelwirtschaft, dann Excel-Sheet, also du hast schon Businessplan und du guckst auch wirklich, wo ende ich am Ende des Jahres 2019, was brauche ich alles und so weiter.
[SPEAKER 1]Das musst du auf jeden Fall machen, weil wie gesagt, auf einmal erschlägt es dich, dass du denkst, wo ist denn alles hin hier, mein Geld, wo ist das geblieben. Damit kann man einfach ein bisschen Überblick behalten und du bist auf Sachen vorbereitet. Heute würde ich jetzt nochmal die Selbstständigkeit beginnen, hätte ich diese Excel-Tabelle schon im Voraus gehabt und nicht erst nach einem Jahr.
[SPEAKER 2]Also von Anfang an organisiert reingehen.
[SPEAKER 1]Genau, also ich hab’s alles aufgeschrieben, es war auch alles fein, aber es ist doch, du veränderst dich ja auch, man ist gewachsen, du hast mehr Mitarbeiter und das meine ich eben, dadurch behältst du natürlich den Überblick, dann kannst du da eingeben, okay gut, ich bin jetzt gerade um fünf Wörter gewachsen, jetzt muss ich ja bei drei Leute einstellen, das ist jetzt übertrieben, meinetwegen. eine Person noch einstellen oder was auch immer, dann kannst du es genau ausrechnen. Okay, wie sieht es jetzt aus? Was kann ich noch leisten? Wann ist wirklich hier der Break-Even, dass ich so und so viel Pferde haben muss, um so viele Mitarbeiter anzustellen? Und das ist definitiv eine riesengroße Hilfe, um da so ein bisschen auch einen richtigen Überblick zu haben und nicht nur zu raten. Sonst schreibst du es ja auf alles, aber so richtig genau weiß man es auch nicht und da ist es einfach wirklich ausgerechnet.
[SPEAKER 2]Das hört sich immer so romantisch an, komm lass noch zwei Pferde nehmen und das kriegen wir schon irgendwie hin, aber am Ende ist es dann auch Finanzmathematik und BWL, wo man sagt, kann ich es mir leisten und habe ich auch am Ende was davon.
[SPEAKER 1]Total. Also es ist nicht immer nur so, dass man viele Pferde auch viel Geld bringt, weil du musst für viele Pferde viele Mitarbeiter haben. Die vielen Mitarbeiter kosten sehr viel Geld und eben nicht nur in den normalen Lohnkosten, sondern du hast, wie gesagt, die Krankenversicherung, die Rentenversicherung und so weiter und so weiter. So ein Mitarbeiter kostet dich ja immer noch ein Drittel mehr als das, was er verdient. Und das darf man nicht unterschätzen, weil man eben dann in dem Moment vielleicht manchmal besser fährt, dass du meinetwegen zehn Pferde hast und hast einen Mitarbeiter, als dass du 25 Pferde hast und du hast fünf Mitarbeiter.
[SPEAKER 2]Das ist ja so ein klassisches Ding.
[SPEAKER 1]Genau, und man denkt immer, du hast so und so, also es ist nicht, dass man dann unbedingt mehr, und das sieht man halt mit diesen Exeterwellen, wie sich das mal anhört, kann man sehr gut eben sehen, wie das funktioniert. Aber definitiv ist es nicht immer so, wenn man viele Pferde hat, ist das besser. Es sei denn, du machst alles alleine, was du nachher immer nicht mehr kannst.
[SPEAKER 2]Na gut, und nach drei Jahren geht gar nichts mehr.
[SPEAKER 1]
Genau so. Aber da muss man sich halt wirklich bewusst drüber sein. Es ist einfach ein körperlicher Beruf und da muss man sich eben ganz genau drüber bewusst sein, was kann man wie managen und wie viele Leute brauchst du damit, dass es dann immer noch gut klappt.
[SPEAKER 2]
Wie viele Pferde hast du und wie viele Mitarbeiter kümmern sich um diese Pferde?
[SPEAKER 1]
Ich habe jetzt im Stall 22 Pferde und habe Also ich habe vier Mitarbeiter plus zwei Halbe. Halbe heißt Halbtags. Genau, ich habe morgens eine, die kommt wirklich nur drei Stunden morgens um acht, nur Beide und Führmaschine. Nichts anderes. Dass die Pferde alle morgens schon mal, der große Teil, alle schon mal draußen waren. Und dann habe ich noch eine, die immer kommt, auch Aushilfe. Ja, dass die anderen auch mal, wenn die frei haben und so weiter, dass die einfach da ist. Und ja, und sonst habe ich vier festangestellte Mitarbeiter. Zwei Pfleger und zwei Reiter, die mithelfen. Und das brauchst du auch, weil ich habe natürlich, ich reite immer so acht bis zehn Pferde am Tag. Ich habe natürlich, ja, es sind Die ganzen Pferde, die wir jetzt im Moment gerade haben. Jetzt kommt die wilden Kampfterrier. Ja, das macht man natürlich, wenn man hier in einem Casino ist, dass mal jemand reinkommt und rausgeht. Und jetzt Lilly und Schoko haben es gerade.
[SPEAKER 2]
Du hast wirklich zwei sehr süße Hunde, muss man sagen. Lilly und Schoko, die man leider jetzt im Podcast nicht sehen kann. Das liegt einfach daran, dass man nur was hört. Aber wirklich großartig.
[SPEAKER 1]
Ja, die sind auch sehr laut ab und zu.
[SPEAKER 2]
Obwohl sie sehr klein sind.
[SPEAKER 1]
Das stimmt, sie sind sehr klein, dadurch sehr handlich, können überall mitkommen. Also eigentlich jeder, der mich kennt oder vom Turnier kennt, auch Lilly und Schoko. Die sind immer mit dabei. Seitdem sie ganz klein sind, ja.
[SPEAKER 2]
Oder auch von Instagram, kennt man sie auch.
[SPEAKER 1]
Definitiv. Vom Instagram kennt man sie auch, da schauen sie auch ab und zu mal auf. Das ist richtig, das ist richtig. Also wir waren bei den Mitarbeitern. Genau. Was ich sagen wollte, ich reite immer so zwischen, eigentlich immer so 8 Pferde, mal reitest du auch mal 10, mal 6, weil ich habe eben auch einige Pferde, die reiten die Besitzer selber oder ein Pferd ist verliest und so weiter. Also es passt dann immer sehr gut. Aber du brauchst eben, wie gesagt, diese Mitarbeiter, die dir helfen dabei, diesen ganzen Betrieb zu halten, vor allem, wenn man eben aufs Turnier fährt. Man ist ja viel unterwegs. Die Pferde müssen zu Hause weiter geritten, weiter gearbeitet werden. Und wenn du dann aufs Turnier fährst, kommst du meistens halt spät abends wieder, hast zwei Tage Zeit zu Hause, musst mit der anderen Truppe wieder woanders hinfahren. Und dadurch ist es eben so, dass man doch genug Mitarbeiter hat, die einem das eben ermöglichen, dass man diesen Turniersport auch so betreiben kann.
[SPEAKER 2]
Und das ist ja auch schon wichtig, die Leute zu haben, weil du bist dann am Ende auch fünf Tage die Woche bei einem langen Turnierwochenende nicht da und der Betrieb muss weiterlaufen.
[SPEAKER 1]
Total. Und deswegen muss man eigentlich immer ein oder zwei Leute oder eineinhalb Leute mehr haben, als man normalerweise haben würde, weil es ist mal einer krank, dann bist du auf dem Turnier, dann kommt jemand mit und so weiter. Also das muss man auch alles mit einberechnen, dass man eben immer gewährleisten kann, dass es den Fans zu Hause gut geht und immer genug rauskommen und sich um die gekümmert wird.
[SPEAKER 2]
Ist es schwierig, gute Leute zu finden?
[SPEAKER 1]
Natürlich ist es nicht immer einfach, auch Leute zu finden, überhaupt welche zu finden, die auch Spaß daran haben. Das ist natürlich auch ein anstrengender Beruf. Und ich muss wirklich sagen, ich habe sehr großes Glück, dass ich jetzt wirklich ein tolles Team zusammen habe, die sich wirklich sehr, sehr gut kümmern, die gleichen Ideen haben wie man selber. Und das ist halt eben das, gute Leute zu finden. Es ist ja auch immer die Frage, was man selber als Anspruch hat. Was hat man selber als Anspruch? Was möchte man gerne? Was sind seine eigenen Ideen dazu? Und das muss natürlich der Mitarbeiter mit Detailen auch akzeptieren. Und da, wie gesagt, bin ich sehr, sehr froh, dass ich jetzt ein tolles Team zusammen habe, die eben genau meinen Ideen eben auch folgen und sich sehr gut damit identifizieren können und das dann auch genauso umsetzen.
[SPEAKER 2]
Was würdest du sagen, weil du gerade auch gesagt hast, die müssen sich mit der Idee, wie ich es mache, identifizieren. Also was ist deine Idee, wie du das Ganze betreiben möchtest? Da ist ja der Nukleus am Ende die Reiterei.
[SPEAKER 1]
Natürlich die Reiterei, aber es ist ja viel mehr rundherum als nur die Reiterei. Mir geht es einfach darum, dass das Pferd einfach an erster Stelle steht. Dass man wirklich immer fair mit dem Pferd umgeht, dass man sich immer gut um den kümmert. Und man muss immer die Überlegung haben, ein Pferd ist komplett abhängig von dir, was bedeutet, wenn ich den nicht putze, wird er nicht geputzt. Steht er einfach in der Box, steht er in der Box. Nimm ich ihn nicht raus, kommst du nicht raus, misst dich nicht aus. Also wenn man sich das alles immer wieder vor Augen hält, dass das Pferd nur das erleben kann, was ich ihm ermögliche, glaube ich, dann kann man damit ganz anders umgehen und kümmert sich dann um die halt eben auch noch viel, viel intensiver und besser. Und das ist mir halt eben wichtig. Natürlich ist es auch so, dass Pferde auch, genau wie Menschen, Grenzen kennen müssen. Dass die dich natürlich nicht permanent umrennen dürfen und beißen und schlagen und treten so. Aber normalerweise, wenn du einem Pferd, genau wie Menschen, auch mit viel Liebe entgegentrittst und eben auch mit denen liebevoll umgehst, sind die auch alle sehr, sehr liebevoll im Gegenzug zu dir. Und deswegen mag ich das nur eigentlich mit Leuten auch zusammenzuarbeiten, die mit den Pferden eben auch respektvoll umgehen. Und wenn jemand da das nicht macht, dann ist das für mich direkt schon No-Go. Und das sind halt eben Sachen, womit man sich eben auch identifizieren muss und auch davon, dass man eben Pferde mehrmals am Tag rausnimmt und dass die eben immer gut geputzt sind und dass man sich eben um Kleinigkeiten und Details kümmert, dass auch vor allem die Sachen auch rundherum, dass die Trensen sauber sind, die Sättel sauber geputzt werden, dass eben nichts einfach überall so rumliegt. Also es sind alles so Dinge, wo nicht jeder auch Lust zu hat oder es vielleicht nicht jeder so sieht oder sagt und wieso muss ich das jetzt machen oder warum muss ich jetzt mein Pferd zum dritten Mal rausholen, der war doch schon zweimal draußen und das sind eben Sachen, wo du Leute finden musst, die da eben auch dran Spaß haben.
[SPEAKER 2]
Wie prüfst du das? Also bei uns zum Beispiel bei Wehoz gibt’s einen Probetag, da kommen die Leute dann und laufen einen Tag mit und sehen wie genau sieht’s aus bei uns und kriegen quasi so das tägliche mit. Wie handhabst du das? Gibt’s sowas auch?
[SPEAKER 1]
Wir haben natürlich einen Probetag auch, dass jemand kommt und einen Probetag macht, damit man sich selber auch kennenlernt und auch der Mitarbeiter muss ja auch da sein und sich eben auch den Alltag hier erleben und sagen, okay, das könnte ich mir vorstellen. Es muss ja auch gar nicht so sein, vielleicht finde ich den ganz toll, aber er sagt dann zu mir, tut mir leid, aber es ist nicht meine Art von Arbeiten oder ich möchte es gerne anders machen. Und das ist ja dann auch total in Ordnung und genauso andersrum und dann hat man natürlich genau wie in den meisten Berufen auch eine drei, dreimündige Probephase. Und da lernt man es dann ganz schnell kennen, wie das funktioniert und ob man miteinander zurechtkommt und miteinander zusammenarbeiten kann. Und die meisten sind ja auch. haben ja auch Lust zu lernen und neue Sachen kennenzulernen und bringen vielleicht auch neue Ideen, die sie irgendwo anders gelernt haben, mit rein. Und das bringt dann eigentlich immer sehr, sehr viel Spaß.
[SPEAKER 2]
Und man verbringt ja auch viel Zeit miteinander, jetzt nicht nur im Stall, sondern ihr fahrt dann aufs Turnier zusammen, du startest auch im Ausland, also am Ende ist es ja auch wirklich fast den ganzen Tag. Es ist eine Partnerschaft.
[SPEAKER 1]
Wir haben das manchmal hier schon gehabt, das ist ganz normal, dass man hier auch, wenn wir so Teamgespräche hatten und dann mal zwei anderer Meinung waren oder irgendwas besprochen haben, dann habe ich auch zu denen gesagt, es ist alles in Ordnung, wir können auch alles besprechen hier. Und ihr braucht euch nicht wundern, dass es hier auch mal Differenzen gibt. Ich meine, ihr habt hier eine Intensivpartnerschaft gemeinsam. Nur, dass ihr vielleicht nicht abends nach Hause fahrt und in einem gemeinsamen Bett schlaft. Aber ihr seht euch mehr als eure eigenen Partner und müsst so eng miteinander und zusammenarbeiten. Und dadurch, ja, müssen die sich untereinander, das ist ganz wichtig, vor allem in so einem kleinen Team, müssen die sich auch unglaublich gut verstehen, damit das alles funktioniert.
[SPEAKER 2]
Und da müssen auch mal Personalgespräche geführt werden.
[SPEAKER 1]
Natürlich. Wie gesagt, wie in jeder anderen Partnerschaft auch, man muss Sachen ausdiskutieren, man muss darüber reden und es auch aussprechen und eben nicht für sich behalten. Und das ist eben auch sehr, sehr wichtig, dass man wirklich auch immer sagt, immer reden. Es ist überhaupt nicht schlimm und es kann auch überhaupt nichts passieren, aber ihr müsst entweder miteinander reden oder mit mir reden, dass ich sonst irgendwie, dass man es miteinander wie moderieren kann, aber es ist wichtig, dass man immer darüber spricht und seine Sachen auch äußert, was man eben an Vorschlägen hat oder auch eben Sachen, die einem nicht so gut gefallen.
[SPEAKER 2]
Und das hat sich ja dann auch fundamental geändert, also als ich angefangen hab zu reiten, da gab’s dann irgendwie so einen Stallburschen, ich glaub der hieß damals so irgendwie Knecht oder so. Das hat sich ja geändert, am Ende ist es wie in jedem anderen Unternehmen auch, da muss auch mal miteinander geredet werden, da gibt’s auch mal einen Konflikt und das hat dieselbe Struktur.
[SPEAKER 1]
Genau das gleiche. Also es ist ganz reines Personalmanagement. Also so wie es überall anders Human Resource.
[SPEAKER 2]
HR, genau Human Resource Management, neudeutsch.
[SPEAKER 1]
So ist das ja bei uns genau das gleiche. Wir sind ein ganz normaler Betrieb, wo Leute miteinander arbeiten müssen im Team und genau so muss man sich darum kümmern und es ist eine neue Ära eben. entstanden mit unserer Generation. Da gibt es eben nicht mehr, dass es oben einen Chef gibt, der sagt, das musst du machen, so, so, so und wenn du nicht mitmachst, gibt es das nicht und man hat sich nur unterzuordnen. Heutzutage ist es so, ja, es gibt einen Chef und man folgt dem auch und das muss auch so sein, aber es ist eben auch so, dass man reden darf. Man darf sich austauschen, man darf darüber sprechen, man darf was äußern. Und das finde ich auch wichtig und normalerweise ist es ja auch so, dass man dadurch dann immer einen guten Weg findet, wo man hin möchte und dann auch einen Weg findet, dass man in die gleiche Richtung geht. Und es ist einfach so, die Pferde, wenn man mit den Pferden nicht gut umgeht und die Leute um die Pferde nicht gut drauf sind, sind die Pferde auch nicht gut drauf und dann können sie nicht die Top-Leistung bringen. Also es muss ein gutes Klima herrschen, damit alles rundherum eben auch gut funktioniert. Und daher, ja, Personalgespräche gehören auch dazu.
[SPEAKER 2]
Und es führt am Ende ja auch zu besseren Resultaten, also wenn am Ende die Leute zusammenkommen und jeder kann seine Meinung äußern und wie du sagst, es ist halt nicht mehr so wie früher von oben, es wird irgendwie eine Sache vorgegeben und jetzt bitte umsetzen bis zum St. Nimmerleins Tag, ist es ja, wenn viele Leute ihre Meinung auch einbringen, in der Regel fruchtbarer.
[SPEAKER 1]
Definitiv, also auf jeden Fall. Es gab auf jeden Fall auch schon manchmal ganz witzige Gespräche. Ich weiß jetzt gerade gar kein direktes Beispiel, wo ich da manchmal auch gesessen habe und gesagt habe. Ich glaube wir machen das einfach so, wie ich das gerne möchte. Ich glaube das ist einfacher. Manchmal muss auch entschieden werden. Also manchmal kann es auch ein bisschen ausschreifen, man muss schon auch Chef sein und seine Ideen haben und ich nehme gerne Sachen an und bearbeite es auch, aber es gibt ein paar Sachen, die möchte ich einfach gerne so haben und dann muss man auch sagen, okay, alles schön und gut, aber ich möchte das so und dann geht’s auch. Aber es ist eben, ja es ist so wie in jedem anderen Beruf auch, es hat alles mit dieser Ära Work-Life-Balance zu tun, dass man einfach miteinander kommuniziert und eben die Balance in jede Richtung irgendwie versucht zu halten.
[SPEAKER 2]
Und am Ende ist es so, du als Chefin musst die Richtung vorgeben, in die gelaufen wird und dann gibt es halt noch Varianzen und Schattierungen.
[SPEAKER 1]
Genau so. Und man spricht darüber, wie man dieses Ziel erreicht und die Richtung.
[SPEAKER 2]
Ein wichtiger Teil bei dir ist auch Social Media, Instagram, du hast glaube ich 57.000 Follower.
[SPEAKER 1]
Das kann sein. Ja, wahrscheinlich bist du ganz gut informiert, würde ich sagen. Genau. Ja, es ist auf jeden Fall, habe ich vor zwei Jahren damit, also es hat sich dann so ein bisschen mehr entwickelt, einfach intensiver mit angefangen. Es ist heutzutage einfach sehr, sehr wichtig, eben auch für die Sponsoren. Es ist eine unglaublich gute Medienplattform. Und ich habe eine sehr nette Dame, die mir dabei hilft, weil es ist einfach wie ein Zweitjob. Also jeder, der das professionell macht, kann mir da wirklich nur zustimmen. Und Leute, die darüber, ich weiß, es gab mal so einen großen, ich glaube es war sogar ein Spiegelartikel, über eine Bloggerin, wo die gesagt haben, achso, und dann machen sie den ganzen Tag nur ein paar Fotos und stellen die dann rein und damit verdienen sie jetzt hunderte von tausend und so. Es ist wirklich ein Full-Time-Job. Es ist nicht mal eben zwei Fotos machen und damit ist es gut, sondern dass wirklich ein Fotosfilm, was gut aussieht, vom Licht gut ist. Es ist einfach immer ein richtiges Fotoshooting und du gibst ja auch eigentlich permanent jeden Tag Einblick in dein Leben. Und das muss ja auch irgendwer filmen, fotografieren und machen. Und es bringt unheimlich Spaß, aber es ist eben auch wirklich Aufwendig einen Instagram Account wirklich am Leben zu erhalten.
[SPEAKER 2]
Aber du machst es schon sehr fokussiert, also du hast, wie du gerade sagst, du hast jemanden, der sich darum kümmert und ich kann mich noch erinnern, wir saßen irgendwann mal vor ein paar Monaten zusammen, da hast du erzählt, dass du deine eigene Bildsprache entwickelst. Und solche Dinge, das ist ja schon sehr fokussiert und mit einem klaren Ziel einen großen Account aufzubauen.
[SPEAKER 1]
Auf jeden Fall, du musst ja auch deinen eigenen Stil finden. Wie du die Texte schreibst, wie du etwas darstellst, das ist ja auf jeden Fall, muss das ja auch irgendwie einen Faden haben. Und definitiv habe ich jemanden, die mir einfach hilft, die guten Fotos zu machen. Und auch die Sachen immer aktuell dann zu posten, wenn ich zum Beispiel auf dem Turnier bin. Man schafft das manchmal alles nicht immer zeitlich, das zu machen. Und daher bin ich sehr, sehr froh, dass ich sie habe, dass sie mir da auch hilft, das professionell zu machen und nicht nur so nebenbei.
[SPEAKER 2]
Und was ich auch cool finde, du hast dein Team angeleitet, dass die immer Fotos machen sollen.
[SPEAKER 1]
Ja, auf jeden Fall. Es ist einfach so, es passieren ja, ich bin viel am Reiten den ganzen Tag und es passieren ja den ganzen Tag irgendwelche Sachen im Stall oder wir sind unterwegs. Und dann wissen halt meine Leute, wenn die da irgendwas sehen und auch toll finden, dann machen sie eben auch Fotos davon. Also es ist wirklich jedes Foto, was man auf meinem Account sieht, ist wirklich real life. Also es ist nichts Gestelltes dabei, was da gerade passiert ist, sondern es sind alles Sachen, die wirklich in dem Moment passieren. Auch die Reitfotos, dann ist Ende wirklich hier, macht Fotos einfach währenddessen. wo ich halt mein Pferd trainiere, weil es ist einfach so, ich habe keine Zeit im normalen Alltag, mir jetzt da irgendwie nur ein Fotoshooting zu machen, sondern es muss alles im Alltag integriert sein und muss eben auch da eben mit funktionieren und mitlaufen. Und ja, aber die haben alle auch auf jeden Fall viel Spaß dabei und leben darin auch ein bisschen auf, wenn sie irgendwelche schönen Sachen sehen und erleben am Tag.
[SPEAKER 2]
Ja und das ist ja auch super cool und am Ende machen das ja viele große Künstler genauso. Ich hab letztens gehört, dass Lena Meyer-Landrut und Materia, die haben eine Person, die immer abwechselnd die eine oder andere Person verfolgt. Und das sind dann Leute, die Vollzeit den ganzen Tag nur Situationen einfangen. Und das ist am Ende hier ja genauso. Du hast es heute über mehrere Menschen verzehrt.
[SPEAKER 1]
Ja das stimmt. Und es ist da von lebt ja auch Instagram, um eben zu zeigen, was der Tag so bringt und was man macht. Und es bringt ja auch irgendwie Spaß, das dann auch als Team zu machen. Und das ist ja auch eine Art Teambonding-Sache, dass man eben dieses Instagram eben auch gemeinsam macht.
[SPEAKER 2]
Also du stehst quasi mit deinem Namen vorweg, aber eigentlich ist es der Team Keller Account.
[SPEAKER 1]
Total. Es geht ja auch um den Stall, um mein Leben und da gehört mein Team ja Vollzeit dazu, was wir vorhin besprochen haben. Ich habe natürlich genauso mit denen eine Partnerschaft. Ich bin mit denen den ganzen Tag hier gemeinsam im Stall und dadurch ist das, was die erleben, gehört ja auch zu Team Keller oder eben zu Cuddling Keller und dadurch finde ich es toll, dass die daran auch alle so Spaß haben und das voll mitmachen.
[SPEAKER 2]
Aber es ist auch schon ein wirtschaftlicher Faktor, das muss man ja sagen, dass du einfach auch Gewicht auf Social Media mitbringst, für Sponsoren, für andere Stakeholder, ist schon wichtig.
[SPEAKER 1]
Definitiv. Also das ist das, was ich eben auch meine. Für die Sponsoren ist das eben für die auch die größte Medienplattform im Moment. Und wenn du eben als Profireiter dann noch auch gut in Instagram bist, ist das nur zum Vorteil, weil eben auch für die Sponsoren dadurch natürlich die Reichweite sehr, sehr viel größer ist, Leute zu erreichen. Und ja, dadurch habe ich damals auch damit so intensiv angefangen.
[SPEAKER 2]
Was ja nicht alle deiner Berufskollegen gemacht haben. Also es gibt ja auch viele, die bis heute dem sehr skeptisch gegenüberstehen. Wie siehst du das?
[SPEAKER 1]
Ja, definitiv. Also ich kann das auch total nachvollziehen. Ich habe es auch wirklich reinbezogen auf mein berufliches Leben. Und ich kann es total verstehen, weil es ist wirklich zeitaufwendig. Und du musst dann natürlich auch Zeit und Geld investieren, jemanden zu engagieren, der das macht. Und da muss man schon den Sinn hintersehen oder auch Feedback dafür bekommen, dass das auch was gebracht hat. Und das ist auch nicht, dass jeder das machen würde und auch jeder da vielleicht auch Spaß dran hat, das zu machen. Und ja, also sagen wir es so, ich kann es auch komplett nachvollziehen, wenn man es nicht macht. Aber ich habe mich damals für den Weg entschieden, das jetzt zu machen und auch zu probieren und zu schauen, wie es geht. Und bis jetzt bin ich ganz happy damit, dass es ganz gut gelaufen ist. Cool. Läuft, genau.
[SPEAKER 2]
Nun, du bist jetzt seit zwei Jahren in der Selbstständigkeit, reitest International Grand Prix. Wo siehst du deinen Weg? Also, wenn man jetzt fast forward fünf Jahre, zehn Jahre machen würde, was ist so der Kathleen Keller Weg?
[SPEAKER 1]
Mein Güte, heute stellst du mir auf jeden Fall eine schwere Frage vor. Vorhin hast du mir gesagt, du stellst mir keine schweren Fragen. Ich will dich ja auch ein bisschen fordern. Klar. Tatsächlich kann ich dir jetzt gar nichts dazu sagen. Also ich weiß, dass ich mein Leben lang was mit Pferden machen möchte und ich weiß, dass ich diesen Sport einfach liebe. Aber wie, in welcher Form, was aussieht, kann ich dir ehrlich gesagt noch nicht sagen. Also ich werde natürlich weiterhin versuchen, dass ich selbstständig bin und eben auch weiterhin Pferde ausbilde. Aber wie es genau aussehen kann, who knows. We will see. Ich lasse mich selber überraschen, ganz ehrlich.
[SPEAKER 2]
Auf jeden Fall Umzug steht an.
[SPEAKER 1]
Ja, auf jeden Fall. Zumindest privat.
[SPEAKER 2]
Die Pferde bleiben hier.
[SPEAKER 1]
Genau, ich wollte gerade sagen. Ich ziehe tatsächlich privat um, wirklich mal ein eigenes Heim hat. Sehr, sehr spannend. Also große Projekte dieses Jahr gewesen, aber es ist ja auch toll. Erst die Selbstständigkeit, jetzt ist die Hochzeit und man zieht ein eigenes Haus und das sind ja auch alles sehr, sehr große Schritte in meinem Leben.
[SPEAKER 2]
Meilensteine.
[SPEAKER 1]
Ja, sehr. Aber wie gesagt, man wird auf einmal wirklich erwachsen. Also es sieht so komisch an, aber es ist tatsächlich so, dass man da eben Ja doch merkt so, dass man jetzt, dass man doch das kindliche Leben kann man so sagen.
[SPEAKER 2]
Das seriöse Leben hat gewonnen jetzt.
[SPEAKER 1]
Natürlich, man geht immer noch gerne weg, man feiert noch gerne und so weiter, aber es ist doch eben einfach ein Schritt weiter als was man früher gemacht hat.
[SPEAKER 2]
Aber es dauert ja auch länger sich davon zu erholen als früher.
[SPEAKER 1]
Ach das kannst du auf jeden Fall sagen, also zwei Tage glaube ich ist so Standard bei uns. Heutzutage dauert alles ein bisschen länger, aber leider muss man ja sagen, dass das immer noch genauso viel Spaß bringt wie früher. Das muss man manchmal ein bisschen länger leiden, aber ist auch okay.
[SPEAKER 2]
Ich hoffe, du musst jetzt nicht leiden, denn wir haben zum Schluss eines jeden Podcasts die vier klassischen WeHouse-Fragen, die ich jedem Podcast-Gast stelle und die möchte ich natürlich auch dir stellen. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?
[SPEAKER 1]
Ah, jetzt lange Stelle gewesen, ne? Ich habe, glaube ich, kein richtiges Motto, aber was ich auf jeden Fall versuche, was ich eben gerade wieder gemerkt habe, ist, dass man alle schönen Momente, die man hat, zu 100 Prozent genießen muss und sie immer versucht zu erhalten und sich immer an dieses Gefühl erinnert, weil Es kann immer nach einem Hoch ein Tief kommen und dass man wirklich diese Tiefs nutzen kann, mit den guten Erinnerungen wieder zu füllen. Und ich denke, das ist ein Motto, dass man wirklich einfach jeden schönen Moment, ob es ein Erfolg war oder einfach nur ein schöner Abend war mit Freunden und einfach so sehr zu genießen wie möglich. Und das habe ich wirklich versucht oder versuche ich wirklich immer zu verinnerlichen und beizubehalten.
[SPEAKER 2]
Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der dich, vielleicht auch im Hinblick auf die Pferde, besonders geprägt hat?
[SPEAKER 1]
Gut, wenn man das so sehen möchte, kann ich nicht nur einen Menschen sagen, sondern meine Eltern, die natürlich mein Leben lang mich in jeder Situation und in jeder Phase unterstützt haben. Reiterlich, aber natürlich auch schulisch und bis heute meiner Selbstständigkeit in allen Sachen immer unterstützt haben und die haben mich auch sehr geprägt natürlich in vielen Ansichten und Handlungen und so weiter. Also ich würde sagen, die sind schon die bis jetzt die prägsamsten Menschen in meinem Leben gewesen und sind es noch.
[SPEAKER 2]
Dann Frage Nr. 3, wenn du Reitern oder Pferdemenschen dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?
[SPEAKER 1]
Das wäre immer, dass man wirklich mit den Pferden sehr, sehr respektvoll umgeht und immer daran denkt, dass die Pferde, was ich vorhin schon gesagt habe, immer daran denken, dass die Pferde komplett abhängig von einem sind. Dass man überlegt, was würde man sich für sich selber wünschen? Wie möchte man selber behandelt werden? Und wenn man das darauf bezieht, wie es einem Pferd geht, wenn man daran immer denkt, dann denke ich, geht man automatisch schon sehr respektvoll und fair mit seinen Pferden um und schenkt ihnen eben auch sehr, sehr viel Liebe und Zuneigung.
[SPEAKER 2]
Und zum Schluss, vervollständige bitte diesen Satz, Pferde sind für mich.
[SPEAKER 1]
Mein Leben.
[SPEAKER 2]
Ein perfekter Schlusssatz würde ich sagen. Ja.
[SPEAKER 1]
Großartig. Ich kann gar nichts anderes dazu sagen, sondern weil es tatsächlich so ist.
[SPEAKER 2]
Also ein höchst interessanter Blick auch mal hinter die Kulissen. Den Teil, den man häufig ja gar nicht sieht, wenn man dich auf dem Turnier sieht, auf Instagram sieht. Also so ein bisschen der Blick in den Maschinenraum. Vielen Dank dafür.
[SPEAKER 1]
Sehr gerne.
[SPEAKER 2]
Und weiterhin alles Gute, Kathleen Keller.
[SPEAKER 1]
Vielen, vielen Dank. Und ich freue mich, wenn ihr uns mal wieder seht.
[SPEAKER 2]
Ja, bis bald. Ciao. Falls dir diese Folge und der wehorse-Podcast generell gefällt, schreib uns gerne eine positive Bewertung auf allen Bewertungsportalen. Insbesondere bei Apple Podcast freuen wir uns über deine Bewertung. Bis bald beim wehorse-Podcast.