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#165 Springreiter Holger Hetzel: So entstand eine der bekanntesten Auktionen der Welt

Holger Hetzel ist nicht nur ein erfolgreicher Springreiter, der 39 mal bei Nationenpreisen für Deutschland an den Start ging. Er betreibt auch eine der hochwertigsten Auktionen für Springpferde und ist als Trainer für den Pferdesportverband Rheinland tätig.

In dieser Folge des wehorse-Podcast erzählt Holger davon, wie seine Auktion entstanden ist und warum es ihm ein besonderes Anliegen ist, das richtige Pferd mit dem richtigen Reiter zusammenzubringen.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]

[00:00:00-00:00:09]

Heute zu Gast, Springreiter und Auktionsorganisator Holger Hetzel.


[SPEAKER 1]

[00:00:09-00:00:30]

Ich sehe aber meine Aufgabe oder meine Berufung da drin, Pferde früh genug zu erkennen, in einem Stadion, wo vielleicht die noch nicht jeder gesehen hat. Herzlich willkommen beim Wehorse Podcast mit Christian Kröber.


[SPEAKER 2]

[00:00:31-00:02:19]

Wenn man sich weltweit die Sportpferde-Auktionen, die es so gibt, anschaut, führt inzwischen unweigerlich kein Weg mehr vorbei an der Springpferde-Auktion von Holger Hetzel. Er selber hat eine der größten Springpferde-Auktionen inzwischen aufgebaut. Er selber ist Springreiter, war für Deutschland in Nationenpreisen unterwegs und hat auch schon mehrfach das Treppchen erreicht bei deutschen Meisterschaften. Und wie er es geschafft hat am Niederrhein, quasi, wenn ich das so sagen darf, auf dem platten Land, eine der herausragendsten Auktionen der Welt aufzubauen. Darum geht es in diesem Podcast. Wie wählt man Pferde aus für diese Auktion? Welche Rolle spielt das Geld? Eine ganz wichtige Frage heutzutage, denn viele haben das Gefühl, dass sprichwörtlich die Preise für Pferde auch davon galoppieren. Und wie werden auch Pferd und Reiter ausgebildet im Kontext einer Auktion? Der ganze Weg, die ganze Reise von Holger Hetzel heute im Podcast. Darüber hinaus gibt es derzeit eine ganz besondere Aktion bei uns. Es gibt nämlich den WeHouse Jahreszugang für sensationelle 89 Euro derzeit. Ein absoluter Special Deal sozusagen, den es gerade bei uns gibt. Über 50% Rabatt auf den Normalpreis, der normalerweise bei 199 Euro liegt. Diese Aktion gibt es nur noch bis morgen, Montag, den 20. November. Und wenn das für euch in Frage kommt, schaut mal vorbei auf wehorse.com, da gibt es oben ein großes Banner. Dort klickt ihr drauf und dort könnt ihr euch diesen großartigen Preis sichern. Im Übrigen ist das Ganze auch ein Top-Weihnachtsgeschenk. Genug der Vorrede, wir steigen ein in den Podcast mit Holger Hetzel.


[SPEAKER 1]

[00:02:19-00:02:20]

Auf geht’s!


[SPEAKER 2]

[00:02:25-00:02:27]

Hallo Holger.


[SPEAKER 1]

[00:02:27-00:02:29]

Ich bin froh, dass ich hier bin.


[SPEAKER 2]

[00:02:29-00:02:34]

Ja, schön, dass du da bist. An einem Feiertag in Nordrhein-Westfalen, muss man sagen.


[SPEAKER 1]

[00:02:34-00:02:45]

Ja, ich wusste gar nicht, 1. November Feiertag überall, gestern war Feiertag hier, heute ist Feiertag bei uns. Aber passt ja ganz gut, dann ist auch ein bisschen Ruhe zu Hause und dann bin ich heute gerne hergekommen.


[SPEAKER 2]

[00:02:45-00:03:01]

Ja, wir freuen uns sehr und wir wollen heute über dich sprechen. Das, was du machst und das ist sehr vielfältig und im Vorfeld habe ich nochmal nachgeschaut, du bist Springreiter, du bist Turnierveranstalter, du bist Organisator einer der hochwertigsten Auktionen die es weltweit gibt. Wie würdest du dich selber beschreiben?


[SPEAKER 1]

[00:03:03-00:04:25]

Ja, das ist eigentlich schwer. Aber ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch, der die Sachen, die ich mache, einfach mit Riesenpassion mache. Und ich glaube, ich bin auf der einen Seite Sportler über die letzten Jahrzehnte, aber Business liegt mir so ein bisschen im Blut. Also ich bin gerne Businessman, also ich liebe das Geschäft. Ich habe schon früher, als ich in der Schule mich so ein bisschen konzentrieren muss, in welche Richtung das geht, war immer schon Betriebswirtschaftslehre und all das, was mit Zahlen zu tun hat, war mein Ding. Ich habe dann nach meinem Studium Betriebswirtschaft studiert und habe bei allem, was ich da gelernt habe, immer für mich selber gedacht, wie kann ich das auf ein Pferdebetrieb, auf ein Pferdegeschäft übertragen. Also ich habe alles, was so in Unternehmen so vielleicht schon vor 30 Jahren ganz normal war und in Reitbetrieben nicht normal war, habe ich versucht aufzusaugen und zu sagen, okay, das ist was für deinen Betrieb, das ist was für dein Unternehmen, das kannst du gebrauchen für dein Unternehmen. Und so ist mein Unternehmen, mit diesem Hintergedanken ist mein Unternehmen auch Stück für Stück gewachsen.


[SPEAKER 2]

[00:04:25-00:04:28]

Du hast aber erst eine Ausbildung zum Pferdewild ganz klassisch gemacht.


[SPEAKER 1]

[00:04:28-00:05:12]

Ja, ich habe Abitur gemacht und dann war ich damals junger Reiter noch und ich durfte ein Jahr, durfte ich dann nach meinem Abitur, meine Eltern mir erlaubt, dass ich dann reiten darf, mich nur auf das Reiten konzentrieren durfte. Ich war im C-Kader in der Vielseitigkeit. Und dann habe ich gesagt, Mensch, wenn ich ein Jahr reiten kann, dann lass mich doch zwei Jahre reiten. Und dann habe ich gleichzeitig in den zwei Jahren eine Lehre als Bereiter gemacht. Dann habe ich das gemacht. Dann hatte ich die abgeschlossen. Und dann war das so, als ich, das war 1978, da war der Reitsport nicht das, was das heute ist. Und da war der Reitsport auch teilverrufen.


[SPEAKER 2]

[00:05:14-00:05:16]

Das war so wieder die Aufbauphase, glaube ich.


[SPEAKER 1]

[00:05:16-00:05:23]

Ja, die Aufbauphase. Da war Pferde, Pferde, Pferde verkaufen, Pferdehändler, Pferde, Pferde.


[SPEAKER 2]

[00:05:23-00:05:25]

Was anrüchig ist.


[SPEAKER 1]

[00:05:25-00:06:47]

Ja, anrüchig. Und deshalb haben meine Eltern mir immer gesagt, okay, du kannst zwei Jahre reiten, kannst eine breite Lehre machen, aber Junge, Danach lernst du was Vernünftiges. Was Ordentliches. Und ich habe mich daran gehalten. Ich hatte sogar nach zwei Jahren Lehre von meinem damaligen Lehrern ein Angebot, dass ich eine Partnerschaft im Stall mit denen machen sollte. Und ich habe gesagt, nein, ich habe das meinen Eltern versprochen. Und meine Lehre war zu anstrengend, dass ich gedacht habe, das Ganze durchhalten. Und dann habe ich wirklich nach meiner Lehre Betriebswirtschaft studiert. und habe in der Zeit, in der ich Betriebswirtschaft studiert habe, alles versucht aufzusaugen. Das kann ich in meinem eigenen Betrieb später mal anwenden. Ich habe dann Pferde gekauft, schon mal verkauft und ich hatte eigentlich Glück. Ich habe dann gerade relativ früh ein gutes Geschäft damals gemacht. Ich habe den Bundeschampion vorher gekauft, ein paar Monate später wurde ich Bundeschampion mit dem Pferd in Iserlohn, den ich dann gut verkauft habe. Dann habe ich so ein bisschen an dem ganzen Geschäft gerochen. Und so hat sich das entwickelt und dann habe ich mit Hilfe meiner Familie nach meinem Studium habe ich dann auf dem elterlichen Hof meiner Mutter angefangen mit Pferden. Ein Pferd, zwei Pferde, drei Pferde, vier Pferde und so hat sich der Betrieb von Landwirtschaft zu dem Betrieb was er heute ist entwickelt.


[SPEAKER 2]

[00:06:47-00:06:57]

Also es war ein ganz normaler Bauernhof in Goch am Niederrhein und das ist dann die Keimzelle und das ist auch wo heute dein Betrieb ist, die Auktionen stattfinden, die Turniere stattfinden und so weiter.


[SPEAKER 1]

[00:06:57-00:07:24]

Das ist die Keimzelle, das waren ganz alte bäuerliche Gebäude noch und ich habe das damals Stück für Stück für Stück für Stück 5.000 Euro D-Mark damals verdient, für 4.000 Euro D-Mark den Hof gepflastert, da wieder was verdient, da wieder was gemacht, da wieder was aufgebaut, da wieder, so ist das wirklich, kann ich sagen, gewachsen. Stück für Stück, Geld verdient, ausgegeben, Geld verdient, ausgegeben.


[SPEAKER 2]

[00:07:24-00:08:00]

Aber es ist bei dir ja nicht nur so, dass du nur auf diese betriebswirtschaftliche Seite schaust, sondern du bist ja auch Athlet, Sportler, du reitest noch aktiv als Springreiter, hast Medaillen bei deutschen Meisterschaften, Nationenpreisreiter. Ich glaube, ich habe das hier im Vorfeld gesehen, 39 Siege im Nationenpreis. Nein, 39 Mal geritten. 39 Mal geritten, so war es. 39 Siege wären auch großartig gewesen. Also es ist aber so die Waage auch. Es ist jetzt nicht nur, dass du der der Businessman bist im Pferdebereich, sondern auch diese zweite Komponente der Mann im Sattel ebenso?


[SPEAKER 1]

[00:08:00-00:10:00]

Ich habe von vornherein eine ganz klare Philosophie gehabt dabei. Ich habe immer gesagt, ich muss meinen Betrieb auf verschiedene Säulen aufbauen. Ich kann nicht nur Reiter sein, weil dann werde ich irgendwann älter, reite nicht mehr und alleine mit dem Reiten Geld verdienen, nur mit Reiten jeden Tag, da kann ich meine Kosten nicht decken. Zum Turnier fahren, damals war es noch nicht so teuer wie heute, heute ist es gar nicht mehr möglich, aber nur mit dem Reiten das Geld zu verdienen, Turnierbesuche, war unmöglich. Deshalb habe ich immer gesagt, Holger, Du musst deinen Betrieb auf verschiedene Säulen aufbauen und diese Säulen waren eben halt wirklich spezialisieren auf Ausbildung von jungen Pferden, dass Leute wirklich wussten, wenn ich ein junges Pferd ausbilden lasse, den schicke ich zur Hetze. Ich habe relativ früh auch mit der Ausbildung von Reitern begonnen. Ich bin seit über 20 Jahren Landestrainer im Rheinland und eben kaufen und verkaufen und daneben auch halt noch Veranstaltungen zu machen. Und dann habe ich das immer so gemacht. Wenn ich jetzt zum Beispiel gerade gute Pferde hatte, wo es sich gelohnt hat mit auch gute Turniere zu fahren, dann war das mein Schwerpunkt mal für ein, zwei, drei Jahre. Und wenn ich dann weniger Pferde hatte oder Pferde zu alt geworden sind und ich mal ein bisschen Durchhänge hatte, dann habe ich gesagt, Mensch, jetzt ist die Zeit, da kann ich wieder mich mehr auf Kaufen und Verkaufen konzentrieren. Dadurch hatte ich immer ein sicheres Gerüst. Und dann hat sich das irgendwann so hochgependelt, dass ich dann irgendwann versucht habe, als ich dann größer geworden bin und gewachsen bin, dass ich dann versucht habe, alle Säulen so ein bisschen gleichmäßig zu bedienen. Auszutarieren. Genau. Und damit stand natürlich irgendwann mal mein Betrieb auf guten Beinen.


[SPEAKER 2]

[00:10:01-00:10:20]

Aber wir können nochmal chronologisch durchgehen. Also du hast den großelterlichen Betrieb am Niederrhein übernommen und hast aus einem landwirtschaftlichen Betrieb einen Pferdebetrieb gemacht und hast quasi mit Handel angefangen. Einfach wie du eben gesagt hast 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 so angefangen und das wurde dann stetig größer.


[SPEAKER 1]

[00:10:20-00:10:29]

Genau. Damit habe ich angefangen und habe neben dem Handel eben halt auch Turniere geritten, Pferde ausgebildet, habe überall versucht Geld zu verdienen.


[SPEAKER 2]

[00:10:31-00:10:53]

Und wie viel Zufall brauchst du eigentlich, dass das so geklappt hat jetzt in Retrospektive? Jetzt wo du heute auf das Ganze zurückschaust, da sind ja auch unglaublich viele Zufälle. Du hättest ja auch im Studium sagen können, Mensch ist ja schön und gut mit der Reiterei, aber ich habe hier ein Angebot von einem großen Konzern. Wie viel Zufall steckt in so einem Gesamtprodukt dann drin?


[SPEAKER 1]

[00:10:53-00:12:55]

Also bei mir hat es nur einmal einen Zufall gegeben. Das war die Entstehung meiner Auktion. Das war ein Zufall. Und alles andere, was ich gemacht habe in dem Sport, mit dem Aufbauen des Stalles, war kein Zufall. Also ich habe von vornherein irgendwann grünes Licht bekommen von meinen Eltern und speziell auch von der Unterstützung meiner Mutter, wo das der elterliche Hof dann war. Und dann haben sie gesagt, okay Junge, dann machen wir das, dann helfen wir. Und dann auch zu unterstützen. Nicht in finanzieller Form, sondern einfach in deinem Rücken stehen und dir wirklich helfen. Und dann habe ich das gemacht und das war vielleicht ein Zufall, das war Pech und Zufall und Glück verbunden. Ich habe immer versucht größer zu werden und habe 1995, da hatte ich dann schon die ersten sieben, acht Jahre auf meinem elterlichen Hof hinter mir, wo schon alles so langsam größer wurde und gewachsen ist, Da gab es bei uns in der Gegend ein großes Sporthotel, was für die damalige Zeit etwas ganz Besonderes war am Niederrhein. Ein Sporthotel mit Hotel, Tennis, Reiten und allem Drum und Dran. Und ich hatte schon mal als junger Kerl, wo ich 18 war, mit meinem Vater damals bei den Eigentümern gesessen und habe gesagt, das ist eigentlich mein Ding. Das ist eigentlich das, was ich gerne betreiben würde oder machen würde. Konnte ich damals aber nicht machen, weil ich noch nicht in der Ausbildung weit genug war. Aber ich habe nie den Kontakt zu den Leuten verloren und zu dem Sporthotel verloren. gab es dann die Möglichkeit, dieses Sporthotel zu pachten und den Reitteil zu pachten und dann war das eigentlich genau mein Ding, weil ich sagte, hier kann ich Lehrgänge abhalten, hier kann ich Seminare abhalten, hier kann ich Turniere abhalten, hier kann ich Auktionen abhalten.


[SPEAKER 2]

[00:12:55-00:12:56]

Und die Leute können auch bei dir schlafen.


[SPEAKER 1]

[00:12:56-00:13:56]

Und die Leute können bei mir schlafen. War genau mein Ding und da konnte ich meine ganze Idee und meine ganze Vielfalt meines Business konnte ich da ausüben. Und dann habe ich gesagt, okay, das war zwölf Kilometer von mir zu Hause entfernt. Dann habe ich gesagt, okay, Holger, dann lässt du zu Hause auf deinem Betrieb, lässt du das mit den Pferden, da machst du deinen Turniersport und die Ausbildung von Pferden und in der anderen Anlage machst du genau all die anderen Säulen aus Turniere, Verkaufen, Lehrgänge und so weiter und so weiter. Das habe ich dann gemacht. Aber, da war ich 35, dann war das eine richtige Herausforderung für mich und dann habe ich mich körperlich total übernommen damit, weil ich den ganzen Tag zwischen einer Anlage und der zweiten Anlage hin und her gefahren bin, habe unheimlich viel zu tun gehabt und bin dann dadurch einmal sehr krank geworden. Ich hatte einen Hörsturz.


[SPEAKER 2]

[00:13:57-00:13:59]

Was immer so ein Zeichen für Stress ist.


[SPEAKER 1]

[00:13:59-00:14:25]

Ja, aber eigentlich auch noch ein bisschen mehr wie Hörsturz und bin dann einmal hat so einen richtigen Durchhänger und richtig fix und fertig körperlich und mit wirklich mit ganz viel Unterstützung von Bekannten und bekannten Ärzten so bin ich da wieder sehr gewohnt, der ich jetzt bin. Aber wenn ich in falsche Hände gekommen wäre zu dem Zeitpunkt, dann wäre ich ziemlich fertig gewesen.


[SPEAKER 2]

[00:14:25-00:14:33]

Und hast du da das Gefühl gehabt, dass einfach die schiere Arbeit zu viel ist oder war die Verantwortung das Problem?


[SPEAKER 1]

[00:14:33-00:15:16]

Arbeit hat mich nie gestört, aber es war so, dass ich einfach viel zu tun hatte, viel Verantwortung hatte, viel bewegen musste. Das war dann einfach in dem Moment zu viel alleine das alles zu machen. Und das hat glaube ich dann dazu geführt. Wenn man das heute sieht, im Nachgang sieht, habe ich mich dann wirklich wieder gut berappelt. Ich hatte in dieser Reitsportanlage zehn Jahre einen Vertrag und bin dann im zweiten Vertragsjahr wenig krank geworden. Aber ich kam aus diesem Vertrag nicht raus.


[SPEAKER 2]

[00:15:17-00:15:19]

Du musstest weiter betreiben.


[SPEAKER 1]

[00:15:19-00:17:41]

Ich musste weiter betreiben und dann habe ich die Anlage untervermietet, habe also dann erstmal wieder klein gemacht, ruhig mich auf zu Hause konzentriert und dann war es so und dann fängt eigentlich im Grunde das spannende Thema an. Dann habe ich 2005, da waren die zehn Jahre vorbei, ich hatte von 95 bis 2005 den Vertrag und dann habe ich 2005, war der Vertrag da zu Ende und dann habe ich gesagt so, was mache ich jetzt? Also ich ziehe jetzt alles, was ich davor hatte, ziehe ich nach Hause auf den Betrieb nach Hause und werde den Betrieb ein bisschen vergrößern. Dann habe ich 2005 einen Tag der Offentür gemacht bei mir. Und habe gesagt, okay, guck mal hier, was wir alles haben und so. Und dann habe ich mit Freunden zusammengesetzt und haben gesagt, zeigen wir alles, wie machen wir den Tag, wie gestalten wir den Tag der offenen Tür. Und haben gesagt, ja okay, du musst reiten, du musst Pferde zeigen, du musst etwas mit Ausbildung zeigen, du musst Rundgänge machen für deinen Stall. Und eigentlich musst du auch was mit Pferdeverkaufen machen. Ich kann ja nie an dem Tag Pferde verkaufen. Ja, hin und her, wir machen mal ein bisschen zum Spaß eine kleine Auktion. Und dann haben wir bei uns auf der Wiese ein bisschen Ausstellung gemacht und alles und dann haben wir ein Zelt aufgebaut und dann haben wir eine kleine Auktion gemacht. An diesem Tag der offene Tür. Und haben da Fohlen gehabt, haben da Pferde gehabt, ein Fohlen und neun Pferde. Und haben die verkauft. Ich weiß jetzt nicht genau, aber wir haben sechs Pferde verkauft, vier nicht verkauft. Ich habe damals ein teures Pferd verkauft, überhängt nur an einer Kundin und die Kundin, wenn ich sie heute sehe, sage ich immer, du bist dafür verantwortlich, dass ich überhaupt Auktionen mache. Und dann war die Auktion und dieser Tag war vorbei und ich war dann damals sehr gut befreundet mit Dietmar Gugler, der mich dann auch besucht hat zu der Auktion. Bundestrainer auch im Nachwuchsbereich in Deutschland. Wir haben auch untereinander Geschäfte gemacht und so. Und dann haben wir gesagt, wir können doch zusammen eine Auktion machen, eine richtige Auktion, immer eine Auktion machen. Ein Jahr machen wir das in Frankfurt bei dir in Funkstadt, ein Jahr machen wir das bei mir.


[SPEAKER 2]

[00:17:41-00:17:45]

Genau, er hat damals noch auf der Anlage in Funkstadt südlich von Frankfurt.


[SPEAKER 1]

[00:17:45-00:17:51]

Genau, ein Jahr bei dir, ein Jahr bei mir. Da hast du die Arbeit, dann habe ich die Arbeit.


[SPEAKER 2]

[00:17:51-00:17:53]

Arbeitsteilung sozusagen.


[SPEAKER 1]

[00:17:53-00:18:18]

Und unsere Kunden, die können einmal da hin, einmal da hin. Ja, eine gute Idee. Ich da hingefahren, nach Funkstadt und dann habe ich gesagt, ja müssen wir das machen, müssen wir das so machen, müssen wir das so machen, müssen wir da ein Zelt hinbauen und müssen wir da die Pferde vorführen und da die Ställe. Egal, alles besprochen. Einen Tag später ruft Dietmar Gugler mich an und sagt, Herr Morger, ich habe mir da alles überlegt.


[SPEAKER 2]

[00:18:18-00:18:19]

Ich mache nicht mit.


[SPEAKER 1]

[00:18:19-00:18:29]

Ich bin raus, mache ich nicht. Das ist mir zu viel Arbeit. Ich meine, mache ich nicht. Und dann war ich zu Hause und dann habe ich zu Hause gesessen und dann habe ich das verholfen. Und jetzt?


[SPEAKER 2]

[00:18:29-00:18:31]

Springen oder nicht springen?


[SPEAKER 1]

[00:18:31-00:18:41]

Auktion oder nicht Auktion? Was machen wir jetzt? Und dann habe ich das für mich alleine entschieden. Ich mache das alleine. Und dann habe ich das alleine angefangen. Und so ist mein Auktion entstanden.


[SPEAKER 2]

[00:18:41-00:18:57]

Hast du damals schon absehen können, dass diese Auktion eine solche, so eine rasante Entwicklung nimmt zu dem, was sie heute ist? Also von außen betrachtet. ist sie ja die höchstwertigste Springpferde-Auktion, die es weltweit gibt.


[SPEAKER 1]

[00:18:57-00:19:02]

Also das hast du jetzt gesagt.


[SPEAKER 2]

[00:19:02-00:19:13]

Es hat sich ja viel entwickelt in den letzten Jahren, wenn man auch nach Benelux guckt. Die Niederländer haben auch sehr hochwertige Auktionen. Aber in dieser Historie und in dieser Entwicklung ist ja schon etwas Außergewöhnliches, was du in deinem Team geschaffen hast.


[SPEAKER 1]

[00:19:13-00:20:23]

Ja, also schön, dass du das sagst. Das hört man natürlich auch gerne. Ich glaube auch, dass es nach außen hin so ankommt. Das ist auch so, wenn man das heute nach 18 Jahren, jetzt haben wir die 18. Auktion, so sieht. Das stimmt. Das war aber in den ersten fünf Jahren hart, also wirklich hart, weil ich musste Pferde haben, ich musste mit Züchtern sprechen, ich musste mit Besitzern sprechen. Ich konnte ja nicht aus einem Pool wie zum Beispiel Paul Schocke-Mülle aus der Lewitz, da hole ich mir mal Pferde her und ich nehme 20 Pferde in die Auktion. Ich war auch finanziell ja nicht so aufgestellt, dass ich sagen konnte, ich kaufe jetzt 20 Pferde für die Auktion. Also muss ich ja Partner haben, wo ich die Pferde bekomme, die mir die hingestellt haben, die mir vertraut haben. Okay, das kannst du mit Holger machen, das funktioniert und so. Und ich habe wirklich die ersten fünf Jahre wirklich schlucken müssen. Holger, du sollst das nochmal machen, du brauchst so viel Arbeit und wenn du am Ende mal einen Strich machst, Oh, das ist hart. Ist da genug bei rumgekommen oder gar nichts bei rumgekommen?


[SPEAKER 2]

[00:20:23-00:20:27]

War das die ersten Jahre so, dass es wirklich Minusgeschäft war?


[SPEAKER 1]

[00:20:27-00:22:42]

War so. Ich bin wirklich manchmal nach der Auktion nicht enttäuscht, aber traurig. Dann hat man so viel eingesetzt und dann war der Erfolg doch in Zahlen nicht so oder gar nicht null. Ich habe dann einfach gesagt, Durchhalten, weitermachen, durchhalten, weil ich habe ja viele Sachen gehabt. Ich konnte ja auch meine Leute nicht enttäuschen, die mir jetzt ein Pferd gegeben haben zum Verkaufen in die Auktion. Die konnte ich auch nicht enttäuschen. Ich musste ja kämpfen, dass die Leute auch zufrieden waren und ich habe einfach gekämpft und habe erst mal versucht, dass ohne meine eigenen Interessen zu sehen. Erstmal sind meine Einlieferer zufrieden, sind meine Kunden zufrieden, sind alle erstmal nach außen hin zufrieden. Und dann komme ich irgendwann auch mal vielleicht in den Genuss zufrieden zu sein. Aber ich habe dann einfach immer weiter gemacht, immer weiter gemacht, immer weiter gemacht. Und einfach, da denke ich ja selber oft drüber nach, einfach mit viel Passion und Leidenschaft, weil mir das Ganze immer wieder Spaß gemacht hat. Und dann haben wir auch viele Erfolge gehabt mit den Auktionspferden, die wir verkauft haben. Das war ein super Aushängeschild. Wir haben ganz viele Pferde, ohne die jetzt alle aufzuzählen, aber die olympisch viele Medaillen gewonnen haben, die bei Weltmeisterschaften waren. Und das waren natürlich Aushängeschilder. Und das ist auch meine Strategie, immer Pferde so gut zu verkaufen, so gut an den Mann zu bringen oder mit den richtigen Reitern zusammenzubringen, wo man auch sagt, okay, das ist ein tolles Juniorenpferd, das ist ein tolles Pferd für einen Amateur, das ist ein tolles Pferd für einen Profi, die zusammenzubringen. Das ist, glaube ich, unsere Stärke von unserem ganzen Team auch, dass wir richtige Reiter-Pferd-Kombinationen finden. Weil für mich ist Geld verdienen muss jeder, müssen wir auch, weil wir hohe Kosten haben. Aber die Freude dann im Ganzen, dass die anderen Leute auch den Erfolg damit haben, die ist mindestens so groß wie das Geld verdienen.


[SPEAKER 2]

[00:22:43-00:23:06]

Wir können das ja mal Schritt für Schritt auseinander nehmen. Die Pferde zunächst. Wo kriegst du die Pferde her? Ich stelle es mir relativ schwierig vor. Du musst ja auch wirklich eine tolle Kollektion haben, eine Kollektion, die die Leute begeistert. Wo bekommst du dann auf den Punkt sozusagen für eine Auktion, die ist ja glaube ich immer im November, diese Pferde zusammen? Alleine das muss doch schon eine Riesenaufgabe sein.


[SPEAKER 1]

[00:23:06-00:23:41]

Ja, das ist eine Riesenaufgabe. Ich fange quasi nach der Auktion anwieder für die nächste Auktion zu schauen. Ich habe verschiedene Möglichkeiten. Wir machen ganz viel Recherche. Ich weiß zum Beispiel, Alle Pferde, die in Deutschland am Wochenende in Schwingpferdeprüfung eine 8,5 oder besser hat, die habe ich am Dienstagmorgen um eine Minute nach sieben auf dem Computer.


[SPEAKER 2]

[00:23:41-00:23:44]

Als Video. Oder erstmal, dass es sie gibt.


[SPEAKER 1]

[00:23:44-00:24:42]

Dass es sie gibt. Das Pferd, der und der hat da und da am Wochenende in Hamburg eine 8,5 in einer Springpferde oder 8,7 oder 9,0. Die haben wir aber erstmal alle, haben wir die auf dem Schirm. Und dann mache ich mit meinen Leuten, mit meinem Team, gehen wir die alle durch, arbeiten die alle ab und gucken die nach, die Geschichten von den Pferden nach. Das ist dann mal eine Möglichkeit, wo ich die Pferde her. Zweite Möglichkeit, ich bin auf Turnieren, ich spreche mit Kollegen, hast ein gutes Pferd, weißt ein gutes Pferd. Mittlerweile bieten mir auch Leute Pferde an, die dann sagen, okay, das ist ein Pferd für deine Auktion, das ist ein Pferd für deine Auktion. Und so gucke ich und fahre tausende von Kilometern Pferde probierend, arbeite mit Partnern zusammen, mit festen Züchterstellen zusammen, wo ich jedes Jahr hingehe, mal geht es gut, mal geht es schlecht, mal geht es besser. Aber ich versuche mir eben auch ein gutes Netzwerk aufzubauen und aufrechtzuerhalten, dass man auf diese Art und Weise gute Pferde bekommt.


[SPEAKER 2]

[00:24:42-00:24:51]

Ändert sich das auch, dass jetzt dadurch, dass die Auktion immer größer wird, jetzt auf einmal Pferde angeboten werden? die du vielleicht vorher gar nicht hättest kriegen können?


[SPEAKER 1]

[00:24:51-00:25:52]

Genau. Viele Leute bieten mir Pferde an, aber das ist natürlich auch total interessant, als ich in den ersten fünf Jahren Auktionen gemacht habe und keinen das quasi interessiert hat und ich hätte Pferde gebrauchen können, da hat mir keiner ein Pferd angeboten. Jetzt wollen natürlich viele Leute auch auf meinen Zug aufspringen. Mittlerweile ist es aber so, dass ich fast alle Pferde, die ich für meine Auktion auswähle im Vorfeld selber kaufe. untersuchen lasse und dann sind das meine Pferde. Und wenn jetzt mal ein besonderes Pferd da ist und ich kann den nicht ganz kaufen, dann kaufe ich den halb oder ich kaufe den mit einer anschließenden Bonuszahlung für den Besitzer, dass sie auch noch ein bisschen daran teilnehmen, wenn das Pferd gut verkauft wird.


[SPEAKER 2]

[00:25:52-00:26:09]

Und dann quasi entsteht diese Kollektion. Warum sind es, glaube ich, um die 20 Pferde immer? Warum nur 20? Es gibt andere Auktionen, da werden dann 60 verauktioniert oder manchmal auch mehr. Warum sind es 20? Gibt es da einen Grund?


[SPEAKER 1]

[00:26:09-00:26:25]

Ja, kann ich dir sagen. Für mich spielt die Qualität letztendlich eine Rolle, weil ich sehe ja auch in den letzten Jahren sind die Auktionen, Auktionen, immer Auktionen. Durch Corona hat das Ganze nochmal einen Schub gekriegt.


[SPEAKER 2]

[00:26:25-00:26:26]

Auch viel Online-Auktionen und so.


[SPEAKER 1]

[00:26:29-00:27:20]

Das ist immer so, diese Auktionen, die kommen, die gehen. Das sind zwar Marktungsmittel für viele Leute, um aufzuräumen und Pferde loszuwerden oder junge Pferde zu verkaufen. Deshalb Auktionen und Online-Auktionen. Meine Auktion ist eigentlich eine ganz andere. Erstens ist das eine gewachsene Auktion, die jetzt zum 18. Mal stattfindet. Und eben von der Qualität einfach versuche ich immer auf einem ganz hohen Level zu sein. Ich kenne meine Kunden und in unserer Kollektion findest du Pferde, die entweder gut genug sind für einen Profi-Reiter für die Zukunft oder gut genug sind für den Junioren-Sport, weil da sind sie ziemlich stark in dem Bereich, oder eben halt vielleicht auch das eine oder andere Amateur-Pferd.


[SPEAKER 2]

[00:27:21-00:27:51]

Nun sind Durchschnittspreise bei dir teilweise nördlich der 200.000 Euro. Siehst du so eine Entwicklung auch kritisch in dem Sinne, dass natürlich auch der durchschnittliche Pferdepreis durch eine solche Auktion in gewisser Weise ja auch gesetzt wird? Also Leute schauen natürlich, wie teuer sind Pferde bei dir. Daraus leitet sich zumindest so ein bisschen auch eine Preiserwartung bei Leuten ab. Ist das auch ein Problem, dass Pferde auf so einem Niveau immer teurer werden?


[SPEAKER 1]

[00:27:53-00:28:58]

Ich glaube, dass die Pferde nicht unbedingt dadurch teurer werden. Klar, es gibt Leute auf der Auktion oder es gibt Auktionskäufer, die lieben die Atmosphäre, für die ist das quasi ein bisschen sportlicher Wettkampf, dann auch gegenüber anderen zu siegen. Aber ich finde mehr denn je, eine Auktion in der heutigen Zeit ein ganz faires, korrektes Mittel, um Pferde auch zu verkaufen, weil richtig gute Pferde werden immer weniger. Und warum sollen nicht einfach wirklich, wenn ein gutes Pferd da ist, mehrere Menschen die Möglichkeit haben, dieses Pferd zu kaufen. Das ist einfach Ganz normaler Markt. Also ich finde das mehr denn je eine Auktion, eine gute Auktion in der heutigen Zeit mehr denn je passend als Vermarktungsmittel.


[SPEAKER 2]

[00:28:58-00:29:01]

Wie schwierig ist es dann diese besonderen Pferde zu finden?


[SPEAKER 1]

[00:29:01-00:30:28]

Ganz schwer. Es wird jedes Jahr schwerer. Weil entweder ist es so, wenn du ein Pferd irgendwo siehst und du möchtest ihn kaufen. Erste Antwort nicht zu verkaufen. Zweite Antwort zu verkaufen, mach mal ein Angebot. Mach ich nicht. Drittens utopische Summen im Einkauf für ein fünf oder sechsjähriges Pferd. Mach ich nicht. Passt alles, dann musst du noch zum TÜV. Das kann auch so aussehen. Also musst du schon vier Komponenten haben, damit du zum Abschluss kommst. Und das wird immer immer immer schwieriger. Ich sehe aber meine Aufgabe oder meine Berufung darin, Pferde früh genug zu erkennen. Also in einem Stadion, wo vielleicht die noch nicht jeder gesehen hat. Und ich bin der Meinung, dass nicht die Pferde immer unbedingt die teuersten Pferde sind, die besten Pferde sind, die am auffallendsten springen. Die Showspringer, die jedem ins Auge fallen, wo jeder hinrennt, ist für mich jetzt keine Kunst da zu sehen. Die Kunst da drin liegt darin, das zu erkennen, wenn die anderen das noch nicht erkennen. Und da liegt auch mein Verdienst. Und ich glaube, sagen zu können, dass ich dann ein bisschen ein Gefühl dafür habe.


[SPEAKER 2]

[00:30:28-00:30:36]

Woran liegt das, dass gute Pferde, wie du sagst, weniger werden? Gibt es da irgendwie einen Grund? Weil eigentlich die Anzahl der Pferde ist ja konstant und wächst ja sogar leicht weltweit.


[SPEAKER 1]

[00:30:39-00:31:28]

Ja, die Anzahl wächst, aber ich glaube, dass das Problem darin liegt, dass heute die Anforderungen an das, was heute gut ist, Anders gesagt, was früher gut war, ist heute gar nicht mehr gut. Das liegt daran, dass die Anforderungen an ein Pferd im Spitzensport ganz andere geworden sind. Neulich sieht man ja schon mal bei Facebook überall alte Videos, wenn Roman mit Gerd Wildfang früher in Aachen geritten hat. Also Hochachtung vor den Reitern damals, aber der Roman in Aachen von damals, der würde heute glaube ich, nicht mehr viel gewinnen.


[SPEAKER 2]

[00:31:28-00:31:31]

Den würde man gar nicht als Springpferd identifizieren, glaube ich.


[SPEAKER 1]

[00:31:31-00:33:31]

Nee. Und der reitet mit über 100 Sekunden durch den Parcours. Der würde heute einmal so viele Zeitfehler kriegen, da würde er gar nicht mehr. Also ich will damit nur erklären, wie der Sport sich geändert hat. Heute hast du mit den Zeitfehlern, die jetzt gerade umgerechnet worden sind, dass du schon dass du schon pro Sekunde einen Zeitfehler hast und nicht früher pro 4 Sekunden. Angefangene 4 Sekunden haben manche 5 Strafpunkte und dann denkst du auch der hat einen Zeitfehler und wie schnell bist du mal 5 Sekunden über der Zeit. Ich will damit nur sagen, wie sich der Sport geändert hat und deshalb müssen heute für den Spitzensport gute Pferde einfach ganz andere Qualitäten haben wie vor 10 oder 15 Jahren. Und deshalb, glaube ich, gibt es immer weniger gute. Das ist für mich eine Sache, aber eine andere Sache ist für mich auch, dass vor 20 oder 25 Jahren, noch länger her, wo ich angefangen habe zu reiten und Pferde zu verkaufen, da war es so, Da hast du ein Pferd verkauft an einen Schüler, an einen Kunden. Der hat gesagt, ich möchte M-Springen reiten. Oder ich möchte S-Springen reiten. Dann hast du ein Pferd verkauft. Okay, ob der jetzt zu viel Blut hatte, zu wenig Blut hatte, ein bisschen zu maulig war oder sonst was. Okay, der Pferd macht das. Jetzt musst du reiten. So war das ja früher. Jetzt musst du mal reiten lernen. Heute hat sich der Markt ja total geändert. Heute suchst du ein Pferd aus und sagst, da kommt eine Kunde, da sind Mädchen, die hat wenig Bein, das Pferd muss viel Blut haben. Heute muss nicht der Reiter lernen, das Pferd zu reiten, sondern heute muss das Pferd


[SPEAKER 2]

[00:33:32-00:33:36]

Anpassen auf das Pferd und den Reiter unterstützen.


[SPEAKER 1]

[00:33:36-00:34:22]

Dann sagt der Nächste, der braucht viel Blut, der braucht wenig Blut. Dann kommt ein Kunde, da weiß man vielleicht, der kann nicht ganz so gut gucken. Dann muss ich wissen, okay, das Pferd muss super brav sein, der darf nie anhalten, selbst wenn er mal eine Distanz hat, die ein bisschen schlechter ist. So, der Kunde, auch auf dem internationalen Level, Der Jörg Friehling kann ein anderes Pferd reiten wie Jessica Springsteen. Und danach muss man sich ja heute richten. Also man hat eine ganz andere Aufgabenstellung. Und das finde ich, das ist heutzutage die Herausforderung, die man als Pferdeverkäufer hat. Dass man sagt, okay, ich schätze den Reiter so und so ein und der braucht das und das Pferd.


[SPEAKER 2]

[00:34:22-00:34:24]

Ist ja auch eine Züftleraufgabe.


[SPEAKER 1]

[00:34:24-00:35:49]

Genau. Das ist meiner Meinung nach, glaube ich, dass wir wirklich versuchen, die richtigen Pferde für den richtigen Kunden zu finden. Es gibt ganz viele Beispiele. Ich habe einen Pferd gehabt, den habe ich selber geritten, den habe ich selber ausgebildet. Das war ein super braves Pferd, der war schnell, der konnte gewinnen, der konnte mit mir aber mit ganz guter Ausbildung und ganz gutem korrekten Reiten Hat er mal da einen Fehler gemacht, hat er mal da einen Fehler gemacht. Aber das Pferd hat eine abnormal gute Einstellung gehabt. Und ich wusste auch haargenau, dieses Pferd ist ein ganz, ganz tolles Pferd für einen Junioren-Jungreiter, wo der selber ein bisschen mitdenken muss, der mal ein bisschen dicht kommen kann, der mal ein bisschen groß kommen kann, der auch vielleicht mal selber die Augen aufhalten muss. Und das ist auch genauso gekommen und hat dann nachher Medaillen gewonnen auf deutschen Meisterschaften und funktioniert. Aber ich will damit nur sagen, was die Aufgabe ist heutzutage in unserer Branche oder für mich und auch zu Hause mit meiner Suche mit dem Pferdeverkaufen, dass man das richtige Pferd für den richtigen Reiter findet. Und wenn mich jemand anruft und sagt zu mir, ich suche ein Pferd für den und den und ich kenne den Reiter nicht, dann sage ich bitte, schick mir mal ein Video.


[SPEAKER 2]

[00:35:49-00:35:51]

Also anhand dessen taxierst du.


[SPEAKER 1]

[00:35:51-00:36:15]

Genau. Schick mir mal ein Video, wie reitet der. Schick mir ein Video oder zwei Videos, wo der mit seinem besten Pferd reitet. Zeig mir mal das Video, damit ich im Vorfeld schon mal sagen kann, okay, der ist groß, der ist klein, der treibt viel, der macht viel Druck, der macht schrittstill, dass ich das beurteilen kann und dann gehe ich hin und sage, okay, ich habe gar kein Pferd für dich oder ich habe das Pferd für dich oder die und die Pferde kommen für dich in Frage.


[SPEAKER 2]

[00:36:15-00:36:37]

Dann brauchst du auch eine gewisse Variation in den Pferden, die bei dir sind. Also früher hätte man ja einfach gesagt, okay, das ist ein in Anführungsstrichen gutes Pferd. Aber unter gut geht ja so ein Baum auf, wo man sagt, okay passt zu Reiter Typ A, Reiter Typ B, zu dem oder zu dem nicht. Das heißt, du brauchst ja auch eine ganz große Variationsbreite an den Pferdetalenten.


[SPEAKER 1]

[00:36:37-00:37:02]

Genau. Und das ist auch, wenn wir zum Beispiel die Auktionspferde aussuchen, dann suchen wir die Auktionspferde auch danach aus. Ich muss ein Pferd haben für einen großen Reiter, der gerne viel Bein gibt und ich muss auch ein Pferd haben für ein Mädchen, die wenig Bein gibt und der immer schön Vorwärtsdrang hat und immer zieht und so. Also ich muss ja alle bespielen können.


[SPEAKER 2]

[00:37:02-00:37:36]

Im Fußball gab es mal eine Zeit, da hat Borussia Dortmund ein besonders gutes Scouting gehabt. Da haben die dann große Talente entdeckt, Dembélé zum Beispiel, wo man gesagt hat, wie konnten die in Anführungszeichen durchs Raster gehen? Also durch das Scouting-Raster der großen Vereine und dadurch hat Borussia Dortmund eine Zeit lang wirklich großen Erfolg erzielt. Gehen Pferde heutzutage in Anführungsstrichen noch durchs Raster? Also fällt da noch einer durch, den keiner erkennt und auf einmal findet man diese Perle irgendwo, die noch niemals jemand gesehen hat. Gibt es das noch?


[SPEAKER 1]

[00:37:36-00:40:56]

Hundertprozentig. Also gibt es immer wieder und das finde ich auch, das macht den ganzen Sport so interessant. Es gibt Pferde, die sind nicht aufgefallen und sind dann nachher trotzdem irgendwo in irgendeinen Kanal gekommen, dann trotzdem eine Chance gekriegt. Und was ich immer mache, weil mich das als Pferdemann interessiert, wenn ich zum Beispiel heute ein gutes Pferd sehe im Grand Prix Sport, was ja heute auch durch die Medien einfach möglich ist, dann gucke ich mir den an und dann schaue ich mir den an und sage, Mensch, Das Pferd hattest du gar nicht auf dem Schirm. Du musst noch mal gucken, wie war der sechsjährige in Springpferdeprüfung. Und dann gehe ich den bei Clip Mahors oder Rembrandt oder gegen jemanden ein und dann suche ich den. Und dann sage ich, Mensch, den hast du verpasst. Der ist da auch schon gut gesprungen. Oder? Ich sage mir, nee, den hast du nicht verpasst, weil der war damals einfach nicht so. Da bist du nicht dran vorbeigelaufen. Das ist ja das Spannende auch an unserem ganzen Pferdesport. Pferde entwickeln sich und ein guter Freund von mir hat gesagt und den Spruch habe ich mir immer gemerkt, wenn du ein Pferd heute kaufst, Du kaufst die Hoffnung, dass das Pferd besser wird und du kaufst das Risiko, dass das Pferd schlechter wird. Das ist so. Aber das ist für mich so, wenn ich Pferde kaufe, das habe ich so. Ich kaufe auch schnell Pferde. Schnell, zack, zack, zack, zack, zack. Manchmal vielleicht zu schnell, weil wenn ich ein Pferd liebe und ich finde den klasse, Dann werde ich kribbelig und innerhalb von zwei Stunden muss alles erledigt sein. Ich mache für mich selber zwei Unterschiede. Drei. I hate, also ich mache das Pferd gar nicht leiden. I like oder I love. I hate ist sowieso außen vor. Der kommt gar nicht in Frage. I like, denke ich drüber nach, mache mir ein paar Gedanken. I love muss ich haben. So gehe ich so ein bisschen vor, weil wenn ich das Pferd liebe, dann ist das meistens auch so, dass andere den dann auch lieben. Aber so mache ich es für mich selber, frage ich mich auch immer, wenn ich ein Pferd sehe, wo ordne ich den ein. Und so kaufe ich auch mit dem Schema kaufe ich auch meine Pferde ein und ich kaufe gerne ein und ich mache das dann schnell und auch schnell abwickeln und schnell erledigen und das wissen auch meine Geschäftspartner, wenn ich was sage, mache ich so und so und so und so, dann geht das auch zack, zack, zack, zack, zack, zack. Beim Verkaufen geht es manchmal nicht so zack, zack, zack, aber Da sind die Leute dann schon mal ein bisschen anders. Aber was ich in so meine Philosophie bei dem Verkaufen ist immer, der Kunde muss für das, was er bezahlt hat, muss er das richtige Pferd haben. Ich kann nicht sagen, deshalb komme ich mal auf früher zurück, Früher haben die Pferdehändler gesagt, Reiten kann ich dir ja nicht mitverkaufen.


[SPEAKER 2]

[00:40:56-00:40:57]

Das ist dein Job, komm du damit klar.


[SPEAKER 1]

[00:40:57-00:42:52]

Reiten kann ich dir ja nicht mitverkaufen. Da musst du mal zurückgeben, da kriegst du mal an, da musst du Geld dazugeben und so. Das sind ja so diese, warum unser Pferdegeschäft so ein bisschen in Verruf geraten ist. Ich persönlich habe mittlerweile über die Zeit, über die Jahre, über die Entwicklung im Pferdegeschäft und im Pferdesport eine andere Idee und eine andere Philosophie. Ich sage immer, wenn jemand zum Beispiel heute 200.000 Euro ausführen fährt und sagt, Mensch, ich möchte die Deutsche Union meisterschaffen. dann kann der für 200.000 Euro erwarten, wenn er gut mit dem Pferd umgeht, hat ein gutes System und gutes Management, guten Trainer und so, kann er davon ausgehen, dass er mit 200.000 Euro über eine deutsche Meisterschaft kommt. Bin ich der Meinung. Wenn das jetzt nicht so eintritt, weil das Pferd sich in schlecht entwickelt, dann muss ich ja als Pferdeverkäufer auch sagen, Mensch komm, deine Erwartungen sind nicht erfüllt. Wo liegen die Gründe? Hast du wirklich Mist damit gemacht? Dann ist das nicht mehr mein Verantwortungsbereich. Aber wenn es noch irgendwo in meinem Verantwortungsbereich drin ist, dann muss ich das irgendwie lösen. Dann muss ich ein anderes Pferd geben oder wir müssen das umtauschen oder du musst nachher am Ende des Tages für deine 200.000 Euro das haben, was du dir gewünscht hast. Und das ist meine Idee an der ganzen Sache und meine Philosophie auch. Ich nehme auch Pferde zurück und verliere auch daran, weil ich einfach sage, Mensch, das war dann doch vielleicht nicht das richtige Pferd, was ich ausgesucht habe. Meine Aufgabe sehe ich ja darin, das richtige Pferd zu finden. Und wenn einer mir eine Vorgabe macht und sagt, hier ist mein Kind und hier ist mein Budget und das ist mein Ziel, dann ist es meine Aufgabe, das gut zu bedienen. Und wenn das nicht funktioniert, dann muss ich auch nicht daran messen lassen und muss auch dafür gerade stehen.


[SPEAKER 2]

[00:42:52-00:43:03]

Ist denn sportlicher Erfolg so planbar? Also kann ich wirklich sagen, wenn das passiert, dann passiert auch, wenn A passiert, passiert B?


[SPEAKER 1]

[00:43:03-00:43:14]

Ich glaube, wenn du ein gutes System hast und gutes Management, ist sehr viel planbar. Ja, glaube ich. Okay, du kannst nicht gegen die, du hast keinen Einfluss auf die Gesundheit des Pferdes.


[SPEAKER 2]

[00:43:14-00:43:15]

Oder des Reiters.


[SPEAKER 1]

[00:43:16-00:43:24]

des Reiters. Aber nehmen wir mal an, du hast den Reiter und du hast das Pferd und du hast ein System. Dann ist schon viel planbarer.


[SPEAKER 2]

[00:43:26-00:44:02]

Ich habe heute witzigerweise auf dem Weg hierher einen Podcast mit Matthias Sammer gehört und Matthias Sammer, ich habe eben schon eine Fußballanekdote gebracht, aber Matthias Sammer war beim DFB früher, war bei Bayern München, bei Borussia Dortmund und der hat in einem Podcast davon gesprochen, wir brauchen Systeme, die am Ende zu Erfolg führen und verschiedene richtige Leute und wichtige Mechanismen an den richtigen Punkten, um Erfolg zu erzielen. Am Ende ist ja genau das, was du sagst. Ich muss ein Rahmenwerk schaffen, innerhalb dessen Erfolg passieren kann.


[SPEAKER 1]

[00:44:02-00:45:09]

Genau. Und das ist auch das, was ich versuche, neben dem Pferdeverkauf auch den zukünftigen Eigentümern mitzugeben, dass das System, was die haben, dass das einfach wichtig ist. Und bei mir fängt das System an, indem ich die Leute schon von vornherein berate. Nicht nur erzähle, kauf mal das Pferd, kauf mal das Pferd und Pferd verkaufst und dann auf Wiedersehen, sondern wirklich berate, das ist ein passendes Pferd für euch, so schätze ich dein Kind ein, sage ich ganz offen, dann auch, spreche ich auch ganz offen drüber. Dein Kind ist vielleicht noch nicht gut genug und du brauchst ein Pferd, der nicht so vorsichtig ist. Oder dein Kind ist super, du brauchst das und das Pferd und das kriegst du nicht für dein Budget, da musst du vielleicht noch mal ein bisschen mehr geben oder das kriegst du wohl für dein Budget. Das versuche ich schon alles ganz offen zu kommunizieren, weil nur wenn du das ganz offen kommunizierst, dann kannst du auch die Verantwortung übernehmen. Das sage ich den Leuten auch immer, nur wenn ihr auch mit mir kommuniziert und wir sprechen alles ganz offen, dann kannst du Erfolg haben und das Management dahinter und dann funktioniert das auch. Das glaube ich, dass das sehr viel machbar ist.


[SPEAKER 2]

[00:45:09-00:45:14]

Wie wichtig ist gute Ausbildung in der Formel, in der Gleichung?


[SPEAKER 1]

[00:45:14-00:45:35]

Ganz wichtig ist Reiter, Pferd, Ausbildung. 30%, 30%, 30%. Wenn du einen Reiter hast, der ein schlechtes Training hat, nicht gemanagt wird, wo das Pferd nicht gemanagt wird, dann funktioniert das nicht.


[SPEAKER 2]

[00:45:36-00:46:05]

Jetzt haben wir über die Pferdeseite gesprochen, jetzt können wir nochmal über die Kundenseite sprechen. Auch das ist ja, wie ich finde, spannend bei dir, dass sich über die Jahre, und du hast ja gerade so schön erzählt, wie ihr angefangen habt, das ja auch unglaublich entwickelt hat. Was für Kunden du inzwischen hast, hättest du damals, als ihr da auf der Wiese standet und die erste Auktion gemacht hattet, gedacht, dass sich das in diese Richtung, auch mit diesem Kaliber an Leuten, die bei dir inzwischen Pferde kaufen, in diese Richtung entwickelt?


[SPEAKER 1]

[00:46:06-00:47:25]

Überhaupt nicht. Überhaupt nicht. Dass das so wird, konnte ich ja gar nicht ahnen. Aber ich muss sagen, nach den vielen, vielen Jahren, man muss ja auch älter werden und Erfahrung sammeln und das Ganze braucht ja auch seine Zeit. Aber heute macht mich das einfach auch total stolz, wirklich stolz, wenn die Pferde mit den Kunden auch erfolgreich sind. Und was mich auch unheimlich froh macht, ich gebe sehr viel Input, weil ich wirklich mit Leib und Seele Pferde verkaufe, so wie ich gerade beschrieben habe, mit allem drum und dran, nicht nur einfach Geschäft machen, sondern mit dem ganzen Programm da drum herum. Macht mich das einfach auch unheimlich stolz und froh, wenn ich das spüre, was ich oder das Gefühl, was ich da reingelegt habe, wenn ich das auch wieder zurückkriege. Also wenn die Leute gemerkt haben, dem kannst du jetzt auch wirklich vertrauen und dann auch sagen, Holger, wenn du sagst, das ist gut, dann ist das gut, dann kaufen wir den. Weil die wissen auch, wenn das dann nicht so ist, dann wissen die, Holger ist auch da. Also ich habe auch eine gute Kundin, nenne ich auch keine Namen, aber die sagt immer, bei Holger bist du safe.


[SPEAKER 2]

[00:47:26-00:47:27]

In guten und in schlechten Zeiten.


[SPEAKER 1]

[00:47:27-00:48:19]

Bei Holger bist du safe. Du bist safe. Bei Holger bist du safe. Wenn irgendwas nicht funktioniert, gehst du zu Holger. Bei Holger bist du always safe. auch safe und da denke ich auch dann oft drüber nach, ob das immer so richtig ist, weil da musst du schon sehr weit blicken für sein. Wenn du ein Pferd heute verkaufst und das Pferd funktioniert, das ist ganz einfach. Das ist der einfachste Fall, da sind alle glücklich. Gefordert wirst du ja, wenn es schwierig wird. Und wie du dann die Situation löst. Das macht ja deinen Namen und dein Geschäft nachher aus. Wie du mit Problemsituationen, wie du Probleme löst oder Situationen löst, wo vielleicht mal was nicht funktioniert. Das meine ich, macht dir heute das Entscheidende nach.


[SPEAKER 2]

[00:48:19-00:48:37]

Aber es ist ja schon erstaunlich, ich meine nicht, dass Goch nicht eine tolle Stadt wäre, aber es ist ja nicht gerade jetzt die Metropole schlechthin, dass du es trotzdem geschafft hast, die Leute auch nach Goch zu holen, explizit an einem Abend im Jahr, um da diese Auktion abzuhalten.


[SPEAKER 1]

[00:48:37-00:48:59]

Ja, aber das ist ja gewachsen. Und was wir vorhin darüber gesprochen haben, gewachsen durch Durch gute Erfolge, durch gute Pferde, durch Pferde, die im Sport sind, wo Leute einfach gerne kommen und wissen, da werden wir gut bedient, da können wir gute Pferde kaufen. Das ist einfach eine gewachsene Angelegenheit.


[SPEAKER 2]

[00:48:59-00:49:00]

Also auch immer wieder dran zu bleiben.


[SPEAKER 1]

[00:49:00-00:49:12]

Genau, wie in jedem anderen Geschäft auch. Du machst eine gute Dienstleistung, verkaufst ein gutes Produkt. Dann läuft das. Verkaufst du eine schlechte Dienstleistung, schlechtes Produkt, wird schwierig. Überall. Mit jedem anderen Unternehmen auch.


[SPEAKER 2]

[00:49:12-00:49:25]

Was ist die Leidenschaft, die am Ende dich da antreibt bei der Auktion? Also man spürt das ja förmlich. Du brennst, wie gesagt. Ist es der Pferdehandel selber? Sind es die Menschen? Was ist die Leidenschaft dahinter?


[SPEAKER 1]

[00:49:25-00:50:12]

Also ich würde ja jetzt lügen, wenn ich jetzt nicht sagen würde, es muss auch Geld verdient werden. Also es muss ja Geld verdient werden, weil dafür müssen wir ja leben. Aber die wirkliche Leidenschaft ist, ist das Pferd, wie das Pferd sich verändert, wie ein Pferd sich entwickelt, das Pferd mit dem Menschen zusammenzubringen und zu einem homogenen Paar zu machen mit allen Leuten, die damit involviert sind, Eltern, Menschen, Kinder, Trainer, alles was dazugehört. Das zu einer homogenen Einheit zu machen, das ist für mich die totale Berufung. und nicht nur das Pferd verkaufen. Also das Pferd verkaufen ist ja der Ursprung, da fängt es ja mit an.


[SPEAKER 2]

[00:50:12-00:50:14]

Das notwendige Übel fast schon.


[SPEAKER 1]

[00:50:14-00:51:30]

Genau, aber dass das alles eine homogene Geschichte ist und das muss ich sagen, das freut mich total und ich liege manchmal abends im Bett um 10 bis 12 Uhr und gucke einfach nur Videos nach und wie meine Pferde im Turnier waren und wir verfolgen das montags auch die Ergebnisse alle von unseren Pferden und das ist einfach und wenn man dann mal so Kommentare so kriegt. Neulich war mal ein ganz schöner Kommentar. Da hat mir mal ein Kunde geschrieben und gesagt, Mensch, Olga, wir sind so glücklich, dass wir das Pferd von dir haben. Es ist nur sehr traurig, dass wir dich nicht eher kennengelernt haben. Ich will da jetzt nicht mit angeben, aber sowas hört man ja dann gerne, weil dann weiß man ja, man hat es gut gemacht. Oder wenn Leute, zum Beispiel Kunden, kommen und sagen, Neulich hatte ich mal einen Kunden in Amerika, der hat gesagt, bei Holger bekomme ich immer viel mehr, als ich erwartet habe. Also die Pferde, die die gekauft haben, sind am Ende immer noch besser geworden, als sie als sie ursprünglich erwartet haben und das sind ja immer schöne Sachen, die treiben mich auch an und die machen, das ist für mich wie Diesel im Tank oder so.


[SPEAKER 2]

[00:51:30-00:51:31]

Und da scheint einiges drin zu sein im Tank.


[SPEAKER 1]

[00:51:31-00:51:32]

Genau.


[SPEAKER 2]

[00:51:32-00:51:50]

Was ich ja auch spannend finde, da hatten wir gerade im Vorgespräch hier schon darüber gesprochen, dass du dir wirklich auch so Gedanken über die Leute, die zu dir kommen machst, dass die zum Beispiel den Wein, den sie gerne trinken, dann an dem Abend auf dem Tisch finden. Und nicht irgendein Hauswein, den ihr sowieso ausschenkt, sondern deren Wein.


[SPEAKER 1]

[00:51:50-00:54:02]

Genau. Ich kenne die Leute, die kennen ja nicht alle. Aber ich sage mal, wenn das so ist und ich weiß, der Gast möchte den und den Wein haben, dann hat er den Wein da stehen. Ich finde, das ist zwar irgendwo alles Marketing und Dienstleistung, aber das macht das letztendlich ja auch dieses persönliche und dieser persönliche Kontakt. Das macht das ja aus. Ich versuche ja bei jedem Pferdegeschäft einfach, ich mache jedes Geschäft eigentlich selber. Ich habe keine Leute, die jetzt, okay, ich habe einen Reiter, der ein Pferd vorreiten kann oder ich habe meine Tochter, die kann ein Pferd vorreiten. Aber das Vorbereiten, den Kunden, das Zusammenführen von allem, das mache ich ja alleine. Diese persönlichen Kontakte pflegen mit meinem Personal, was wir haben. Ich habe ein abnormal gutes Team. Die wissen auch, die hören da was von Leuten. Dann sagen die immer, Holger da und da und da ist das oder Holger da musst du mal eben drauf achten oder so. Ich habe abnormal gute Leute um mich herum bei mir im Betrieb. Abnormal gute Leute. Ich sage ja immer, ich will die Leute emotional und persönlich binden. Und das kriege ich natürlich mit meiner Veranstaltung hin. Und das ist für mich wahnsinnig wichtig, dass ich die so greifen kann. Und ich versuche auch, dass das für Leute, Pferde kaufen und das kaufen, gehen, irgendwo hingehen, sage ich jemanden, das muss für die Leute auch beim Pferd, das muss ein Erlebnis für die Leute sein. Entweder kaufen die auf der Auktion ein, Und dann ist der Abend ein Erlebnis für die Leute. Wir haben zum Beispiel die letzten Jahre immer wieder was am Programm gemacht. Heute ist unsere Auktion ein Event. Wir versuchen immer was Neues zu machen und wir liegen da, glaube ich, ganz gut in der Richtung, weil ich sehe immer danach, dass dann die gleiche Band, die bei uns gespielt hat, eine Woche später auf der nächsten Auktion spielt.


[SPEAKER 2]

[00:54:02-00:54:06]

Oder der gleiche… Ist ja so, dann werden die weiter… Die anderen kaufen ein.


[SPEAKER 1]

[00:54:06-00:54:47]

Der gleiche Artist, der bei uns aufgetreten ist, der tritt auf einmal drei Wochen später bei einer anderen Auktion auch auf. Dann habe ich gesagt, das haben wir ja richtig gemacht. Aber ich mache auch, dass das ein Erlebnis für die Leute ist, dass sie sich wohlfühlen, wenn die kommen. Egal, vom Flughafen abholen, wenn die mit dem Privatflieger kommen. Letztes Jahr habe ich ganz viele Kunden in Italien. Ich habe eine Privatmaschine gechartert für meine Kunden aus Italien. Für die war das ein Erlebnis. Privat mit dem Flieger von Malpensa, alle dahin, Privatmaschine, 14 Leute da rein, nach Goch fliegen, abgeholt.


[SPEAKER 2]

[00:54:47-00:54:48]

Goch International Airport.


[SPEAKER 1]

[00:54:48-00:54:50]

Goch International WC Airport.


[SPEAKER 2]

[00:54:50-00:54:51]

WC Airport, stimmt.


[SPEAKER 1]

[00:54:51-00:55:02]

10 Minuten von uns entfernt. Wunderbar. Ich will das einfach zu den Leuten, das zu einem Erlebnis machen. Das ist für mich einfach, würde ich sagen, für uns dazu.


[SPEAKER 2]

[00:55:02-00:56:10]

Wir sprechen ja hier im Podcast auch immer wieder so über die Zukunft der Reiterei, Zukunft der Pferdewelt und wir haben natürlich auf der einen Seite diese ganz hochpreisigen Pferde, die beispielsweise bei dir auf der Auktion sind und unser gemeinsamer Freund Volker Rauf, der hier Stammgast im Podcast ist. Volker und ich machen alle paar Wochen eine Folge, da machen wir so Einschätzungen über die Szene und so weiter. Und da sprechen wir auch viel so, wohin geht die Reise eigentlich im Turniersport selber? Hast du manchmal auch Sorge, dass wir eine so große Beschleunigung auf der Ja, auf der Spitzensportseite haben Preise immer höher, globalisierter Sport. Ich war letztes Jahr das erste Mal in Wellington zum Beispiel. Wenn man sieht, was da auch abgeht, ist es ja schon deutlich weiterentwickelt, als Europa ist. Erfüllt sich das manchmal auch mit Sorge, dass diese Spreizung zwischen dem in Anführungsstrichen normal ländlichen Sport oder dem Turniersport von Otto Normalverbraucher mit dem Spitzensport, dass diese Schere immer weiter auseinander geht?


[SPEAKER 1]

[00:56:10-00:56:55]

Die Schere, die geht finde ich persönlich vor allen Dingen in Deutschland immer weiter auseinander. Wenn du das in Amerika, weil du sagst gerade Wellington, dann können wir uns gar nicht mit vergleichen. Wir liegen hier in Deutschland und ich bin bei Mitkoch ganz kurz an der holländischen Grenze. Da gibt es Turniere und große Turnierveranstalter, wo jedes Wochenende große Turniere stattfinden. Pilbergen, in Oplabek, in Lia, in Bonn-Heiden. Wir sind Für die Zukunft könnten wir meiner Meinung nach in Deutschland besser aufgestellt sein.


[SPEAKER 2]

[00:56:55-00:56:55]

Es gibt Potenziale.


[SPEAKER 1]

[00:56:57-00:57:45]

Wir haben Luft nach oben. Es ist auch eine schwierige Situation, gar keine Frage. Die schwierige Situation ist die, dass die Leute, die normalen Leute sicherlich aufgrund der wirtschaftlichen Situation heute sich keine Pferde mehr leisten können. Kinder vielleicht nicht mehr so zum Sport kommen wie früher. Dann werden die sagen, ich kann dir keine Reitschule bezahlen, ich kann dir kein Pferd kaufen, ich kann dir kein Pferd unterhalten. Das ist einfach nicht mehr möglich. Aber das muss ja nicht das muss ja jetzt nicht das Todesurteil für den Pferdesport sein. Es gibt ja, es hat ja alles, alles wandelt sich ja. Früher hat es Reitervereine gegeben, da wurden Kinder großgezogen. Das ist weggefallen, das gibt es nicht mehr. Heute, wenn einer Pferdesport machen will, der hat keinen, der braucht den Reiterverein nicht mehr, der nimmt sich einen privaten Trainer, der kauft sich ein Pferd und macht alles.


[SPEAKER 2]

[00:57:45-00:57:46]

Der braucht den Verein ja gar nicht mehr.


[SPEAKER 1]

[00:57:46-00:58:15]

Der braucht den Verein nicht mehr. Und das hat sich total, in Deutschland hat sich das total alles geändert und ich glaube nur, dass wir zu wenig uns darauf eingestellt haben in Deutschland, dass die Zeit sich geändert hat. Das Vereinsleben gibt es nicht mehr. Das Vereinsreiten gibt es nicht mehr. Diese Turniere, die Vereine veranstalten, die gibt es nicht mehr. Die brechen alle weg. Ehrenamtliche Helfer. Alles bricht weg. Alles.


[SPEAKER 2]

[00:58:16-00:58:20]

Im Übrigen ja nicht nur im Reiten, also wenn du mit Fußballleuten oder Handballleuten sprichst, ist ja genau dasselbe Problem.


[SPEAKER 1]

[00:58:20-00:58:58]

Ja, genau und das haben wir verpasst. Meiner Meinung nach ein bisschen uns darauf einzustellen. Holland, Belgien, diese Nationen im Pferdesport, die auch groß sind und eigentlich viel kleiner als Deutschland, die haben das erkannt und da spielt sich der Sport auch in der Breite noch richtig gut ab. Deshalb können wir nur froh sein, dass wir so Veranstalter haben, wie zum Beispiel Riedenbeck, die sowas machen. Wir machen es ja auch. Es gibt auch noch wenige andere, aber zu viel, viel, viel zu wenige professionelle Turnierveranstalter in Deutschland.


[SPEAKER 2]

[00:58:58-00:59:02]

Was machen die Holländer, was machen die Belgier besser als wir?


[SPEAKER 1]

[00:59:02-00:59:57]

Haben wir ganz viele Diskussionen darüber geführt. Habe ich auch mit der FN harte Diskussionen geführt. Unser System ist viel zu kompliziert. Und die Holländer und die Belgier haben alles ganz einfach. Da kannst du unter besten Bedingungen Turniere reiten. Nicht mit einem komplizierten Nennungssystem. Ganz einfach alles. Keine überhöhten Kosten. Da können die Leute noch ganz einfach reiten, Turnierreiten mit einfachen Mitteln. Und das haben die erkannt. Und da gibt es zum Beispiel, ich bin an der Grenze in Dörne, gibt es eine Reitanlage, die ist auch ganz neu entstanden. Die machen einfach mal drei Tage Turnier, Trainingsturnier. Die haben 150 Pferde in jeder Klasse. Da fahren aber bei uns an der Grenze 50 Prozent Deutsche hin. Warum fahren die da hin? Weil es alles so einfach ist. Bei uns, da musst du, das ist alles zu viel Bürokratie.


[SPEAKER 2]

[00:59:58-01:00:05]

Also wir müssen einfacher werden und auch die Hürde, dass Leute in den Sport reinkommen, diese Barriere einfach niedriger kriegen.


[SPEAKER 1]

[01:00:05-01:00:08]

Viel einfacher.


[SPEAKER 2]

[01:00:08-01:00:09]

Da sind wir halt sehr deutsch.


[SPEAKER 1]

[01:00:09-01:00:57]

Da sind wir sehr deutsch und alle Kostensteigerungen, die in Bahndorf passieren, die insgesamt passieren, Tierärzte, alles, alles, alles. Es ist halt alles am Ende, geht alles auf den Teilnehmer. Alles. Und das macht das so schwierig. Ich finde, da denke ich auch immer wieder darüber nach, wie sieht es in anderen Ländern aus? Und in anderen Ländern sieht es eindeutig besser aus. Und wir sind nicht mehr die Nation, die, wenn man wahrnimmt, Werdesport. Die anderen haben alle aufgeholt. Und es hat nicht immer was mit Geld zu tun. Also viele Leute sagen ja es hat mit Geld zu tun und jetzt nehme ich mal, deshalb kann ich das auch so aktuell bestätigen, wir haben gerade ein Landestrainerseminar gehabt in Warndorf.


[SPEAKER 2]

[01:00:57-01:01:01]

Du bist auch Landestrainer für den Pferdesportverband Rheinland.


[SPEAKER 1]

[01:01:01-01:02:30]

Genau und ich war auch dieses Jahr involviert, weil wir immer versuchen beim Landestrainerseminar den Tag zu gestalten. Und dann habe ich ihm im August bei den deutschen Meisterschaften gesagt, Mensch Leute, wir müssen über den Tellerrand gucken. Wie machen das andere? Wir müssen uns was abgucken. Und dann habe ich gesagt, guckt euch doch mal die Irländer an. Warum gewinnen die Irländer Children Europameisterschaft, Pony Europameisterschaft, Union Europameisterschaft, Junge Reiter Europameisterschaft, Warum sind überall die ganzen Ehrländer in der ganzen Welt verteilt und machen Unterricht und Reiter, junge Leute, warum reiten die Kinder so gut? Und dann haben wir da viele Gespräche geführt und auch mit Meinungsbildnern, auch mit Ehrländern gesprochen, die ich aus der Vergangenheit sehr gut kenne. Ganz ehrlich, liegt es am Geld? Liegt es am Geld? Sind alle die Kinder, die Ponys reiten, kosten die alle hunderttausende Euro, die Europameisterschaft gewinnen oder die Kinder, die Union-Europameister in der Mannschaft reiten? Haben die Pferde alle nur Geld gekostet? Haben die das nur mit Geld gemacht? Und dann haben wir das auch mal wirklich, die Kinder mal durchgegangen. Nein, Geld auch ja, muss ein gutes Pferd haben, aber auch viele Kinder, die in dem sehr guten System in Irland auch gut gereiten gelernt haben und mit einem guten Reiten und einem guten System und mit einem guten Training auch Pferde gemacht haben.


[SPEAKER 2]

[01:02:31-01:02:34]

Und gutes Geld haben gute Pferde auch schon vor 20 Jahren gekostet.


[SPEAKER 1]

[01:02:34-01:04:32]

Genau. Und bei uns, und das ist eine Entwicklung, die ich wirklich mit ganz großen Bauchschmerzen sehe, Wenn du heute guckst bei uns in Deutschland, da reiten Kinder Schilder in Europameisterschaften oder lass mal sagen deutsche Meisterschaften oder Landesmeisterschaften. Die sind nicht in der Lage ein Pferd zu satteln. Die haben einen Pfleger oder Papa oder Mama oder sonst was. Die haben ein Handy. Die interessiert nur das Handy und spielen mit dem Handy, aber die interessiert den Sport gar nicht. Die wollen nur ein bisschen reiten und Videos machen und Fotos machen und Instagram und TikTok und alles machen. Aber die interessiert, das sind keine Pferdekinder mehr. Und das ist der Unterschied gegenüber zum Beispiel Irland, wo man wirklich mit Respekt hinschauen muss. Da werden die Kinder vom Ponyclub bis nach oben hin einfach zu Host People gemacht. Und das ist bei uns, da habe ich Bauchschmerzen bei uns. Wenn ich heute Jugend sehe, wie die einfach gar nicht, die wissen gar nichts vom Pferd. Die reiten auch nicht, die reiten auch nicht aus Passion oder weil die das Pferd lieben, Also ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber ich will mal so grob, weil ich genügend Beispiele kenne, die haben gar keinen Plan davon. Die wollen nur ein bisschen drauf sitzen und reiten und Papa, Mama und richtig trainieren auch nicht und wenn die heutzutage, habe ich noch mal gesagt, die müssten eigentlich mal einen Lehrgang machen und dann müssten die Kinder mal freitags morgens abgegeben bis sonntags mittags und müssten mal alles alleine machen. füttern, misten, satteln, pflegen.


[SPEAKER 2]

[01:04:32-01:04:33]

Das was alles dazugehört.


[SPEAKER 1]

[01:04:33-01:04:47]

Alles was dazugehört um guter Reiter zu werden. Und das glaube ich ist das wichtigste, wo wir in Deutschland darauf achten müssen, dass wir unsere Kinder, unsere Jugend wieder zu Pferdekinder machen.


[SPEAKER 2]

[01:04:47-01:05:06]

Und ich glaube, dass das sogar ein gesamtgesellschaftliches Thema ist, dass Das sehen wir im Pferdesport, aber das siehst du ja in ganz vielen anderen Bereichen, dass wir da mehr Leute brauchen, die real sind, die auch mal eine Meinung haben, die auch Dinge durchziehen und die am Ende Liebe zur Sache mitbringen. Weil das ist am Ende, was es ausmacht.


[SPEAKER 1]

[01:05:08-01:06:28]

Und da sind ja Länder unterschiedlich. Wenn du jetzt zum Beispiel Saudi-Arabien siehst, das sind auch eine ganz andere Mentalität Menschen, die haben auch einen ganz anderen Bezug zum Pferd. Die haben aber viele finanzielle Möglichkeiten und kaufen sich das Pferd und kaufen sich drei Mann Personal um das Pferd herum. Das ist ja nicht so gewachsen, wie das eigentlich in Deutschland mal war oder wie das in Holland war, Belgien. Irland. Das sind ja ganz andere Nationen. Aber wir müssen ja gucken, wie sind wir in Deutschland aufgestellt. Wir haben nicht die Möglichkeiten, die finanziellen Möglichkeiten für drei, vier, fünf Millionen Pferde zu kaufen. Die haben jetzt, die haben in den Ländern, die können jetzt, da sind fünf Reiter, die haben alle fünf Millionen zur Verfügung von ihrem Verband, um ein Pferd für Paris zu kaufen. Könnte man sich in Deutschland gar nicht vorstellen, dass in Deutschland 25 Millionen zur Verfügung gestellt werden, für die fünf besten Reiter für nächstes Jahr in Paris ein Pferd zu kaufen. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Also müssen wir den anderen Weg gehen. Und der andere Weg ist nur Horsemanship. Pferde aufbauen, Pferde ausbilden, Pferde besser machen. Gute Reiter ausbilden. Gutes Trainingssystem, System organisiert, diszipliniert. Alle Tugenden, die wir eigentlich in Deutschland verstehen.


[SPEAKER 2]

[01:06:30-01:06:43]

Liebe Holger, am Ende eines jeden WIRS-Podcasts gibt es die vier klassischen Fragen, die jetzt auch auf dich warten. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?


[SPEAKER 1]

[01:06:43-01:06:55]

Ja, habe ich. Das, was ich mache, mache ich gerne und macht mir Spaß. Und was keinen Spaß macht, möglichst lassen.


[SPEAKER 2]

[01:06:55-01:07:04]

Das hilft. Dann Frage Nummer 2. Gibt es einen Menschen, der dich im Hinblick auf die Pferde besonders geprägt hat?


[SPEAKER 1]

[01:07:04-01:07:12]

Nein, kann ich nicht sagen. Die ganze Szene, der ganze Sport und die Beziehung zum Pferd haben mich geprägt.


[SPEAKER 2]

[01:07:12-01:07:19]

Frage Nummer 3. Wenn du Reitern oder Pferdemenschen eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?


[SPEAKER 1]

[01:07:21-01:07:29]

Respekt dem Pferd gegenüber und wenn was schief geht, immer erstmal selber fragen, was habe ich falsch gemacht und nicht das Pferd.


[SPEAKER 2]

[01:07:29-01:07:34]

Und dann zum Abschluss vervollständige diesen Satz, Pferde sind für mich.


[SPEAKER 1]

[01:07:34-01:07:36]

Mein Leben.


[SPEAKER 2]

[01:07:36-01:07:49]

Lieber Holger, eine sehr spannende Reise, wie ich finde, durch deine Welt und auch die Welt der Auktionen. Also auch ich habe sehr viel gelernt und schön, dass du hier warst und danke, dass du am Start warst für unseren Podcast.


[SPEAKER 1]

[01:07:49-01:07:58]

Hat Spaß gemacht. Danke. Danke.


[SPEAKER 2]

[01:07:58-01:08:11]

Diese Folge wurde vorbereitet von Juliane Trenkler, produziert von Mara Landwehr. Wenn ihr mögt, drückt den Abonnieren Button in eurer Podcast App und dann hören wir, wenn ihr mögt, uns wieder in zwei Wochen.


[SPEAKER 1]

[01:08:11-01:08:11]

Ciao, ciao.

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