#90 Musikpapst Markus Hinzke: Das gewisse Extra von Reitsportevents
Markus Hinzke ist verantwortlich für die Musik und Tontechnik auf vielen großen Reitsportveranstaltungen. Im Jahr bestreitet er bis zu 95 nationale und internationale Events.
Ein möglichst großes Musikrepertoire, ein musikalisches Opening der neuen Prüfung, ein Jingle bei einer Nullrunde - all dies sind Beispiele aus der Werkzeugkiste des Musicdirectors. Diese dürfen aber nicht wahllos eingesetzt werden. „Es ist wichtig, auf das Publikum einzugehen.”, sagt Markus.
Im Gespräch mit Christian Kröber erzählt er, dass ihm besonders der eigene Charakter jeder Veranstaltung wichtig ist. Diesen könne man aber nur durch ein Zusammenspiel von Moderation, Musik und anderen Aspekten erreichen. Zum Abschluss gibt der Musikprofi noch einige Tipps, wie auch Veranstalter kleinerer Turniere die musikalische Gestaltung verbessern können.
Podcast Transkript
Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.
[SPEAKER 1]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Mein Name ist Christian Kröber und heute habe ich den Mann zu Gast, der auf vielen großen Veranstaltungen weltweit, wie beispielsweise in Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften an den Reglern steht und dafür sorgt, dass Events musikalisch in Szene gesetzt werden. Es handelt sich dabei um Markus Hinske, mit dem ich selber persönlich seit vielen, vielen Jahren verbunden bin und wir sprechen darüber, was genau eigentlich der Zauber großer, gelungener Reit-Events ist und aber auch, wie jeder Turnierveranstalter, jeder Organisator das gewisse Extra aus seiner eigenen, wenn auch möglich kleineren Veranstaltung rausholen kann. Bevor es losgeht, allerdings von mir noch der Hinweis, quasi die exklusive Bekanntgabe eines weiteren Online-Events, das wir auf die Beine gestellt haben, ein kompletter Abend mit Uta Gref. Am 16. April um 19 Uhr wird er stattfinden mit einer Präsentation von Uta zu ihrer Philosophie, zu ihrer Reitweise mit anschließendem Q&A. Deinen exklusiven und kostenfreien Zugang kannst du dir sichern unter wwehorse.com/uta. Einfach die E-Mail-Adresse da lassen und dabei sein. Ein Abend mit Uta Gräf. wehouse.com/uta. Hallo Markus. Hallo Christian. Schön, dass du bei uns bist im Podcast. Ich freue mich sehr. Denn wir kennen uns schon sehr, sehr lange, sind sehr gut befreundet und verbringen auch in der Regel jedes Jahr, zumindest zu Non-Corona-Zeiten, sehr viel Zeit zusammen. Denn wir sind auf Turnieren unterwegs. Du kümmerst dich auf vielen großen Turnieren weltweit um das Thema Musik. Ja, das ist richtig. Und ich danke dir natürlich für die Einladung.
[SPEAKER 2]Ich habe mich auch gefragt, wann die wohl kommt. Aber das hast du jetzt sicher erledigt. Das fragen sich einige, wann die Einladung kommt. Nicht nur du.
[SPEAKER 1]Aber Spaß beiseite. Du bist auf vielen Veranstaltungen im Reitsport für die Musik verantwortlich. Wie würdest du dich eigentlich selber beschreiben? Ja, du sagst jetzt natürlich, dass ich mich für Musik beschäftige.
[SPEAKER 2]Dadurch kennen mich auch die meisten. Und die meisten ganz großen Turniere, die ich betreuen darf, die werden auch tatsächlich von mir mit Musik begleitet. Aber ich bin natürlich auch einer, der die komplette Technik liefern kann für ein Reitturnier. Das mache ich auch bei einigen Veranstaltungen. Das heißt, man muss das eigentlich sehen wie ein Baukastensystem. Der Veranstaltungsraum ist ein bisschen wie ein Baukasten. Der Veranstalter kann bei mir quasi alles buchen, was in meinem Portfolio ist. Das heißt, er kann sagen, ich benötige von dir eine Lautsprecheranlage für mein Turnier. Ich benötige nur dich. Ich benötige vielleicht noch zwei, drei Funkstrecken für Funkmikrofonie, die ich vielleicht selbst nicht habe oder meinen Anbieter, den ich vor Ort habe, mir nicht liefern kann. Das kann der Veranstalter immer selbst entscheiden. Wie würde ich mich bezeichnen? Die meisten sagen eigentlich mittlerweile Musikdirektor, weil das einfach ein internationaler Begriff ist. Und ich glaube, was wichtig ist, neben der ganzen Technik, ist, dass du einfach verantwortlich bist für die Musik, die im Stadion gespielt ist
[SPEAKER 1]und damit auch einen wichtigen Baustein einnimmst, dadrin, dass das Ganze auch gut transportiert wird. Weil viele sitzen im Stadion, die Musik spielen, die Musik hören, und dann ist eine Nullrunde und dann kommt Musik-Jingle. Und das bist am Ende du, der das einspielt, der auch das Gefühl dafür besitzt. Also ich bin im Prinzip für alles verantwortlich, was an Musik transportiert wird,
[SPEAKER 2]zu den Ohren des Zuschauers oder auch, wenn man jetzt weitergeht, wenn man jetzt in die Musik-Szene geht, alles, was da an Musik ankommt, kommt quasi von mir. Das ist richtig. Wir verbringen ja viele Veranstaltungen zusammen. Vielleicht kannst du unseren Hörern einmal so mit auf den Weg geben.
[SPEAKER 1]Wo bist du eigentlich über alles? Oh je, wo fange ich an? Wir können ja im Januar anfangen. Also im Januar, das ist ja ein bisschen eine kleine Runde, wo ich dann eigentlich immer mit den Hörern zusammengehe.
[SPEAKER 2]Wir können ja im Januar anfangen. Also im Januar, das allererste Turnier, das mache ich auch schon jahrelang jetzt auch mit dir zusammen, ist das nationale Turnier in Galen. Das ist so quasi der Jahresauftakt. Ein traditionelles, nicht internationales Turnier. Kommen aber natürlich sehr, sehr viele gute deutsche Reiter hin, um einfach die Form ihrer Pferde zu überprüfen für die kommenden Aufgaben. Dann geht es weiter nach Basel zum CSI 5 Stern. Das ist eins der höchst studiertesten Hallenturniere der Welt. Ganz, ganz schönes Turnier. Dann kommen immer einige Hengstschauen und sonstige Präsentationen, Auktionen so zwischendurch. Dann haben wir in Offenburg das CSI, was auch noch so um die Jahreszeit ist. Und ja, so geht das früher dann irgendwann mal rum. Und dann geht es nach Mannheim zum Maimarkt Turnier. Dann geht es nach Ungarn nach Maria Kallnock Weltcup. Ja, so. Das sind schon viele Turniere, die da so zusammenkommen. Das ändert sich ja auch immer von Jahr zu Jahr. Vielzahl sind internationale Turniere. Mittlerweile auch einige Turniere in England, wie zum Beispiel die Olympic Horse Show im Dezember. Auch Weltcup. Dann das Turnier in Windsor. Dann in Bowlsworth. Das sind auch einige Turniere, die aus England dazu kommen. Ja, und dann kommt immer mal wieder, wenn ich Glück habe, eines der Championate, die wir so haben. Weder Weltreiterspiele, Olympische Spiele. Auch alle ein, zwei Jahre. Pan American Games letztes Jahr. Vorletztes Jahr ist es schon. Wir hatten ja quasi ein Jahr Corona-Pause. Also in Peru war das auch ein großartiges Erlebnis. Und viele Turniere auch in Amerika mittlerweile. Also es kommt schon ein bisschen was zusammen. Also Highlights herauszuheben, würde den einzelnen Veranstaltern auch nicht gerecht werden. Eins der größten Highlights ist natürlich nach wie vor mein Heimatturnier in Stuttgart. Die Stuttgart German Masters, die ich jetzt auch schon lange betreuen darf. Aber Amadeus Horse Indoors in Österreich. Es sind sehr, sehr viele schöne Turniere dabei.
[SPEAKER 1]Nun, jeder, der schon mal hinter den Kulissen eines großen Reitturniers war, weiß, dass das auch ein bisschen ein Wanderzirkus ist. Das heißt, viele Menschen kennen sich. Viele Menschen verbringen auch sehr viel Zeit miteinander, weil man einfach dieselben Turniere auch bestreitet. Hast du mal gezählt, wie viele Wochenenden du im Jahr unterwegs bist? Jetzt in Nicht-Corona-Zeiten?
[SPEAKER 2]Nee, gezählt habe ich es nicht. Aber ich habe mal die Veranstaltungen gezählt. Das mache ich jetzt mittlerweile auch nicht mehr. Aber ich habe die mal gezählt, als es wirklich sehr viele waren. Und ich habe das so gezählt, dass jeder Event eine Veranstaltung für mich war. Auch ein Eintagesevent habe ich als Veranstaltung gezählt. Und ich habe auch den Fünftagesevent als Reitturnier, wie das Stuttgart German Masters zum Beispiel, auch als ein Event gezählt. Und das waren vor vier Jahren 95 Veranstaltungen im Jahr.
[SPEAKER 1]Also wenn man denkt, man hat 52, 53 Wochen im Jahr, ist das quasi fast zwei Veranstaltungen in der Woche?
[SPEAKER 2]Das ist im Schnitt so, richtig. Natürlich so Eintagesveranstaltungen wie die Mercedes-Benz Raider-Fuhren, die ich sehr lange mit Frank Henning betreut habe, oder die alten Meister. Die finden dann statt Montag, Dienstag, Mittwoch, immer in einer anderen Stadt. Das sind natürlich auch dann drei Veranstaltungen. Aber ich bin so über das Jahr gesehen, wenn nicht Corona ist, eigentlich vielleicht fünf, sechs Wochen endend zu Hause.
[SPEAKER 1]Was ist eigentlich bei einem Reitturnier wichtig, wenn man das musikalisch inszeniert? Also es gibt natürlich verschiedene Veranstaltungen, du hast es gerade gesagt. Also ein Reiterforum, wo ein namhafter Referent eine Stunde lang was erzählt, ist sicherlich anders als ein Galaabend bei den deutschen Meisterschaften. Aber was ist eigentlich wichtig in deiner Rolle? Worauf legst du besonderen Wert, wenn Pferdesport, Pferde und Menschen inszeniert werden?
[SPEAKER 2]Also ich versuche immer, jeder Veranstaltung einen eigenen Charakter zu geben, auch musikalisch. Das heißt, ich möchte nicht irgendwo hinkommen und der Veranstaltung meinen Stempel aufdrücken, sondern ich lasse die Umgebung, die Veranstaltung auch ein bisschen auf mich wirken. Mittlerweile weiß ich ja meistens auch, was auf mich zukommt, kann mich da ein bisschen gezielter vorbereiten. Aber ich möchte einfach, dass jede Veranstaltung musikalisch auch ein bisschen einen eigenen Charakter hat. Für mich ist es ganz wichtig, dass ich nicht wie eine Rock’n’Roll-Band oder eine Pop-Band, die durch die Gegend tingelt, jeden Abend oder jeden zweiten Abend genau das gleiche Programm abspult. Für mich ist wichtig, dass das Publikum in Basel sich auf die eigene Basler Art oder auf die Schweizer Art genauso abgeholt fühlt, wie ein Publikum an Miami Beach bei der Global Champions Tour zum Beispiel. Das ist für mich sehr wichtig. Es gibt kein Rezept, wie man das immer macht. Es ist so ein bisschen eine Gefühlssache und man muss sich auf die Leute, auf die Umgebung und auf die Art der Veranstaltung auch musikalisch einlassen können.
[SPEAKER 1]Also quasi die Umfeld, die Kultur, die dort herrscht, die verschiedenen Einflüsse auf sich wirken lassen, um das dann über die Musik zu transportieren.
[SPEAKER 2]Basel ist zum Beispiel die Stadt der Trommeln, wenn ich das jetzt als Beispiel sagen darf. Also habe ich natürlich bei den Openings und bei der Siegerehrung viel Wert darauf, dass man so ein bisschen das Landestypische oder das Städtetypische auch raushört, dass die Leute sich ein bisschen damit identifizieren können. Und das passt eigentlich ganz gut meistens.
[SPEAKER 1]Wir haben ja auch schon häufig über diese kulturellen Unterschiede diskutiert. Ich quasi aus der Sicht eines Turniermoderators, du mit deiner langjährigen Erfahrung als Musikdirektor. Es gibt ja Unterschiede zwischen Regionen, Veranstaltungen. Ich sag mal, Equitana hat ein anderes Feeling als einen CSI Basel oder die Hansepferde. Es ist ja so, dass auch wirklich regional Unterschiede bestehen. Wie viel Ablauf kommt, wie offen oder nicht offen ist das Publikum? Das ist ja auch schon ein Thema.
[SPEAKER 2]Das ist ein großes Thema, weil das Publikum einfach mal komplett unterschiedlich tickt. Und oftmals ist es auch ein Weg, der sogar über einige Jahre geht, bis das Publikum auch bereit ist, sich auf die Veranstaltung einzulassen oder auf die Gegebenheiten, auf die Musik. Ich erinnere mich zum Beispiel, da kann ich jetzt wieder Basel nehmen. Da bin ich von Anfang an dabei. Der Herr Straumann hat das Turnier damals sofort in eine sehr große Halle gelegt.
[SPEAKER 1]Der Turnierveranstalter dort vor Ort soll es nicht wissen?
[SPEAKER 2]Genau, der Turnierveranstalter hat sofort groß gedacht und hat die größtmögliche Halle dort gemietet. Und in den ersten Jahren war da natürlich nicht viel los mit Zuschauern. Dann waren mehr Zuschauer da, aber die haben eigentlich auch nicht großartig applaudiert. Das war mehr so ein bisschen wie im Theater. Die Leute haben da gesessen, die haben einen tollen Sport gesehen, die haben auch brav applaudiert. Aber wenn da einer Null war und schnell und du hast ein Spiel gespielt, da war keine große Reaktion. Mittlerweile ist das ein Hexenkessel. Die Leute haben das irgendwie verstanden, sich abholen zu lassen und mitnehmen zu lassen. Und du hast jetzt wirklich das Gefühl, also nicht, dass du bei den, wie man sagt, unterkühlten Schweizern bist. Überhaupt nicht, sondern die gehen da richtig ab. Also da ist schon richtig was los mittlerweile. Aber das ist halt ein Weg über einige Jahre gewesen. Da muss man einfach immer so ein bisschen einen roten Faden haben und überzeugt sein, dass das, was man vorhat, auch in Zusammenarbeit mit dem Sprecher, auch in Zusammenarbeit mit den Leuten am Licht, auch im Vertrauen auf guten Sport, dass da alle im gleichen Strang ziehen. Und dann kann das eigentlich nur gut werden, wenn es die richtigen Leute machen.
[SPEAKER 1]Quasi so die Gesamtkomposition, an der dann gearbeitet wird. Also wie du sagst, Licht, Musik, Sprecher, Stimmung, Sport, Publikum, das muss alles zusammenfinden, um diese hervorragende Stimmung zu erzeugen.
[SPEAKER 2]Genau, also ich sage ja immer, wenn du einen Zuschauer nach dem Turniertag draußen vor der Tür fragst, wie hat es ihnen denn gefallen, dann müssen die sagen, war super im besten Fall. Und wenn man dann nachfragt, was hat ihnen denn besonders gut gefallen, was war ganz klasse, dann dürfen die nicht sagen, die Musik war besonders toll oder die Toiletten waren sauber oder wir haben gut gegessen, es hat nicht viel gekostet oder wir konnten gut shoppen gehen. Die müssen im Idealfall sagen, oh ich weiß eigentlich gar nicht, was ich da rausheben soll. Es war einfach alles in allem rund und ich komme nächstes Jahr wieder. Also ich möchte, ich verstehe mich auch da nur als Teil des Ganzen. Und auch selbst, wenn ich jetzt mal vielleicht eine Eingebung habe und in einer besonderen Situation eine besondere Jingle spiele oder eine besondere Einspielung mache und dann vielleicht die Leute klatschen oder lächeln, weil sie das mitkriegen, was gemeint ist, ist das nur ein Sekundenbruchteil. Aber im Prinzip müssen wir ja das Publikum über den ganzen Tag unterhalten oder über ein ganzes Wochenende im Idealfall. Und das geht nur, wenn alles in allem rund ist. Da bin ich nur ein ganz kleiner Teil davon.
[SPEAKER 1]Was sind so von dir dann die Hebel oder die Dinge, die du in deiner Toolbox hast, die du dann auspacken kannst? Du hast ja eben schon den Jingle angesprochen, wenn eine Nullrunde auf einem Springradturnier beispielsweise ist, aber dann ist jetzt nicht alles ein Springradturnier, sondern es gibt auch eine Hansepferd als Messe beispielsweise. Was sind so die Werkzeuge in deinem Bauteilekasten, die du dann rausholen kannst?
[SPEAKER 2]Also erstmal ist es sehr, sehr wichtig, ein sehr großes Musikreport zu haben. Das ist erstmal das Allerwichtigste, dass man überhaupt was hat, wo man darauf zugreifen kann. Ich bin zum Beispiel einer, der sagt, es beginnt keine Prüfung ohne ein großes Opening. Also die Leute müssen im Prinzip auf eine Prüfung auch vorbereitet und eingestimmt werden. Da geht es bei mir schon mal los. Oder wir können noch mehr vorne anfangen, wenn morgens, bevor der Turniertag losgeht, und die ersten Zuschauer kommen und die ersten Reiter den Parcours abgehen, muss da schon irgendwie eine schöne Stimmung erzeugt werden. Auch so ein bisschen mit Liedern, die man vielleicht eher morgens spielt, nur als am Nachmittag oder am Abend. Weiß ich nicht, What a beautiful morning oder irgendwas so in dieser Art. Es kann auch ein bisschen was Chilliges sein, einfach, dass die Leute schon mal mit einem guten Gefühl ihre Plätze finden. Dann geht es weiter, ein schönes Opening vor Beginn der Prüfung, eine entspannte musikalische Untermalung, wenn wir jetzt von einem Springen sprechen und nicht von Dressur, dass wirklich eine schöne, angenehme Untermalung stattfindet, dass die Leute sich auch nicht gestört fühlen, dass sie einfach den Sport angucken können. Du hast ja seltenst morgens um 8 oder um 9 schon eine riesige Prüfung, wo die Leute ausflippen. Dann musst du so über den Tag versuchen, ein bisschen einen Spannungsbogen aufzubauen, weil ich möchte auch nicht am Tag zehnmal die gleichen Lieder spielen. Das muss sich so ein bisschen aufbauen, dass du im Idealfall, wenn die Highlights stattfinden des Tages, dass du da auch die Sachen auspackst, wo die Leute dann auch mitgehen können. Sonst funktioniert es nicht. Du kannst Jingles raushauen morgens um 8 und wenn keiner da ist zum Klatschen, werden die meisten nur den Kopf schütteln und sagen, was macht er denn jetzt. Deshalb versuche ich solche Dinge zu vermeiden und wirklich die Highlight-Punkte so zu setzen, dass es die Leute auch mitnimmt. Und was dann noch natürlich auch ein sehr, sehr wichtiger Faktor ist, für mich in meiner Arbeit ist natürlich eine Siegerehrungsseremonie, die einfach stimmig ist zu dem, was man gesehen hat. Das kann zwar auch morgens eine kleine Prüfung sein, aber trotzdem eine Siegerehrung ist eine Belohnung für das Reiter-Pferd-Paar oder für die Reiter-Pferd-Paare, die platziert sind und gewonnen haben. Und es muss aber auch für das Publikum selbstverständlich sein, dass sie diese Siegerehrungsseremonie mit begleiten, nicht dass sie nach dem letzten Starter aufstehen und gehen, um sich irgendwie was zu essen zu kaufen. Ich finde, so viel Respekt müsste man schon den Reitern, den Veranstaltern, den Sponsoren zollen, dass man einer Siegerehrung dann auch noch beiwohnt. Und deshalb versuche ich die natürlich auch so angenehm wie möglich und so schön wie möglich zu gestalten.
[SPEAKER 1]Das Spannende bei dir ist ja auch, und wir unterhalten uns ja auch häufig darüber, dass du auch wirklich hingehst und Musik genau für diesen Zweck zusammen mit einem Partner von dir dafür auch komponierst. Weil es gibt natürlich Musik von der Stange, aber das Besondere ist ja auch die Musik für den richtigen Moment, den richtigen, anderstes Gefühl dafür zu haben. Also es geht auch so weit, dass du dafür komponierst.
[SPEAKER 2]Ja, das ist richtig. Das habe ich vor einigen Jahren angefangen, weil mir das einfach wichtig war, Musik zu haben, die auch für den Zweck, den sie erfüllen soll, auch gemacht ist. Es gibt nicht viel Musik von der Stange, die man so einsetzen kann, dass das ganz genau passt. Ich habe da wirklich einen hohen Anspruch an mich selber, an meine Arbeit, dass ich möchte, dass die Dinge, die wir produzieren, auch wirklich auf den Punkt passen für ein Opening oder für eine Siegerehrung. Und auch das individuell zu machen für die verschiedenen Veranstaltungen. Das ist ja mittlerweile so, dass viele Veranstalter auch mich beauftragen, quasi ein musikalisches Outfit zu kreieren, was für ihre Veranstaltung maßgeschneidert ist. Was auch ein bisschen auf die Region eingeht, was ein bisschen auf die Art der Veranstaltung eingeht. Und das stimmt, das mache ich. Da ist mir auch keine Mühe zu viel und ich investiere da auch sehr viel Zeit hinein, dass das alles wirklich nachher auch auf den Punkt passt.
[SPEAKER 1]Nun sind wir ja derzeit in der Corona-bedingten Pause. Viele Turnierveranstalter planen natürlich weiter und hoffen, dass 2021 dort besser wird als 2020. Es gibt sicherlich unter unseren Podcast-Hörern auch sehr viele, die ein kleines Turnier haben. Sei es ein kleines Islandpferdeturnier oder ein kleines Springturnier. Was würdest du denen eigentlich für Tipps geben, um ihr eigenes Turnier auch zu verbessern? Weil vieles von dem, was du sagst, kennen wir von den ganz, ganz großen Veranstaltungen. Du bist auf Olympischen Spielen unterwegs. Aber wie können wir auch den kleinen Veranstaltern helfen, dass sie ihre Wertigkeit, einfach das gesamte Feeling rund um das Turnier verbessern können? Was sind so deine Tipps?
[SPEAKER 2]Also du sprichst jetzt schon von Tontechnik oder von generell Verbesserungsvorschlägen?
[SPEAKER 1]Am Ende geht es ja auch ein bisschen Hand in Hand. Ich meine, wir beide zinieren häufig Turniere. Ich am Mikrofon, du in der Musikregie. Wenn du jetzt jemandem einen Tipp geben würdest, wie sollte man am besten eine Siegerehrung aufbauen? Was sind so ein, zwei kleine Kniffe, dass eine Veranstaltung viel viel wertiger von der Musikseite wird? Weil viele gehen hin und holen die CD aus den 90ern, wo irgendwie Star Wars noch drauf ist, und sagen, das ist jetzt, wie wir es machen wollen. Aber das geht ja eigentlich im Jahre 2021 auch ein bisschen besser. Was hast du da so ein, zwei Tipps? Weil wir haben natürlich auch immer kleine Turniere, wo wir uns fragen, wie können wir Dinge eigentlich besser machen?
[SPEAKER 2]Also ich glaube, wichtig für jedes Turnier, auch für ein ganz kleines Turnier, sind gewisse Basics. Das geht bei mir schon mal los. Also ich möchte ja gar nicht mit Musik erst mal anfangen. Es geht damit los, dass man auch bei einem ganz kleinen Turnier eigentlich dafür sorgen muss, dass eine ordentliche Beschallungsanlage da ist. Das heißt, das Publikum, die Leute, die da zugucken, sollen ja da bleiben, die sollen sich wohlfühlen. Und das wird schon mal komplett unterschätzt von den Veranstaltern, weil die halt sagen, wir machen da ein Lautsprecher hin und da ein, das wird schon reichen, weil laut genug ist es ja. Laut genug ist es auch, aber das tut den Zuschauern auch irgendwann mal in den Ohren weh, wenn dann Sprache und Musik gleichzeitig kommen, wenn das übersteuert ist und so. Das ist schwierig. Im Prinzip muss jeder, auch kleinste Veranstalter, schauen, dass er irgendeinen Mensch findet, der ein bisschen tonaffin ist oder technikaffin ist, der sich dieser Geschichte annimmt. Ich glaube, in fast jedem Verein findet sich da irgendjemand, wenn das der Freund von der Reiterin ist, der dann froh ist, dass er irgendwie eine Aufgabe hat. Das muss nicht immer ein Profi machen, weil auch oft das Budget natürlich nicht da ist. Erstmal dafür sorgen, dass es eine ausgewogene, nicht übertriebene, gute Beschallungsanlage gibt. Das kostet, auch selbst wenn man sich das irgendwo mieten muss, nicht die Welt. Das kann man im Normalfall alles selber aufbauen. Aber das ist erstmal wichtig. Wenn deine Stimme nicht gut transportiert wird, wenn meine Musik nicht gut transportiert wird, das ist die Lautsprecheranlage, das ist unser Transportmittel. So kommen wir nach außen. Da kannst du die tollsten Sätze sprechen und du kannst deinen Musikrepertoire rauf und runter spielen. Aber wenn das alles nicht ankommt beim Zuhörer und beim Zuschauer, hat das alles gar keinen Zweck. Das nächste ist die musikalische Geschichte. Ich würde immer auch bei einem ganz kleinen Turnier darauf achten, dass man ein schönes, ordentliches Opening findet. Das findet sich ganz viel in Libraries bei Spotify und weiß ich nicht wo überall, wo man schöne Titel von Disney findet oder von irgendwelchen Hollywood-Blockbustern, wo man sich schön etwas raussuchen kann. So ein kleineres Turnier braucht ja auch nicht viel an spezieller Musik. Die brauchen ein schönes Opening, die müssen sich eine schöne Siegelerung gestalten. Da braucht man einen Einritt dafür, da braucht man einen Tusch für den Sieger. Dann ist, was ich immer sehr schön finde, ein kleiner Klangteppich, den man darunter legt, während der Siegerehrung und der der Sprecher die Platzierten ehrt. Wenn man so einen kleinen musikalischen Klangteppich im Hintergrund hat, der aber nicht über die Stimme drüber geht, und eine schöne Ehrenrunde. Und das reicht eigentlich fast schon. Dann hat man schon ganz viel gewonnen. Und wenn man dann jemanden hat, der sich auch noch die Mühe macht und an dem Platz sitzt, wo das Mischpult steht und dort einen Computer hat, der kann auch ein bisschen Jingles einspielen zum Beispiel. Ich finde das immer schön, wenn auch ein kleines Turnier jemand hat, der sich um die musikalische Geschichte kümmert. Ich bin kein Freund davon, dass der Sprecher auch noch die Musik einspielen muss. Weil selbst auch auf einem kleinen Turnier, finde ich, man kann immer nur eine Sache richtig gut machen. Und sprechen, was weißt du selber, wenn du von morgens bis abends da sitzt, das ist ein sehr, sehr anstrengender Job. Wenn man den gut machen will, muss man sich da auch konzentrieren. Und deshalb, jeder Verein sollte irgendwie versuchen, jemanden zu finden, der sich um diese Tontechnik, Musik ein bisschen kümmert. Das ist eigentlich ein wichtiger Posten, der oft unterschätzt wird. Und ich glaube, dass auch in jedem Verein irgendwo im Umfeld irgendeiner zu finden ist, der das ganz ordentlich hinkriegt. Und ansonsten kann man immer mich kontaktieren, gebe ich gerne Tipps.
[SPEAKER 1]Sehr gut, sehr gut. Und wir stellen natürlich auch sehr gerne den Kontakt her. Du hast gerade gesagt, am besten braucht man jemanden, der sich damit auskennt. Nun ist ja das, was du machst, kein Ausbildungsberuf. Das ist jetzt nicht, wo man sagen kann, naja, ich bewerbe mich jetzt bei Firma XY, dann werde ich das, was du bist. Bist ja auch irgendwie ein Selfmade Man. Wie bist du eigentlich dazu gekommen?
[SPEAKER 2]Das ist auch natürlich eine lange Geschichte.
[SPEAKER 1]Eine große Frage, ich weiß.
[SPEAKER 2]Aber bei mir war das kompletter Zufall. Ich habe früher Fußball gespielt. Ich komme überhaupt nicht aus einer Reiterfamilie. Ich habe überhaupt gar keinen reiterlichen Background. In meiner Familie wissen die heute noch nicht so richtig, was ich mache. Aber die wissen natürlich immer, wie Bayern München oder VfB Stuttgart gespielt hat. Aber was ich so mache, kriegen die so nur am Rande mit. Das wissen die bis heute noch nicht, weil sie sich einfach mit Reitsport nicht beschäftigen. Ich habe früher Fußball gespielt, war auch ganz talentiert und bin durch einen Sportunfall leider mit 18 sportinvalid geworden. Das heißt, der Traum von der Fußballkarriere war zu Ende geträumt, bevor es eigentlich angefangen hat. Ich hatte zwar eine sehr, sehr erfolgreiche Jugendzeit im Fußball hinter mir, aber ich hatte natürlich im Prinzip keinen Plan B in der Schublade, was ich machen soll. Ich habe dann drei unterschiedliche Ausbildungen gemacht, die ich auch alle beendet habe. Zum einen als Feinmechaniker, das war die erste. Dann eine als Kaufmann, als Industriekaufmann bei der gleichen Firma. Die habe ich auch beendet und dann noch eine als Versicherungskaufmann. Ich habe festgestellt, dass alle diese Berufe mich eigentlich nicht richtig glücklich gemacht haben. Ich bin dann durch Zufall mal auf einem Reiterhof gelandet und habe mich da in die Tochter des Reitstahlbesitzers so ein bisschen verknallt.
[SPEAKER 1]Wie es immer so spielt.
[SPEAKER 2]Ich bin dann dort hängen geblieben. Der Besitzer hatte eine kleine Deckstation, das war der Ammerhof in Güllstein in Baden-Württemberg. Manche werden das vielleicht kennen. Der hatte immer zwischen drei und fünf Deckhengsten. Im Frühjahr war immer eine Hengstschau. Dann wurden natürlich die Aufgaben verteilt unter denen allen, die da so mithelfen. Die meisten kennen das, das sind ja alles freiwillige, ehrenamtliche, da wird dann keiner bezahlt. Dann musste die eine Pferde einzöpfeln, der Nächste musste das machen oder dies. Ich blieb dann übrig und dann sagte der Besitzer zu mir, so Markus, mit Pferden kennst du dich nicht aus, aber wir bräuchten ein paar Lautsprecher und jemanden, der sich ein bisschen um Musik kümmert, also mach du das mal. Und das habe ich dann auch gemacht. Wir hatten einen damals ganz bekannten Sprecher da. Das war Hubert Schulze Rückkamp, der Papa von Hendrik Schulze Rückkamp, den ja auch wahrscheinlich viele kennen. Und der hat nach dieser Hengstschau zu mir gesagt, Mensch Junge, das hast du wirklich gut gemacht. Ich mache bei mir so eine Auktion zweimal im Jahr, die Hubertushof Auktion. Und der Hendrik betreut das immer, aber das könnte auch sein, dass sich das mal ändert und dann würde ich mich bei dir melden. Und das hat er dann auch gemacht und so ging das dann bei mir los. Ich bin da hin mit einem Wäschekorb voll mit Kassetten zur ersten Präsentation der Verkaufspferde. Und als ich da ausgestiegen bin, hat Hubert Schulze Rückkamp mich angeguckt und hat gefragt, was ich damit will. Dann habe ich gesagt, ja, Musik machen. Dann hat er gesagt, ja, aber mein Sohn Hendrik, der macht das immer mit CDs.
[SPEAKER 1]Dann habe ich gesagt, CDs besitze ich nicht.
[SPEAKER 2]Dann hat er gesagt, ja gut, dann mach das mal mit deinen Kassetten. Das hat auch gut geklappt. Und danach, als das rum war, kam der und sagte, in zwei Wochen ist Auktion, da musst du das mit CDs machen. Ich möchte, dass du dir CDs kaufst. Er hat seinen Geldbeutel aufgemacht, hat einen 1000 Mark Schein auf den Tisch gelegt und hat gesagt, so, damit kaufst du dir morgen CDs und das ist mein Startkapital für deine Firma. Und so hat das im Prinzip angefangen. Am nächsten Tag bin ich nach Stuttgart in die Lerche, in Süddeutschlands größten Plattenladen, größtes Plattengeschäft und habe für über 1000 D-Mark CDs gekauft. Das war die Grundlage und daraus ist alles weiter entstanden.
[SPEAKER 1]Also am Ende auch aus etwas in Anführungszeichen sehr Kleinem, ist etwas sehr Großes geworden.
[SPEAKER 2]Ja, was heißt sehr groß? Ich bewege mich ja in der Nische. Das weißt du ja auch. Ich bin jetzt sicher nicht weltbekannt und werde das auch nicht werden. Also in Deutschland werden mich die wenigsten kennen mit dem, was ich mache. Aber in der Reitsportszene, sage ich mal, werden die meisten mich kennen, die irgendwie mit dem Turniersport zu tun haben. Das stimmt. Und das ist schon für mich zwar eine große Leistung, aber jetzt keine besonders große Sache für die Menschheit.
[SPEAKER 1]Klar, wenn man das in dem Kontext sieht, ist das natürlich etwas, kann man sich auch fragen, was ist dann Weltbewegung für die Menschheit? Aber ich finde, was man trotzdem sagen kann, aus dem Wäschekorb und den Kassetten hin zu ich mache Olympia beispielsweise, was du erstmals 2016 in Rio de Janeiro gemacht hast, ist das ja schon ein sehr schöner Weg, den du dann auch gehen durftest.
[SPEAKER 2]Ja, absolut. Also für mich persönlich, wenn du mich so fragst, für mich persönlich habe ich unfassbar viel erreicht, weil ich da niemals damit gerechnet hätte. Und ich habe aber immer daran geglaubt, dass das möglich ist, das zu schaffen. Und ich habe niemals aufgegeben und das wäre auch keine Option gewesen. Ich habe immer, ich habe wirklich so viel, ganz, ganz kleine Veranstaltungen gemacht. Ich habe so viel Hallenstaub geschluckt. Ich habe bei minus 25 Grad in der Reithalle gestanden von morgens bis abends und habe mir wirklich die Finger abgefroren und bin nächtelang durchgefahren für ganz wenig Geld. Also ich sage immer, das, was wir machen, das ist schon ein bisschen Rock’n’Roll. Und wenn man dann Glück hat und ich hatte sicherlich Glück und ich habe auch vielleicht hier und da auch die richtige Entscheidung getroffen, bin ich unheimlich stolz auf das, was ich erreicht habe mit Olympischen Spielen, mit Weltreiterspielen, mit wirklich sehr, sehr großen Turnieren, sehr schönen Turnieren. Und mittlerweile auch so, dass ich, wenn nicht Corona ist, auch ganz ordentlich davon leben kann.
[SPEAKER 1]Und wir drücken natürlich dir, aber auch, ich glaube, allen Turnierveranstaltern und allen Menschen, die auch gerne auf Turnieren reiten, die Daumen, dass 2021 ein besseres Jahr für uns alle wird. Denn ich glaube, wir freuen uns alle mal wieder auf so ein richtig schönes Turnier, wo man Freunde trifft, Leute trifft, zusammen Spaß hat. Ich glaube, das ist, was einfach sehr, sehr vielen Menschen auch fehlt.
[SPEAKER 2]Ja, also ich kann nur appellieren, an alle noch ein bisschen durchzuhalten. Ich bin positiv, dass wir zumindest, wenn es rausgeht in die Freilandssaison, wieder einige Turniere haben werden. Vielleicht erst mal mit wenigen oder gar keinen Zuschauern, aber das wird sich übers Jahr hoffentlich, hoffentlich bessern. Ich hoffe, dass die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden können. Das wissen wir auch noch nicht ganz hundertprozentig, obwohl es geplant wird. Und ja, und ich hoffe, dass, wenn es dann im Herbst wieder in die Hallen geht, in die großen, dass wir wieder Sport mit Zuschauern erleben können. Das ist ganz wichtig.
[SPEAKER 1]Lieber Markus, am Ende eines jeden WIHOUSE-Podcasts gibt es natürlich auch für dich die vier klassischen WIHOUSE-Fragen, die ich auch dir stellen möchte. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?
[SPEAKER 2]Ein Motto, nach dem ich lebe, das ist natürlich, ich könnte ja jetzt sagen, genieße den Tag oder so, aber das ist es natürlich nicht. Believe in your dreams, glaube an deine Träume, wird es wahrscheinlich ganz gut treffen.
[SPEAKER 1]Sehr gut, weil z.B. Carpe Diem, was du gerade als nächster gesagt hast, ist glaube ich in der Hitliste der meistgenannten Motti, glaube ich mit großem Abstand Nummer eins. Deswegen believe in your dreams, sehr gut. Dann Nummer zwei, gibt es einen Menschen, der dich vielleicht auf den Hinblick auf die Pferde, auf den Turniersport, auf das, was du heute tust, besonders geprägt hat?
[SPEAKER 2]Also da kann ich jetzt einen nicht nennen. Das muss ich tatsächlich machen. Das sind zwei, drei Leute. Das ist zuallererst Helmut Breuning. Das ist der Reitschneidbesitzer, durch den ich überhaupt zum Reiten gekommen bin oder überhaupt zum Pferd gekommen bin, der auch mich mit den ersten musikalischen Aufgaben, auch vielleicht gegen meinen Willen, erst mal gebracht hat. Und dem bin ich auch heute noch sehr, sehr dankbar. Dann gibt es einen zweiten, das ist Hubert Schulz-Rückkamp. Hubert Schulz-Rückkamp, den werde ich nie vergessen, der mit seiner speziellen und besonderen Art es fertiggebracht hat, mich irgendwo da auf den richtigen Weg zu bringen, mit sehr, sehr vielen Weisheiten, mit sehr, sehr vielen klugen Sätzen, von denen ich heute weiß, dass er auch damals schon absolut vor seiner Zeit war. Dann muss ich einen Hans Richelshagen nennen, Journalist und Pferdekenner, der mir auch in einer Schlüsselsituation in meinem Leben sehr gut weitergeholfen hat und mich auf den richtigen Weg gebracht hat. Dann würde ich noch im Reigen dieser Personen Volker Rauf nennen, der für mich ein Mentor ist, der auch heute noch jederzeit für mich da ist, wenn ich mal ein Rat brauche und der sehr, sehr intelligent und sehr, sehr weitblickend ist,
[SPEAKER 1]dem ich auch viel zu verdanken habe. Volker Rauf, sorry.
[SPEAKER 2]Ja, das sind die, die mir jetzt im Moment einfallen. Volker war ja auch schon mehrfach bei uns hier im Podcast beispielsweise.
[SPEAKER 1]Ja, auch zu Recht. Dann Frage Nummer drei. Wenn du Reitern bzw. Pferdemenschen eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es? Immer fair zum Pferd sein.
[SPEAKER 2]Immer fair zum Pferd sein. Das ist ganz, ganz wichtig. Und daran denken, dass ein Reiter ohne Pferd nur ein Fußgänger ist und ohne das Pferd einfach gar nichts geht. Das müssten sich manche so hier und da mal hinter die Ohren schreiben.
[SPEAKER 1]Und dann zum Abschluss, vervollständige bitte diesen Satz. Pferde sind für mich. Mein Leben. Perfekt. Obwohl du gestartet bist als Fußballer.
[SPEAKER 2]Das ist richtig, aber ich liebe meinen Job. Ich würde heute auch jetzt im Nachhinein, im Rückblick auch auf schwierige Jahre und auf einem langen Weg nichts anders machen wollen. Ich liebe das einfach, was ich tue und ich lebe meinen Traum.
[SPEAKER 1]Und ich glaube, besser kann es auch nicht sein, wenn man seine wirkliche Erfüllung findet und seine Berufung. Und ich glaube, das merkt man in jeder Phase bei dir, Markus. Und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dass du endlich mal da warst bei uns im Podcast. Vielen Dank, Markus.
[SPEAKER 2]Ich danke dir.
[SPEAKER 1]Und ich drücke uns alle die Daumen, dass wir sehr viele schöne Turniere dieses Jahr gemeinsam erleben und dass auch viele Menschen wieder Turniersport tragen können. Also danke, Markus.
[SPEAKER 2]Alles klar. Danke dir. Tschüss.
[SPEAKER 1]Wenn du noch nicht genug kriegen kannst, wir haben am 16.04. einen exklusiven Abend mit Uta Gräf, der Dressurausbilderin, die eine Präsentation zeigen wird. Es geht um ihre Philosophie, ihre Reitweise, das Ganze kostenfrei. Unter www.wehorse.com. Uta, kannst du dir exklusiv und kostenfrei deinen Platz sichern. Wir sehen uns. Tschüss.