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#182 Erfolgreich mit normalen Pferden mit Ingrid Klimke

Wenn die Basis stimmt, kommen die Lektionen von allein: in diesem Podcast erklärt Ingrid Klimke, die als Reservistin für Dressur-Olympia in Paris demnächst ins Trainingslager aufbricht, wie die Schenkelakzeptanz des Pferdes gefördert werden kann, warum ein frisches Vorwärts für eine gute Anlehnung hilfreich ist und vieles mehr rund um die Ausbildung von Pferden, die nicht unbedingt "Lampenaustreter" sind.

Wer in Sachen Basis der Reitausbildung noch mehr dazulernen möchte, dem empfehlen wir unseren neuesten Kurs mit Ingrid Klimke. Reiter*innen wie Du und ich nehmen dort mit ihren Pferden eine Trainingsstunde bei Ingrid und beschäftigen sich mit grundlegenden Themen entlang der Skala der Ausbildung.

Mit dem nachfolgenden Link gelangst Du direkt zum Kurs „Dressur 1x1 mit Ingrid Klimke“.
https://app.wehorse.com/de/courses/dressur-1x1-ingrid-klimke

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]
[00:00:01-00:00:10]
Heute auf vielfachen Wunsch Ausbildungsfragen beantwortet durch Reitmeisterin Ingrid Klimke.

[SPEAKER 1]
[00:00:10-00:00:36]
Manche denken, es ist irgendwie eine schwarze Kunst, da braucht man viel Talent für und vielleicht bin ich das gar nicht, vielleicht schaffe ich das gar nicht. Und da möchte ich so gerne Mut machen und sagen, das kann jeder. Wirklich ein Fleißkärtchen sammeln und auch einhorchen, sich Gedanken machen, sich nicht entmutigen lassen, sondern sagen, dass keiner einmal eins schafft. Herzlich willkommen beim WeHorse Podcast mit Christian Kröber.

[SPEAKER 2]
[00:00:38-00:01:38]
Wenige Tage nach dem Weltfest des Pferdesports, dem CHIO in Aachen, wo Ingrid mit Franziskus mit der deutschen Equipe unter anderem den Nationenpreis der Dressurreiter gewann, widmen wir uns heute gemeinsam vielen Fragen, die ihr uns in den vergangenen Wochen geschickt habt. Denn in diesem Jahr haben wir E- und A-Reiter von Ingrid unterrichten und begleiten lassen. Das Ganze findet sich auf unserer Plattform mit dem Titel Ingrids Dressur 1x1 online. Unterricht mit Reiterinnen wie du und ich. Und das Spannende dabei ist, die Antwort oder die Antworten auf die vielen Fragen von euch, die kann man auch generalisieren und auch auf ganz andere Situationen und vor allen Dingen auch zum Beispiel auf Reiterinnen und Reiter in höheren Sphären anwenden. Ingrids Zeitplan ist derzeit sehr, sehr eng getaktet und so habe ich sie im LKW erreicht, auf der Fahrt in die Slowakei, wo sie auf einem dortigen Weltcup-Turnier am kommenden Wochenende an den Start geht. Also, wir steigen rein. Eine Fragenfolge mit Reitmeisterin Ingrid Klimke.

[SPEAKER 1]
[00:01:39-00:01:41]
Hallo Ingrid.

[SPEAKER 2]
[00:01:41-00:01:43]
Hallo Christian.

[SPEAKER 1]
[00:01:43-00:01:44]
Hallo.

[SPEAKER 2]
[00:01:45-00:01:53]
Schön, dass du Zeit hast. Wie man hört, du bist unterwegs. Wo treffe ich dich gerade an? Wo bist du gerade?

[SPEAKER 1]
[00:01:53-00:02:09]
Du triffst mich gerade im Sprinter auf dem Weg nach Samorin. Und die Kilometerzahl sagt noch 849 Kilometer. Und im Sprinter steht fast klar, und die möchte ich gerne in der Weltkaptur fahren.

[SPEAKER 2]
[00:02:10-00:02:19]
Sehr gut, also du bist schon wieder auf dem Weg in die Slowakei zu einem Turnier, das erste Weltcup-Turnier, glaube ich, der Dressur-Saison.

[SPEAKER 1]
[00:02:19-00:02:26]
Genau, die nächste Weltcup-Saison ist wieder eröffnet und deshalb habe ich gedacht, dann kann ich doch gleich da mal versuchen, ein paar Punkte zu sammeln.

[SPEAKER 2]
[00:02:27-00:03:01]
Sehr, sehr gut. Wir nehmen diesen Podcast auf am Donnerstag nach Aachen. Bevor wir in die vielen Fragen, die wir von euch alle eingesammelt haben, rein starten, liebe Ingrid, liegt Aachen wenige Tage zurück. Das Ganze auch zugleich ein sehr, sehr wichtiges Turnier in diesem Olympischen Jahr. Paris 2024 steht an. Du warst mit Franziskus am Start. und bist jetzt am Ende Reservereiterin für die deutsche Dressurreitequipe. Wie fällt so dein persönliches Fazit aus? Überwiegt die Freude oder bist du doch ein bisschen enttäuscht? Wie fühlst du dich vier Tage danach?

[SPEAKER 1]
[00:03:03-00:03:58]
Also erstmal überwiegt in der Hinsicht die Freude, dass ich ganz stolz auf Hans bin. Zweiter im Grand Prix, vierter im Spezial, dritter in der Kür Nationenpreis gewonnen. Also wenn mir das einer vorher gesagt hätte, hätte ich gesagt, Alles richtig gemacht. Da war ich wirklich auch noch nie sonntags am Start bei der Tour bis jetzt. Das war meine Premiere und das ist schon einfach eine gigantische Stimmung. Also das war schon wirklich toll. Es ist ein fairer Wettkampf gewesen und die Besten kommen mit. Mir ging am Ende so ein bisschen, wie soll ich sagen, die Frische vielleicht aus. So kann ich es mal formulieren. Im Grand Prix fühlte er sich noch viel besser an. Natürlich auch im Wettkampf über drei Tage als Rosalist mitzufahren im Ressortlager ist erstmal auch für mich ein Neuland. Bis jetzt war ich ja auch fünf Olympischen Spielen als Zielerziehungsreiter am Start. Von daher, lasst mich überraschen, was auf uns zukommt.

[SPEAKER 2]
[00:03:59-00:04:18]
Und du bist jetzt als erste Reserve-Reiterin dabei. Es gibt zwei Reserve-Reiter. Raphael Netz ist ebenfalls jetzt auch noch in den Trainingslagern dabei. Beschreib mal kurz, wie ist jetzt der weitere Weg? Also du bereitest dich so vor, wie als würdest du starten und dann, wenn jemand ausfallen würde, wirst du eingewechselt.

[SPEAKER 1]
[00:04:19-00:05:15]
Genau so wird es. Also es ist so, dass wir, also Carmen und ich fahren auch mit bei der Einkleidung, wir fahren zum Trainingslager, wir fahren vom Trainingslager aus mit in die Stallung der Zeit und halten Franz so fit oder wir müssen so topfit sein, dass wenn, was wir natürlich nicht hoffen, irgendwas passieren sollte, wir auch wirklich stark da im Einsatz sind. Und Franz kriegt diese Woche ein bisschen Pause, ein bisschen Wellness und macht halblang und Das habt ihr auch früher schon sowieso so geplant. Egal wie es ausgeht, dass man auf jeden Fall erst mal eine Woche wieder ein bisschen locker und geschmeidig zu Hause bleiben kann. Deshalb fahre ich jetzt mit First Class los. Und ja, entweder bin ich halt in den Startlöchern allzeit bereit und komme nicht zum Einsatz. Oder ich kann auch eingewechselt werden. Deshalb ist das alles ungewiss. Und wir machen erst mal so mit, als gehören wir dazu.

[SPEAKER 2]
[00:05:18-00:06:11]
Hier noch ein Hinweis in eigener Sache, denn wir haben ein neues Feature rausgebracht in unserer iOS und Android App, die sogenannten Shorts. Das sind kurze und knackige Clips, in denen wir euch Übungen, Tipps und Tricks und Inspirationen unserer Trainer und darüber hinaus an die Hand geben wollen. Das Ganze ist ein sogenanntes Video. Beta-Feature, das wir jetzt ausgerollt haben. Und wir freuen uns natürlich über Feedback. Schaut gerne rein. Alle WeHorse-Mitglieder in der iOS- und Android-App. Die brandneuen WeHorse-Shots. Und würdest du, als letzte Frage, bevor wir in die vielen Community-Fragen rein starten, würdest du dann auch mit nach Paris fahren? Also jetzt gehen wir davon aus, es passiert nichts. Seid ihr dann ganz regulär, stallt ihr ein in Paris und so weiter?

[SPEAKER 1]
[00:06:11-00:06:47]
Ja, also wir stallen ein in Paris. Und das Trainingstag ist auch schon in der Nähe von Versailles, nur 45 Minuten entfernt, sodass wir schon mal da vor Ort sind und dann eben am Tag der Einreise keinen langen Weg haben und direkt drüber fahren können mit den Pferden. Wir fahren am 22., Geht nach Frankreich ins Trainingslager. Das ist ganz in der Nähe von Versailles. So 45 Minuten entfernt. Und fahren dann an dem Freitag darüber. Und dann fährt am Sonntag der Wettkampf.

[SPEAKER 2]
[00:06:47-00:06:53]
Okay, also ein auch intensives Programm. Und dann wirst du quasi schauen. Wir hoffen natürlich nicht, dass jemand ausfällt.

[SPEAKER 1]
[00:06:54-00:07:28]
Nee, wirklich nicht. Also es ist schon ein starkes Team, was jetzt... gewählt haben und wir hoffen, dass alle gesund bleiben, alle fit bleiben und dann wäre es ja auch ein echtes Erlebnis, wieder mal auch bei den Springreitern mitzugucken zu können, erst die zwei Grand Prix-Tage, zwei Springtage, dann kommt noch der Spezial und die Kür und wenn wir vor Ort sind, können wir natürlich auch überall auf den Tribünen sitzen, auf den Abweideplätzen gucken, man trifft wieder die besten Reiter, die besten Trainer der Welt und da hat man natürlich auch selten die Chance, wie alle auf einem Fleck beobachten zu können.

[SPEAKER 2]
[00:07:29-00:07:31]
Ja, und Olympia ist Olympia.

[SPEAKER 1]
[00:07:31-00:07:55]
Das ist am Ende so. Genau. Absolut. Vielleicht können wir noch ein bisschen Olympia-Flair zwischendurch schnuppern. Da bin ich ja mal ganz scharf drauf, muss ich sagen. Auch mit der Öffnungsfeier und vielleicht haben wir eine Chance, auch mal ins Dorf zu kommen. Also gerade das ist ja das Spannende bei den Olympischen Spielen, eben auch im Tellerrand hinaus andere Sportarten sich anzuschauen, andere Sportler kennenzulernen und so weiter.

[SPEAKER 2]
[00:07:57-00:08:23]
Von den Olympischen Gefilden, liebe Ingrid, gehen wir jetzt zu Unterricht mit Reiterinnen wie du und ich. Ein Kurs, den wir vor wenigen Wochen mit dir zusammen gestartet haben, wo du Reiter-Pferde-Paare auf E- und A-Niveau unterrichtet hast. Etwas, was ja in deinem täglichen Leben gar nicht so üblich ist, nehme ich jetzt mal an. Wie ist es so dazu gekommen, wie hast du das so erlebt, diesen Kurs?

[SPEAKER 1]
[00:08:25-00:10:13]
Also es war wirklich ein total spannender Tag. Ich kannte ja auch die Reiter nicht, die Pferde nicht. Und habe festgestellt, es ist genau das, womit ich mich auch schon immer beschäftigt habe. Nämlich wirklich mit dem kleinen Einmaleins, wie mein Vater immer so schön gesagt hat. Wirklich, wie kann ich mit meinem Pferd so kommunizieren, dass wir beide einen guten Weg finden? Und was ist eigentlich die Basics, wie jeder, jedes Pferd, wie jeder Reiter, egal in welcher Disziplin oder in welchem Treibzeitbereich sein Pferd unterwegs ist, es kommt dann doch immer aufs Gleiche raus. Es ist wirklich der Sitz, die Hilfengebung, wie kann ich mit Gewicht, Schenkel und Zudelhilfen mit meinem Pferd mich so verständigen, dass es mich versteht, dass es feiner wird, dass ich eben So Übergänge wie zum Beispiel ganz normale, ich bin im Schritt und möchte antreiben. Wie mache ich das, dass ich das mit einer leichten, feinen Hilfe machen kann? Mein Pferd hebt sich raus oder mein Pferd geht irgendwo nicht vorbei. Mein Pferd ist ein bisschen triebig oder ein bisschen faul. Wie schaffe ich das, den ein bisschen fortzumachen? Oder wie schaffe ich das, ein nervöses Pferd wieder ein bisschen zu entspannen? Das sind ja so Sachen, die braucht jeder. Diese Faszination, Faszination Pferd, Die wirkt ja auf jeden Menschen. Denn das Zusammensein mit den Pferden beseelt und tut einfach gut. Und je feiner, je harmonischer, je schöner, je enger man verbunden ist und je größer das Vertrauen und je feiner die Abstimmung eben oder die Kommunikation zwischen mir und meinem Pferd ist, je besser ist es. Je mehr kann man es genießen. Sowohl die Pferde fühlen sich wohl, als auch die Reiter sind glücklich. wenn wir feststellen, dass wir eben in dieser Verbindung ganz eng zusammenwachsen.

[SPEAKER 2]
[00:10:13-00:10:32]
Und wenn du jetzt auf die Grundlagen schaust, die du auch gerade beschrieben hast, ist das für dich als Reiterin auf olympischem Niveau etwas, mit dem du dich selber auch noch auseinandersetzt? Oder schaust du eher auf die wirklichen feinen Stellschrauben dann in den höheren Lektionen?

[SPEAKER 1]
[00:10:33-00:11:19]
Nee, nee, nee. Also die Lektionen, das ist wieder eine andere Sache. Also die Lektionen kommen von alleine, wenn das kleine einmal einstimmt. Es geht ja vor allen Dingen um die halbe Parade, um die vorbereitende halbe Parade in der Hinsicht, dass ich beim Pferd sagen kann, pass auf, jetzt machen wir was. Wir reiten einen Übergang, wir wechseln die Gangart oder wir wechseln in der Gangart das Tempo. Also Die halbe Parade ist, glaube ich, wirklich die Schlüssellektion für alles. Wenn die gut durchkommt, dann kann ich auch hinterher alle Lektionen reiten. Aber ohne die halben Paraden wird keine Lektion wirklich möglich sein.

[SPEAKER 2]
[00:11:19-00:11:36]
Kommen wir zu einer der ersten Fragen aus der Community. Und das ist wahrscheinlich auch eine sehr, sehr schöne Frage für deine aktuelle Situation. Wie kann man Ehrgeiz und Freude unter einen Hut bekommen? Wie regelst du das für dich?

[SPEAKER 1]
[00:11:36-00:12:55]
Also wenn ich merke, mein Ehrgeiz geht mit mir durch in der Hinsicht, dass ich mir was ganz anderes vorgenommen habe und wollte heute mit meinem Pferd viel mehr erreichen und stelle fest, das klappt heute nicht, weil es sind ja Lebewesen und nur weil ich mir heute vorgenommen habe, das so präzise und perfekt hinzubekommen, ist mein Pferd heute nicht so in der Lage oder kann das heute nicht so umsetzen. Dann reite ich echt eine Runde Schritt, lasse die Zügel lang, fasse einmal die Stalle an, reite ein, zwei Runden Schritt und versuche wieder selber runter zu kommen und zu sagen, so, das muss ich erstmal nachdenken. Also jetzt, irgendwie geht es gerade nicht weiter. Was ist die Ursache? Was kann ich jetzt tun? Mein Pferd versteht mich nicht. Ich will zu viel oder ich will irgendwas Falsches. Ich habe irgendwie nicht ich kriege nicht die richtige Antwort auf meine Frage, also muss ich die Frage anders stellen. Und da hilft es wirklich mal zu sagen, Schritt runterkommen, tief durchatmen und dann wieder einen deutlichen Schritt zurückgehen und wieder anzufangen. Also dann auf einer Basis runter oder wenn ich mir vorstelle, ich bin auf der Treppenleiter, dann gehe ich wieder zwei Stunden zurück, um dann nochmal anzuknüpfen an eine Übung, die das Pferd besonders gut kann.

[SPEAKER 2]
[00:12:55-00:13:04]
Also am Ende auch ein Gefühl dafür entwickeln, wann bin ich diesen Schritt so weit, um dann wieder mich zu adjustieren.

[SPEAKER 1]
[00:13:04-00:13:55]
Immer wirklich Schritt für Schritt in kleinen Schritten, dass mein Pferd das nächste Level erreicht. Und so ein Doppelschritt, man kommt immer wieder zurück zur Basis. Also der fällt einem dann meistens früher oder später irgendwann wieder vor die Füße. Deshalb wirklich in kleinen Schritten die Dinge üben, festigen und dann merkt man auf einmal, oh guck mal, jetzt ist auf der Festplatte gespeichert, weil vielleicht nicht am nächsten Tag, sondern erst nach einer Woche oder nach vier Wochen zeigt mein Pferd auf einmal, guck mal, und bietet das an, in einem Moment, wo ich vielleicht gar nicht mit gerechnet habe, und sagt damit, guck mal, ich kann es jetzt, ich habe es geschafft. Und das muss ich dann ganz stolz anerkennen.

[SPEAKER 2]
[00:13:55-00:14:03]
Wie erkennst du denn Fehler an dir selber? Wie machst du für dich Fehleranalyse und vor allen Dingen auch die Erkennung von Fehlern?

[SPEAKER 1]
[00:14:03-00:14:57]
Immer. Also wenn ich jetzt aus der Versuchung rauskomme, ist eigentlich das Erste, was kann ich besser machen? Ich gucke mir das Protokoll an, ich gucke mir das Video an, ich frage auch den Trainer oder meine vertrauten Personen. Ich habe ein Gefühl und das Gefühl beschreibe ich oder spreche dann und sage, ich habe das gar nicht so gut angefühlt. Woran hat es gelegen? Was kann ich beim nächsten Mal besser machen? Wie kann ich es besser vorbereiten? Und suche dann auch nach einer Lösung, damit ich beim nächsten Mal was anderes ausprobieren kann. Und egal, ob ich jetzt mit einem mit einer A-Dressur-Reihe, eine Dressur-Pferde A, hat der nicht A-Dressur-Reihe, hat er Dressur-Pferde A oder Dressur-Pferde L oder ich bin im Parcours. Das ist eigentlich immer so diese Grundhaltung, was ich überlege im Training oder auf dem Turnier, muss gar nicht aufs Turnier bezogen sein, dass ich immer überlege, Mensch, wie kann ich es besser machen?

[SPEAKER 2]
[00:14:57-00:15:27]
Und wie schaffst du es da, gleichzeitig dich auf die verschiedenen Dinge zu konzentrieren? Am Ende ist ja Reiten, und das ist das Schöne und gleichzeitig auch die Herausforderung, eine Komposition aus vielen verschiedenen Aspekten. Sitz, Stellung, Biegung, die Einwirkung, die Hilfen, da sind ja sehr viele Dinge, die zusammenkommen. Wie schaffst du es, dich gleichzeitig auf diese vielen verschiedenen Dinge zu konzentrieren? Oder sind es sehr viele Automatismen, die am Ende für dich als Reiterin auch sich entwickeln?

[SPEAKER 1]
[00:15:29-00:16:47]
Also ich würde mal so sagen, manchmal geht es leichter, manchmal fällt es mir aber auch schwer. Das sind einmal natürlich die körperlichen Faktoren, ja, wie du gerade genannt hast. Es ist vor allen Dingen aber auch, dass man eben in seinen Fetzen einhorchen kann, dass man den Kopf frei hat und sein Handy ausschaltet und auch seine Gedanken ausschaltet und wirklich fühlt. Also nicht ganz ausschaltet, weil es ist schon so, dass man natürlich erst im Kopf sich überlegt, das Bild vor Augen hat, was möchte ich heute erreichen, wie soll sich diese halbe Parade anfühlen, der Gang abwechseln oder in der Kleinigkeit, ist der Zeckel heute wirklich rund, schaffe ich das meine Wolle so rund zu reißen, dass es wirklich ein Halbkreis, noch ein Halbkreis ist, Und ich kann auch noch so einen Scheißpunkt einmal mit der inneren Hand vorfühlen. Das sind die einfachsten Lektionen, die sich ja gut anfühlen sollen. Dafür muss ich eben fühlen können. Und wenn ich merke, ich bin total, ich habe einfach so viel gerade im Kopf und mir gehen so viele Dinge gleichzeitig durch den Kopf und ich kann mich nicht öffnen, dann kann ich natürlich auch nicht von meinem Pferd erwarten, dass mein Pferd jetzt unter mir immer errät, was will die eigentlich gerade von mir. Es gibt ja auch Tage, wo man selber vielleicht nicht so dein Herz öffnen kann oder so reinhorchen kann, mitfühlen kann, mitschwingen mit dem Körper und mitfühlen mit dem Herz.

[SPEAKER 2]
[00:16:47-00:16:53]
Wie wichtig ist für dich dieses Mitfühlen? Also wie viel Prozent der Gleichung macht das aus? Kann man das sagen?

[SPEAKER 1]
[00:16:53-00:17:10]
Fifty-fifty bestimmt. Also bin ich ganz sicher. Also die Pferde merken das. Die merken viel mehr als wir denken oder als uns lieb ist. Aber die spüren das sofort. wenn man nicht ganz bei der Sache ist.

[SPEAKER 2]
[00:17:10-00:17:20]
Da schließt sich jetzt auch direkt die nächste Frage an, nämlich wie merkt man, dass Pferd und Reiter gut miteinander harmonieren?

[SPEAKER 1]
[00:17:20-00:18:16]
Das merkt man an der Mimik und des Gesichtsausdrucks des Pferdes und auch des Reiters. Weil der Reiter sieht entspannt aus, nicht verkrampft, der kann konzentriert aussehen, aber eben nicht verkrampft, sag ich mal so. Das Pferd zeigt es uns sofort am Ohrenspielen. Oder auch im Auge und man merkt, auf einmal wird das alles runder. Also runder, harmonischer, fließender und nicht so holperig. Das sind jetzt keine Stolpersteine, die ich da jedes Mal umgehen muss. Oder seine Missverständnisse, die sich weiter und weiter nicht verstehen. Sondern man merkt auf einmal, ach guck mal, jetzt ging das schon schneller. Jetzt hat es nicht mehr ganz so lange gedauert, bis die Parade durchkam. Und dann merkt man auf einmal, ach guck mal, jetzt haben die beiden so ihren Rhythmus, ihren Fluss, ihren Flow gefunden.

[SPEAKER 2]
[00:18:16-00:18:36]
In dem Kurs mit dir geht es ja um die Grundlagen von Reiterinnen und Reitern auf E- und A-Niveau. Und da ist ja zum Beispiel auch die Rittigkeit bzw. die Übergänge auch immer wieder ein Kernthema, nicht nur für Reiter auf dem Niveau, eigentlich generell. Was sind deine Tipps, um Übergänge zu verbessern?

[SPEAKER 1]
[00:18:37-00:21:33]
Also, ich habe ja Gewicht, Schenkel- und Zügelhilfe und Gott sei Dank auch die Stimme. Die nehme ich am Anfang auch gerne mit zur Hilfe, indem ich einmal schmalze, wenn ich merke, ich möchte antragen und mein Pferd reagiert nicht kommt. Dann komme ich erst mit der Gewichtshilfe, dann kommt der treibende, flache Schenkel mit der Wade. Wenn das nicht reicht, kommt nochmal ein Schnalzen. Die Hand geht vor, dass ich merke, der Weg ist frei. Ich kann gut also das Antreiben fällt mir leicht, wenn aber dann nichts kommt, dann bin ich auch konsequent und klar und treibe sofort nochmal nach und sage, ja, jetzt aber, ich möchte das jetzt auch nicht an der halben Runde, sondern schon nach einer Pferdelänge, und dann, wenn man fährt, in dem Moment, wo das Pferd auf dem richtigen Weg ist, reagiert und beantwortet kommt, dann lobe ich sofort mit einem klaren Brav, mit einem kurzen Kraulen am Hals, mit dem Vorfühlen der Hand, Und warte auch merkerichtig, dass er sagt, da kommt gleich so eine Reaktion mit dem Ohr und ich stelle fest, er hat mich verstanden. Also alles, was gut ist, was sich gut anfühlt, alle Reaktionen auf meine Fragen, die in die richtige Richtung gehen, Die belohne ich. Und auch so, dass das Pferd sofort weiß, aha, das hat die gemeint. Rehmeier war gar nicht so schwer. Wenn es nicht klappt, es kommt keine Reaktion oder die falsche Reaktion, dann ignoriere ich die und überlege mir wieder, Mensch, was kann ich jetzt machen, um klarer durchzukommen. Und so eine klare Sprache und so eine klare Ansage zu machen, dass mein Pferd weiß, aha, das wollte die. Ich kann mal ein gutes Beispiel geben, wie ich mir vor, ich möchte bei der kurzen Seite antragen. Ich bin im Schritt, dann treibe ich die halbe Rade, indem ich mich einmal hinsetze mit der flachen Wade, einmal treibe, ein bisschen aufmerksam mache, das Pferd versuche so ein bisschen zu parieren und sage, und jetzt geht's los. Und dann kommt der Vorwärtsimpuls. Es kommt, super, es kommt nicht, dann kommt sofort der Schenkel nochmal. und sagt, nein, nein, weiter, jetzt auch. Das muss ich so wiederholen, dass das Pferd weiß, okay, wenn ich das nicht tue, dann kommt sofort die Hilfe hinterher und die ist noch deutlicher und noch klarer. Wenn ich es gut mache, werde ich gelobt. Dann verstehen die ganz schnell, beim nächsten Mal ist es ja viel einfacher, wenn ich Gleichamt habe. Also ich muss wirklich unheimlich klar sein, klar mit meiner Hilfe gehen und das auch immer. Ich kann nicht einmal sagen, ach, okay, dann ist es halt eine halbe Runde später und beim nächsten Mal sage ich, nee, ich möchte jetzt aber genau Mitte der kurzen Seite anfangen. Dann weiß man vielleicht natürlich auch nicht so genau und ist fragiert, was will die jetzt eigentlich? Will die jetzt oder will die später? Erfordert natürlich auch Konzentration von dem Reiter und auch das richtige Timing der Hilfengebung.

[SPEAKER 2]
[00:21:34-00:21:49]
Bei dem Thema Timing der Hilfengebung kam eine Frage, Ingrid, die konkret auf die Schenkelakzeptanz geht. Ein Wort, das ich so auch das allererste Mal jetzt höre. Schenkelakzeptanz. Wie kann man das verbessern? Das ist natürlich logisch, was es ist.

[SPEAKER 1]
[00:21:49-00:24:10]
Ja, es geht um die Schenkelakzeptanz. Das heißt, das Pferd soll bitte auf die vorwärtsgreifenden Hilfen auch prompt reagieren. Da nehme ich mir vor, also Pferd und Pferd verfeuchten das im Zirkel. Und an zwei Punkten auf diesem Zirkel halte ich den Übergang. Um da in dem Moment zu sagen, wenn ich jetzt mit dem Schenkel komme, dann möchte ich auch eine Reaktion. Ich komme mit dem Schenkel, es kommt die Reaktion brav. Ich komme mit dem Schenkel, es kommt keine Reaktion. Dann habe ich eine ganz kurze, stumpfe, abgerundete Sporn. Und komme noch mal energischer, auch deutlicher. Fast wie so ein Klopzen. Das ist nicht der Atem des Schenkels, sondern kommt der einmal ein bisschen mehr und mein Pferd merkt, ups, es passiert was, geht nach vorne, sofort loben. Es passiert immer noch nichts, dann habe ich auch die Gerte hinterm Schenkel und kann notfalls mit der Gerte so einen kleinen Klaps geben. Das muss nicht doll sein, weil das Pferd soll keine Angst haben von der Gerte, sondern es ist wie so ein Zeigestopp. Die Gerte liegt genau da, wo der Schenkel liegt, direkt hinterm Schenkel, damit das Pferd auch verknüpft und weiß, aha, wenn ich... auf den Schenkel nicht reagiere, kommt die Gerte. Das heißt, beim nächsten Mal gehe ich besser auf die Gerte, auf den Schenkel. Und somit kann ich mein Pferd sensibilisieren. Und wenn ich das zweimal immer auf der gegenüberliegenden Seite mache, dann werden die Pferde auch schnell pfiffig, weil die wissen, okay, jetzt kommt der Übergang, ich tarbe an, dann tarbe ich wieder durch den Schritt, dann tarbe ich wieder an oder ich kann es auch mit Trabverlaufübergängen machen. Aber ich versuche durch diese Übergänge mein Pferd halt flotter zu machen. Und ich muss immer wissen, ich habe einen atmenden Schenkel. Das heißt, der flache Bade, der Schenkel, der liegt normalerweise nur am Pferd. Deshalb muss ich auch als Reiter mich dazu erzählen, oder das wissen und das auch so machen, dass ich nicht andauernd frei wirke. Sondern ich gebe das Kommando, traf, und dann traf mein Pferd. Und ich sitze auf. Und der Schenkel liegt da, wo er liegen soll. nämlich direkt hinter dem Gurt am Pferdeleib und ist da, wenn er gebraucht wird, aber nicht immer. Das muss man sich vielleicht auch nochmal so klar machen, dass das ja so Kommandos sind, wie das Pferd bei den Übergängen versteht. Jetzt antraben, jetzt eine Schenkelreaktion und dann ist der Schenkel wieder ruhig.

[SPEAKER 2]
[00:24:11-00:24:36]
Okay, wunderbar. Dann gehen wir mal von diesen Rittigkeitsthemen in Richtung Anlehnung, wo auch viele Fragen kamen, was ja auch für viele Reiterinnen und Reiter ein wichtiges Thema ist, das ja auch in dem Kurs von euch sehr gut aufgearbeitet wurde. Noch einmal grundsätzlich gesprochen, wie kann man mit Anlehnungsproblemen umgehen? Also wie erkenne ich sie und wie entwickle ich dafür einen Schlachtplan? So aus deiner Erfahrung.

[SPEAKER 1]
[00:24:36-00:28:56]
Also als erstes muss ich da wieder bei mir anfangen. Anlehnung heißt ja, ich muss eine richtig gute Handhaltung haben. Das heißt, ich habe die Zügel fest in der Hand in der Hinsicht, dass meine Faust geschlossen ist und die Hände vor mir, also vor dem Sattel über dem Widerriss stehen. Anlehnung heißt auch, dass der Zügel am Hals anlehnt und ich keine zu breite Zügelführung habe, sondern das Pferd, gerade die jungen Pferde, rechts und links den Zügel am Hals spüren und ich mit der geschlossenen Faust, die aber ein Gummihandgelenk hat, sage ich immer so schön, mit dem Daumen dachförmig locker auf dem Zügel liegen, das fühlen kann und fühle. Keine offenen Hände, keine liegenden Hände, sonst kann ich ja mit der halben Parade gar nicht das Handgelenk ein- und ausdrehen und an dem nachgeben. Und ich muss es schaffen, die Hand ganz ruhig vor dem Körper zu tragen. Also die Ellbogen sind angewinkelt vor der Hüfte und dann wird die Hand getragen. Und das muss ich erstmal hinkriegen, dass ich als Reiter es schaffe, mit dieser guten Handhaltung, und Zügelführung auch eine ganz ruhige, konstante Anlehnung meinem Pferd anbieten kann. Wenn ich jetzt feststelle, mein Pferd legt sich zum Beispiel drauf oder wird stark und bohrt nach unten oder sucht auf einmal auf dem inneren Zügel eine Anlehnung, dann muss ich wieder überlegen, irgendwas ist schief gelaufen. Ich möchte ja mit dem äußeren Zügel und dem inneren Schenkel, mit den diagonalen Hilfen, mit der weichen, etwas weniger Gewicht tragenden inneren Hand, immer meinem Pferd Sicherheit geben, eine Anlehnung geben. Wichtig ist ja auf einmal zum Beispiel auf den inneren Zügel oder fällt auf die innere Schulter, dann muss ich wissen, erstmal muss ich wieder die Hinterreine haben. Das heißt, mit Parade und Übergang greifen, wo das Pferd wieder Last aufnimmt, mit der Hinterhand und somit hoffentlich die Vorhand entlastet und sich auch wieder leicht in der Hand macht. Und das ist das eine, wenn die Pferde stark werden. Am Thema Anlehnung ist aber manchmal auch so, dass ich gerne eine Anlehnung hätte, aber gar keine habe, weil mein Pferd das Gebiss ausspuckt und zum Beispiel sich aufrollt und hinterm Zügel ist, hinter der Sechse ist und sich verkriecht und versteckt und ich komme irgendwie nicht ran. Das ist das andere Problem, das auch oft auftritt. dann heißt es, ich muss wieder erstmal vorwärts haben, das Gefühl haben, oder vorwärts im Galopp reiten und das Gefühl haben, ich kann mir die Nase wieder nach vorne raustreiben. Ich trage leicht zum Beispiel auf der offenen Zirkelseite und reite erstmal wieder schön frisch nach vorne, um so meinem Pferd zu zeigen, ja, der Weg ist frei. Du kannst die Anlehnung suchen und dich so ein bisschen mehr am Gebiss, an meiner Hand anlehnen. Und dann ist auch das Zügelmaß wieder entscheidend. Ist vielleicht der Zügel zu lang und mein junges Pferd verwechselt ist mit Dehnungshaltung, Zügel aus der Hand kauen lassen und denkt, bin ich jetzt in Dehnungshaltung oder bin ich in der Arbeitshaltung? Das ist ein großer Unterschied. Mit dem längeren Zügel rauskauen lassen, Zügel aus der Hand kauen lassen und dem Pferd erlauben, richtig schön vorwärts abwärts den Hals zu dehnen. Oder mit dem kurzen Zügel, mit dem lebendigen Hinterbein in Selbsthaltung oder relativer Selbsthaltung zu gehen. Also das Thema Anlehnung hat eben nicht nur vorne, nicht nur, sondern eben am wenigsten mit dem Maul zu tun, sondern oft mit der Durchlässigkeit und mit dem Hinterbein. Das ist eben die Hinterbeine und aktiviere und dann das Pferd eben sich leichter führen lässt. Die ideale Anlehnung ist natürlich, wenn ich das Gewicht vom Zügel trage und feststelle, oh, ich brauche gar keine, ich bin keine Schütze, ich brauche Mein Pferd sucht nicht irgendwie Halt, um im gleichen Weg zu bleiben, sondern ich erkläre ihm immer wieder, nein, du trägst dich am besten selber, das kannst du auch gut auf deinen vier Beinen. Und ich führe mit der Zügelführung, mit weichen Händen.

[SPEAKER 2]
[00:28:58-00:29:08]
Was kann ich denn tun, und das kennen ja auch viele, ich habe eine Schokoladenseite. Da ist die Anlehnung deutlich besser, auf der anderen Seite klappt das noch nicht so gut. Wie gehe ich denn damit um?

[SPEAKER 1]
[00:29:08-00:30:23]
Also immer erst mit der guten Seite anfangen. Das ist eine richtig gute Frage, denn genau das ist es. Manchmal ist man, ich spreche aus eigener Erfahrung oder auch aus den von meinen Schülern, man denkt so, jetzt muss ich als erstes mal die schwierige Seite richtig machen. Die ist nicht so so schmeidig und nicht so so. Immer wieder dabei, diese nicht so geschmeidige Seite mir vorzunehmen und Versuche durch Übertreten lassen und durch mehr Bewegung und Stellung. Und dann merke ich auf einmal, oh, jetzt wird es ja auch so, das wird wirklich mühsam und dann wird es manchmal ganz speziell. Einfacher und besser ist es, wenn ich sage, ich fange mit der guten Seite an und wechsle dann immer auf die andere Seite und mache durch häufige Handwechsel, also entweder auf großen Zirkel immer aus dem Zirkel wechseln oder durch den Zirkel wechseln oder ich bleibe auf der großen Acht und gehe dann in die kleine Acht, das heißt immer wieder von der guten Seite auf die schwierige Seite, die natürlich noch beschmeidiger werden muss, damit irgendwann das Pferd eben auf beiden Händen, sogenanntes Pferd ist das auch, die Verteilung des Körpers auf allen vier Beinen stattfindet.

[SPEAKER 2]
[00:30:23-00:30:41]
Rittigkeit, liebe Ingrid. Wir haben hier eine Frage. Mein Pferd hat durch den Körperbau ein gerades Hinterbein und zeigt kaum Aktion im Sprunggelenk. Wie kann ich das ändern? Beziehungsweise kann ich das überhaupt ändern? Ist ja was anatomisches in diesem Fall.

[SPEAKER 1]
[00:30:41-00:32:14]
Ja, das ist eine gute Frage. Das ist für mich auch immer das, Was mir als Reiter ganz bewusst sein muss, jedes Pferd hat einmal das Interieur und eben auch das Exterieur. Wenn jetzt ein Pferd ein gratis Hinterbein hat oder ein Hinterbein, das so lebendig abfließt oder überbaut, dann muss dieses Pferd ja immer mehr arbeiten, sich mehr anstrengen als einer, der es leicht hat, weil er von Natur aus ein Gleichgewicht ist und diese Feder hat und dieses Abfluss und das Lebendige. Und da muss ich eben wirklich wissen, dass ich nur in kleinen, kurzem Repräsen und in kleinen Schritten von meinem Pferd verlangen kann, was ja eigentlich nicht so in der Natur des Pferdes ist oder von seinem Körperbau her, ihm geschenkt wird. Und dann kann ich die Dinge bedingt sicher verbessern, durch eine gute Gymnastizierung, durch gute Muskulatur. Vor allem, wenn das Pferd einen guten Willen hat und eine Einstellung und sagt, ja, ich habe da Spaß dran, ich will mit dir arbeiten und ich habe Ehrgeiz und ich habe Energie, dann ist das leichter. Aber es gibt natürlich auch Pferde, die sagen, das wird aber richtig anstrengend, lass ihn mal in Ruhe. mir reicht es jetzt. Dann weiß ich auch, wo es herkommt. Also es fällt den Pferden einfach wirklich schwer. Oder manchmal schwer, wenn der Körper das nicht so hergibt. Und das muss ich als Reiter wissen, um noch mehr mich darauf einstellen zu können.

[SPEAKER 2]
[00:32:14-00:32:18]
Und übrigens, Ingrid, wenn es so klopft, das ist First Class hinten bei euch im LKW.

[SPEAKER 1]
[00:32:18-00:32:37]
Genau, nur dass wir wissen, das ist First Class, die immer zwischendurch mal ein bisschen klopft und dann wieder ruhig ist. Sie hat ihr Heunetz. Wir werden gleich auch mal wieder eine Pause machen und dir Wasser anbieten. Und auch den Schiff noch mal zwischendurch abladen und eine halbe Stunde mit dir irgendwo grafen gehen. Aber wir haben noch ein paar Kilometer. Jetzt müssen wir noch durchhalten.

[SPEAKER 2]
[00:32:38-00:33:22]
Aber dann haben wir ja jetzt zumindest ein wenig deiner Zeit sinnvoll verbracht auf der langen Reise in die Slowakei. Für alle Zuhörer haben wir, um auch allen die Möglichkeit zu geben, am Wissen von Ingrid und den über 75 weiteren Trainern auf WeHouse teilzuhaben, einen exklusiven 40-prozentigen Rabatt auf die Jahresmitgliedschaft. Das Ganze gilt bis Montagabend. Klimke 2024 müsst ihr dafür im Bestellprozess eingeben. Klimke 2024, dann gibt es 40 Prozent auf die Jahresmitgliedschaft. Ja, liebe Ingrid, ich kann dir jetzt nur viel Erfolg wünschen für deine Aufgabe in Samorin.

[SPEAKER 1]
[00:33:23-00:34:28]
Und ich würde so gerne nochmal sagen, also manche denken immer, das ist so schwierig oder es ist irgendwie eine schwarze Kunst, da braucht man viel Talent für und vielleicht bin ich das gar nicht, vielleicht schaffe ich das gar nicht. Und da möchte ich so gerne Mut machen und sagen, das kann jeder. Wirklich ein Fleißkärtchen sammeln und auch reinhorchen, sich Gedanken machen, erst mal überlegen, wie muss es theoretisch aussehen. Also ich glaube ganz sicher immer, dass es wichtig ist, sich einmal die Zusammenhänge wirklich zu verstehen vom Kopf her, dass sie wirklich weiß, wie wir fragen, die typischen, warum mache ich das, wie mache ich das und so weiter und dann in sein Pferd hineinbräuchten und dann Und sich nicht entmutigen lassen, sondern sagen, dass keine einmal ein guter Sitz, den kann man immer weiter verbessern, die halben Paraden, die ganzen Paraden, dann kommt auf einmal auch die Durchlässigkeit, die Rittigkeit, dann wird es auf einmal leichter und beschmeidiger. Also durchhalten und wirklich sich nicht entmutigen lassen, sondern sagen, dass keine einmal eins zu schaffen wäre.

[SPEAKER 2]
[00:34:31-00:34:36]
Ein besseres Schlusswort kann es nicht geben, liebe Ingrid. Vielen Dank für deine Zeit und gute Reise noch.

[SPEAKER 1]
[00:34:37-00:34:39]
Danke und schönen Tag noch.

[SPEAKER 2]
[00:34:39-00:34:58]
Viel Spaß und viel Freude mit den Pferden. Tschüss. Tschüss. Diese Folge wurde vorbereitet von Teresa Beckmann, produziert von Gloria Alter. Mein Name ist Christian Kröger und wenn ihr mögt, hören wir uns wieder bei der nächsten Folge des WeHorse Podcasts.

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