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#4 Malin Hansen-Hotopp über das Geländereiten mit Kindern

Malin Hansen-Hotopp über das Geländereiten mit Kindern

Wir durften die Vielseitigkeitsreiterin Malin Hansen-Hotopp interviewen. Bei ihr und ihren Kindern geht es über Stock und Stein, durchs Wasser, über Wälle und Gräben. Auch für die kleinen Reitbegeisterten ist es ein tolles Erlebnis mit ihren Pferden ins Gelände zu gehen. Es bringt Abwechslung und Spaß! Wie führt man Kinder an das Geländereiten heran? Was sollten Kind und Pferd können, um im Gelände zu reiten? Sonja Fiedler, die während der Filmproduktion von „Kinder reiten im Gelände“ sehr eng mit Malin zusammengearbeitet hat, spricht mit ihr darüber wie Spaß und Sicherheit sich kombinieren lassen. Und was tun, wenn doch mal etwas schiefgeht? Hört euch an, was das besondere an dem Filmprojekt „Kinder reiten im Gelände“ ist und warum die Arbeit mit den Kindern besonders viel Spaß gebracht hat.

Du lernst von ihr-wie man Kind und Pony am besten auf das Geländereiten vorbereitet-welche Sicherheitsaspekte beachtet werden sollten-wie du am besten reagierst, falls doch mal etwas anders läuft als geplant

Marlin Hansen-Hotopps Weg in den Vielseitigkeitssport und was für sie so daran fasziniert (1:36)Warum ist es ihr so wichtig schon Kinder an das Vielseitigkeitsreiten heranzuführen? (2:42)Ab wann ist ein Kind weit genug um ins Gelände zu reiten? Was sind die Voraussetzungen, die es reiterlich erfüllen sollte? (4:04)Welche Voraussetzungen muss ein Pferd oder Pony mitbringen, um sicher als Lehrpferd eingesetzt werden zu können? (6:21)Warum ist der neu entstandene Lernfilm so interessant und lehrreich? (7:18)Kinder motivieren, aber wie? (8:43)3 Tipps für die Sicherheit beim Reiten und speziell im Gelände (10:28)Was tun, wenn doch mal ein Kind vom Pferd fällt? (12:09)Geländeführzügelwettbewerb – ist das für das reiterliche Fortkommen der Kinder sinnvoll? (13:08)Die schönsten Momente bei den Dreharbeiten für den Lernfilm (15:19)Ingrid Klimke als Trainerin für die Kinder (16:44)Die drei wehorse-Fragen und Marlin Hansen-Hotopps Ziele für das Jahr 2018 (18:10)

Viel Spaß mit dieser Podcast-Folge!

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 1]

Herzlich willkommen zum Pferdia-Podcast. Pferdia ist Dein Coach für gutes Reiten. Für Deine Weiterentwicklung und die Deines Pferdes. Für eine pferdegerechte Ausbildung mit ganz vielen Glücks- und Erfolgsmomenten. In unserem Podcast erhältst du richtig gutes Pferdewissen von unseren besten Ausbildern wie Ingrid Klimke oder Uta Greve. Viel Spaß mit dieser Podcast-Folge. Hallo, liebe Ferdia-Freunde, ich begrüße euch zu einem neuen Podcast und freue mich besonders auf die heutige Folge. Wir kümmern uns heute nämlich mal um den Reiternachwuchs und speziell um das Geländereiten. Da gibt es ja genug Fragen, wie führt man Kinder an das Ausreiten überhaupt heran, ab wie vielen Jahren kann man das machen und warum geht es in manchen Reitschulen auch gar nicht. Und da freue ich mich besonders, heute Marlin Hansen-Hothopp hier zu haben. Ihr liegt das Thema nämlich sehr am Herzen und wir machen auch gerade ein tolles Filmprojekt mit ihr mit vielen Kindern. Hallo Marleen, toll, dass du da bist. Hallo, vielen Dank. Marleen, du reitest ja schon dein Leben lang und hast unter anderem bei Reitern wie Peter Thomsen gelernt und warst mit 18 Jahren Europameisterin der jungen Reiter. Du hast Landwirtschaft studiert und hast dir sogar einen eigenen Pferdebetrieb jetzt in Mecklenburg-Vorpommern aufgebaut, also eine Pferdefrau durch und durch. Wie bist du denn eigentlich zum Vielseitigkeitsreiten gekommen und was fasziniert dich so daran?

[SPEAKER 2]

Ich bin schon ganz früh in die Richtung gelenkt worden. Eigentlich mein Vater war auch Landwirt, ist aber selber auf Vielseitigkeit geritten und hat dann relativ früh begonnen bei uns in der Region rund um Flensburg, also Nordschleswig-Holstein, auf seinen Pferdeweiden oder Kuhweiden sogar Geländesprünge aufzubauen und hat dort das Training gemacht für die Vielseitigkeitsreiter. Und er hat früher eng mit Max Habel, dem damaligen Bundestrainer, zusammengearbeitet, weil das einfach ein guter Freund der Familie war und ist dadurch einfach dem Vielseitigkeitsreiten und dem Vielseitigkeitssport schon sehr verbunden gewesen. Und da war ich schon als kleines Kind mit zu den Prüfungen, er hat selber auch mit aufgebaut. hat mich überall mit hingenommen und da war ich einfach schon früh immer dabei und hatte wahrscheinlich gar keinen anderen Job.

[SPEAKER 1]

Du konntest gar nicht anders, ne?

[SPEAKER 2]

Nicht mit anderen Dingen als Fieserlichkeitsreiten zu beschäftigen, ja.

[SPEAKER 1]

Ja, schön. Und jetzt speziell auf die Kinder bezogen, also das liegt dir ja auch sehr am Herzen, Kinder da ranzuführen ans Gelände reiten. Wie bist du darauf so gekommen oder wie kam es dazu, dass das auch so zum Thema wurde?

[SPEAKER 2]

Es gibt eigentlich wenig Ausbilder, die das wirklich gut können und wenig Ausbilder, die auch Ahnung haben einfach vom Vielseitigkeitsreiten. Die, die das gut machen, die reiten selber meist sehr viel und hat man nicht so viel Zeit, sich einfach um Kinder zu kümmern und in den normalen Reitschulen sind eben wenig Vielseitigkeitsreiter oder Vielseitigkeitsausbilder. Und wir haben eben gerade bei Peter Thomsen zu Hause auch ein Trainingsgelände, wo früher viele Pferde, also einfach Vereine kamen, um zu üben mit Reitlehrern, die eben Drossel und Springen ausbilden. Und das war ein Chaos, das zu beobachten. Und dafür finde ich es auch zu gefährlich, wenn Trainer da sind, die da keine Ahnung von haben und es passieren dann einfach zu schnell Unfälle, wobei man es eben ganz einfach und gut machen kann, wenn man weiß, wie man es macht.

[SPEAKER 1]

Absolut, ja. Also ich erinnere mich auch an früher, das geht ja auch nicht gleich mit den Geländesprüngen los, sondern auch erstmal irgendwie mit dem Ausreiten überhaupt, also mit dem Pferd in den Wald zu reiten oder aufs Feld. Und ich wollte das früher auch mal gern machen und in meiner Reitschule zum Beispiel ging das eigentlich gar nicht. Also da wurde sowas gar nicht angeboten. Was meinst du denn so, wenn mein Kind jetzt irgendwie gern sagt, es möchte mal ausreiten oder so, mit wie vielen Jahren kann man da überhaupt anfangen und was wäre so dein Tipp auch vielleicht für Reitlehrer, wie man da überhaupt mit anfängt, so die ersten Schritte?

[SPEAKER 2]

Ich glaube, das muss man mal aus zwei Ebenen betrachten. Es gibt ja einmal die Reitschule, die einfach die Schulpferde haben, wo die Kinder kommen und einmal die Woche reiten. Und dann gibt es eben auch Trainer, die einfach Kinder schulen, die mit ihren eigenen Ponys kommen. In der Reitschule ist das Problem, wenn die Pferde einfach es nicht gewohnt sind, im Gelände zu gehen und es wirklich kleine Kinder sind, sagen wir mal, bis acht, neun. Jahren und die Pferde sich dann im Gelände eben nicht benehmen, weil sie es nicht kennen oder dann sind sie oft sehr motiviert und da kannst du eben keine kleinen Kinder drauf reiten lassen. Ich glaube deshalb ist es sehr schwer, so in Reitschulen das umzusetzen, wenn die Pferde das nicht gewohnt sind. Also man muss sich sicherlich dann eine Reitschule suchen, wo es eben normal ist, dass die Pferde und die Kinder gleich auch im Gelände geschult werden. Und es gibt bestimmt, also eine Freundin von mir hat einen Ponyhof, aber das ist dann eben auch ein Ponyhof, wo es in den Ferien und normal im Reitunterricht immer in einer Gruppe ins Gelände geht. Aber ich glaube, das ist eben genau das. Es gibt da nicht so viele von. Es gibt eben nur bestimmte Betriebe, die das dann anbieten. Also wenn man das machen möchte mit seinen Kindern. Es muss man sich schon umgucken, wo es geht und wo die Gebenheiten so sind, dass es machbar ist.

[SPEAKER 1]

Und was würdest du sagen, was muss das Kind können, damit es überhaupt das erste Mal ins Gelände kann sozusagen, damit es auch sicher ist?

[SPEAKER 2]

Es muss angstfrei auf dem Reitplatz reiten können. Es muss wissen, wie man das Pferd vorwärts im Schritt, Trab, Galopp reitet. Es muss wissen, wie es auf jeden Fall wieder zu bremsen ist, wie man das Pferd unter Kontrolle hält. Und man muss ein bisschen darüber sprechen, wie man sich im Gelände verhält, was passiert in der Gruppe, wenn einer runterfällt, wie verhalte ich mich im Straßenverkehr und all diese Dinge, die dazugehören. Es ist ja nicht einfach nur raufsetzen und losreiten.

[SPEAKER 1]

Absolut, ja.

[SPEAKER 2]

Sondern es gehört eben ja viel mit dazu.

[SPEAKER 1]

Und du hast das gerade schon angesprochen, was ja auch ein wichtiger Punkt ist mit den Ponys, dass sie das irgendwie auch gewohnt sind. Wenn du das jetzt machst mit den Kindern und den Ponys, wie bildest du deine Ponys aus oder was meinst du, wie muss ein Pony ausgebildet sein, dass es quasi dafür geeignet ist, das auch Kindern beizubringen?

[SPEAKER 2]

Es müssen, wie man so schön sagt, alte Hasen sein. Also wir haben jetzt die Kinder, die bei uns im Film mitmachen, haben alle ihre eigenen Ponys dabei. Und in der Vorstellungsrunde hören wir, mein Pony ist 17, mein Pony ist 19, mein Pony ist 27. Das sind alles Ponys, die schon lange geritten wurden und viel gesehen haben. Und da wir eben die jüngeren Kinder dabei haben, wir sind eben ja eher die jüngere Pony-Zielgruppe sozusagen. Es ist das Beste, wenn sie so ein altes Pony kriegen, was alles kennt. Das ist einfach die größte Lebensversicherung. für die Ausbildung der Kinder.

[SPEAKER 1]

Absolut. Ja, jetzt hast du es gerade schon angesprochen. Ich habe es ja vorhin auch schon mal kurz gesagt, den tollen Film, den wir ja jetzt gemacht haben, den man ja auch bei Ferdi findet in der Streaming-Plattform oder auch als DVD. Was, sagst du, ist das Besondere an diesem Film?

[SPEAKER 2]

Ich glaube, es ist eine gute Mischung, um einmal den Kindern Motivation zu geben, einfach das Training vielfältiger zu machen und eben mehr ans Gelände zu denken. Dann gibt es eben, das Geländereiten gibt ja auch einfach so ein Gefühl von Freiheit und Spaß. Es ist eben nicht einfach nur auf dem Reitplatz rumreiten. Es gibt viele Kinder, die sagen, ich wünsche mir einmal am Wasser zu reiten oder einmal auszureiten. Einmal, dass es eben Motivation gibt für die Kinder, sich dazu engagieren, dass man sowas auch machen darf. Und die andere Sache eben auch trotzdem, die vielleicht ein Reitlehrer damit oder Eltern mit zu begeistern, dass sie sagen, komm her, wollen wir das nicht mehr mit unseren Kindern machen. Also dass eben auch die andere Seite angesprochen wird, die es als Ausbilder oder Trainer oder Eltern begleiten können, um sowas einfach mal zu machen.

[SPEAKER 1]

Ja, ich kann wirklich den Film empfehlen. Da kommt ganz viel Spaß rüber, aber auch ganz viel Wissen. Und es ist ja auch so, dass da Kinder von Kindern lernen. Also das machen ja echt Viele Kinder mit, die das dann auch alles selber erleben und dann erlebt man das ja, wenn man als Kind zuschaut, auch irgendwie so mit oder kann sich da noch besser mit identifizieren. Deine Söhne, du hast ja drei Söhne, die reiten auch alle begeistert oder ist es da auch manchmal so, Ich denke auch so, wie motiviert man die Kinder auch irgendwie da Spaß dran zu haben oder wenn es vielleicht auch mal nicht so klappt, weiterzumachen? Wie sind da so deine Erfahrungen?

[SPEAKER 2]

Also bei meinen drei Söhnen ist es so, dass eigentlich einer wirklich reitet. Der kleinste so ein bisschen, der ist aber erst vier und der sitzt mal mit auf dem Pony. Der Große, das ist unser Hilfskameramann gewesen, weil er eben nicht mit reitet und gerne mitmachen wollte. Und ich glaube, bei Jungs ist es einfach anders als bei Mädchen. Also die Jungs sind sofort irgendwie, es muss für irgendwas gut sein und es muss irgendwie was bei Ruhm kommen. Frode zum Beispiel hat als Fünfjähriger viel geritten, dann gar nicht mehr. Und dann waren wir zum Vortreffen, waren alle Kinder bei uns zuhause. Und dann hat er abends im Bett gelegen, als es eigentlich schon vorbei war und hat gesagt, Mami, ab morgen reite ich wieder. Und das hat er dann wirklich ab dem nächsten Tag gemacht, wie alle abgereist waren und hat dann beim nächsten Treffen oder beim richtigen Filmdreh dann mitgemacht. Und ich glaube, dass es bei Jungs einfach zielorientierter ist. Muss eben immer für irgendwas gut sein oder muss irgendwie gleich Action sein. Er wollte dann auch gleich nur noch springen. Wobei eben andere Mädchen, die wirklich nur die Pferde einfach toll finden und gerne tüdeln und putzen und all diese Sachen gerne machen, die sind halt ganz anders zu managen und viel einfacher zu motivieren, alles mögliche zu machen mit den Pferden eben auch. Das Sattelzeug putzen, Pferde putzen.

[SPEAKER 1]

Was ja auch dazugehört.

[SPEAKER 2]

Und alles, was dazugehört, genau dann ausführlich zu machen.

[SPEAKER 1]

Und nochmal zum Thema, also ich meinte ja gerade schon, wenn mal was schief geht oder so, wie ist denn das, so mit Kindern ist man ja auch mal immer so ein bisschen bedacht mit Sicherheit. Da gehen wir auch im Film drauf ein, auf so Sicherheitsmaßnahmen. Hast du da irgendwie so, ich weiß nicht, drei Tipps oder bestimmte Tipps, wo du sagen würdest, ohne diese Maßnahmen geht es gar nicht oder das ist wichtig für die Sicherheit?

[SPEAKER 2]

Für die Sicherheit ist einmal einfach total wichtig, dass der Ausbilder Ahnung hat von dem, was ihr macht. Wenn man intuitiv ein bisschen einschätzen kann, wie die Pferde reagieren in bestimmten Situationen, glaube ich, das ist die größte Gefahrenverhinderung sozusagen. Und dann ist natürlich die Ausrüstung mit dabei, also dass man eben sagt, wir haben ja auch schon in den Filmen gezeigt, dass es eben diese Westen gibt fürs Reiten, wobei ich da auch immer zwiegespaltener Meinung bin fürs Geländereiten, dass es gar keine Frage ist, dass es wichtig und auch ohne nichts zu machen. Aber wenn so kleine Kinder voltigieren und reiten lernen, sehe ich jetzt immer mehr Eltern, die ihre Kinder mit Helm und Westen einpacken. Die können sich gar nicht mehr bewegen und lernen dadurch einfach gar nicht, so ein Körpergefühl zu kriegen auf dem Pferd. Und ich glaube, da muss man eben auch so eine gute Balance finden zwischen Sicherheit und trotzdem aber das Reiten erlernen durch Körpergefühl und nicht einfach durch Sicherheitsvorrichtung.

[SPEAKER 1]

Ja, das gibt einem dann ja auch wieder Sicherheit oder verhindert vielleicht was.

[SPEAKER 2]

Und dann denke ich eben, es ist einfach dieses, was wir gesagt haben, das Pony, das Pony muss einfach sicher sein. Und es ist ein Lebewesen, es kann immer irgendwas passieren, das ist keine Frage, aber wenn man weiß, dass es gut ausgebildet ist, es hat grundsätzlich einfach einen guten Charakter. Das ist den Kindern der Spaß, eigentlich vorprogrammiert.

[SPEAKER 1]

Ja, genau. Du sagst ja gerade schon, passieren kann immer was, wenn dann doch mal einer runterfällt. Wie gehst du dann so damit um, dass dann wahrscheinlich gleich wieder Rauch rauffährt? Natürlich nur, wenn nichts passiert. passiert ist.

[SPEAKER 2]

Ja, das ist, glaube ich, total situationsabhängig. Also am besten, klar, gleich wieder rauf. Dann viele, die dann runtergefallen sind und sich wehgetan haben und dann nicht wieder aufsteigen. Für die ist es einfach ein großer Angang, sich dann wieder raufzusetzen. Und ich glaube, wenn der Reitlehrer oder die Eltern dabei sind und ein Kind runterfällt und aber eben keine Verletzung oder nichts Schlimmes hat, außer dass es weint und es weht hat, ist es das Beste, sich gleich raufzusetzen. Und wenn es einfach nur das führen danach ist und einfach darüber nochmal sprechen, wie das zustande gekommen ist. Dass sie es verstehen, dass es vielleicht nicht immer wieder passiert, dass es dann aus denen und dem Grund passiert ist. Also einfach dabei sein, uns gleich begleiten und am besten rauf aufs Pferd.

[SPEAKER 1]

Ja, super. Ja. Und was mir gerade noch einfiel, wir haben ja vorhin schon kurz über das Alter gesprochen, so ab wann man überhaupt sagen kann, Geländereiten irgendwie ergibt Sinn oder macht für die Kinder Spaß. Also ich habe gehört, es gibt ja mittlerweile auch schon geführte Geländeritte, oder? Also mit den Kleinsten?

[SPEAKER 2]

Genau, es gibt so Geländeführzüge-Wettbewerbe. Das heißt, dass die Eltern oder ein volljähriger Führer für das Pferd sozusagen ein kleines Kind auf dem Turnier in einer Prüfung führen kann. Da geht es dann einfach im Schritt und Trab ein bisschen berghoch und runter über einen kleinen Mini-Baumstamm vielleicht und durchs Wasser. Das ist halt mehr Spaß als diese normalen Führzügel-Wettbewerber auf dem Reitplatz. Ich bin grundsätzlich nie so ein Freund von Führzügel-Wettbewerben gewesen, weil dass sie immer so sehr aufgesetzt ist und alles schick rausgebracht und schick angezogen. Ich denke mal, wenn die Kinder zwischen vier und sechs sind, brauchen die es nicht. Da sollen sie lieber irgendwie erst mal lernen, Indianer zu spielen und mit den Ponys rumzutüteln. Aber diese Gelände-Führzüge-Wettbewerbe habe ich auch jetzt mit meinem jüngsten Sohn zweimal mitgemacht. Und das war totaler Spaß. Da haben wir dann auch nur so ein Vol-Gir-Gurt draufgemacht, dass er sich gut festhalten kann. Es war nun egal, dass er nicht leicht traben kann. Und wenn man dann durchs Wasser reitet und in den Hügelhofen runter reitet, dann kriegen die schon Lust. Das war einfach motivierend.

[SPEAKER 1]

Ja, das ist doch dann super, genau, dass es einfach ein bisschen Spaß macht vielleicht und dann kommt es vielleicht von selber, wenn man dann ein bisschen älter ist, dass man dann auch Lust hat irgendwie auf das Gelände reiten.

[SPEAKER 2]

Ja, und von dem Alter her, ich glaube, also das ist auch abhängig von den Kindern, von dem Mut oder vom Können, aber so richtig, dass man das lenken kann und weiß, was man tut, merke ich immer wieder, sind so Kinder, Also 8 ist eigentlich fast noch zu früh, die nachher so 9, 10, 11 werden. Da ist so das Alter, wo sie es wirklich bewusst machen und auch bewusst ein bisschen steuern können, was sie da tun. Also ich glaube, viel früher macht das keinen Sinn. Es sei denn, man macht das so an der Longe oder an der Hand und führt die da so ran.

[SPEAKER 1]

Okay. Ja, was mich gerade noch interessieren würde bei dem Film, so die Dreharbeiten, was hat dir da am meisten Spaß gemacht? Oder hattest du irgendein Erlebnis, auch so ein Aha-Erlebnis oder irgendwas, was einfach total witzig war oder so? Was waren da für dich so besondere Momente?

[SPEAKER 2]

Ich glaube, total niedlich war, wie die Kinder unterschiedlich auf die Kamera reagiert haben. Also wir haben schon ein Vortreffen gemacht, da haben wir selber gefilmt und auch Jasper. Und da waren zwei, drei Kinder dabei, die sich sofort ganz viel Mühe gegeben haben, versucht haben, toll zu sprechen und alles richtig zu machen. Und dann waren eben eine Handvoll dabei, die haben einfach, wenn gesagt wurde, Mensch, was machst du da? Welche Bürste nimmst du da? Ja, weiß ich doch nicht. Keine Ahnung. Da passieren dann eben so einfach lustige Dinge, die, ja. die einfach so beim Üben vor der Kamera gut waren. Und ansonsten Spaß gemacht haben einmal vor allem dieser Ausritt, da war ich mit denen, die ein bisschen weiter sind, sind wir durchs Gelände geritten. Und das Filmteam, mit dem haben wir dann immer abgesprochen, wo wir uns treffen zum Film und zwischendrin

[SPEAKER 1]

Dann haben sie gesagt, los, wir wollen galoppieren.

[SPEAKER 2]

Und dann sind wir nochmal in den Acker hoch und runter galoppiert und sind durch den Wald gefetzt und da hatten sie alle einen Mordsgaudi. Und ja, das war ein total schöner Tag. Es regnete doll, aber das haben alle total genossen. Und dann einfach dieser Geländerausflug auf den Geländeplatz in Phansolos war auch einfach schön.

[SPEAKER 1]

Super. Ja, wir haben ja bei dem Film auch noch ein paar Profi-Tipps von Ingrid Klimke bekommen. Da haben die Kinder ja noch zusammen mit ihr ein bisschen trainieren dürfen. Magst du da noch was drüber erzählen?

[SPEAKER 2]

Ja, das war eigentlich eine gute Idee von Inge Vogel, die ja ganz viel mit Familie Klimke oder mit Ingrid Klimke auch zusammenarbeiten. Und ich kenne Ingrid auch schon seit über 20 Jahren und reite halt viel mit ihr zusammen. Wir haben früher viel zusammengeritten, jetzt ab und an mal. Und das finde ich schon gut, weil es glaube ich für die Kinder motivierend ist, wenn so Jemand, der Olympiasieger ist und einen großen Namen hat, den alle sagen, ach, das ist Ingrid Klimke, guck mal. Mit der durften wir zusammen reiten oder die sagt uns, wie wir das machen. Das ist, glaube ich, nochmal in so einem Film einfach eine Motivation, zu sagen, guck mal, so geht das. einfach das nachzueifern und das umzusetzen, was sie dann sagt. Ich glaube, das greift einfach noch mal mehr, wenn man sowas hört.

[SPEAKER 1]

Ja, ich glaube auch. Also da haben wir eine gute Mischung in dem Film, glaube ich, erschaffen mit den Kindern. Ich finde das auch toll, dass es quasi jetzt mal so ein Werk gibt, wo Kinder vielleicht auch Spaß haben, das anzuschauen und dann selber Lust haben, loszureiten. Weil wie du schon am Anfang gesagt hast, da gibt es ja noch nicht so viel, dass Kinder wirklich an die Hand genommen werden und so mal ins Gelände reiten können und auch schon springen können und so. Zum Abschluss, wir haben immer noch so drei Ferdia-Fragen, drei Fragen, die ich dir gerne noch stellen würde, die mich interessieren. Gibt es ein Motto in deinem Leben oder in deinem Reiterleben vielleicht auch?

[SPEAKER 2]

Ja, mein Motto ist immer, der Weg ist das Ziel. Also ich reite wahnsinnig gerne und ich sage, aber ich glaube, ich würde nicht weiter reiten, wenn ich nicht ein Ziel vor Augen habe. Also ich setze mir immer Ziele und bin einfach da. bereit, alles mögliche dafür zu tun, dass man da hinkommt. Und dann hat früher immer mein Vater gesagt, geht nicht, gibt’s nicht. Es gibt natürlich immer Situationen, wo man da so kleine Abschnitte machen muss, aber das ist, Abstriche machen muss, aber das ist eigentlich, ja. mein Motto.

[SPEAKER 1]

Also es muss ein Ziel geben, aber trotzdem ist der Weg dahin eigentlich das, was zählt.

[SPEAKER 2]

Ja, und es einfach auch viel Spaß bringt.

[SPEAKER 1]

Ja, schön. Was ist denn gerade dein nächstes Ziel? Du bist ja auch reiterlich gerade wieder ganz gut unterwegs, ne?

[SPEAKER 2]

Genau, ich habe irgendwie jetzt gerade ganz schöne Pferde und habe zwei, die jetzt so ein bisschen wieder im Vielseitigkeitssport mehr unterwegs sind und ich würde jetzt gerne mit meinem Einen fährt noch dieses Jahr das erste Mal eine S-Vierseitigkeit Reiten. Das will ich im Oktober noch machen. Und der Kleine war jetzt gerade auf dem Bundeschampionat und soll dann nächstes Jahr auch weiter größere Prüfungen gehen.

[SPEAKER 1]

Ja, toll.

[SPEAKER 2]

Mal gucken, was daraus wird.

[SPEAKER 1]

Ich drücke auf jeden Fall die Daumen. Ja, die nächste Frage wäre, gibt es einen Menschen in deinem Leben, vielleicht auch wieder aus dem Pferdebereich oder auch nicht, der dich besonders geprägt hat?

[SPEAKER 2]

Ja, gibt es. Also einmal, glaube ich, hat mein Vater mich einfach wahnsinnig geprägt. Also der ist sehr früh verstorben, leider. Aber diese ganze Phase, also bis ich 14 war, der war halt für alle da, der hatte für alles eine Lösung und war ein totaler Pferdemann. Das hat mich, glaube ich, schon geprägt. Und das sagen mir ganz, ganz viele, dass ich dem ganz ähnlich bin. Und dann hatten mich eigentlich in meiner ganzen Reiterei, hatte ich tollerweise viele tolle Trainer, aber ich durfte mit Rosemarie Springer früher zusammenarbeiten, als ich so Junior war. Die ist ja selber auch in der Dressur in den 60er-Jahren Weltmeisterschaften, Olympiade geritten. Und das ist so eine ganz besondere Frau, die jetzt wirklich 96 lebt. Und die hat mir das Dressurreiten beigebracht. Die hatte sich irgendwie den Junioren in Schleswig-Holstein verschrieben. Und hat gesagt, so, jetzt helfe ich euch mal. Und da waren wir jede Ferien bei ihr. Und ich hatte das große Glück, dass sie mich so unter die Fittiche genommen hat und ich wirklich ganz, ganz viel bei ihr trainieren durfte. Und die hat einfach, da habe ich bis heute O-Töne im Kopf, wenn ich Dressurreite. Weil die einfach das ganze Dressurreiten bei mir umgekrempelt hat, sozusagen das Aufgabe-Reiten. Das ist, glaube ich, so einer der größte Einflüsse, den ich hatte. Neben den Trainern trotzdem, die uns natürlich irgendwie gefragt haben.

[SPEAKER 1]

Schön. Ja und das letzte wäre ein Satz, den du gerne vervollständigen kannst. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 2]

Pferde sind für mich. wahrscheinlich der größte Teil meines Lebens neben all den anderen Aufgaben, die man hat. Die waren von Anfang an als kleines Kind schon in meinem Leben und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sie nicht mehr geben wird in den nächsten hoffentlich Jahrzehnten. Also ja, es gibt mir die Freiheit einfach am Wochenende rauszufahren und einfach was zu erleben und zu machen. Und ich habe zu Hause viel Spaß mit denen. Das ist einfach ein Großteil meines Lebens. Das macht einfach viel Freude.

[SPEAKER 1]

Ja, ich glaube, das können viele von uns sehr gut nachvollziehen. Ich danke dir auf jeden Fall, dass du hier warst und uns so viel erzählt hast. Ja, den Link zu unserem Film, den ihr bei Ferdia findet, tun wir euch natürlich nochmal in die Shownotes. Und ich hoffe, euch hat das Interview gefallen. Ihr habt ein bisschen was mitgenommen und freue mich auf den nächsten Podcast. Bis dahin. Schön, dass du dabei warst. Wir hoffen, du konntest ganz viel für dich und dein Pferd mitnehmen. Wenn dir diese Folge gefallen hat, lasse uns doch gerne eine Bewertung für unseren Podcast da und empfehle ihn gerne weiter, damit auch andere von dem Pferdewissen unserer Pferdia-Ausbilder profitieren können. Noch mehr Pferdia gibt es auf unserer Website unter pferdia.de und auf Facebook und Instagram. Wir freuen uns, wenn du auch bei der nächsten Folge wieder dabei bist. Viel Spaß beim Weiterentwickeln.

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