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#45 St.Georg-Chefredakteur Jan Tönjes: Reitsport-Journalismus

Was passiert eigentlich hinter den Kulissen der bekannten deutschen Pferdemagazine? St. Georg ist die älteste deutsche Sportillustrierte, die inhaltlich alle Diskurse rund ums Pferd unter die Lupe nimmt. Jan Tönjes ist hier seit 2012 Chefredakteur und somit verantwortlich für alle publizierten Inhalte. Der heute mehrfach ausgezeichnete Reitsport-Journalist wollte beruflich nie aufs Pferd setzen, auch wenn er immer im Pferdesport aktiv war und bereits als Student für die Oldenburger Verbandszeitschrift arbeitete. Im Interview mit Christian Kröber berichtet er, warum er heute nicht mehr nur als Reiter und Züchter, sondern auch als Journalist nah am Puls der Reiterwelt ist.

Jan Tönjes Aufgabe als Chefredakteur ist, immer nach den neusten Trends und den relevantesten Themen ausschau zuhalten. Dabei legt er Wert auf eine schnelle, aber gründliche Recherche. Er scheut sich dabei nicht davor, den Finger in die Wunde zu legen. Vielleicht erinnerst du dich an den Tierschutzskandal um die Dressurreiterin Christine W., welcher vor 11 Jahren quer durch die deutsche Medienlandschaft ging. Jan Tönjes hatte durch seine investigative Arbeit die tierquälerischen Methoden der Reiterin offen gelegt. Er berichtet im Podcast, was für eine solche langwierige und umfassende Recherche nötig ist und wie er damals vorgegangen ist.

Als Chefredakteur ist er auch zu Gast auf den größten Veranstaltungen weltweit, spricht mit Profis und sieht ihnen oft stundenlang beim Aufwärmen ihrer Pferde zu. Kritisch kommentiert er im Interview den aktuellen Stand der Reiterei. Bedenklich findet er dabei den immer weiter sinkenden Stellenwert der Zucht und die Globalisierung im Springsport. Auf der anderen Seite ist er sehr froh, immer öfter über den zunehmend achtsamen und fairen Umgang mit den Pferden auf den Turnieren berichten zu können. Woran er seine Eindrücke festmacht und welche spannenden Aspekte er noch über den Reitsport zu berichten weiß, kannst du jetzt anhören.

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 1]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Die Zuchtinteressierten unter euch kennen sicherlich die wehorse-Filme Donnerhall, Cordelabruyere, Weltmeier, Trakena im 20. Jahrhundert oder der Grönwoldhof. Sie alle haben eines gemeinsam, sie stammen aus der Feder des jetzigen St. Georg-Chefredakteurs Jan Tönnies. Heute habe ich ihn getroffen. Wir sprechen über die Arbeit als Journalist im Pferdesport, über eine aktuelle Bestandsaufnahme von Reiter Deutschland und über Jans Herzens Thema Die Zucht. Bevor wir starten, möchte ich euch allerdings noch einmal auf unsere Facebook-Gruppe hinweisen. Ausbildung von Pferd und Reiter, die Community. Es ist wirklich unglaublich, wie sie in den vergangenen Wochen gewachsen ist. Also schaut unbedingt vorbei. Ausbildung von Pferd und Reiter, die Community. Ein Podcast heute, man könnte fast sagen, bei uns in der Nachbarschaft, nämlich in Hamburg beim St. Georg, einer großen deutschen Pferdezeitschrift, mit dem Chefredakteur Jan Tönjes. Hallo Jan.

[SPEAKER 2]Ja, hi, grüß dich.

[SPEAKER 1]Schön, dass du bei uns bist im Podcast. Wir wollen heute ein wenig sprechen über den St. Georg, deine Tätigkeit, deine Passion rund um die Pferde. Vielleicht starten wir mit dem St. Georg und deiner Tätigkeit als Chefredakteur. Für alle, die es nicht ganz genau wissen, was macht eigentlich ein Chefredakteur bei einer großen deutschen Pferdezeitung?

[SPEAKER 2]Er kommt als letzter und geht als erster. Nein, das wäre schön, wenn dem so wäre. Ja, Chefredakteur ist ganz klassisch natürlich derjenige. Erstmal, der muss den Kopf hinhalten. Also ich bin verantwortlich im Sinne des Presserechts, V-I-S-D-P. Da steht immer klein im Impressum. Das heißt aber, wenn irgendein Mist bei uns im Heft stehen sollte, was Gott sei Dank eigentlich nie der Fall ist, dann bin ich derjenige, der vor Gericht zu erscheinen hat.

[SPEAKER 1]Passiert das, das hört sich jetzt sehr technisch an, aber das passiert ja nicht zwangsläufig oder?

[SPEAKER 2]Passiert nicht zwangsläufig, aber wenn man natürlich so eine, ist jetzt schon ein bisschen her, aber diese Tierquälerin Christine Wehls, wo wir ja lange recherchiert haben, dann rausgefunden haben, wo sie dann auch weiter ihr Unwesen getrieben hat, wo wir dann ja, oder ich selber dann tatsächlich die Kabel für die Kameras verlegt habe, da oben in Dänemark, in so einer staubigen, dreckigen Reithalle. wo wir das gefilmt haben, was dann eben auch Grundlage später war und was vor Gericht herangezogen wurde. Natürlich, als wir das alles veröffentlicht haben, dann kommt auch von so einer Person, auch die ist anwaltlich vertreten und natürlich kommt dann erstmal eine Klage. Also das passiert schon mal, aber das ist natürlich jetzt nicht, dass ich mich nur in Gerichten aufhalte, sondern ganz allgemein. gehört das dazu? Ja, der Chefredakteur ist natürlich irgendwie wichtig für eine Linie eines Heftes, beziehungsweise Heft ist ja so ein bisschen gestern. Heft, klar, der St. Georg ist 1899 gegründet worden, ist die älteste deutsche Pferdepublikation, ist sogar die älteste deutsche Sportillustrierte und es gibt wunderbare Anekdoten, zum Beispiel in den 20er Jahren, nach dem Ersten Weltkrieg, kam ja so ein bisschen der Turniersport auf und bis dahin, oder auch zu dem Zeitpunkt, war es ja eigentlich mehr so ein Vergnügen, der adeligen Offiziere. Und dann hat man mal überlegt, wie nennen wir denn das, was da entsteht? Und dann gab es ein Preisausschreiben im St. Georg in den 20er Jahren. Wie nennen wir das denn? Und dann haben die St. Georg-Leser sich für Turnier entschieden. Das heißt, dass wir von einem Tennis-Turnier sprechen, von einem Fußball-Turnier oder natürlich von einem Reitsport-Turnier. Das ist ganz einfach dem St. Georg zu verdanken. Über dieses Preisausschreiben in den 20er Jahren ist das in den deutschen Sprachgebrauch hineingewandert. Also das ist wahrscheinlich das Nachhaltigste, was wir so journalistisch geschafft haben. Aber mittlerweile sind wir natürlich eine Medienmarke und das heißt, das Heft ist das eine, das monatlich produziert wird. Dann haben wir natürlich die tagesaktuellen Internet-News bei uns auf der Website, wo eben geguckt wird. Wir haben da das Prinzip, alle machen alles, aber einer muss natürlich sagen, das ist jetzt erstmal wichtiger oder habt ihr das gesehen. Das heißt, man scannt quasi seine verschiedenen Kanäle, man ist ja auch irgendwie vernetzt. Das heißt, du kriegst hier per WhatsApp mal einen Tipp oder da wird dir mal ein Link geschickt oder oder oder. Und als Chef bist du dann eben derjenige, der das so ein bisschen zu verteilen hat und eben auch Prioritäten setzt. Also das eine ist natürlich Inhalt, dafür ist ein Chefredakteur zuständig, aber der ist natürlich auch für Abläufe zuständig und der ist natürlich auch fürs Geld zuständig. Das heißt, Ich muss halt auch irgendwann mal sagen, ich sage, okay, jetzt sind eigentlich vier Sachen, die ich super spannend finde, von denen ich denke, die sollten wir sofort aufarbeiten, nachrecherchieren und ins Internet stellen. Aber mein Produktionsmensch steckt mir im Nacken, der sagt, du pass mal auf, die Druckmaschinen für eure ersten Bögen, man muss ja immer in Bögen, also 16 Seiten sind ein Bogen, das ist auf so einer großen Druckmaschine ein ganz wichtiger Ablauf. Ab 17 Uhr muss da was sein und da fehlen noch zwei Seiten. Wie weit seid ihr denn da? Ja, das wird noch Korrektur gelesen. Ja, dann aber mal schnell. Also das heißt, auch da ist man dann so ein bisschen Manager im Sinne von Zeit- und Ressourcenmanagement. Gehört alles dazu. Und das Schöne ist ja, wenn du Journalist bist, klingt jetzt wahnsinnig pathetisch, aber ich glaube, doch sagen zu können, das lebe ich auch ein bisschen, dann bist du das 24-7. Also entweder bist du das oder nicht. Du bist halt immer neugierig und so eine Neugierde muss natürlich auch ein Chefredakteur bei allen Sachen, dass er sich auch über Excel-Dateien und über Vertriebszahlen und sonst was schlau machen muss, das ist das eine. Aber natürlich diese Neugierde und natürlich auch der Spaß am Thema, also am Thema Pferd, aber auch am Thema Berichten und am Thema Neugierde und Mitteilen, das muss irgendwie da sein. So würde ich Chefredakteur, glaube ich, definieren.

[SPEAKER 1]Aber du bist ja nicht seit dem Anbeginn deiner journalistischen Karriere beim St. Georg. Deine Anfänge liegen ja eigentlich ein bisschen anders, nämlich im Radio, glaube ich.

[SPEAKER 2]Ja gut, also die ganz großen Anfänge, nein die ganz kleinen Anfänge, das war in den 80er Jahren noch. Da habe ich als Student beim Oldenburger Pferdezuchtverband gearbeitet.

[SPEAKER 1]In Vechta.

[SPEAKER 2]In Vechta, genau. Hab da irgendwie Als Pfleger angefangen und hab dann danach sehr schnell im Büro gearbeitet und dann brauchte dieser Verband damals einen neuen Chefredakteur für das Heft, das damals Oldenburger Sportfeld hieß.

[SPEAKER 1]Die Verbandszeitung quasi.

[SPEAKER 2]Genau, also das Ding, was da irgendwie an die ganzen Züchter rausging und das, naja, wurde gesagt, Mensch, du studierst doch Germanistik, Anglistik, kannst du dir vorstellen? Ich so, ja klar, kann ich so. Und dann habe ich da eigentlich angefangen, war nicht der Chefredakteur, das hat ein halbes Jahr gedauert oder so, aber dann war das auch ganz gut so. Als Student hatte ich einfach ein monatliches Einkommen dadurch. war natürlich dann auch irgendwie ein bisschen eingebunden. Das war, ich habe in West-Berlin, also West-Berlin damals studiert, das war noch vor dem Mauerfall und das hieß natürlich… War der HU wahrscheinlich? Nee, an der… Nee, an der… Die HU war Osten? Die HU war Osten, also ich war durchaus im Westen, aber ich war in der FU, an der Freien Universität und musste dann aber eben wirklich diesen Weg in die Redaktion, in die Druckerei nach Wildeshausen einmal im Monat machen und das war ja damals wirklich ein längeres Unterfangen, weil man einfach eben immer diese berühmten Grenzkontrollen hatte. Also man fuhr nicht mal eben dreieinhalb, vier Stunden, sondern es konnten auch sechs, sieben sein. Aber egal, das war irgendwie eine Sache, um Geld zu verdienen praktisch als Student. Und natürlich auch eine spannende Geschichte, weil ich mich auch selber ausprobieren konnte, weil ich da, ja, ich war ein bisschen mein eigener Chef natürlich in Absprache und das war schon eine spannende Zeit. Aber dann habe ich eben Deutsch und Englisch studiert in Berlin und habe danach Radio gemacht. Ich habe Radio beim Senderfreies Berlin. gemacht, der dann später in den RBB, Grundfunk Berlin Brandenburg, aufging, nach der Fusion mit dem ORB wiederum. Das war acht Jahre viel, viel Radio, auch ein bisschen Fernsehen. Das war eine sehr, sehr spannende Zeit, weil ich wahnsinnig viel live mit dem Ü-Wagen unterwegs war. Das ging immer morgens los. Ich hatte oft in dieser Morningshow, die ja im Radio auch so die wichtigste, die Primetime ist, da bin ich einfach losgefahren und habe irre tolle Sachen erleben dürfen. Klingt auch wieder so pathetisch, aber so etwas klingt jetzt banal, aber ich habe einfach mal morgens um 20.07.46 an der Radnarbe von der Quadriga auf dem Brandenburger Tor oben gelehnt. Also gelehnt, die Radnarbe, die geht auf Kopfhöhe los, das ist ein Riesending da oben. Hab einfach Richtung Osten geguckt und hab einfach den Menschen erzählt, wie die Sonne über unter den linden da hoch ging aber wurde das adlon wurde rechts glaube ich gerade noch gebaut oder war gerade frisch fertig oder so neunziger jahre neunziger jahre ja und dann habe ich love parade gemacht als sie das erste mal eine million hatte da habe ich zwölf stunden zwischen diesen raven gestanden mit auf dem wagen nähe ich ich stand unten ich habe dann für die gesamte ad gesendet ich habe sehr viel, aus aus Berlin für die gesamte ARD gesendet und da war immer so mein Pro, dass ich sehr flexibel war, also ich konnte jugendlich sein, Gott da war ich auch noch Mitte 20, also ich konnte für die ganzen jungen Wellen sprechen, ich konnte aber dann auch mal für die Kultur so ein bisschen seriös sein, das ist jetzt vielleicht bei der Lovebreak nicht so angesagt gewesen, aber Ich hab dann auch vor allen Dingen für wahnsinnig viele Infokanäle, die gibt’s ja in der gesamten ARD, Sachen gemacht und das war spannend. Und ja, so Sachen. Die ganzen Potsdamer Platz mit Wachsen, Seen, da die ersten Baupläne diskutiert, dann auch im Live da mit Stadtbausenatoren sich irgendwie gestritten, nicht? Aber denen zumindest mal ein bisschen eklige Fragen gestellt morgens so. Das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Und ja, da war dann immer die Arbeit am Mikrofon ein großes Ding. Die habe ich ja auch parallel schon als Student gemacht, eben bei Pferdesportveranstaltungen. Habe als Student auch viele Turniere noch angesagt, war auch Studentenreiter. Da habe ich auch geritten, gesprochen und gefeiert ein bisschen.

[SPEAKER 1]Ganz ein bisschen, glaube ich, nur gefeiert. Das war der kleinere Teil.

[SPEAKER 2]Ich habe da auch nicht mehr so viel Erinnerung dran. Ja, aber dieses Tagesaktuelle und ich bin dann auch ziemlich schnell verantwortlicher Morgenredakteur gewesen und das ist dann schon so eine Sache, wenn du dann irgendwie eine Sendung hast, die heißt Guten Morgen Berlin. Und du bist derjenige, der einfach sagt, was findest du wichtig von 6 bis 10 in dieser Primetime, was meinst du da muss der Hörer oder sollte der Hörer unbedingt wissen. Also welche Mischung, also wie viel unterhaltenes dabei, wie viel politisches, wie viel wirklich, was machst du noch an, was tütest du an Live-Interviews ein oder sowas. dieses und dann natürlich so eine wahnsinnig spannende stadt wie berlin wo halt auch immer was los war gerade zu der zeit. Ja also ich glaube berlin ist immer spannend würde ich mal denken aber das war eine das war wirklich eine irre zeit und ich weiß das schlimmste war wenn wir besuch hatten in berlin und ich bin mit denen auf die kuppel vom reichstag gegangen. Und hab dann angefangen zu erzählen, was man so alles sah. Das dauerte ungefähr so zweieinhalb Stunden gefühlt, bis wir einmal außenrum waren und die Leute waren irgendwie Information Overload. Die rollten nur noch mit den Augen und ich hatte den Eindruck, dass ich wirklich nur die ganz entscheidenden, kleinen Sachen genannt hatte. Und ja, also… Um es zusammenzufassen, ich glaube, das hat mich sehr geprägt, dass ich immer gesagt habe, das ist für mich Journalismus, das ist für mich irgendwie schnell sein, aber trotzdem gründlich und auch dieses Öffentlich-Rechtliche. Also dieses wirklich nicht einfach mal so einen raushauen, sondern wirklich wissen, was man da tut.

[SPEAKER 1]Die Fundierung am Ende.

[SPEAKER 2]Ja, genau. Also dass man wirklich da einfach ordentliche Arbeit abzuliefern hat. Das klingt jetzt so banal, aber das ist ja leider, wenn man so ein bisschen in der Medienlandschaft oder das, was jetzt so in den unterschiedlichsten Kanälen passiert, nicht unbedingt selbstverständlich. Also dass eine Meinung eine Meinung ist, aber auch als Meinung gekennzeichnet werden muss und dass man sonst einfach immer zwei Meinungen abzufragen hat, auch wenn man mit der einen vielleicht überhaupt nicht konform geht. Aber das ist ja nur der Standard. Das ist ja eigentlich die Basis jedweden Journalisten.

[SPEAKER 1]Ist ja auch ein gesellschaftliches Thema zur Zeit, was ja durchaus immer mal wieder aufpoppt in der öffentlichen Diskussion, ist ein, jetzt unabhängig mal vom Pferdebereich, ist ein Journalist ein Meinungsträger oder musst du erstmal berichten?

[SPEAKER 2]Der muss erstmal berichten. Der darf eine Meinung haben, aber die darf nicht durchkommen. Also er kann sagen so, ich mache ein Stück, geschrieben, gesprochen, gefilmt, wie auch immer, da stelle ich einen Sachverhalt neutral dar, Und eben auch beide Seiten. Und dann kann ich einen Kommentar machen. Dann kann ich sagen, so, XY hat eine Meinung und steht mit seinem Namen dazu. Und dann kann ich auch richtig vom Leder lassen. Also natürlich alles im Rahmen dessen, was rechtlich irgendwie machbar ist. Aber das ist das zweite Ding. Meinung ja, aber Meinung nur, wenn sie auch als Meinungsartikel oder als Meinungsäußerung klar zu erkennen ist.

[SPEAKER 1]Wie entstehen Geschichten hier bei euch? Ich meine, damals beim Radio war es sehr viel Tagesaktuelles. Ihr habt eine Zeitschrift, die einmal im Monat rauskommt. Wie sehr ist der Job dann unterschiedlich?

[SPEAKER 2]Ja, also gut, Tagesaktuelles haben wir natürlich auch. Das war für mich auch ein Grund. Ich konnte mir früher eigentlich gar nicht vorstellen, nur Pferde zu machen. Da habe ich immer gedacht, oh, ist das nicht ein bisschen eindimensional. Aber du bist ja auch wahnsinnig viel unterwegs in dieser Szene. Das ist ja so facettenreich. Also ich meine, was haben wir denn alles? Wir haben Red Carpet, haben wir so ein bisschen. Fangen wir mal mit dem Trivialen an. Also gibt es ja nun auch irgendwie so. Dann gibt es natürlich Sportberichterstattung, 1 zu 0 Berichterstattung, also der und der hat da und da gewonnen. Dann gibt es den ganzen Zuchtbereich, das ist ja irgendwie etwas, was einerseits auch ein Wirtschaftsfaktor ist, das andererseits ein hochemotionales Thema ist. Dann gibt es so viele Reitweisen, also St. Georg ist natürlich so ein bisschen das Heft, das auch den Spitzensport begleitet, ich glaube auch kritisch begleitet, aber es gibt ja auch So viele andere Sachen, also die Barockreiter oder alles, was sich irgendwie auf eine spanische klassisch, das ist ja so ein Riesenbegriff, den wollen wir jetzt nicht diskutieren.

[SPEAKER 1]Die klassisch-barocken. Ja gut, wobei dann irgendwie… Da kann man auch trefflich drüber diskutieren. 100 Jahre.

[SPEAKER 2]Aber es gibt eben so viele verschiedene Nuancen und das Spannende ist ja, dass Durch auch gerade die Medienvielfalt man ja auch viel mehr kennen lernt. Also früher hast du sonst deinen Reitlehrer gehabt und der hat gesagt so hacken tief und Kopf hoch und Daumen dachförmig und jetzt drückt er mal und mittlerweile gibt es so viele Möglichkeiten sich zu informieren und man kann ja so viel rausnehmen und So entstehen dann schon mal auch Themen, dass man sagt, Mensch, ich hab jetzt bei uns neulich im Stall irgendeinen gesehen, der ist da neu und der beruft sich auf XY und da hab ich was gesehen, das fand ich spannend. Und dann überlegt man hier in der Runde, also wir sitzen viel hier zusammen, weil… Austausch, glaube ich, ganz, ganz wichtig ist, haben irgendwie alle auch irgendwelche Pferde noch am Start von Rentnern. Die sind dann immer gut mit Sachen Cushing oder EMS oder sonst was für Sachen. Ich selber habe mit meiner Familie vier Reitpferde. Die sind unterschiedlich groß, unterschiedlich talentiert. Die haben vor allen Dingen unterschiedliche Probleme, sei es jetzt beim Reiten, sei es gesundheitlich, wie auch immer. Man ist ja irgendwie… Also wenn man in den Stall kommt, das ist das, was ich vorhin gemeint habe, auch mit journalistischer Neugierde. Also ich gehe ja auch ins Stall und sehe dann Sachen. Und so entstehen dann Themen. Manche ein Thema… wäre dann auch lieber an mir vorbeigegangen. Also ich habe selber eine Zuchtstute gehabt, tolles Pferd gewesen, die hat schlimm Hufkrebs gehabt, ganz schlimm und von heute auf morgen und keiner wusste warum und dann haben wir die operiert und haben da jahrelang dran rumgemacht und irgendwie das war ein ganz taffes tolles Pferd, die hat uns zwei wunderbare Fohlen geschenkt und ist dann leider noch an was anderem eingegangen. Aber Hufkrebs wäre sonst für mich nie ein Thema gewesen. Also ich wusste, ich habe das mal gehört. Aber wenn du das dann jeden Tag irgendwie behandelt hast und dann wieder festgestellt hast, diese Methode hat irgendwie dann doch nicht funktioniert, hast du wieder schlau gemacht. Also das ist jetzt so ein Beispiel. Letztendlich sind das dann im Heft vielleicht zwei Seiten gewesen über so eine OP. Aber also wenn man wach ist und rum guckt und rumhorcht, dann gibt es tatsächlich zu viel Themen.

[SPEAKER 1]Da gehen die Themen nie aus, kann man eigentlich sagen.

[SPEAKER 2]Nö, also ich meine, klar sage ich auch immer wieder in der Brigitte-Redaktion und die Kolleginnen und Kollegen, nehme das nicht bitter, wenn ich die jetzt so rauspicke, die werden wahrscheinlich auch jedes Mal auf die November-Ausgabe machen, die besten Zimtsterne der Welt, weil das einfach in die Zeit passt. Zieht ja, gehört da auch hin. Aber jetzt aktuell, wir haben Ende September, bereiten wir die November-Ausgabe vor und da haben wir uns wieder mal die Atemwege vorgenommen, weil natürlich jetzt einfach die Saison losgeht. Und dann ist es auch spannend, weil es sich immer weiterentwickelt. Da kommt ein neues Präparat, dann gibt es neue Erfahrungen, dann hat man hier was gehört. Natürlich der ganze Bereich der Alternativmedizin, da gibt es dann immer die Lager der Tiermediziner, die sagen, oh blödsinn alles. Dann gibt es die anderen, die nur auf Heilpraktiker schwören.

[SPEAKER 1]Und ihr müsst dann den Mittelweg auch so ein bisschen herauskristallisieren.

[SPEAKER 2]Man muss dann einfach sagen, also da gilt bei uns eigentlich immer so, wer heilt hat recht und es gibt dann schon so Situationen, wo man selber dann irgendwie auch eher eine Erfahrung hatte, ich hab das auch mal gehabt mit einer Stute, die sah irgendwie schlecht aus und dann fragst du dich, wie kommt das und dann hast du da irgendwie den Schulmediziner Der halt ein sehr guter Tierarzt war, auch der Tierarzt unseres Vertrauens. Der hat dann gesagt, naja, Zähne haben wir vor vier Wochen gemacht, da kann es nicht sein. Nimmt eine Blutprobe, sagt er, super. Nimmt eine Kotprobe, keine Würmer. Pferd sieht aber aus, als wäre es schlimmst verwurmt, sonst was. So, und dann kommt irgendeiner und sagt, ja, wir haben da so eine Alternative und die ist da ganz toll und sonst wie was. Und dann denkst du so, hm. Und dann guckst du dir dein Fett zwei Wochen lang noch an und das wird immer schlechter und du weißt nicht, was du machen sollst. Und dann rufst du so eine Alternative an. Also so eine Alternative klingt jetzt so despektierlich. Also so hieß die bei uns, die Alternative. Und stellst dann im Gespräch fest, ach die hat aber auch mal Tiermedizin studiert, die hat dann nur irgendwie gesagt, es gibt zwischen Himmel und Erde noch andere Bereiche und sich da schlau gemacht. Naja, ich mach’s mal kurz, die war dann Kinesiologin, hat dann irgendwie Kontakt mit diesem Pferd aufgenommen, das Pferd hat sich irgendwelche abstrusen Globuli gewünscht, hat’s bekommen, Einkaufspreis unter 30 Euro und sah nach zwei Wochen wieder perfekt aus.

[SPEAKER 1]So kann’s auch gehen.

[SPEAKER 2]So kann’s auch gehen. Und solche Sachen, ja, die bringst du dann hier mit, die erzählst du dann, sagst der Mensch, die haben wir hier und ich hab damit Globuli auch die Erfahrung oder wir haben halt eigentlich fast alle auch hier in der Redaktion irgendwelche Kinder und Da gehören ja Globuli auch irgendwie dazu, obwohl dann ja natürlich jeder Schulmediziner, der erstmal sagt, naja Homöopathie, löst das doch mal auf. Da findest du ja nichts mehr auf dem Objektträger und dem Mikroskop. Da ist nichts drin. Das ist alles Blödsinn. Das ist alles Placebo. Wo ich immer noch auf den Wissenschaftler warte, der mir erläutert, wie ein Placebo-Effekt bei einem Pferd funktioniert. Also wenn ich dem da fünf Globuli unter sein Mesh tue, dann muss ich dann offensichtlich ja sehr viel Placebo auf den rüber beamen, senden, wie auch immer, damit das dann ankommt, aber naja, also wie gesagt, wir sprechen viel und natürlich auch wenn du unterwegs bist auf Veranstaltungen, auf Körungen, sitzt auf Tribünen, dann hörst du hier mal, da mal, du kommst ins Gespräch, auf Turnieren natürlich, Immer wieder kommt man ins Gespräch, hört was, natürlich auch auf Messen, siehst du dann viel und natürlich, da sind wir wieder bei den neuen Medien, klar, ich meine, gib doch mal Pferd bei YouTube ein, da gibt es ja nun irgendwie auch alles. 500

[SPEAKER 1]Millionen.

[SPEAKER 2]Eigentlich gibt es nur Wehorse, ist ja auch klar, aber.

[SPEAKER 1]Sehr gut, sehr gut.

[SPEAKER 2]Aber ja, also tatsächlich haben wir eigentlich noch nie das Problem gehabt, dass wir bei so einer Monatsbesprechung eines Heftes gesagt haben, so, oh Gott, wie kriegen wir jetzt denn dieses Heft voll, sondern was lassen wir weg, wo reduzieren wir uns ein bisschen, wo stellen wir fest, Mensch, das ist ja zu groß gedacht von uns, das sind eigentlich zwei Themenblöcke, dann nehmen wir lieber den raus und recherchieren den nochmal und packen den vielleicht in eine andere Jahreszeit, wo es besser passt oder so weiter.

[SPEAKER 1]Man hat quasi auch so ein Fundus so ein bisschen, den man hier her schiebt.

[SPEAKER 2]Naja, der Fundus ist eigentlich mehr so der allgemeine Wissensschatz. Ich hab mal angefangen, so ein paar Sachen, auch wenn freie Mitarbeiter mir was angeboten haben, dann sagst du, ja schicken sie doch mal. Und dann liegen die hier. Eben weil wir dann so viele eigene Themen haben. Und dann sagst du, oh Gott, oh Gott, das müssen wir jetzt aber auch mal langsam irgendwie ins Heft machen. Der Mensch, der lebt ja davon, dass er das auch bezahlt kriegt, was er geschrieben hat. Also so richtig, dass wir hier sagen, wir wissen nicht, was wir machen sollen. Also ich glaube, dafür ist das Thema Pferd einfach doch wirklich zu komplex.

[SPEAKER 1]Du hast ja eben schon mal diesen Tierquälerei-Fall beispielsweise angesprochen. Wie landet dann so eine brisante Story bei euch? Hat man dann neudeutsche Whistleblower, die irgendwo einem Tipp zuschustern? Wie funktioniert das? Weil ihr habt ja nicht nur als Ratgeber Themen, sondern diese Tierquälerei-Geschichte war ja auch schon in den Medien recht präsent. Wie landet das bei dir dann auf dem Tisch?

[SPEAKER 2]Das läuft, ja, also Whistleblower ist natürlich, wow, das klingt cool, ja, wir haben da unseren Whistleblower am Start, ja. Das war schon so, dass da Leute, also jetzt konkret Christine Wehls, das waren Menschen, die geschockt waren, weil die ja hier auch im Hamburger Raum zunächst war und die hatten das heimlich gefilmt. Und irgendwie hatten die sich ausgetauscht und irgendwie einer in der Stahlgemeinschaft gesagt, Mensch, da fahr doch mal zum St. Georg, warum auch immer. Also wahrscheinlich, weil wir hier in Hamburg die große Überregion einer Zeitung waren. Und dann haben die Menschen natürlich auch gemerkt, okay, diese Marke St. Georg, die hat eine Haltung, die hat das auch durchgezogen. Und dann kommen schon mal öfter per E-Mail irgendwelche Hinweise. Also wir haben auch genug Sachen, wo man dann sagt, okay, das riecht jetzt ein bisschen nach persönlichem Rachefeldzug von irgendwelchen Leuten. Ganz klar, wenn die Leute sich nicht zu erkennen geben, wenn die sagen, ich bin aber anonym, ich kann meinen Namen nicht sagen, dann schreibt man ihm, das gibt ja den Quellenschutz. Also ich kann als Journalist ja durchaus vor Gericht sagen, ich weiß genau, wer das ist. Ich habe auch eine eidesstattliche Versicherung von demjenigen, aber seine Person gebe ich ja nicht preis. Das ist ja kein Problem. Wenn Leute darauf sich nicht einlassen, dann ist die Geschichte tot. Auch wenn sie vielleicht sogar ganz spannend klingt oder so. Oder was heißt spannend? Spannend im Sinne von da ist etwas, dem man wirklich journalistisch nachgehen sollte, das publiziert gehört, das abgestellt gehört. Aber wenn es denn wirklich so ist, dass wir das nicht verifizieren können, wer uns da den Tipp gibt, dann ist die Geschichte leider tot. Man merkt sich dann vielleicht so den Namen oder den Ort. Manchmal wird auch gar kein Name genannt, wenn es jetzt irgendwie da um irgendwelchen Schindluder geht. Und dann ist man so ein bisschen hellhöriger, wenn man mal so einen Halbsatz hier hört und einen Halbsatz da. Und dann kann das auch mal ein Jahr dauern, bis man dann vielleicht einen neuen Ansatz hat. Aber wie gesagt, goldene Regel, derjenige, der uns eine Information gibt, der kann anonym bleiben, aber wir müssen wissen, wer es ist. Sonst geht es nicht.

[SPEAKER 1]Wenn wir jetzt mal bei dem Tierquälerei-Fall bleiben, dann habt ihr identifiziert, oder du mit deinem Team zusammen, ihr habt identifiziert, okay da ist was wahres dran, lass uns der Sache mal nachgehen. Ruft man die Person dann an, seid ihr hingefahren, weil du sagtest gerade, ja wir haben so ein bisschen die Kameras selber versteckt in der Reithalle.

[SPEAKER 2]Jaja, also das war, also das war ein Riesending, also die, da war es ganz einfach, wir haben Videomaterial gekriegt, das war absolut schockierend. Das war wirklich ein fürchterliches Gequäle von, vor allen Dingen von so einer Fuchsstute. Da haben wir auch viel gelernt, also es reicht nicht, wenn man vor Gericht aussagt, Die hat da jeden Tag drauf rumgehauen und das Pferd hat immer aus dem Maul geblutet. Sondern man muss sagen, am 17. März hat sie von 16.35 Uhr bis 16.42 Uhr mit der Gerte, mit dem Knauf auf den Kopf und auf das Auge des Pferdes geschlagen.

[SPEAKER 1]Und das haben wir… Und hier sind die Belege quasi.

[SPEAKER 2]Hier sind die Bilder und das haben wir gesehen und wir sind erstens, zweitens, drittens, viertens.

[SPEAKER 1]Wasserdicht muss es am Ende sein.

[SPEAKER 2]Das muss wasserdicht sein, so. Also auch wenn man Videomaterial sieht, wo man sagt, das ist ja unzweifelhaft die besagte Person, die da irgendwie beschuldigt ist. Ja und dann wussten wir, wo die ist, in welchem Stall, wollten sie da auch tatsächlich zur Rede stellen und dann ist sie zwei Tage, ob die einen Tipp hatte, ich weiß nicht, aber zwei Tage vorher über Nacht mit den Pferden abgereist. gerüchteweise auch ohne jemals da Geld bezahlt zu haben, deswegen wohl auch nachts und dann war die erstmal von der Bildfläche verschwunden und dann bekamen wir einen Tipp aus Schleswig-Holstein, die sei jetzt nördlich der Grenze in Dänemark zugange und So sind wir dann dahin und haben dann wieder festgestellt, also die Pferde kannten wir jetzt ja schon, wie die aussahen und das war dann ganz eindeutig und dieser Betreiber dieses Hofes hatte der irgendwie ein paar Boxen vermietet. Ich glaube, das ist wirklich jetzt schon lange her. Aber ich glaube es war auch da, dass dann wieder kein Geld kam, also das ist jetzt, meistens sind ja irgendwie solche Aspekte spielen auch eine Rolle, also die Leute sind jetzt nicht nur gut Menschen und sagen, lieber guter Journalist, sei doch mal ein bisschen investigativ, das ist doch schrecklich was hier passiert, sondern eigentlich sagen die scheiße, pardon, ich kriege mein Geld nicht und die macht schlimme Sachen, jetzt versuchen wir es mal ein bisschen flach.

[SPEAKER 1]Also auch so eine eigene Agenda ist schon manchmal mit drin.

[SPEAKER 2]Also das muss man immer im Hinterkopf haben. Also durch die Welt zu gehen und zu sagen, ach alle Menschen sind gut und alle Menschen wollen lieb zum Pferd sein und alle Menschen finden das auch ganz toll, was du journalistisch machst und geben dir deswegen die Informationen. Also wenn du so naiv bist, dann bist du vielleicht ganz glücklich mit dir selbst, aber ich glaube, dann belügt man sich.

[SPEAKER 1]
Und merkt man dann auch, dass andere da dran sind oder hält man alles zurück und dann ist der Moment in Anführungsstrichen Breaking News und dann geht’s raus.

[SPEAKER 2]
Also das hält man dann schon zurück. Also so eine Geschichte ist klar, dass man da auf jeden Fall irgendwie auch, was das Publizieren anbelangt, Ja, das ist ja eine Story, klar. Ich meine, davon lebt man ja auch. Also wir leben nicht davon, Sensationsjournalismus zu machen, aber wenn man mal eine Sensation hat, dann geht man damit auch so um. Plus auch da, also bevor man sowas veröffentlicht, dann haben wir einen Hausjuristen und dann hat man einen wunderbaren Text geschrieben, findet man selber und dann kriegt man den zurück und sagt, das geht nicht, das geht nicht, das geht nicht, das geht nicht, das geht nicht, das sollten Sie überlegen, das müssen Sie umformulieren, das geht so gar nicht. dann schreibt man das nochmal neu und so weiter, also weil man eben ja juristisch korrekt sein muss bei allem und ja und dann hat man die Geschichte. Was anderes ist es natürlich, wenn man irgendwie Ja, wenn man einfach schnell ist. Das ist jetzt im Internet. Also ein konkretes Beispiel war jetzt in Rotterdam bei den Europameisterschaften, als Charlotte Dujardin da wegen des Blutes an der linken Flanke des Pferdes Freestyle da aus der Wertung genommen wurde.

[SPEAKER 1]
Also für alle, die es nicht wissen, bei den Europameisterschaften im Dressurreit in Rotterdam, die britische Reiterin Charlotte Dujardin wurde quasi abgeklingelt.

[SPEAKER 2]
Nee, abgeklingelt nicht. Also es ist ja so, die ist fertig geritten, die hatte ein Ergebnis von über 81 Prozent, die wäre damit Zweite hinter Isabel Werth gewesen und sie war letzte Reiterin, also damit hätte sie quasi das zweitbeste Ergebnis in diesem Teamwettbewerb im Grand Prix gehabt. Aber es ist ja regulär jetzt so, dass der Weltreiterverband, die FWI, eine Regel hat, Jedes Pferd, das Prüfungsfähig oder den Parcours verlässt, wird nochmal von einem Steward, so einem weißen Handschuh, auch an Flanke und sowas abgerieben. Und wenn dann irgendwo Blut zu finden ist, das ist der Punkt. Also deswegen, es gab ein Ergebnis. Die Briten hätten damit die Silbermedaille gewonnen und die Holländer hatten die Bronzemedaille, Deutschland die Goldmedaille. Das stand auch schon alles im Stadion und auf einmal flupp war das weg und dann war auf einmal Aufregung und ja und wie und dann stand dann Klassiker, alle auf einmal auf ihren Smartphones zu Gange, dann ist das WLAN zusammengebrochen. Also dann hatte man überhaupt keine Ergebnisse, dann kam irgendwann auf der Tafel Charly Dujardin eliminated. wusste auch wieder keiner was war und so weiter und da muss man dann schnell sein und da kam dann erstmal Blut so Blut darf nicht sein klar weiß man aber wo Blut also Blut kann Maul sein oder Flanke da gab es dann erst eine holländische Website die schrieb Maul Mittlerweile hast du dann aber natürlich mit deinem Fotografen gesprochen, der guckt dann ganz schnell die ganzen Bilder durch und sagt, die schäumt die ganze Zeit weiß, also Maul kann es eigentlich nicht sein.

[SPEAKER 1]
So der Klassiker, die erste Vermutung wahrscheinlich.

[SPEAKER 2]
Genau und dann kam irgendwann das dann auch raus. mit der Flanke und das ist dann eben so eine Geschichte, da muss man dann eben einfach schnell sein, dafür haben wir das Internet und dann machen wir eben wirklich Breaking News und dann updaten. Das sagen ganz klar, Stand jetzt 16 Uhr irgendwas, das und das ist passiert, das ist hier der Stand, also wir können dann nur auch das berechnen.

[SPEAKER 1]
Live-Ticker quasi.

[SPEAKER 2]
So Live-Ticker, genau, dass man sagt, ich bin hier, ich versuche alles rauszukriegen, aber ich teile euch jetzt erstmal ganz schnell den Stand mit, das sind drei Sätze und so, das ist passiert und dann Ja, und dann geht es schon los. Maul. Das ist quasi jetzt ein Beispiel gewesen, wo man sagt, Recherche war dann eigentlich zu sagen, Moment, wenn Maul, dann rosa Schaum. Rosa Schaum habe ich nicht gesehen, vielleicht von der anderen Seite. Fotografen gucken, ne, nur weißer Schaum, also Maul unwahrscheinlich. Dann hatten die Kollegen aus Holland das gepostet. Dann kannst du sagen, okay, Update. Holland behauptet, wir recherchieren weiter. So zack. Und dann kam irgendwann dann relativ schnell raus, dass es die Flanke war. Und ja, da muss man dann einfach schnell sein, muss unemotional sein trotzdem. Und ich meine, Olympiasiegerin, die wegen Blut am Pferd eliminiert wird, das ist ja schon… Gibt es auch nicht alle Tage. Nö, das ist ja schon mal was, was berichtenswert ist. Und ja, und dann, wie gesagt, dann kann man sich überlegen, muss man dazu noch einen Kommentar schreiben. habe ich mich entgegen entschieden, weil irgendwie das war nun einfach passiert. Wobei ich nicht sage, das darf passieren, ich sage, das darf nicht passieren. Nun haben wir aber natürlich, und das ist natürlich auch Teil unseres Jobs, während der Europameisterschaften guckst du immer wieder beim Training morgens am Androsur-Viereck oder auch beim Springreiten. zu und nicht, um die da irgendwie zu beobachten, sondern für mich sind das die großartigsten Momente eigentlich, weil man da unwahrscheinlich viel sehen und lernen kann wiederum, wie Leute mit ihren Pferden umgehen und mit den unterschiedlichen Charakteren. Und da war das jetzt nie, dass man gesagt hat, Mensch, und die Dujardin, was macht die denn da mit dem armen Pferd oder so? Überhaupt nicht. Tatsächlich ist das, also diese Momente am Abreiteplatz, Die finde ich immer besonders auf den großen Turnieren. Beispiel jetzt aus dem Springlager ist für mich Steve Gerda mit Bianca, mit dieser Stute. Ein geniales Springpferd, ein super schwieriges Pferd, hochsensibel und wie Steve das schafft sich nur auf diese Stute zu fokussieren und alles andere ausblendet, also so weit ausblendet, dass er natürlich noch weiß, wo er hinreiten kann mit ihr und wo sie sich vielleicht wohlfühlt und nicht. Und wie er dieses geniale Pferd, also Genie und Wahnsinn ist immer auch so ein blöder Spruch, aber bei der trifft er wirklich mal zu. Und wie der das schafft, der das Selbstvertrauen und die Ruhe zu geben. Und wie er dann auch mit kniffligen Situationen im Parcours teilweise zurechtkommt, ist für mich faszinierend. Und dafür stehe ich, ehrlich gesagt, viel lieber am Breiteplatz, als zu gucken, ob die da irgendwelchen Mist machen, den man vielleicht nicht so unbedingt haben möchte.

[SPEAKER 1]
Nun bist du ja auch ein Mann mit einer klaren Haltung, wenn ich das mal sagen darf und da gibt es ja, wie du sagst, Kommentare, Editorials und so weiter, wo auch mal deine Meinung ganz klar dargelegt wird. Gibt es dann auch Momente, wo man denkt, naja, hätte ich das mal anders gemacht oder es gibt so einen Gegenwind, auf einmal klingelt hier das Telefon und steht nicht mehr still oder steht man dann auch als Journalist zu seiner Meinung und hält die Position? Ja, also

[SPEAKER 2]
Auf jeden Fall halte ich meine Position. Ich bin bestimmt nicht unbelehrbar und ich sage auch jedem, wenn ich was Falsches berichtet habe oder wenn ich einen Kommentar auf einer falschen Wahrnehmung meinerseits habe fußen lassen, dann bin ich der Letzte, der nicht sagt, Entschuldigung, ich habe da wirklich Mist geschrieben. Ist noch nicht vorgekommen, aber Also ich finde, man muss sich schon, wenn man eine Meinung hat und die auch deutlich macht, dann muss man die auch pointiert auf den Punkt bringen. Da habe ich auch kein Problem damit. Dann muss man aber natürlich auch, wenn man da falsch liegt, genauso sagen, Entschuldigung, das war richtig großer Mist. Wie gesagt, ist noch nicht vorgekommen. Gibt bestimmt genug Leute, die sagen, der Tönnies hat da vorne wieder Blödsinn geschrieben. Dann ist das so. Kann ich mitleben. Entscheidend ist wirklich da auch wieder, was hier auch als Rückhalt im ganzen Redaktionsteam ist. Also es ist jetzt nicht, dass ich ein Editorial schreibe und dann ist das quasi gesetzt, sondern da sage ich auch so, wenn ihr da irgendwie Bauchschmerzen habt oder wenn ihr sagt, ich bin da zu krass oder vielleicht auch zu soft, kann ja auch sein, dann sagt mir das. Also da unterhalten wir uns drüber und Es ist ja immer gut, was zu schreiben und es dann nochmal vielleicht ein paar Stunden oder einen Tag liegen zu lassen und dann nochmal drauf zu gucken. Dann differenziert man dann auch mal ein bisschen mehr, beziehungsweise so ein Editorial. Manchmal schreibe ich es auch ziemlich kurz vor knapp, aber dann ist das Thema schon sehr lange bei mir gewesen. Dann hat es gearbeitet, eine Woche, zwei Wochen oder sowas. Und dann

[SPEAKER 1]
Dann ist man quasi so weit.

[SPEAKER 2]
Dann ist das da und dann schreibt man das runter und dann ist das ehrlich gesagt auch meistens sehr sehr eng und dicht und richtig irgendwie das fühlt sich richtig an und klar also dass einige Leute das vielleicht nicht so gerne lesen.

[SPEAKER 1]
Liegt in der Natur der Sache auch so ein bisschen.

[SPEAKER 2]
Das ist so und wenn Leute hier anrufen oder auch mal eine böse E-Mail schreiben dann kriegen die auch eine Antwort. Denn das finde ich ja nur gut, wenn sie den Eindruck haben, dass ich da was Falsches oder Blödsinn geschrieben habe und das Gespräch suchen, nur sprechenden Menschen kann geholfen werden, dann finde ich das immer gut, also dann muss man sich die Zeit nehmen und die nehme ich mir auch gerne und genau wie so eine E-Mail, also neulich hat uns da, ist jetzt ein banales Beispiel, da ging es darum, dass einer irgendwie uns Product Placement unterstellt hat und das fand ich wirklich sehr deplatziert, da habe ich mich auch sehr drüber geärgert erstmal, aber natürlich hat er dann erstmal eine nette E-Mail gekriegt, dass er das irgendwie so wahrnimmt, ist ja ein gutes Recht, aber gewisse Produkte, die irgendwie unterstützend sind, die kann man ja nicht umschreiben. Also wenn ich, ich sag mal, den Sattelgurt super anatomisch irgendwas habe und wir haben wirklich den ausprobiert und sagen, wow, Das Ding hat bei ganz unterschiedlichen Pferden mit unterschiedlichen Problemen super funktioniert. Dann muss ich ja auch die Marke nennen, gerade wenn wir es getestet haben, in der stillen Hoffnung, dass andere Pferde mit den Problemen, die wir mit unseren Pferden geschildert haben, dann vielleicht auch ein besseres Leben mit diesem Sattelgurt haben, so als Beispiel. Und das tolle ist, auch wenn Leute richtig, also manchmal kriegt man auch so eine Pöbel-E-Mail und wenn man dann sachlich, vernünftig denen antwortet, dann kriegt man fast immer auch eine vernünftigere Antwort. Also das ist jetzt nicht, dass sie sagen, entschuldigen Sie, ich habe mich da im Ton vergriffen. Das müssen die Leute auch nicht, aber du merkst schon, die haben irgendwie in so einer ersten emotionalen Reaktion einen Rechner aufgemacht oder das Handy genommen und gesagt, so dem baller ich jetzt meine E-Mail dahin. Aber das ist ja gut, dann haben sie sich mit dem auseinandergesetzt, was ich ja auch für auseinandersetzungswürdig befunden habe. Sie sind zu einem anderen Schluss gekommen und sie suchen das Gespräch, alles gut.

[SPEAKER 1]
Was ja doch noch in Ordnung ist in dem Fall.

[SPEAKER 2]
Ja natürlich, klar. Also schlimmer wäre es ja, wenn man, Schreibt und schreibt und schreibt und kriegt nie eine Reaktion. Also man freut sich natürlich auch über Lob, klar, logisch. Wer tut das nicht? Aber ich finde das wichtig, dass man immer, ja, wir sind in einem Kommunikationsunternehmen und da muss man Kommunikation natürlich auch eins zu eins mit dem einzelnen Leser, User, wie auch immer haben.

[SPEAKER 1]
Nun bist du auf vielen Veranstaltungen unterwegs, Europameisterschaft in Rotterdam, Springen und Dressur, Lomülen hier quasi vor der Haustür bei den Vielseitigkeitsreitern. Wie siehst du denn den aktuellen Stand der deutschen Reiterei, die Sportarten, die so in der Öffentlichkeit sind? Jetzt war das Bundeschampionat gerade, wo auch viel darüber diskutiert wurde, so ein bisschen Quo vadis Turniersport. Wie siehst du denn den aktuellen Stand?

[SPEAKER 2]
Tja, das ist ja eine sehr große Gemengelage. Das eine ist ja der Spitzensport. Da kann man natürlich sagen, okay, in der Dressur ist Deutschland mittlerweile sowas von vor allen anderen wieder, wie ich finde auch mit toll reitenden, fast ja nur Frauen. die wirklich alle super Beispiele sind für schönes Reiten, für ordentliches Trainieren und für einen fairen Umgang mit dem Pferd. Also alles das, was vielleicht vor 10, 15 Jahren mal so ein bisschen auf der Kippe stand im internationalen Ressortsport, wobei immer nur so geritten wird, wie gerichtet wird. Das darf man ja auch nicht vergessen. Gut, im Springen ist es so ein bisschen Dünn gewesen, da hatten wir ja nun Christian Ahlmann und Daniel Deusser, die eben nach Rio, nach den Olympischen Spielen 2016 erstmal gesagt haben, die Athletenvereinbarung mit der FN, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, wollen wir so nicht mehr unterschreiben. Die haben gefehlt. Ich meine, die sind beides Top 10, Top 20 Reiter in der Weltrangliste. Und natürlich auch begnadete, wahnsinnig erfahrene Reiter mit tollen Pferden und riesen Pferdepotenzial auch. Also Daniel mit den Staffex-Stables im Hintergrund und Christian mit Zangers Heide. Die haben ja spitzen Pferde, die könnten ja Nationalmannschaften für sich quasi bestücken.

[SPEAKER 1]
Wo man sagen würde, normalerweise müssen die ins Team.

[SPEAKER 2]
Ja, genau. Markus Ening, der ja nun auch beständig immer diese Rolle des Leitwolfs, den war ja Ludger Baerbock gefühlte 25 Jahre, jetzt ist es eben Markus mit seiner ganzen Erfahrung. Und natürlich Simone Blum, Weltmeisterin amtierende, jetzt auch wieder da super geritten in Rotterdam bei den Europameisterschaften. Jetzt erstmal eine Babypause, aber dann wohl für Tokio wieder da. Also das sind schon Spitzen. Spitzenreiter, Spitzenpferde, die gibt es, aber dahinter diesen vielen wird es dann eben schon dünn. Das sieht man ja bei den Nationenpreisergebnissen. Otto Becker, den ich für einen tollen Bundestrainer halte, der hat es da nicht immer ganz einfach, wirklich Mannschaften aufzustellen, die dann auch die Punkte zusammenbekommen. Also insofern Springsport ist natürlich auch ein so globales Spektakel geworden. Also das ist ja mittlerweile ganz normal, dass die am Montag aus Shanghai zurückfliegen nach ich weiß nicht wo. Zwischenstopp Frankfurt einmal Zähneputzen und dann geht es schon wieder nach Amerika oder sowas. Die Pferde werden ja meistens dann doch irgendwie ausgetauscht. Die haben ja mehrere Spitzenpferde. Das finde ich schon ein bisschen grenzwertig teilweise, wenn man da so die Flugbewegungen einzelner Pferde auch sieht. Wobei alle Reiter und vor allen Dingen auch die Pfleger immer wieder sagen, also Fliegen stecken die viel besser weg als lange LKW-Fahrten. Und wenn man sich vorstellt, dass die Global Champions Tour ja auch in Estoril, also südlich von Lissabon, eine Station hat. Und dann fahren die irgendwie nachts bis bis Frankreich, dann laden die da ab, haben da irgendwelche Mietboxen, stehen da ein paar Stunden und dann geht es noch mal wieder ewig auf den LKW. Also das ist, das ist bestimmt auch sehr strapaziös. Das ist der Springsport. Also da gibt es absolute Top-Reiter und aber gefühlt gab es vorher so acht vielleicht sogar zehn absolute Top-Reiter in Deutschland und das sind jetzt eben vier, viereinhalb, vier Dreiviertel. Aber das ist natürlich auch dann, ich meine vor fünf Jahren hat noch nie einer, wer hätte mal gesagt, da kommt irgendwie Die Tochter eines Vierseitigkeitsreitern ist aus Bayern mit einer Stute, die im Brandenburgischen oder Sachsen-Anhaltinischen geboren ist. Eine Askari-Tochter. Und alle Welt ist verrückt nach Alice. Und Simone Blum, das hätte dann wahrscheinlich auch keiner so geglaubt, dass es solche Geschichten noch gibt. Und das finde ich ja auch gerade das Tolle, dass es dann eben Es gibt eben diese totalen Passerpaarungen und wenn es eine mango verrückte Fuchsstute ist, dann kommen die auf einmal und dann hat auch die ganze Welt vor denen Angst und wissen, wir haben erst gewonnen, wenn wir besser sind als die. Das gibt es dann und in der Vielseitigkeit, ja gut da sind wir natürlich wirklich. auch sehr stark, wobei die Briten jetzt natürlich wieder stärker geworden sind, auch weil sie mit Chris Bartel natürlich einen genialen Trainer am Ende haben, der natürlich auch viel viel Erfolg den Deutschen beschert hat in seiner Trainigkeit als Honorar-Trainer für die deutsche Mannschaft in den letzten 15 Jahren fast. Aber gut, wir haben eine Ingrid Klimke. Ich meine, bis zum letzten Sprung war sie entscheidend bei den Weltmeisterschaften. Im letzten Jahr eigentlich auch Weltmeisterin. Letzter Sprung im Parcours, da musste Bobby dann ja leider mal ein bisschen tiefer fliegen. Gut. Und da vergisst man dann, ja sie war dann nicht Weltmeisterin, aber ich meine, bis dahin war das ja oder ist das ja auch eine super performance gewesen dann haben wir michael jung jetzt der mit chipmunk wieder super beritten ist der da sicherlich auch davon profitiert ein pferd zu haben dass das perfekt ausgebildet worden ist von julia krajewski vorher die eben auch eine super starke reiterin ist dann haben wir natürlich sandra auffahrt die jetzt mit via montemats auch ein Ich finde ein ganz tolles Pferd hat, der eigentlich nur ein Dressurproblem hat, dann trainiert sie da mit Johnny Hilberath und das hat jetzt in Lomülen noch nicht so ganz so geklappt, wie man sich das vielleicht erträumt hätte, aber die sind da auch auf dem richtigen Weg. Und dann finde ich es auch gut, dass da auch so ein paar junge Gesichter gerade in der Vielseitigkeit nachrücken. Vielseitigkeit ist da ja Gott sei Dank immer ein Sport, wo einfach die richtige Reiter-Pferd-Kombination da sein muss.

[SPEAKER 1]
Die Durchlässigkeit ist da auch höher.

[SPEAKER 2]
Ja, genau. Und da sind wir einfach toll aufgestellt. Ja, das ist so der sportliche, das ist das eine. Aber dann gibt es natürlich die andere Geschichte, dass innerhalb der letzten zehn Jahre die Anzahl von A- und L-Prüfungen auf Turnieren um sechs Prozent gesunken sind. Nun klingt sechs Prozent gar nicht so viel, aber wenn man sich vorstellt, dass A und L natürlich der Riesenlöwenanteil in diesem gesamten Turnierspektrum ist. Und das sind ja die Menschen, die am Wochenende einfach ihren Sport haben. Ich habe einen Sohn, der ist Triathlet oder der trainiert Triathlon so. Dann hat er eben seine Triathlons und so haben wir unsere A und L Ressourcen, Springen, Springpferdeprüfung, was auch immer oder auch mal eine Elphi-Seitigkeit. Das ist ja das, was die breite Masse, die einfach Spaß am Pferdesport hat, sich auch da so ein bisschen messen möchte, hat. Und wenn das dann so zurückgeht, dann sehe ich das schon ein bisschen kritisch.

[SPEAKER 1]
Ich glaube, dass da

[SPEAKER 2]
teilweise gut geritten wird, besser geritten wird oder anders geritten wird teilweise. Aber das sind auch immer so subjektive Momente. Also manchmal bin ich mit meinen Kindern auf dem Turnier und denke, wow, viele gute Anblicke einfach so auf dem Abreiteplatz oder auch in der Prüfung. Und dann gibt es allerdings auch das nächste Turnier, dann hast du dann doch irgendwie solche als Kunstlaufeltern Tritt den Bauch mal richtig in die Rippen, brüllen die dann da so quer über den Platz. Und das ist so eine Sache, das ist ja vielleicht gar nicht so schrecklich böse gemeint, aber das ist natürlich auch so ein bisschen, Zeiten haben sich ein bisschen geändert und da denkst du so, puh, das wäre ja vor 25 Jahren keinem aufgefallen, wenn einer sowas gesagt hätte. Vielleicht positiv. Und da hat sich was verändert. Also, dass da in A und L so viel weggebrochen ist und das ja auch immer schwieriger wird, Turnierveranstalter zu finden. Also das finde ich eigentlich so schade. Es gibt teilweise so tolle Turniere in diesem Bereich von A bis M oder so, wo die Leute, ja wie ich das von zu Hause auch noch kenne, als ich irgendwie da in Norddeutschland groß geworden bin, Wo die Muttis dann da irgendwie noch Frikadellen braten und Kuchen backen. Und das finde ich toll, weil das gehört für mich so ein bisschen dazu. Aber dem muss man ja ganz ehrlich sein, gibt es dann auch die andere Sache, dass Leute aus dem eigenen Verein, aus dem eigenen Stall sich auf dem Turnier fast nicht grüßen, weil sie sich gegenseitig Butter nicht aufs Brot gönnen. Und das finde ich einfach schade. Also Reiten ist immer ein Einzelsport, wo es zwar Mannschaftsentscheidungen gibt, aber die basieren ja wiederum auch nur auf Einzelleistungen. Aber das finde ich ein bisschen schade, wenn das so ein bisschen auf der Strecke bleibt, weil irgendwie so ein bisschen dieses Gemeinsame und Spaß haben. Und ich weiß, meine älteste Tochter hat sich mal wahnsinnig geärgert. Da war sie noch klein. Da war das in irgendeiner E-Dressur oder so nicht so toll gelaufen. Und dann sag ich, nun nimm dir das doch nicht so zu Herzen. Da sagt sie, nein, aber unser Pferd, der Der geht doch so gerne Siegerehrung. Der hat da so Spaß dran. Und das habe ich ihm jetzt versaut. Und da habe ich gesagt, das ist so eine schöne Einstellung. Der hat wirklich Spaß an Siegerehrung. Der war bei den Edrus von Hochmann der Einzige, der beim Einsetzen der Musik dann nicht wie ein bekloppter Losrandschützer, sondern sehr gesetzt galoppierte. Ja, also so diese Freude am gemeinsamen, wenn das noch wieder ein bisschen mehr wird und dass dann eben auch solche Leute das auch leben können, weil es noch genug Turniere in diesem Leistungsbereich gibt, das fände ich schon ganz wünschenswert. Ist natürlich auch schwierig. Leute, Zeit ist immer ein Faktor. Natürlich musst du dann auch Gelder generieren, die du da irgendwie ausschüttest. Also mittlerweile muss man ja noch nicht mal mehr Gewinngelder ausschütten, aber ich sag mal, wenn man so eine Adressur gewonnen hat oder so, dann war das bei uns irgendwie immer so, dann hast du da entweder gleich auf dem Turnier von dem Geld einen ausgegeben oder du hattest gesagt, jetzt haben wir das Sprit. Geld raus oder es gab eine Runde Nogger für alle von der Tanke oder irgendwie so. Also das geht ja nicht, dass man eine Ardus bereitet, um reich zu werden. Aber natürlich ist es auch eine gewisse Anerkennung. Also die goldene Schleife ist natürlich die Anerkennung schlechthin. Aber trotzdem so ein bisschen. Ja, es ist ja auch cool, wenn man da als gerade so als Kind, wenn man dann mal mit dem selbst verdienten Geld, sag ich mal in Anführungszeichen losgehen kann und erst mal eine Runde Cola für die Gang ausgibt oder so. Keine Ahnung.

[SPEAKER 1]
Schöne Erlebnisse eigentlich, ja?

[SPEAKER 2]
Ja, genau. Also das wünschte man sich so ein bisschen manchmal vielleicht mehr.

[SPEAKER 1]
Zum Abschluss wollen wir noch einmal kurz das Thema Zucht streifen. Viele wissen es, du bist ja auch in der Riege der WeHouse Autoren und Trainer. Nämlich mit den Filmen über die Jahrhunderthengste Cordula Bruyère, Weltmeier Donnerhall und über die berühmte Zuchtstätte Grönwaldhof, auch hier vor den Toren Hamburgs. Ist das so eine persönliche Passion von dir auch, das Thema Zucht?

[SPEAKER 2]
Ja, Trakena ist auch ein Wheel Horse. Trakena im 20. Jahrhundert.

[SPEAKER 1]
Der Trakena im 20. Jahrhundert, stimmt.

[SPEAKER 2]
Ja, also tatsächlich, wie gesagt, ich bin in Rastede groß geworden, im Oldenburgischen und da ist das große Landesturnier, da ist die Stutenschau des Oldenburger Verbandes und dadurch habe ich schon immer so ein bisschen mehr züchterisch vielleicht mitbekommen, in so einer prägenden Phase als Jugendlicher, wenn du da irgendwie reitest, als andere.

[SPEAKER 1]
Wurde zu Hause gezüchtet bei euch?

[SPEAKER 2]
Nee, aber mein Vater ist tatsächlich hoch allergisch gegen Pferdehaare. Also ich musste mich wirklich immer bis auf die Unterwäsche ausziehen in der Garage und dann irgendwie schnell unter die Dusche hüpfen. Aber meine Großmutter väterlicherseits, die kommt aus der Wesermarsch und da gab es immer einen Stamm und das ist der Stamm, der Oldenburger Mutterstamm, aus dem Totilas hervorgegangen ist. Also insofern bin ich quasi der züchterische Urgroßenkel von Totilas. So nicht, aber es gab immer eine gewisse, da gab es eine Zuchtaffinität, aber eigentlich erinnerten sich meine Großeltern auch mehr daran, als dann ihr Enkel, und ich war der Einzige, der Ritt, dann wieder mit den Pferden anfing. Also ich bin da wirklich wie so ein, na Stadtkind kannst du ja in Raste nicht sagen, Dorfkind, aber wieder, ich hab Tennis gespielt und geritten und irgendwann musste ich mich entscheiden. Aber dann, Zucht hat mich schon immer ein bisschen mehr fasziniert, weil Weil ich eben auch für Züchter aus der Wesermarsch dann auch so als jugendlicher Pferde viel angeritten hab. So dieses typische, dreijährig da auf der Wiese eingefangen, frisiert und dann bisschen, die waren meistens noch nicht mal eingetragen oder turnierfertig, dann waren sie verkauft oder sie gingen zur Auktion nach Vechta und dadurch hatte ich Da auch diese Idee, mich damals dann da als Student in den ersten Semesterferien zu bewerben, um zu gucken, ob man da irgendwas machen kann. Also da hatte ich schon immer so einen leichten Touch. Und dann muss ich sagen, in Vechta, dann auch mit Auktionator Heckmann, Uwe Heckmann, der auch Spaß hatte, jungen Leuten was von der Zucht beizubringen. Und da habe ich unwahrscheinlich von profitiert, wenn man diese Auswahlreisen teilweise mitgemacht hat, hat man wahnsinnig viele Pferde gesehen, viele junge Pferde in unterschiedlicher Qualität und auch reiterlich unterschiedlich vorbereitet. Und wenn man sie dann im Auktionstraining gesehen hat, drei, vierjährig, wie die sich formen und verändern. Damals hat man noch fünf Wochen Auktionstraining gehabt. Das ist schon eine Zeit, da hast du viel gesehen. Und dann hast du die, dann kam eben dieses Journalistische. Das heißt, ich habe die natürlich für den Oldenburger Verband quasi weiterverfolgt. Das waren irgendwelche Pferde, die dann dreijährig von mir aus verkauft worden waren. Dann waren sie fähig auf ein Bundeschampionat. Und dann ging das so weiter und das war spannend und tatsächlich das erste eigene Zuchtprodukt, das war durch Zufall, da habe ich in Berlin, sagte eine Frau, für die ich ein Pferd geritten habe, Freunde von ihr, die hätten irgendwie einen Halbbruder. eine halbe Schwester zu dem Pferd, das ich da ritt. Das war eine Chromatikstute, also von einem Vollblüter Chromatik. Und die hätte so ein süßes Fohlen, oder ob ich mir das mal angucken wollte. Das war ein Sandro-Hit-Fohlen. Das war ein gutes Fohlen auch. Und dann habe ich so aus Spaß eigentlich zu diesen Leuten gesagt, also das Fohlen würde ich jetzt nicht kaufen, aber wenn sie mal die Stute verkaufen wollen, die finde ich interessant. Und dann meldeten die sich drei, vier Jahre später so, sie hatten doch mal und dann hatten wir auf einmal eine Zuchtstute. Und dann haben wir damit ein bisschen gezüchtet. Älteste Produkt davon haben wir auch noch. Und dann haben wir eben, dann hatten wir, naja. Also insofern weiß ich auch als Züchter, wie oft man besamt und wie oft es nicht klappt und wie, in welchen Monaten dann tot geburten und oh. Also diesen ganzen Mist des Züchtens, der gehört ja auch dazu. Der Züchter ist ja der eigentliche Sponsor des Sports. Das haben wir auch alles durchgemacht. Und ja, dann bin ich natürlich auch durch dieses Ansagen, was dann in Vechta losging. Dann habe ich diese Alltanksparaden in Oldenburg gemacht und habe dann eben auch diese ganzen Chörjahrgänge. Also was weiß ich, ein Rubin Royale, der jetzt ja nun auch so eine Legende ist. Oder Donnerhall, da habe ich auch ein paar mal noch angesagt. Donnerhall war ja auch mein erster Film, den ich damals mit Thomas Vogel und Inge Vogel zusammen gemacht habe. Und Donnerhall hat mich immer fasziniert. Das war so eine Persönlichkeit. Und der Film, der hat auch unwahrscheinlich Spaß gemacht. Ich weiß gar nicht, wie lange das jetzt her ist. 100

[SPEAKER 1]
Jahre.

[SPEAKER 2]
Aber ich meine, das hat sich auch durchgesetzt. Noch jetzt hat man das Donnerhallblut überall. Mich haben aber auch Springpferde genauso fasziniert. Oder auch zum Beispiel für den Cordelabrier-Film, den alten, ich glaube damals 28 Jahre alten Cordelabrier. Der hatte kaum noch Zähne im Maul. dann noch aufs Paddock zu führen, diese Legende und der war schon so ein bisschen wie so alte Pferde, die können ja so ein bisschen introvertiert, also ich will nicht sagen ängstlich, aber so ein bisschen vorsichtig sein.

[SPEAKER 1]
Zurückgezogen.

[SPEAKER 2]
Ja, weil er einfach wusste, ich bin jetzt, bin schon so ein Opa und so. Aber trotzdem hatte dieses Pferd eine Aura und wir hatten noch nicht mal das beste Wetter, als wir den anwählbaren Nordfriesland gefilmt haben, aber also das sind so Momente, die vergisst du nicht, das ist toll und Ja und so ist diese Zuchtgeschichte einerseits selbst gelebt, also alles was wir haben, also vier Pferde haben wir, drei davon sind selbst gezüchtet. Das ist einfach was anderes und gleichzeitig natürlich auch zu sehen, wie die Zucht sich wahnsinnig weiterentwickelt.

[SPEAKER 1]
Globalisiert auch.

[SPEAKER 2]
Ja und auch die Qualität der Pferde, also was da alles Also was wir damals vor 25, 30 Jahren, was da wirklich ein Sensationspferd von der Bewegung gewesen wäre. Ja, das ist jetzt so ein ländliches älteres Huffpferd, sage ich jetzt mal etwas alopp ausgedrückt. Und klar springen die Globalisierung, die berühmten Fernseh-Hengste, die man da immer sieht und die nachkommen. die ja nun auch wirklich ja sensationell sind. Also von Bianca habe ich ja vorhin schon ein bisschen geschwärmt. Es gibt so viele so viele tolle Fähre. Und auch Ascari. Also Ascari habe ich auch mal angesagt. Der ist glaube ich, also der Vater von Ellis, der ist glaube ich mit 22 Jahren noch 1,40 Meter auf der Hengstparade in Neustadt an der Dosse. gesprungen, weil das so ein harter Kämpfer ist und aus so einem tollen Holsteiner Stamm dann eben auch dahinter. Und ja, also Zucht, ich habe tatsächlich als kleiner Junge, habe ich schon bei den Schulpferden gewusst, wie die gezogen waren. Und das finde ich jetzt ein bisschen schade, weil die Zucht wird immer so ein bisschen vergessen, dass da, dass da Ja, nicht nur Herzblut, sondern ja auch finanzielles Engagement dahinter steckt bei jedem einzelnen Züchter. Und wenn man jetzt mal so Reiter fragt, also auch so, ich sag mal, ländliche Reiter oder normale Turnierreiter, wie oft die nicht wissen, wie ihr Pferd gezogen wird. Die wissen gerade noch, welches Zuchtgebiet es ist. Jetzt haben wir das Brandzeichen nicht mehr ab diesem Jahr. Also in zehn Jahren wird man dann wahrscheinlich überhaupt nicht mehr unterscheiden können. Und das finde ich schon ein bisschen schade. Also Trakena so ein bisschen besonders durch die Rheinzucht, da mache ich jetzt auch seit fast 25 Jahren die Schauabende und die gesamte Körung da in Neumünster. Ja, diese Passion, die die Trakena für ihr Pferd haben aufgrund der Geschichte und den ganzen Geschichten, die die erzählen können, die alten Ostpreußen oder die nächste Generation, die das noch von ihren geflüchteten Eltern oder Großeltern gehört haben. Das ist schon toll, weil Pferd ist immer Emotion. Pferdezucht finde ich immer noch emotionaler als Pferdesport. Und das Größte ist dann ehrlich gesagt, wenn eines unserer Kinder auf einem selbstgezogenen Pferd eine gute Runde auf dem Turnier gedreht hat. Das geht jetzt nicht um Schleife oder nicht Schleife, sondern dass alle glücklich sind. Das finde ich… Dann weiß ich immer, warum ich Pferdesportjournalist bin und nicht irgendwie Politik mache oder Fußball oder sonst was. Also das ist der Punkt.

[SPEAKER 1]
Großartig. Zum Abschluss eines jeden WeHoS-Podcast möchte ich auch dir die vier klassischen WeHoS-Fragen stellen. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto nach dem du lebst?

[SPEAKER 2]
Oh, ein Motto nach dem ich lebe, schon im Hier und Jetzt. Also ich bin ein eher, ich bin, ich gucke nicht so viel zurück. Also ich habe jetzt ganz viel von damals und gestern und so, aber so diese ganzen Kriegsgeschichten.

[SPEAKER 1]
Blick nach vorne.

[SPEAKER 2]
Blick nach vorne. Also ich bin hier und jetzt und dann auch lösungsorientiert.

[SPEAKER 1]
Frage Nummer 2. Gibt es einen Menschen, der dich vielleicht auch besonders im Hinblick auf die Pferde geprägt hat?

[SPEAKER 2]
Das ist schwierig, einen zu nennen. Uwe Heckmann habe ich schon gesagt. Der hat mir sicherlich züchterisch ganz viel gezeigt. Aber Klaus Balkenhol, dem bei der Arbeit zuzugucken, begeistert mich auch. Mit Steve Gerda habe ich erst ein längeres Interview geführt und mit dem unterhalte ich mich manchmal. Aber wie gesagt, wenn ich dem nur zugucken darf, dann bin ich begeistert. In der Vielseitigkeit gibt es Herbert Blöcker war für mich auch so ein toller Pferdemensch. Also da gibt es viele.

[SPEAKER 1]
Also viele, von denen man lernen kann am Ende.

[SPEAKER 2]
Ja, ja. Aber nicht so den einen rauszustellen, das wäre dem anderen gegenüber unfair.

[SPEAKER 1]
Wenn du Reitern oder Pferdemenschen auf dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 2]
Der Weg ist das Ziel. Also das heißt, man kann Reiten jeden Tag verbessern. Man muss sich immer in Frage stellen. Immer sich auch fragen, bin ich fair gegenüber dem Pferd? Verlange ich zu viel? Andererseits muss ich sagen, fordern und fördern, das gehört eben auch zusammen. Und ich muss auch Trainingsimpulse setzen. Also ich kann sie nicht nur am Halsregen nach Hause kuscheln. Das funktioniert auch nicht.

[SPEAKER 1]
Und zum Abschluss vervollständige bitte diesen Satz. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 2]
Eine großartige Spezies, die leider immer noch von einigen Menschen ausgenutzt wird, weil sie so viel von sich aus gibt und dem Menschen immer nur gefallen möchte und dem Menschen gegenüber gut sein möchte.

[SPEAKER 1]
Großartig, ein kleiner Aufruf quasi noch einmal zum Schluss. Vielen Dank für dieses höchst interessante Interview, vor allen Dingen auch der Einblick so ein bisschen hinter die Kulissen. Vielen Dank, Jan Tönjes.

[SPEAKER 2]
Ja, vielen Dank, dass ihr hier wart und toi toi weiter für WeHouse.

[SPEAKER 1]
Die Filme über Donner, Halbkorte, La Bruyere, die Trakener, Weltmeier, den Grönwoldhof und vieles mehr gibt es für alle wehorse -User zum Streamen ab 14,90 Euro im Monat. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal beim wehorse -Podcast.

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