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#Interview mit Silke Fütterer-Sommer: die vielfältigen Aufgaben der Bundestrainerin Para-Dressur

In dieser inspirierenden Folge des wehorse-Podcasts spricht Christian Kröber mit Silke Fütterer-Sommer, der Bundestrainerin der Para-Dressurreiter. Sie gewährt spannende Einblicke in die Welt des Parasports und beleuchtet, wie sie Athleten mit unterschiedlichsten Einschränkungen auf ihrem Weg zu sportlichen Höchstleistungen unterstützt.

Silke erzählt, wie sie ihren Einstieg in diesen besonderen Bereich des Reitsports fand. Die Herausforderungen und Besonderheiten des Trainings von Para-Athleten erörtern Host Christian und Silke in dieser Folge ebenso wie die Bedeutung eines harmonischen Zusammenspiels zwischen Para-Reitern und ihren Pferden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Folge liegt auf der Bedeutung von gelebter Inklusion. Silke erklärt, warum es so wichtig ist, den Parasport als festen Bestandteil des Regelsports zu etablieren, und wie gemeinsame Veranstaltungen von Regel- und Parasport dazu beitragen können, die Aufmerksamkeit und Anerkennung für diese beeindruckenden Leistungen zu steigern. Und natürlich sprechen die beiden auch über die Erfolge bei den Paralympischen Spielen und geben einen Ausblick auf das Jahr 2025 im Para-Sport.

Die Episode ist ein guter Mix aus sportlichen Erfolgen, persönlichen Geschichten und der Vision einer inklusiveren Sportwelt – ein Muss für alle, die sich für den Reitsport und die Beziehung zwischen Reiter und Pferd interessieren. Viel Spaß!

Folgt hier dem deutschen Team Para-Dressur: https://www.instagram.com/german_para_dressage_official/

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]
[00:00:01-00:00:09]
Heute zu Gast, die Bundestrainerin der Paradressureiter, Silke Fütterer-Sommer.

[SPEAKER 1]
[00:00:09-00:00:38]
Wenn deutsche Meisterschaften Regelsport und Parasport zusammen sind, das ist für mich gelebte Inklusion. Ich finde, dass das... Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Ich glaube, jeder, der das wirklich mal miterlebt hat, der mal mit auf so einem großen Championat war und sich das angeguckt hat, was das für eine tolle Leistung ist, der redet auch anders darüber im Nachhinein, als wenn man das einfach nur mal hört oder so. Herzlich willkommen beim WeHorse Podcast mit Christian Kröber.

[SPEAKER 2]
[00:00:39-00:02:48]
Ein spannendes Thema ist das Reiten von Menschen mit Handicap, die sogenannten Paradressurreiterinnen und Reiter, die auch bei den Paralympischen Spielen im Repertoire, also in den Sportarten, die dort stattfanden, mit dabei waren. Deutschland ist seit vielen Jahren eine der führenden Nationen, sicherlich nach einer kleinen Leistungsdelle in den vergangenen Jahren wieder unter den Weltklasse-Ländern zu finden. Und die Dame, die dafür Verantwortung zeichnet, ist die Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer, die heute bei uns zu Gast ist. Wir haben vor vielen, vielen Folgen schon mal über Parareiterinnen und Reiter gesprochen. Jetzt sozusagen eine Fortsetzung mit der Bundestrainerin. Und wir sprechen über die Feinheiten und Besonderheiten, die es in diesem Bereich gibt. Und Feinheiten und Besonderheiten ist ein gutes Thema bzw. Stichwort, denn bei uns auf WeHorse mit unserer Lernplattform mit über 350 Kursen aus allen Bereichen gibt es immer wieder auch was Neues. Regelmäßig, eigentlich jeden Monat, fast schon jede Woche lädt unser Team neue Sachen hoch. So gibt es seit neuestem einen sogenannten Superkurs bei uns. Das sind besonders tiefe und angereicherte Kurse mit ganz viel Wissen. zum Thema Takt, Losgelassenheit und Anlehnung, die Ausbildungsskala umsetzen mit Uta Gräf. Nicht nur für Dressurreiterinnen und Reiter ein wichtiges Thema. Und auch gibt es Island Pferdereiten Teil 3, eine Erfolgsserie bei uns, wo es darum geht, Island Pferdereiten wirklich jedem nahe zu bringen und auch den Weg von der ganz normalen Ausbildung hin zu den weiteren Gängen, die es dann gibt. Hallo, hier bei uns im Podcast, liebe Silke. Hallo. Schön, dass du da bist. Wir wollen heute etwas den Parasport beleuchten. Du bist Bundestrainerin der Parareiterinnen und Reiter, selber auch Dressurausbilderin mit Sitz im Rheinland. Vielleicht erstmal vorweg, wie wird man Bundestrainerin der Parareiter?

[SPEAKER 1]
[00:02:50-00:04:16]
Ja, wie wird man Bundestrainerin? Also das ist tatsächlich entstanden durch eine Kundin von mir, eine, ja auch Kollegin irgendwo, kann man sagen. Ich trainiere oder bin schon seit ungefähr 13 Jahren Heimtrainerin von Regine Mispelkamp. Und habe Regine damals kennengelernt und sie hat mich eben angesprochen und hat gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, mit ihr zu trainieren. Da war sie aber noch nicht im Paarerbereich. Also wir haben auch schon Jahre davor zusammen trainiert und dann ist Regine halt irgendwann den Schritt gegangen, hat das öffentlich gemacht und hat gesagt, hat in der Öffentlichkeit bekannt gegeben, dass sie an MS erkrankt ist. Und ist ja dann auch den Schritt in den Parasport gegangen. Und ich habe das einfach mit begleitet. Und das war dann auch wirklich mein erster Kontakt mal mit dem Parasport überhaupt. Und ich bin dann mit Regine auf Turniere, habe sie auch auf Championaten begleitet. Und so bin ich da so ein bisschen reingewachsen. Und ich würde sagen, auch so... hat man mich da wahrscheinlich auch dann das erste Mal ein bisschen näher kennengelernt. Und natürlich auch die Arbeit beobachtet, die Regine und ich schon seit über Jahren eben so machen. Und so ist das entstanden. So ist der Kontakt entstanden. Und irgendwann kam dann ein Anruf aus Warndorf. Und da bin ich dann halt gefragt worden, ob ich mir das vorstellen könnte. Ich solle mir doch bitte mal Gedanken darüber machen.

[SPEAKER 2]
[00:04:17-00:04:53]
Ja, und das habe ich dann auch gesagt. Genau, genau. Regine Mispelkamp, für alle, die es nicht wissen, ist ja eine der erfolgreichsten Parareiterinnen der vergangenen Jahre, Paralympics-Bronzemedaillengewinnerin. Was ist für dich der wichtigste Unterschied zwischen dem, was man häufig Regelsport bezeichnet oder als Regelsport bezeichnet, also das Reiten von Menschen ohne Handicap versus der Paradressur, wo halt Menschen reiten, die eine unterschiedlich stark ausgeprägte Behinderung haben?

[SPEAKER 1]
[00:04:54-00:07:29]
Ja, das ist eine Frage, die bekommt man natürlich oft gestellt. Für mich, also ich kann ja vielleicht mal so ein bisschen erzählen, wie ich da rangegangen bin. Also als ich dann so meine ersten Trainings hatte mit den Parareitern, in erster Linie steht für mich einfach die klassische Ausbildung im Vordergrund. Also es ist wirklich... Ganz normal, wie ich als Regelsportler auch arbeite, arbeite ich auch mit meinen Paraathleten. Natürlich ist das auf den jeweiligen Athleten immer individuell angepasst. Das heißt, wir versuchen Wege zu finden, wenn zum Beispiel ein Athlet entweder keine Beine hat oder seine Beine durch eine Querschnittslähmung zum Beispiel gar nicht benutzen kann, nicht ansteuern kann. Dann versuchen wir in dem Moment, wenn es um Seitengänge geht oder ums Antreiben überhaupt, diesen Impuls, den man ja sonst über den Sitz und auch über die Wade gibt und so, das können die natürlich nicht. Da versucht man dann halt einfach immer wieder individuell Wege zu finden, auch häufig in der Verbindung mit den Bereitern, mit denen wir auch immer sehr eng zusammenarbeiten. den Pferden zu erklären, dass da halt kein Schenkel kommt, dann wird da halt mit der Stimme gearbeitet. Viele Parareiter dürfen als Hilfsmittel halt auch zwei Gärten benutzen, die dann eben halt auch durchaus mal ein Schenkel oder ein Bein, was eben nicht ansteuerbar ist, ausgleichen kann. Man versucht sich halt immer ganz individuell, je nach den Lektionen. Wir haben zum Beispiel für ein Grade im Grade 2 müssen die Reiter Schenkelweichen reiten. Das ist natürlich eine Herausforderung für jemand, der sein Bein nicht benutzen kann oder es eben gar nicht hat. Und dann wird auch da die Stimme ganz viel eingesetzt. Also das wird dann auch mal eben kein Schnalzen oder wir haben eine, die macht dann so ein kleines Tischgeräusch mit der Stimme, dann weiß das Pferd und das kennt das Pferd durch die Bereiterin auch, dass das Schenkelweichen heißt. Dann wird eine Gärte fein angelegt. Und dann geht es in die seitliche Bewegung. Das kann man mit den Pferden ganz bewusst üben. Grundvoraussetzung ist für mich immer, dass diese Para-Pferde wirklich bestmöglich gymnastiziert werden. Die müssen wirklich gut ausgebildet sein, die müssen durchlässig sein, an feinen Hilfen sein, stabil in ihrer eigenen Körperkonstitution, damit sie eben die eine oder andere Disbalance, die ein Reiter hat, auch gut ausgleichen können. Das sind so die Grundvoraussetzungen. Und das andere ist immer sehr individuell auf den Athleten dann immer abgestimmt.

[SPEAKER 2]
[00:07:29-00:07:47]
Ist es eigentlich wichtig, dass ein Pferd vorher schon diese Grundausbildung genossen hat oder wird häufig auch zusammen mit dem Parareiter oder Parareiterin ausgebildet? Weil das ist ja schon auch ein Unterschied, ob ein Pferd dann schon sieben-, achtjährig ist und eine Ausbildung schon genossen hat oder ob das gemeinsam Hand in Hand geht.

[SPEAKER 1]
[00:07:47-00:09:40]
Also auch das würde ich sagen, differenziert sehr durch, also von welcher Grad der Behinderung wir sprechen. Wenn wir über Parareiter sprechen, die in den unteren Grades reiten, also sprich 1, 2 und 3, das sind Reiter, die durchaus schon sehr massiv eingeschränkt sind. Da würde ich sagen, macht es immer Sinn, Pferde zu haben, die einfach schon eine gewisse Grundausbildung haben. Weil das für die Parareiter natürlich einfacher ist. Also allein Dinge beizubringen, eben ohne Schenkel oder mit einem fehlenden Arm oder wie auch immer, das ist schon schwierig. Also ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist. Es gibt mit Sicherheit auch Parareiter, die sich da alleine durcharbeiten müssen. Aber im Optimalfall finde ich, dass es in diesen unteren Grades total Sinn macht, immer mit einem guten Ausbilder zusammenzuarbeiten, möglicherweise um dieses Vertrauensverhältnis dann halt auch schnell auf eine gute, das ist ja ganz, ganz wichtig beim Fahrersport, dieses Vertrauensverhältnis, was Reiter und Pferde einfach haben muss. Diese Kommunikation muss einfach funktionieren. Der eine muss dem anderen vertrauen können. Und von daher finde ich dieses Paket mit einem guten Ausbilder in diesen unteren Grades sehr, sehr wichtig. Wenn wir über die Grades 4 und 5 sprechen, das sind die Reiter, die deutlich weniger eingeschränkt sind. Die sind durchaus in der Lage, Pferde auch selber auszubilden. Das wollen die auch in den meisten Fällen. Natürlich holen die sich auch mal Hilfe. Das macht ja auch jeder Regelsportler. Das ist ja auch absolut in Ordnung und auch in vielen Fällen sinnvoll. Aber die sind deutlich mehr in der Lage oder teilweise auch eben alleine in der Lage, ihre Pferde auszubilden, auch bis zur schweren Klasse. Unsere, die wir jetzt im Moment haben, die in Grade 4 und 5 reiten, sind in der Regel alles Reiter, die im Regelsport auch mindestens bis S ein, zwei Sterne Niveau reiten.

[SPEAKER 2]
[00:09:41-00:09:44]
Und es sind ja auch ehemalige Profireiter dabei.

[SPEAKER 1]
[00:09:44-00:09:46]
Genau, genau.

[SPEAKER 2]
[00:09:46-00:10:00]
Melanie Wiegand bei euch im Parasport, die war früher Bereiterin des Hanneveraner Pferdezuchtverbandes in Verden und ist dann aufgrund einer Behinderung, aufgrund eines Sturzes dann Parareiterin geworden. Also das ist ja auch möglich.

[SPEAKER 1]
[00:10:01-00:10:34]
Ja, total. Und das ist auch was, was ich wirklich immer... sehr, sehr, sehr bewundernswert. Und da habe ich absolut höchsten Respekt davor, dass wir auch Parareiter bei uns im Moment im Team haben und auch im Nachwuchsbereich, die in den Parasport gekommen sind, die halt ehemalige Regelsportler waren und die durch einen Unfall und meistens auch wirklich durch einen Reitunfall jetzt eben eine körperliche Einschränkung haben. So wie Melanie jetzt zum Beispiel oder auch Jana Regenbrecht, die ja auch durch einen Reitunfall Die sogar im Rollstuhl sitzt. Genau, die im Rollstuhl sitzt.

[SPEAKER 2]
[00:10:34-00:10:36]
Auch schon zu Gast gewesen hier im Podcast.

[SPEAKER 1]
[00:10:36-00:10:54]
Genau. Da habe ich höchsten Respekt davor, sich wieder aufzurappeln und zu sagen, ich liebe diesen Reitsport so sehr, dass ich auf jeden Fall einen Weg finden werde und muss, um wieder aufs Feld zurückzukommen.

[SPEAKER 2]
[00:10:57-00:11:41]
Wenn du jetzt einmal schaust, die verschiedenen Grades, du hast es eben schon angesprochen, die Grades 1 bis 5, 5 das geringste Handicap versus 1 das stärkste Handicap. Wie unterscheidet sich die Betreuung dieser Athleten in diesen verschiedenen Grades? Wenn ich jetzt von außen drauf schaue und ich habe auch schon viel Parasport gesehen, denke ich, wow, das ist ja eigentlich in jedem Bereich, jedem Grade, wo einfach dann die Unterschiede auch zwischen den anderen dann sehr, sehr klar sichtbar werden, doch immer wieder sehr, sehr stark anders. Gibt es überhaupt für dich als Bundestrainerin dann eine einheitliche Linie irgendwo oder ist das wirklich sehr, sehr individuell auf die Einzelpersonen abgestellt?

[SPEAKER 1]
[00:11:42-00:14:09]
Also auch da würde ich sagen, es ist sehr individuell auf die Person abgestimmt. Und auch da sind wir wieder in den unteren Grades, brauchen die Reiter deutlich mehr Betreuung. Das geht halt schon damit los, dass jemand, der im Rollstuhl sitzt, sein Pferd gar nicht komplett alleine satteln kann und fertig machen kann. Wenn ich jetzt nochmal das Beispiel Jana Regenbrecht nehme, die im Rollstuhl sitzt, ihrem Pferd, die ist so toll, dass die es wirklich, die flechtet ihr Pferd selber ein. Dieses Pferd weiß wirklich, wenn Einflechten ist, dann findet man da Mittel und Wege, dann übt man das mit einer Futterschüssel auf dem Boden und der weiß das. Der nimmt den Kopf dann runter und das Jammer im Rollstuhl in der Lage ist, dieses Pferd selber einzuflechten. Das sind so kleine Dinge, die ja schon enorm wichtig sind, aber Satteln geht halt nicht. Dieses Pferd ist doch sehr groß, da kommt sie nicht rein, da braucht sie Hilfe. Und Generell in unseren unteren Grades haben wir natürlich dann auch zumindest nicht mehr mit Profisportlern zu tun im Sinne von Berufsreitern. Da gibt es dann halt auch manche Dinge, die man wirklich, also es sind viele Sachen, die wir im Blick behalten, also auch als Teamleitung. Ich natürlich auch, was speziell die Reiterei angeht. Aber das sind, was das Timing angeht, wann reiten wir ab und welche Uhrzeit, wann sitzt der Bereiter drauf, wann geht es vielleicht vorher an die Longe und so. Das sind schon Dinge, die ich häufig mit den unteren Grades vielleicht noch ein bisschen detaillierter abspreche, um da wirklich oder versuche, einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, damit auch wirklich alles stimmt, keiner in Stress kommt. Was ja auch immer sehr wichtig ist, da betreuen wir teilweise schon ein bisschen enger Und in den höheren Grades, so wie sich das im Moment bei uns darstellt, haben wir eben dann doch einige Berufsreiter und die wissen genau, was sie zu tun haben. Da brauchen wir nicht, mit denen sprechen wir vorher. Da werden Zeiten abgesprochen, die sagen mir, pass auf, ich sitze dann und dann auf dem Abreiteplatz auf dem Pferd und dann bin ich da. Da brauche ich mich aber nicht um andere Dinge zu kümmern, weil die wissen aufgrund ihrer Erfahrungen, Und das im Vergleich zu den unteren Grades. Da sind wir doch immer bemüht, Hilfe anzubieten, wenn sie sie wollen. Viele kriegen das auch mit ihrem Team, was sie dabei haben, auch immer gut hin. Aber wir bieten da immer wieder die Hilfe an und sprechen da ganz viel und versuchen uns da immer gut abzusprechen.

[SPEAKER 2]
[00:14:09-00:14:13]
Sind denn diejenigen mit einem Leichenhandicap auch bis heute da noch Profis?

[SPEAKER 1]
[00:14:15-00:14:43]
Ja, durchaus. Regine Missbekannt zum Beispiel arbeitet ganz normal in ihrem Beruf. Die hat einen kleinen Ausbildungsbetrieb in Geldern. Die arbeitet ganz normal als Ausbilderin. Annalena Nihus zum Beispiel. Die hat einen eigenen Betrieb in der Nähe von Gronau. Ein Ferienbetrieb, Ausbildungsbetrieb. Die hat Lehrlinge. Und Isabel Nowak zum Beispiel. Die haben ja auch einen eigenen Betrieb. Die sind auch noch aktiv in ihrem Beruf tätig.

[SPEAKER 2]
[00:14:44-00:15:09]
Du hast ja eben schon beschrieben, es bedarf, gerade wenn jetzt auch Handicap so ein bisschen eklatanter wird, auch natürlich einer gewissen Teams, Bodenpersonal etc. Was ist deine Rolle als Bundestrainerin? Das hat sich gerade so angehört, dass es quasi eher ein Angebot ist an die Reiterinnen und Reiter. Aber welche Aufgaben konkret erfüllst du dann als Bundestrainerin?

[SPEAKER 1]
[00:15:12-00:16:57]
als erstes versuche ich immer oder wir, das ist auch wirklich die Teamleitung, muss ich ganz klar sagen, ein offenes Ohr zu haben und Jetzt kenne ich die Reiter natürlich auch schon jetzt fast zwei Jahre und man weiß natürlich mit der Zeit, ich weiß schon, zu welchem Reiter ich auch nochmal in den Stall gehe. Grundsätzlich sind wir natürlich auch auf den Championaten oder auf den Turnieren sind wir alle Tage mit dabei, wir als Teamleitung. Und ich gehe dann auch bewusst immer nochmal durch die Stallgasse und gucke und habe immer ein offenes Auge, wenn ich sehe, oh, da ist vielleicht doch nochmal ein bisschen Hilfe nötig. Das umfasst wirklich alle Aufgaben. Also das umfasst das Aufsteigen manchmal, das Prozedere des Aufsteigens. Je nach Handicap ist das manchmal auch immer so ein bisschen schwieriger. Und da bin ich bei einem Grade 1 Reiter zum Beispiel immer beim Aufsteigen mit dabei. Ich weiß, wann ich wo was festhalten muss. Und bis zum Abreiten, ich reite, insofern mir das möglich ist, wenn es sich nicht überschneidet, mit jedem immer ab. Also ich bin immer mit dabei in der Vorbereitung. Auch Nachbereitung, also nochmal Gespräche führen, was das Protokoll angeht. Wenn wir die Protokolle haben, kommen die Reiter auch häufig zu mir, wollen das mit mir nochmal durchsprechen. Also das ist schon ein großer Rahmen, in dem das stattfindet. Und das Angebot wird von dem einen oder anderen mehr genutzt und wie gesagt auch von welchen nicht so, weil sie einfach selbstständiger sind. Aber ich... Wie gesagt, man macht doch viele Dinge, die für mich einfach selbstverständlich sind. Wenn ich auf dem Turnier bin, kann ich auch mal Mädchen für alles sein. Auch als Bundestrainerin. Ich versuche wirklich da zu sein, wenn Hilfe benötigt wird. Und das ist egal was.

[SPEAKER 2]
[00:16:57-00:17:55]
Du hast es eben ja schon angesprochen, die Das Besondere am Parasport ist häufig auch das Gemeinschaftsgefühl und so ein bisschen auch die Leichtigkeit des Seins im Umgang mit der eigenen Behinderung. Das finde ich persönlich immer das Beeindruckendste an den Parareiterinnen und Parareitern, dass sie am Ende sich selber da auch gar nicht zu ernst nehmen und sagen, ich habe jetzt keine Beine, das ist jetzt quasi so. Ja, ja. Das ist einmal die eine Seite der Medaille, die andere Seite ist es aber natürlich auch ein leistungsorientierter Sport. Ihr wart jetzt in Paris in diesem Jahr im Medaillenspiegel, drei silberne, drei bronze Medaillen und am Ende des Tages ist es deine Verantwortung auch als Bundestrainerin Medaillen zu holen auf solchen Kampionaten. Wie stellst du dann ein solches Team auf? Wie ist da der Prozess, so ein Team zusammenzustellen für beispielsweise jetzt die Paralympics von Paris?

[SPEAKER 1]
[00:17:57-00:19:37]
Also ich sage mal, das geht eigentlich Anfang der Saison los. Wir als Teamleitung begleiten unsere Reiter auf alle internationalen Turniere. Also alle sind meistens fünf Turniere. So viele Paarturniere haben wir gar nicht. Vor allen Dingen nicht jetzt für uns in erreichbarer Nähe. Da spreche ich schon von Europa. Also wir fahren nach Österreich, in die Niederlande, Belgien. Also wir versuchen schon, wir machen auch durchaus weitere Wege, um einfach auch eine gewisse Menge an Turnieren reiten zu können, damit wir eben so ein bisschen weiter Erfahrung kriegen, wie der Prozess stattfindet, wie die Entwicklung ist und damit ich halt auch einfach sehe, vom Anfang der Saison bis Mitte, Ende, wenn es dann immer näher ans Championat geht, wie stabil sind die Teams? Also wie stabil sind die Paare? Wie ist die Entwicklung in der Saison? Wir fangen im Januar an mit dem ersten Lehrgang. So, das ist mein erster Lehrgang. Mein erster Eindruck, den ich jetzt wieder habe, nach der Winterarbeit von unseren Athleten. Von da an starten wir und dann geht die Arbeit systematisch mit noch ein paar Lehrgängen am Anfang. Bis Januar, Februar, März haben wir jeweils einen Lehrgang im Monat. Dann gehen im April die Turniere los und dann wird beobachtet, wie sind die Leistungen, wie klappt es auf dem Turnier, wo müssen wir noch ein bisschen was verbessern. Das ist einfach so ein Prozess. So, und dann spätestens, wenn wir die deutschen Meisterschaften haben, die wir ja dieses Jahr das zweite Mal auch mit den Regelsportlern zusammen in Balwa haben werden. Das war ja letztes Jahr. Entschuldigung, dieses Jahr, ich bin schon wieder im nächsten Jahr.

[SPEAKER 2]
[00:19:37-00:19:42]
Das war eine Premiere im letzten Jahr, gemeinsam mit den Regelsportlerinnen und Regelsportlern von Balbe.

[SPEAKER 1]
[00:19:43-00:22:17]
Ja, das war wirklich ein tolles Event, war für uns und für mich halt auch nochmal interessant zu sehen, weil unsere Parareiter sind jetzt nicht wahnsinnig verwöhnt, was Publikum angeht und Balbe war natürlich schon... Da war natürlich schon deutlich mehr los. Da saßen auch mal ein paar mehr Leute am Rand und so, was unsere Paar Pferde eben auch nicht so kennen. Und mit dem Blick nach Paris habe ich mir da schon auch ein bisschen Gedanken gemacht. Wie wird das wohl in Paris? Weil uns wurde von Anfang an erzählt, dass da schon alle Karten verkauft sind. Und das war schon auch so ein bisschen meine Sorge, dass ich gedacht habe, hoffentlich kriegen die da nicht alle erstmal einen Herzinfarkt, wenn die so viele Menschen sehen. Von daher war Balbe für uns schon echt ein tolles und wichtiges Turnier. Und spätestens bis bald haben wir schon so ein gewisses Gerüst zusammen, wo ich einfach sage, okay, ich sehe, wie stabil sind die einzelnen Reiter und wie sind die Platzierungen, wie sind die Leistungen, wie ist die Entwicklung. Das sind halt viele Dinge, die hinterher dann das Team ergeben. Nicht zuletzt natürlich auch die Leistungen, wie erfolgreich waren die. Und das steht jetzt nicht an vorderster Stelle, aber das ist natürlich mit ein wichtiger Faktor für mich. Wie kommen die an auf dem Turnier? Wie performen die? Wie gut sind die Nerven vom Reiter, vom Pferd? Also nichts anderes wie im Regelsport. Und daraus bauen wir als Teamleitung dann unsere Mannschaft zusammen. Dass wir einfach sagen, wen brauchen wir? Für uns sind natürlich auch die unteren Grades immer ganz wichtig. Und gerade jetzt für Paris zum Beispiel, um eine Mannschaft auf den Paralympischen Spielen zu stellen, muss ich als Bundestrainerin mindestens einen Reiter in den unteren Grades, 1, 2, 3, in die Mannschaft mitnehmen. Sonst kann gar keine Mannschaft entstehen. Also von daher sind wir da halt ja auch so, ich könnte jetzt keine Mannschaft bilden, nur aus Grade 4 und 5. Das ist vom Reglement her nicht erlaubt. Ich muss mindestens einen aus den unteren Grades haben. Von daher muss man natürlich gucken im Laufe der Saison, wie entwickelt sich der Reiter in Grade 4 oder in 5 oder in 3, 2, 1. Und da muss ich halt immer so ein bisschen gucken, dass ich da ein vernünftiges Team zusammenkriege, weil ich halt eben auch die gute Leistung von den unteren Grades brauche. Die oberen Grades, das sind ja die Reiter, die wie wir ja gerade schon gesagt haben, ja auch weniger eingeschränkt sind und da ist auch nochmal so ein bisschen mehr Trainingsmöglichkeiten einfach anders möglich als bei einem Reiter in den unteren Grades, weil er eben eingeschränkter ist. Nichtsdestotrotz muss das auch gut sein. Also es sind ganz viele Faktoren, die da eine Rolle spielen und die dann hinterher dieses gute Team geben.

[SPEAKER 2]
[00:22:18-00:22:40]
Ist denn bei denen, die jetzt einen geringeren Handicap-Grad aufweisen, es einfacher, wie du ja sagtest, die können ja trainieren, wenn ich jetzt im Grade 1 bin, also ein sehr schweres Handicap habe, könnte ich mir vorstellen, dass es ja gar nicht so einfach ist, mit Training noch mehr Leistung rauszukitzeln. Ist das tatsächlich so?

[SPEAKER 1]
[00:22:41-00:24:56]
Ja, das ist schon so. Also das muss man wirklich sagen. Da ist halt wieder ganz, ganz wichtig, dass diese unteren Grades wirklich gute Bereiter an ihrer Seite haben. Weil die Leute, die die Pferde vorbereiten, die die Pferde gut warm reiten, locker reiten, sodass dann halt der Reiter selber, natürlich muss der dann final durch die Aufgabe. Und das ist der Anspruch da, denn halt wirklich diese 100% korrekten Hufnachfiguren, Also jetzt wollen wir zum Beispiel vom Grade 1 mal reden, weil das ist ja wirklich nur im Schritt. Grade 1 ist nur ein Schritt geritten. Und da ist es wirklich super wichtig, dass die jeden Punkt ganz korrekt treffen. Die Haltung muss perfekt sein. Die Nase muss immer vor der senkrechten sein. Also das ist im Prinzip der Anspruch in dieser Prüfung. Und das ist je nach Handicap wichtig. wirklich auch eine Riesenleistung für diese Menschen, weil die teilweise, wenn man das schon mal gesehen hat, es gibt Menschen, die zum Beispiel so Spasmen haben, wo sich wirklich alles bewegt und auch die müssen in der Lage sein, ihr Pferd so führen zu können, das Pferd darf dann halt trotzdem nicht mit dem Hals wackeln und er sollte trotzdem nicht mit der Nase hinter die Senkrechte kommen und er muss beim Halten perfekt und korrekt stehen. Das sind die Ansprüche in dieser Prüfung, obwohl das nach außen hin ja nur Schritt ist, aber ich glaube, jeder, der mal im Schritt versucht, eine Prüfung durchzureiten, wo wirklich alles stimmt und das ist im Regelsport natürlich auch immer extrem wichtig, ich will das um Gottes Willen nicht schmälern, aber diese Korrektheit, was den Parasport angeht, was insbesondere die Halsung immer angeht, dass die wirklich offen sind, dass der Garnaschenwinkel offen ist, die Nase vor ist, das ist ein Riesenanspruch, eben in Verbindung mit dem Handicap, was der jeweilige Reiter dann hat, ist das echt eine Wahnsinnsleistung. Und umso wichtiger müssen die Pferde gut vorbereitet sein, weil diese Reiter haben nicht mehr so viele Möglichkeiten, groß einzuwirken. Die müssen gucken, dass sie sich selber auch wirklich gut sortiert kriegen, dass sie ihren Körper selber im Griff haben, die Aufgabe zu behalten, die Punkte anzupallen. Also das ist wirklich eine Wahnsinnsleistung, auch wenn es nach außen hin vielleicht einfach nur in Anführungsstrichen ein Schritt aussieht.

[SPEAKER 2]
[00:24:58-00:25:18]
Neben den sportlichen Erfolgen, jetzt in Paris habe ich es eben angesprochen, drei Silber- und drei Bronze-Medaillen, sechs Medaillen insgesamt. Wie wichtig ist so ein Erlebnis Paralympics für die Reiterinnen und Reiter? Weil es ist ja schon etwas sehr, sehr Besonderes, da zu starten, nehme ich an.

[SPEAKER 1]
[00:25:19-00:26:51]
Also ich glaube, das war für alle... Ein wirklich wahnsinniges Erlebnis. Wir konnten es ja vorher schon ein bisschen durch die Regelsportler verfolgen. über alle Medien, was im Fernsehen gezeigt wurde, jeder hat schon immer dieses Viereck gesehen, dieses wahnsinnige Viereck mit dem Blick zum Schloss. Und als wir angekommen sind und wir das erste Mal unseren Slot hatten und wir durften auf das Viereck runter, da hat man ja dann immer eine gewisse Anzahl an Minuten, wo du dann da rein darfst, am Pferd das Viereck zu senken, Und dann sind wir alle da runter und ich glaube, jeder hat sich zwischendurch einmal gekniffen, weil alle sind da rein und sind erstmal wirklich stehen geblieben. Auch die Pferde, das war wirklich ganz interessant auch zu sehen. Da war gar kein Pferd besonders aufgeregt, das habe ich gar nicht so empfunden. Aber alle sind in dieses Pferd rein und sind nach unten geritten mit diesem Blick zu diesem Schloss Ressay. Und auch die Pferde sind mal für einen Moment stehen geblieben mit ihren Reitern und jeder hat das erstmal... glaube ich, ein bisschen realisieren müssen, wo wir hier gerade sind. Und ich glaube, das hat auch allen nochmal einen totalen Push gegeben. Ich glaube, nach unserem ersten Training auf dem Pferd, auf dem Prüfungspferd, waren alle so hoch motiviert. Ich glaube, die waren alle motiviert. total heiß darauf, so schnell wie möglich wieder auf dieses Projekt zu kommen, weil das war einfach eine Wahnsinnskulisse und ich glaube, das hat nochmal richtig Motivation gegeben, uns allen, also den Reitern, wie uns als Teamleitung, das war ein ganz besonderes Erlebnis.

[SPEAKER 2]
[00:26:51-00:27:26]
Man hat ja in den Jahren vor 2024, zumindest ich, und ich bin wirklich bei weitem kein Experte des Parasports, aber so aus der Entfernung hat man immer das Gefühl gehabt, Nachdem es sehr, sehr erfolgreiche Jahre gab und auch echte große Persönlichkeiten im Parasport, dass es so ein kleines Tal gab, wo man sich unsicher war, wie gut ist Deutschland im Parasport eigentlich wirklich aufgestellt. Wie beurteilst du es jetzt nach den Paralympics aus Ende 2024 Sicht? Wo steht der deutsche Parasport?

[SPEAKER 1]
[00:27:28-00:29:48]
Also der deutsche Parasport ist in meinen Augen, würde ich sagen, wieder in der Weltspitze angekommen. Also wenn man jetzt mal die Ergebnisse von Paris nimmt, mit unserer Bronze-Medaille in der Teamwertung, in der Mannschaftswertung, sind wir einfach die dritte Nation. Amerika, die Niederlande und dann Deutschland. Und ich finde, das zeigt schon, was für ein Entwicklungsprozess da stattgefunden hat. eben auch viele Dinge, die wir halt versucht haben, ein bisschen umzustellen, zu ändern, dass das wirklich schon Früchte getragen hat, sehr gute Früchte. nach Paris gefahren und ich hatte insgeheim wirklich, wirklich die Hoffnung und den großen Wunsch, dass wir eine Mannschaftsmedaille schaffen. Wir haben einfach auch eine gute Saison gehabt. Die letzte Saison war schon gut und auch diese Saison war wirklich sehr stabil. Und wir haben auch viele Mannschaftswertungen gewonnen auf den internationalen Turnieren. Aber dass wir wirklich so, also dass die Mädels da so abliefern können Das habe ich dann auch nicht zu träumen gewagt. Ich hatte wirklich gehofft, dass wir vielleicht mit ein oder zwei Medaillen, das wäre schon mega gewesen, aber dass wir mit so vielen Medaillen nach Hause kommen, das haben wir glaube ich alle nicht so mit gerechnet. Von daher würde ich schon sagen, dass der Parasport sehr gut da steht und wir sind noch lange nicht am Ende. Unser Ziel ist es ganz klar, wirklich auch wieder ganz vorne in der Weltspitze anzukommen. Und da werden wir jetzt, wie gesagt, weiter daran arbeiten. Jetzt haben wir nächstes Jahr die Europameisterschaft in den Ermelo. Das ist für uns halt auch nochmal eine Herausforderung, weil die Niederländer für uns halt wirklich auch ganz, ganz klar ein starker Konkurrent ist. Und die haben die Europameisterschaft in ihrem eigenen Land. Das ist ja dann auch nochmal ein besonderer Anspruch. Aber auch das ist ganz klar ein gestrebtes Ziel. Auch da, wir wollen auf jeden Fall weiter nach vorne. Und Das wiederum ist für uns dann die schöne Vorbereitung, hoffentlich eine gute Vorbereitung für Aachen dann 2026 bei der WM im eigenen Land wirklich richtig gut performen zu können. Einfach das ist das große Ziel, dass Aachen der nächste große Meilenstein für uns ist, weil das wird bestimmt ganz, ganz besonders.

[SPEAKER 2]
[00:29:49-00:30:07]
Und klar, drei Silbermedaillen zum Beispiel sind natürlich immer gewonnene Medaillen. Ich glaube, eine Olympische Medaille ist etwas anderes, als wenn man jetzt Zweiter wird bei einer Welt- oder Europameisterschaft. Aber wie sehr ärgert sich als Bundestrainerin denn, dass nicht vielleicht von den drei nicht eine auch hätte Gold werden können?

[SPEAKER 1]
[00:30:09-00:31:12]
Ja, also wie ich gerade schon gesagt habe, mit der Erwartung, mit der wir da hingefahren sind, sind alle Medaillen, die wir da geholt haben, gewonnene Medaillen. Und ich habe mich wirklich über jede Medaille so unglaublich gefreut. Wir alle, also unsere Teamleitung, das war schon, ja, wir haben uns da richtig, richtig drüber gefreut. Und es gab ein, zwei Situationen, aber gut, und auch da sind wir im Dressursport. Es gab für mich... ein, zwei Ritte, wo man hätte sagen können, okay, das hätte auch Gold werden können und das war auch bei der Kür von Regine zum Beispiel für mich hätte das auch die Goldmedaille werden können. Aber ja, wie gesagt, wir sind im Dressursport und es gibt da die Richter, die fünf und der eine sieht halt ein bisschen aus der Perspektive, der andere aus der Perspektive. Dem müssen wir uns einfach stellen und final müssen wir einfach, ja, für mich einfach noch ein bisschen besser werden, damit uns, damit halt auch gar keine Diskussion mehr entsteht und wir einfach ganz klar Gold kriegen irgendwann. 2022

[SPEAKER 2]
[00:31:16-00:31:36]
waren die Parareiter in Herning bei den Weltmeisterschaften, 2026 in Aachen ebenfalls mit dabei und in Deutschland, wie du es eben sagtest, bei den deutschen Meisterschaften, die ja traditionell in Balwe im Sauerland stattfinden, wart ihr letztes Jahr mit den Parareitern auch mit von der Partie. Warum braucht es eigentlich Parareiter auf Regelturnieren?

[SPEAKER 1]
[00:31:38-00:32:45]
Also warum braucht es? Für mich gehört das einfach mit dazu. Ich finde, das ist einfach... Ja, wenn deutsche Meisterschaften Regelsport und Parasport zusammen sind, das ist für mich gelebte Inklusion. Ich finde, das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Es wird ja im Moment noch, jetzt hier in Deutschland, immer noch viel darüber geredet. Und es ist ja auch gut, dass dieser Prozess stattfindet, dass der Parasport immer mehr in die Öffentlichkeit rückt. Und das ist auch wichtig. selbstverständlicher wird. Aber es gibt auch Länder, da wird gar nicht drüber geredet. Das gehört sich einfach so. Fahrer, Reiter gehören genauso zum Regelsport wie umgekehrt. Also ich finde, das sollte nicht noch einer extra, dass man das immer noch mal extra so betonen muss. Das ist im Moment noch so. Und es ist auch gut so, dass wir da wirklich dran arbeiten und dass das eben so in den Medien jetzt auch mal so ein bisschen... breiter gestreut wird und auch in Paris haben wir ja so viel mediale Aufmerksamkeit gehabt, das gab es glaube ich noch nie, auch im Fernsehen, was da übertragen wurde und so, aber ich finde, das gehört einfach selbstverständlich mit dazu.

[SPEAKER 2]
[00:32:46-00:33:16]
Ja, und das hat sich ja auch schon in dem Sinne auch geändert, weil jetzt seid ihr ein zweites Mal mit dabei in Bayern bei den Deutschen Meisterschaften. Also es scheint ja schon ein gewisser Wandel zu sein, beispielsweise beim MyMark-Turnier in Mannheim, das ich auch schon sehr, sehr viele Jahre kenne. Seid ihr ja ein sehr fester Bestandteil des Regelprogramms. Aber trotzdem ist es ja auch für viele Veranstalter eine Herausforderung, weil ihr natürlich auch gewisse Anforderungen habt, der Barrierefreiheit und so weiter, die natürlich auch vielleicht nicht jeder erfüllen kann, oder? Ja.

[SPEAKER 1]
[00:33:18-00:36:25]
Ich glaube, es ist mit Sicherheit auch ganz klar das finanzielle Thema. Also so ein Veranstalter kriegt mit Sicherheit andere... leichter Sponsoren für einen Regelsport, wenn da Persönlichkeiten, bekannte Persönlichkeiten des Reitsportes am Start sind, sei es eine Isabel Wert oder wer auch immer oder auch im Springbereich, ist das natürlich mit Sicherheit für einen Veranstalter da Sponsoren zu kriegen leichter. Der Parasport ist einfach da wirklich noch in den Kinderschuhen, was auch eben diese ganze Sponsoring-Geschichte angeht. Firmen oder Privatmenschen, die wirklich Und bereit sind und sagen, ich schreibe mir das auf die Fahne, ich möchte das unterstützen, ich finde das einfach toll, was da geleistet wird. Von daher ist das, glaube ich, für den einen oder anderen Veranstalter vielleicht auch ein finanzielles Thema, weil er einfach sagt, ich kriege es nicht finanziert. Und deswegen ist es halt so wichtig, dass es immer weiter in die Presse, in die Medien kommt und wir natürlich auch die Leistung zeigen. Dafür war Paris jetzt meiner Meinung nach auch total wichtig, dass man gesehen hat, wie gut Deutschland dasteht mittlerweile. Und das ist vielleicht für den einen oder anderen wichtig. für die eine oder andere Firma oder von Sponsoren oder so wirklich auch mal ein Thema ist, zu sagen, ja, da möchte ich einfach gerne unterstützen. Ich möchte da Teil des Teams sein. Ich will das miterleben. Und ich glaube, jeder, der das wirklich mal miterlebt hat, der mal mit auf so einem großen Championat war und sich das angeguckt hat, was das für eine tolle Leistung ist, der redet auch anders darüber im Nachhinein, als wenn man das einfach nur mal hört oder so. Man muss es wirklich mal sehen. Das haben wir in Riesenberg so ein bisschen erfahren. Dadurch, dass wir da auf der Europameisterschaft, das wir eben auch mit den Regelsportlern, mit den Tresorweitern zusammen hatten, fand ich total schön zu sehen, wie auch die Regelsportler und auch Monika Theodorescu und Jonny Hilberath, die wirklich die Bundestrainer der Regelsportler, dass die zu uns gekommen sind, wenn die keine Prüfung hatten und da jetzt gerade selber beschäftigt waren. Die sind wirklich zu uns gekommen. Die haben sich unsere Reiter angeguckt und haben sich mit uns gefreut und so. Und das fand ich so toll. Und auch das war ja auch irgendwo eine Anerkennung und das hat auch unsere Reiter dermaßen motiviert, dass, wie gesagt, die beiden tollen Trainer da aus dem Regelsport zu uns kamen und sich da hingestellt haben und auch beim Abreiten mal zugeguckt haben und so. Das ist irre, was den Menschen das an Motivation gibt, was das für einen Schub gibt nochmal und dann kommt der Erfolg und dann kommt hoffentlich auch noch mehr Presse, Medien, die einfach auf uns zukommen und den einzelnen Reiter auch interviewen und berichte. Und das ist ja jetzt auch nach Paris so passiert, dass im positiven Sinne, dass dann halt auch die Reiter dann auch wirklich in den einschlägigen Fachzeitungen, die wir haben, dann halt auch mal ein schönes Interview da abgebildet wird und Dass einfach die Leute diese Reiter auch mehr und mehr kennenlernen und auch ein bisschen wissen, was dahinter steht, was für Geschichten dahinter stehen.

[SPEAKER 2]
[00:36:28-00:36:49]
Liebe Silke, vielen Dank für diesen Einblick in den Parasport. Sehr gerne. Wir drücken dir natürlich alle Daumen für die anstehenden Aufgaben. Europameisterschaften, 25 Weltmeisterschaften im eigenen Land in Aachen. Das wird sicherlich nochmal ein ganz, ganz anderes Erlebnis. Bestimmt, ja. Und weiterhin viel Fortunen. Vielen Dank.

[SPEAKER 1]
[00:36:49-00:36:51]
Vielen Dank.

[SPEAKER 2]
[00:36:51-00:36:56]
Dankeschön.

[SPEAKER 1]
[00:36:56-00:36:58]
Ciao, ciao.

[SPEAKER 2]
[00:36:58-00:37:11]
Ciao. Diese Folge wurde vorbereitet von Annika Voss, produziert von Gloria Alter. Folgt uns gerne auf Spotify, allen anderen gängigen Podcast-Plattformen. Lasst einen Kommentar, eine Bewertung da, etc. pp. Wir freuen uns darüber. Bis bald.

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