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#32 Hengsthalter Gerd Sosath über seinen erfolgreichen Zuchtbetrieb und Trends in der Pferdezucht

Für unsere neue Podcastfolge haben wir einen der größten privaten Hengsthalter in Deutschland getroffen und mit ihm über seinen eigenen Werdegang und die Trends in der Pferdezucht gesprochen.

Du bekommst tiefe Einblicke in die Welt der Pferdezucht. Wir klären Fragen von "Wann passt welcher Hengst zu welcher Stute?" bis "Wer von beiden vererbt sich dominanter?". Du wolltest schon immer mal wissen, woran du einen guten Hengst erkennen kannst? Dann höre unbedingt rein und bekomme das Züchter-Know-How aus erster Hand!

Natürlich gibt es auch einige Anekdoten. Erfahre zum Beispiel, welcher Glücksfall Gerd Sosath zu Landor S, einem seiner berühmtesten Hengste, führte und warum dieser nur unter Vorbehalt gekört würde.

Viel Freude mit dieser Podcastfolge!

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]Herzlich willkommen zur neuesten Folge des wehorse Podcasts. Derzeit, wie viele von euch wissen, läuft die Weltmesse des Pferdesports, die Equitana, in Essen. Falls ihr kurzfristigerweise noch vorbeikommen möchtet, am Samstag und am Sonntag haben wir noch Autogrammstunden, unter anderem mit Linda Tellington-Jones, der Begründerin der T-Touches, und mit den Horsemanship-Experten Jenny Wild und Peer Claßen an unserem Stand in Halle 6. Infos zu unserem Programm auf dem Stand und vieles mehr rund um die Equitana findet ihr unter www.wehorse.com slash blog slash equitana-programm wehorse.com slash blog im übrigen mit g slash equitana-programm Im heutigen Podcast widmen wir uns einem Thema, das sehr selten in unserem Fokus steht. Es dreht sich um das Thema Zucht. Ich sprach mit dem Oberhaupt einer der bekanntesten Privathengsthalterfamilien Deutschlands, unter anderem bekannt durch Hengste wie Lando S., Quality oder Lordanos. Viel Spaß mit dem Gespräch mit Gerd Sosath. Heute widmen wir uns im wehorse Podcast einem Thema, das gar nicht so häufig bei uns im Fokus steht, nämlich dem Thema Zucht. Und da sind wir heute zu Gast bei einem der größten deutschen Privathengsthalter auf dem Hof Sosath, hinterm Weserdeich könnte man sagen. Hallo, moin moin, Gerd Sosath.

[SPEAKER 1]Hallo, moin moin.

[SPEAKER 2]Der Hof Sosath, für viele bekannt durch Hengste wie Landor, Quality oder Stedinger. Für alle, die den Hof Sosath noch nicht kennen, lieber Gerd, was ist der Hof Sosath, was macht ihr eigentlich?

[SPEAKER 1]Was machen wir? Wir sind ja ein traditioneller landwirtschaftlicher Betrieb eigentlich und wir haben einen Stammbaum bei uns, der ist zurückgeführt auf das Jahr 1647. So lange lebt die Familie Sosath hier und wir haben immer Landwirtschaft betrieben. Haben das eben auch dann mit allen möglichen gemacht, mit Schweinen, mit Kühen, mit Bullen, mit Hühnern, wie das alles so war. Und dann hat sich das in den letzten Jahren ganz verändert. Ich habe 1982 mal den Betrieb von meinem Vater übernommen. Damals hatten wir vielleicht zehn, zwölf Pferde. Und heute haben wir eben, wie gesagt, einen Betrieb, eine EU-Besamungsstation, haben etwas über 300 Pferde, sind also weltweit am Vermarkten mit allen, mit dem Pferdesperma und auch mit den Pferden als solches. Ich bin zum Glück nicht alleine, sondern habe einen Familienbetrieb. Meine Frau ist hier mit, die ist von Beruf mal Sonderschullehrerin gewesen, hat sie dann aufgegeben, hat hier den Betrieb weiter mit mir geführt. Dann haben wir eben das Glück, dass wir zwei Kinder haben, die beide hier involviert sind. Janne hat mal BWL studiert.

[SPEAKER 2]Deine Tochter Janne?

[SPEAKER 1]Meine Tochter Janne hat mal BWL studiert und macht das ganze Marketinggeschäft, die Veranstaltungen, die vielen, die wir hier auf dem Hof haben. Mein Sohn Hendrik ist Pferdewirtschaftsmeister, kümmert sich um die Ausbildung. Der Pferd hat besucht internationale Turniere. Wir waren jetzt gerade in Peelbergen. Und da machen wir das natürlich nicht alleine, sondern mit guten Mitarbeitern. Wir haben immer circa 15 Mitarbeiter im Betrieb, die auch schon zum Teil sehr lange da sind. Andere sind dabei, also Auszubildende haben wir zurzeit drei Stück. Wir können bei uns im Betrieb weil ich auch vom Beruf eigentlich Landwirtschaftsmeister bin. Ich habe aber auch die Zulassung, um Pferdewirte, Zucht und Haltung und auch für Reiten auszubilden. Wir haben also in unserem Betrieb immer Auszubildende. Wir haben jetzt einen, der macht Haltung und Service und zwei, die sind für Reiten zuständig und haben dann einige Bereiter, dann unsere Bürokräfte, die das alles machen. So läuft das im Groben ab.

[SPEAKER 2]Ich habe ja eben drei Hengste genannt, die so ein bisschen sinnbildlich hier für euren Betrieb auch sind, wenn man hier schaut. Wir sind in eurem Casino an der Halle. Man sieht auch beispielsweise einen Namen wie Ludwig von Bayern. Auch für alle, die jetzt nicht so tief in der Zucht sind, sind das häufig Namen, die geläufig sind, die man schon mal gehört hat. Wie seid ihr selber so zuchtfokussiert geworden? War das immer klar, dass aus dem landwirtschaftlichen kleinen Pferdebetrieb ein Zuchtbetrieb wird, der natürlich auch Sport teilhat, aber der so einen großen Fokus auf Zucht hat?

[SPEAKER 1]Also das mit der Zucht, das war schon so, aber ich selber bin halt auch Sportler. Ich bin also sehr gerne geritten in meinem Leben. Hab fast, was weiß ich, vielleicht 150 Essspringen gewonnen, dann bei Goldene Reitabzeichen, früher Vielseitigkeit, dann Ressort und zum Schluss Springen. Und für mich war die Ausbildung von jungen Pferden und überhaupt, das hat mir einfach immer Spaß gemacht. Und ich bin auch gerne selbstständig und habe auch immer meinen Fokus auf Verkauf gelegt, dass es mir wirtschaftlich auch gut geht. Und insofern ist das so gewesen, dass ich ja früher immer neben der Landwirtschaft die Reiterei gemacht habe. Und dann habe ich irgendwann gemerkt, Auf Dauer wird das schwierig, wenn du immer Turniere reitest und Landwirtschaft machen in dem herkömmlichen Sinne mit Rindern und Bullen und so weiter. Und dann haben wir uns darauf spezialisiert und haben nach und nach immer den Betrieb mehr umgebaut, sodass wir heute eben wie gesagt nur noch Pferde haben. Und die Zucht hat mich schon immer sowieso interessiert und aus der eigenen Zucht mit guten Stuten, wo ich die Stutenstämme schon über Generationen kenne, damit versuchen wir immer weiter zu züchten und immer noch besser zu werden.

[SPEAKER 2]Ist das etwas, was eigentlich so ein vorbildlicher Weg ist? Weil viele Zuchtbetriebe, die es in Deutschland gibt, sind ja aus landwirtschaftlichen Betrieben am Ende entstanden. Egal wie groß sie jetzt sind, oder? Das könnte man ja sagen.

[SPEAKER 1]Das ist so ein bisschen so, das ist natürlich die Kombination. Das ist immer schwierig, wenn man selber nicht ausbilden und nicht reiten kann so richtig. Wenn man nur züchtet, dann muss man natürlich alle Pferde immer weggeben zur Ausbildung und dann wird es oft teuer. Für uns ist es ja eigentlich, wenn man ein erfolgreiches Unternehmen führen möchte, so wie das hier bei uns auch ist, dann ist das mit der Selektion sehr wichtig, dass man also weiß, welches Produkt ist am Markt auch verkaufbar, wo lohnt sich die Investition. Und das versuchen wir sehr stark zu selektieren. Es geht einmal schon bei der Bedeckung los, dass wir jetzt in diesem Jahr beispielsweise acht Emryonen bekommen. Im letzten Jahr hatten wir auch acht. Und dann nehmen wir jetzt mittlerweile unsere allerbesten Stuten, die Hendrik auch im 1,50-1,60-Springen reitet.

[SPEAKER 2]Also dein Sohn Hendrik, der Sport reitet quasi?

[SPEAKER 1]Mein Sohn Hendrik, der Sport reitet. Oder ich habe die selber auch geritten. Beispielsweise so eine Kadora haben wir jetzt da. Das ist eine Kartogistute. Da habe ich selber etliche Es mitgewonnen. Da hat Henrik Es mitgewonnen. Da hat meine Tochter Janne jetzt Es mitgewonnen. Und da haben wir jetzt schon einen Fohlen bekommen von Casino Grande. Und wir bekommen noch eins von Organo und Comprevu. Oder beispielsweise, was auch sehr interessant war, Lady Lordana. Das ist eine Lordana-Studie, die wir haben, die auch international geht. Die hat Henrik im letzten Jahr auch beim Derby geritten. War da ganz erfolgreich. Deutsche Springderby in Hamburg. Und gleichzeitig hat er Casino Berlin geritten. Einen unserer Deckhengste. Den habe ich selber auch geritten, früher zu Anfang. Ganz erfolgreich auch. Und dann hat Henrik den übernommen. Und beide Pferde sind auf dem Hamburger Derby gegangen. Der eine in der Reiterstour ist 1,55m springen gegangen, die andere im Derby. Und zeitgleich ist zuhause ein Fohlen von den beiden geboren, durch den Emryo-Transfer. Und das hat natürlich Spaß gemacht, muss ich sagen, wenn man dann diese Pferde da auf dem Turnier auf höchstem Level reitet und zuhause Fohlen von diesen Produkten geboren werden. Und das sind auch die, die man dann gut verkaufen kann. Und er sprach ja von den ersten Hengsten, also der erste Hengst. Bei uns ist Lando erst gewesen. Und dann kam Laudanus dazu. Das sind die beiden bekanntesten Springhengste, die wir so haben. Aber ich bin auch, muss ich sagen, was die Hengsthaltung angeht, Da bin ich auch zufällig herangekommen, weil wir damals mal den ersten Hengst, der hieß Landwerder, und zwar war das so, wir hatten eine Stute damals, die haben wir von Land, eine Godehartstute, die haben wir von Landadel mal besamt. Diese Godehartstute, Gotthard Furioso, also Godehart Furioso, das war noch wahrscheinlich gutes Pferd. Und dann haben wir gedacht, wenn wir mit dem Besten züchten, dann müssen wir die mal für die Zucht behalten. Und die haben wir schon zweijährig eingesetzt für die Zucht. Und dann kamen Landwirte daraus. Das war der erste gekörte Landadelsohn. Da hatten wir aber noch keine Deckstation. Den haben wir nach Amerika verkauft. Der hieß dann Silberleinig. Der ging tressur und schwingen. Und dann kam im nächsten Jahr Landor, der wurde geboren bei uns. Und das war das Jahr, wo wir erstmalig bei uns auf dem Hof eine Fohlenshow hatten vom Oldenburger Verband. Und da hatten wir eigentlich auch tolle Fohlen. Da waren ein paar Hengsternwärter dabei. Und mit Abstand das beste Fohlen war dieses Fohlen. Dieser Landadel aus der Godardstutte. Und den haben wir auch behalten, den haben wir auch verkaufen können. Und der stach dann auch immer in der Herde immer ziemlich raus, auch bei den Jährlingen, bei den Zweijährigen. Das konnte man immer sehen, das ist ein besonderer Hengst. Dann haben wir den reingeholt und fertig gemacht. Das war ja auch Neuland für uns, haben wir noch nicht so viel gemacht damals. Und dann war das so, dass er in der Vorbereitungszeit eigentlich sehr, sehr gut war, aber zur Körung hin war er ein bisschen so ein kleiner Tiefpunkt. Das gibt es ja immer mal, das Hengste auch mal, wenn sie eine Zeit gearbeitet sind, eben nicht in der Höchstform sind. Und dann ist er zwar gekört worden, aber auch nur so unter Vorbehalt. Mehr oder weniger sagte ich, ich müsste ihn dann verkaufen. Dann würden die den wohl kören. Und dann haben wir dann auch einen Kunden gefunden. Und der ist vermittelt worden noch nach der Auktion, allerdings direkt nach der Körung, aber auf dem Körplatz noch von einem Schweizer. Und dieser Schweizer, der hatte glücklicherweise kein Geld. Und dann haben wir lange gewartet, noch acht Wochen gewartet. Dann haben wir so eine Weihnachtsfeier gehabt hier bei uns, haben wir den nochmal gezeigt und dann war der wieder richtig in Schuss. Und dann habe ich mir gesagt, mit Wechsel, das machst du auch nicht, jetzt verzichten wir auf das Geschäft und den behalten wir erstmal. Und dann haben wir den behalten und so sind wir daran gekommen. Und das war halt unser erster Hengst und der hat im ersten Jahr im Natursprung gedeckt. Und dann hat er im ersten Jahr schon 80, 90 Stuten gedeckt. Ich denke, oh, das ist kein schönes Geschäft, das funktioniert. Und nebenbei immer noch Turnier gegangen, der ist jede Woche Turnier gegangen, hat etliche Springpferdeprüfung gewonnen, hat eine gute Hengstleistungsprüfung gemacht, war damals auch Springbester. Und dann nebenbei immer gedeckt. Das wäre heute gar nicht mehr machbar, weil die müssen wahrscheinlich hart sein, die Pferde, wenn die das aushalten wollen. Aber Landor war ein richtiger Kämpfer.

[SPEAKER 2]Also quasi Doppelbelastung aus Sport und Zucht.

[SPEAKER 1]Das war eine richtige Doppelbelastung, muss ich sagen. Aber das war ein harter Hund, der hat das alles so mitgemacht, das war kein Problem. Und dann haben wir irgendwann gedacht, oh das Geschäft ist nicht schlecht, jetzt versuchen wir mal irgendwie, dass wir das noch ein bisschen ausbauen. Und dann haben wir im nächsten Jahr so eine kleine Besamungsstation gebaut, ganz einfachsten Mitteln, weil wir auch nie damit gerechnet haben, dass das mal sich so entwickeln würde. Und wir hatten damals ein bisschen Glück, weil zu der damaligen Zeit, da war Landadel echt im Gespräch. Das Blut war sehr gefragt. Und Landadel selber, der hatte schlechte Sperma und hat also wenig Fragen gemacht. Und da sind viele dann zu seinen Söhnen gegangen. Na ja, dann haben wir im nächsten Jahr angefangen mit einer kleinen Besamungsstation. Da hatten wir schon überlegt, ob das auch EU-Station sein soll. Das war 1993. Und dann habe ich gesagt, was brauchen wir, EU-Station? Wer will von uns Sperma haben? Kein Mensch, also in der EU. Aber das hat sich dann auch schnell erledigt, weil mit Landor ging es dann ganz gut weiter. Im nächsten Jahr kam sein Bruder, der war genauso gut gezogen, der hieß Lago Heide, auch alles eigene Zucht. Der war dann Siegerhengst in Oldenburg und den haben wir dann verpachtet nach Stuttgart und anschließend, und die Hälfte, den verpachtet nicht, sondern wir haben den zur Hälfte verkauft nach Stuttgart. Und ein Schweizer Investor, der hatte zwei Jahre gedeckt und dann haben wir wieder die Hälfte zurückgekauft und einen Herrn von der Kamp aus Holland verkauft. Das war ein sehr gutes Geschäft damals und auch alles zufriedene Kunden hat er da gedeckt. Und da war Landor halt, wie gesagt, sehr gut im Gespräch, hat er sehr viel gewonnen, 5- und 6-jährig, war sehr stark gefragt, hat gute Fohlen gemacht. Die Fohlen waren auch immer sehr teuer auf den Auktionen und im Handel, das war echt gefragtes Blut. Und dann hatte ich ein bisschen Glück, weil ich 6-jährig den Bundeschampionat geritten habe, 5-jährig auch, da war der Achter, glaube ich. Und sechsjährig hat er das Bundeschampionat gewonnen. Und das war schon nicht schlecht, weil er damals was Besonderes war. Züchterreiter und Besitzer in einer Person.

[SPEAKER 2]Was ja heute eigentlich der absolute Seltenheitsfall ist.

[SPEAKER 1]Ja, das ist eben, wie gesagt, ganz selten. Und zweiter war Anker mit Markus Ening. Da waren ja tolle Pferde drin. Und als letzter Starter kam Dirk Eimer mit Goldfieber. Und der war noch ein bisschen schneller als ich. Der hatte aber den letzten Vollum, weil Ludger hat ihn so heiß gemacht und sagte, du musst Vollgas geben. Und das hat Dirk schon ein paar Mal wieder erzählt. So, das war ganz interessant. Naja jedenfalls war das auch und dann hatte Tjark Nagel einen da drin, Paul Mann Speckhorst, waren die Top-Jockeys, waren damals alle da. Gut und dann einer, der relativ unbekannt war, mit einem unbekannten Hengst da zu gewinnen, das war dann große Werbung. Und von da an, gestern 1997, und dann ging das auch los, dass wir international gefragt waren. Erst haben wir dann in die Schweiz und nach Italien und erste Sperma verkauft. Und so ging es dann eben immer weiter. Das war mit Landor die ganze Geschichte, der heute auch noch ganz gut gefragt ist bei dem einen oder anderen. Gerade in Frankreich hat er durch seine Nachkommen, Lag de Triomphe und so, sehr, sehr gute Pferde gemacht. Und dann kam aber als nächstes, nach Landor, kam Lordanus dazu. Den haben wir in Oldenburg auf der Kirche gekauft. kleinerer Hengst und so, den wir dann kaufen konnten, war damals auch schon für uns verdammt viel Geld. Der kostete damals glaube ich 65.000 D-Mark. Habe ich wieder verdammt so teuer, aber er hat sich am Ende gut amortisiert. Der hat dann sehr, sehr stark hier bei uns gedeckt. Und der war sehr beliebt bei den Züchtern, weil Lando hatte immer ein bisschen Charakter, der war nicht so ganz so einfach, ein bisschen guckig immer und schwierig. Aber Laudanus, das war ein ganz einfaches Pferd. Der hat dann beispielsweise mit mir in dem einen Jahr, glaube ich, 26 oder 27 Springpferdeprüfungen in Serie gewonnen. und auch mit Qualifikationen. Er war wahrscheinlich einfach zu reiten und gut.

[SPEAKER 2]Wie erkennt man dann so einen guten Hengst auf der Körung und auf der Auktion?

[SPEAKER 1]Gut, den hat man damals so gesehen und dann fand ich den auch schon gut und dann kam von Reimer Hennings und Fiede Mehrens, die kannte ich auch ganz gut und das waren eigentlich Züchter, die auch immer einen guten Hengst hatten. Naja, dann hat sich das halt so ergeben und dann war es auch ein bisschen Bauchgefühl. Dann waren wir in der, damals war noch so ein Büro oben, so ein Gebäude, wo man sich traf, wenn man Interesse an einem Hengst hatte. Da war das nicht so, dass es eine Auktion war, sondern da wurde man in einen Raum hereingerufen. Da musste man vorher sagen, für den und den Hengst habe ich Interesse. Dann war da ein sogenannter Auktionator oder Zuchtleiter, in Pferden war es der Zuchtleiter, hier war es damals Uwe Heckmann, der hat dann so am Tisch unter den Partnern versucht das Pferd zu vermitteln.

[SPEAKER 2]Okay, das wurde dann quasi ausverhandelt.

[SPEAKER 1]Ausverhandelt, direkt am Tisch so mit den Interessenten. Da waren wir vielleicht sechs, sieben Leute am Tisch, immer nur ein Hengst und dann kamen wieder neun Leute. Und dann ist er für 70.000 oder so verkauft gewesen und da dachte ich, oh Käse ist verkauft, ist doch schade. Und dann war mir das auch zu teuer und anschließend ging ich raus und dann hörte ich, der ist wieder zurückgekauft, der ist gar nicht verkauft. Und dann habe ich ein bisschen meine Stunde gewittert. Dann bin ich nochmal rangegangen und dann haben wir den da kaufen können. Und das war echt ein toller Hengst, muss ich sagen. Oder ist ein toller Hengst. Der lebt ja heute noch. Der ist 26 Jahre alt. Und das Beste ist eben, weil er alle unsere Kinder da auf Reiten gelernt haben. Und der hat denen wahrscheinlich viel Sicherheit gegeben. Und ich habe schon ein paar Mal gesagt, so damals in Bremen, das internationale Hallenturnier, das große Turnier, da habe ich selber sonntags großen Preis geritten mit ihm. Und freitags immer mit den Kindern, mit Jana oder Hendrik, als die noch ganz klein waren, ist er so Stilspringen gegangen. Da konnte man also an einem Wochenende den für Stilspring einsetzen und dafür.

[SPEAKER 2]Also echtes Familienpferd.

[SPEAKER 1]Echtes Familienpferd, ja. Und Hendrik hat den dann auch beim HGW Cup geritten in Dortmund mal. Hat das auch gewonnen mit Laudanos.

[SPEAKER 2]Also ein Nachwuchscup von Hans-Günter Winkler damals organisiert.

[SPEAKER 1]Genau.

[SPEAKER 2]für Nachwuchsreiter.

[SPEAKER 1]Und das war auch für ihn ein toller Erfolg. Und mit Janne war es eben auch so, das ist Jannes Superpferd auch. Die hat dann auch ihre ganzen Erfolge mit diesem Pferd gefeiert. Und eben, das war wieder einer, wo alle drei Kinder es gewonnen haben mit ihm. Und unsere Kinder den Einstieg hatten auch dafür. Und das fanden natürlich die Züchter auch sehr gut, dass er so gut zu reiten war. Da war er echt ein unwahrscheinlich einfaches Pferd. Und das ist auch noch immer so ein Beispiel mit Hengstleistungsprüfung. Der hat ja damals auch Hengstleistungsprüfung gemacht. Das war ein blutgeprägtes Pferd und der war zweiter auf der Prüfung. Und da hat man dem beispielsweise in der Rittigkeit eine 5,0 gegeben. Das vergesse ich nie wieder. Seitdem habe ich so meine Vorbehalte, was Hengstleistungsprüfung angeht. Was die Notengebung angeht, haben wir jetzt gerade noch wieder aktuell erwischt. Und weil gerade die da total daneben gelegen haben. Da wurden auch diese blutgeprägten Springenhengse auch von bestimmten Dressurreitern als Testreiter getestet. Und dann hat er das vielleicht nicht so mitmachen wollen, dass man den so anpackt, hat er einfach schlechte Noten bekommen, aber hat nicht das widergespiegelt, was er eigentlich selber gezeigt hat und was er seinen Kindern gegeben hat. Da lagen die leider daneben.

[SPEAKER 2]Was sind für dich die Kriterien, um zu sagen, das ist ein, in Anführungsstrichen, guter Hengst? Also du hast gerade gesagt, Lordanus, vom Charakter her, vom Interieur, ein sehr zugängliches Pferd, war Familienpferd bei euch, aber hat natürlich auch die Qualität gehabt, um im Sport zu gehen. Aber was sind so die Kriterien, auf die ihr dann achtet, um zu sagen, dieser Hengst, der passt hier zu uns auf die Hengststation, der erfüllt die Kriterien, die wir anlegen?

[SPEAKER 1]Gut, das ist nochmal zurück, um auf Lordanus zu kommen. Das ist nicht nur, dass er selber im Sport erfolgreich war, sondern er hat auch wahrscheinlich gute Nachkommen gemacht. Er hat Bundeschampion gemacht, hat viele internationale Sportpferde gemacht. Beispielsweise Lordan von El Nassar, den haben wir selbst verkauft mal als junges Pferd. Ägyptischer Springreiter. Der hat schon drei 1-Million-Dollar-Springen gewonnen und ist überall gegangen, in ganz schweren Springen. Es gibt also sehr viele Pferde, die international im Sport ganz, ganz erfolgreich gehen, die von Lordanus abstammen. Das ist auch ein guter Stamm. Ansonsten hat sich natürlich die Sichtweise etwas gewandelt. Früher hat man vielleicht das gekauft, was man gerade so interessant fand. Heute sind wir auch von der Erfahrung her vielleicht ein bisschen weiter. Wir wissen, was wir brauchen. Wir wissen heute, weil wir es schon lange machen, welche Stuten haben wir in der Regel auf unserer Station. Welches Blut, welches Pedigree brauchen wir. Und heute ist es ja nicht entscheidend, dass man nur einen Hengst kauft, der super springt und gut aussieht, sondern muss auch von der Abstammung her passen. Das muss schon interessantes Blut sein und dann muss der Hengst oder sollte aus sehr guten Stämmen kommen. Nach Möglichkeit mit Müttern, die auch erfolgreich im Sport gingen. Und darauf achten wir sehr stark. Und dann versuchen wir verschiedene Blutlinien für unsere Stationen zusammenzubekommen, die wir eben noch nicht auf unserem Betrieb haben. Und so haben wir das in den letzten Jahren gemacht. Und dann versuchen wir die zu kaufen oder vorher zu kaufen oder selbst zu züchten. Wir haben bei uns im Hengstall ganz viele Hengste, die wir selbst gezüchtet haben, weil ich da genau weiß, aus unseren allerbesten Stuten, dass sie sich gut vererben und dann setzen wir eben auch mal andere Hengste ein, mit anderem Blut, nicht nur unsere eigene Abstammung, sodass wir auch immer wieder neue Hengste für unsere Station bekommen.

[SPEAKER 2]Ihr habt eigene Stuten und es kommen natürlich dann auch Züchter mit ihren Stuten zu euch.

[SPEAKER 1]Ja klar, wir haben eine Hengststation. Wäre nicht gut, wenn wir die nicht hätten. Von denen leben wir. Das ist ja von den eigenen Stuten natürlich auch, denen wir unseren Hengst zuführen. Aber wir benutzen wie gesagt auch mal andere Hengste. Aber sonst ist es eben so, dass wir hier ja unser Hengstsperma vermarkten. dass die entweder zu uns auf die Station kommen und die werden dann hier besamt oder wir vermarkten das eigentlich weltweit, wie jede andere Station auch. Innerhalb Europas, in der Regel wird Frischsamen versandt gemacht. Alles was dann weiter weg ist, ist TG. Und das ist heute auch kein Problem, Tiefgeführsperma. Wir haben schon seit 10 oder 15 Jahren eine Einführmaschine. Wir frieren das Sperma selber ein und das wird auch die Zukunft sein, dass man immer mehr auf Teak für Sperma geht, wo die Qualität eben auch heute viel viel besser ist als vor 30 Jahren. Wir haben einen guten Verdünner, den wir da heute benutzen, sodass das auch länger haltbar bleibt, das Sperma. Und das ist die Zukunft. All unsere Hengste, die wir haben, die gehen alle im Sport. Wir haben ja jede Woche oder alle 14 Tage auch Turniere. Und dann, wenn die auf den großen Turnieren sind, international, dann müssen die eingestellt werden und dürfen nicht nach Hause, sodass wir am Wochenende dann über TG auch immer verfügbar sind. Und das wird die Zukunft auch zeigen in der Rinderbesamung und Schweinebesamung ist das völlig normal mit TG. Bei den Pferden ist das so, dass viele Züchter noch etwas konservativ sind, gerade hier in Deutschland. Und immer der Meinung sind, die kriegen die da nicht so tragend und so. Und das ist aber eigentlich nicht der Fall. Wenn man das ein bisschen gezielt macht, untersucht die gut. Wir haben selber hier bei uns auf Station schon seit über 20 Jahren ein eigenes Ultraschallgerät. Ich kann die Stuten selber untersuchen, politische Kontrollen, Trächtigkeits unserer Mitarbeiter. Rainer Böning, der kann das auch überhaupt kein Problem. Und wenn wir dann Die Stuten mit TG-Besamen gucken wir selber nochmal drauf, neben dem Tierarzt, der das auch immer macht, sodass wir gezielt an den Eisprung herankommen und dann werden die genauso tragen, wie sonst auch.

[SPEAKER 2]Und dann, ihr versendet das, also das TG, das tiefgefrorene Sperma oder auch das Frühsperma, dann wird vor Ort mit dem Veterinärmediziner dort, wo die Stute steht, wird das quasi injiziert.

[SPEAKER 1]Genau, so ist das und das ist eigentlich auch ganz gut und wir haben auch mehrere Tierärzte, mit denen wir so zusammenarbeiten, innerhalb Deutschlands, auch außerhalb Deutschlands. die auch ein TG-Depot haben. Den stellen wir TG-Sperma zur Verfügung von verschiedenen Hengsten.

[SPEAKER 2]Also wie eine Samendatenbank.

[SPEAKER 1]Genau. Das muss alles mit Papieren geregelt sein. Das kann man nicht einfach so weggeben. Da muss man über Adresse Zeugnisse dabei haben. Das ist alles genau dokumentiert, was wo ist. Und dann hat der Tierarzt immer die Möglichkeit, die Stute dann auch gezielt zu besamen, wenn ein Eisprung kommen sollte. Weil ein Kriterium ist immer gerade am Wochenende mit dem Versand, dass oft der Versand dann nicht so klappt.

[SPEAKER 2]Dass quasi das Päckchen liegen bleibt.

[SPEAKER 1]Päckchen bleibt irgendwo liegen, sind dann oftmals neue Fahrer und so. Und da hat man diese, und das kostet auch immer ein bisschen mehr Geld, am Wochenende der Versand. Und wenn man dann TG-Sperma dort zur Verfügung hat, dann spart man auch schon mal die Transportkosten. Und deshalb ist das auch sehr interessant. Dann kann man lieber einmal mehr den Tierarzt bezahlen. Das ist immer noch billiger als am Wochenende über 100 Euro für den Versand zu bezahlen.

[SPEAKER 2]Es gibt ja hier und da immer mal wieder Tendenzen Richtung Natursprung wieder zu gehen in der Bedeckung. Wie siehst du das?

[SPEAKER 1]Gut, Natursprung. Was wir mal machen ist, dass wir nativ besamen ohne Verdünner. Es gibt auch mehrere Stuten, die vielleicht auf den Verdünnern ein bisschen reagieren, die das nicht so gut abkannen und dann wird der Hengst direkt, wird der Sperma direkt abgenommen und direkt übertragen, auch die Stute. Wenn man Problemstuten hat, die ganz schwer tragend sind, ist das eine gute Alternative, einen Natursprung zu machen. Finde ich auch nicht schlecht. Aber wird bei uns auch nicht durchgeführt. Wir hatten auch schon mal einen Weidehengst vor vielen Jahren. Da haben wir dann diese Problemstuten mit einem Hengst zusammen in die Weide gejagt. Und dann hat er die auch ganz gut tragend gemacht, aber das war dann doch schon ziemlich hart, muss ich sagen, die Stuten die haben dann auch gehauen und der hängste immer wieder ran, hat ein bisschen die Knochen kaputt gehabt.

[SPEAKER 2]Ja da gibt es ja die wildesten Methoden, dass man dann mit dem Strick das abbindet und so.

[SPEAKER 1]Naja also was heißt wilde Methoden, wenn man so eine Weidebedeckung hat, dann ist das ja die reine Natur. Aber wenn man hier den Natursprung macht, dann muss man schon die Stute spannen, also mit einem Seil. Auch hinten das Hinterbein am Hals befestigen, dass sie nicht auskeilt. Das ist auch für den Hengst gefährlich. Und heute sind das doch sehr wertvolle Hengste mittlerweile, die auch alle im Sport so gut gehen. Und da ist das Risiko viel zu groß, wenn man die im Natursprung decken lassen würde. Und das geht jetzt im Natursprung sowieso nicht, weil entweder ist man in einer Besamungsstation und dann muss man die Hengste untersuchen lassen. Also bevor die Besamungssaison losgeht, müssen die Pferde getupfert werden und Blut genommen werden. Dann müssen die 30 Tage in Quarantäne. Und erst nach dieser Quarantäne-Zeit dürfen die in den Samenversand gehen. Und das wird auch ständig alles überprüft. Und man darf nur das eine, man darf nicht Natursprung und Besamung machen, aus hygienischen Gründen auch, sondern wenn die Zeit der Quarantäne, diese 30 Tage, vorbei sind und die ganzen Untersuchungen abgeschlossen sind, dann kommen die Folgeuntersuchungen alle vier Wochen, dass der Züchter auch weiß, der Hengst ist in Ordnung und wird keine Krankheiten übertragen. Und dann kann man halt nur mit Frischsperma arbeiten.

[SPEAKER 2]Wir haben jetzt sehr viel über die Hengste gesprochen. Das ist quasi ja nur 50 Prozent der Gleichung. Die anderen 50 Prozent sind die Stute. Wie erkenne ich denn, ob ein Hengst zu einer Stute passt?

[SPEAKER 1]Gut, wir gehen so ein bisschen danach, dass wir uns die Stute halt mal anschauen und sagen… Wo sind die Mängel der Stute? Was kann sie besonders gut? Wenn ich eine Stute habe, die beispielsweise sehr viel Vermögen hat, aber mit wenig Basküle springt, immer ein bisschen gerade ist und so, und ich will die Art der Stute verbessern, dann würde ich dann einen Hengst einsetzen, der eine besonders gute Basküle hat. Wenn ich einen habe, wo ich sage, die springt zwar sehr vorsichtig, aber die müsste einfach mehr Vermögen haben und mehr Rahmen, Dann suche ich mir einen Hengst aus, der sehr viel Vermögen verarbeitet, einen großen Galopp. Und im Dressurbereich ist das ja genau das Gleiche. Wir sind ja auch eigentlich im Dressurbereich jetzt immer stärker geworden die letzten Jahre. Und da achtet man auch sehr stark darauf, beispielsweise wie ist der Schritt der Stute. Wir hatten eine Zeit lang auch mal Stuten, gerade bei Stedinger war es so, der war ja mal auch unser Siegerhengst. Der hat tolle Pferde gemacht, ist heute WFSH-Liste, auch international an sechster, siebter Stelle.

[SPEAKER 2]Das ist quasi die Zucht-Weltrang-Liste.

[SPEAKER 1]Zucht-Weltrang-Liste, genau. Der hat also wirklich tolle Pferde auch gemacht. Der hat bewegungsstarke Pferde gemacht, schöne Typen, die sich sehr gut auch versammeln ließen, guten Galopp hatten, aber er selber hatte nicht so einen super Schritt. Und da hat man natürlich immer darauf geachtet, dass man eine Studie nimmt.

[SPEAKER 2]
In den stärkeren Schritten quasi.

[SPEAKER 1]
Genau. Oftmals die Kombination auch mit Rubinstein. Und Rubinstein war ein ganz richtig super Schritt. Nicht so die letzte Bewegung. Diese Kombination hat immer gut gepasst. Und so machen wir es heute auch. Heute versuchen wir natürlich, Hengste zu finden, wo das alles gut ist, die drei gute Grundgangerben haben. Das ist nämlich heute auch wichtig. Und was das Allerwichtigste ist, wo ich persönlich sehr, sehr viel Wert drauf lege bei Tessour oder bei Springen Hengsten, ganz egal wie, ist die Reitqualität. Dieser Komfort heute, der ist wichtig. Früher war es ja so, da hat man sich immer noch mal so einen ganz mauligen Vielleicht hat Zeus, ich will dem nicht zu nahe treten, die Springpferde-Zucht sehr positiv beeinflusst.

[SPEAKER 2]
Ein großer Springstempel-Hengst. Zeus, viel auch in Deutschland geleistet.

[SPEAKER 1]
Genau, haben wir auch mehrere Nachkommen von. Sicher ein ganz toller Hengst gewesen, der tolle Springpferde gemacht hat. Aber eben die Reitqualität war schon schwierig. Der war immer maulig und schwierig. Und heute achten wir natürlich darauf, dass wir auch Hengste dann einsetzen, die auch bedienbar sind. Denn die Parcours sind anders. Wenn ich an früher denke, da musst du hoch und weit und tiefer aufladen und schwere Stangen. Heute in dem internationalen Sport müssen die Pferde pfiffig sein und müssen sehr mit hoher Geschwindigkeit an die Sprünge rangehen. Die müssen vorwärts, rückwärts springen können. Das ist also ein ganz anderes Pferd gefragt heute, als das vor 30, 40 Jahren war.

[SPEAKER 2]
Da ist ja dann auch ganz viel Tüfteln dabei am Ende. Welcher Hengst passt zu welcher Stute? Und wenn man dann was gefunden hat, hat man quasi ein bewährtes Modell, auf das man zurückgreifen kann. Also ist auch ganz viel Kleinstarbeit und Tüftelarbeit dabei, oder?

[SPEAKER 1]
Ist auch ein bisschen Bauchgefühl. Ich muss manchmal immer schmunzeln. Bei uns kommen ja auch Züchter dann, die sagen ja, der Hengst, der passt jetzt ganz genau zu meiner Stute und so. Das freue ich mich natürlich auch, wenn die das so sehen. Ich selber kann das nicht sagen, welcher Hengst jetzt ganz genau zu unserer Stute passt. Ich habe immer ein bisschen Bauchgefühl und dann auch verschiedene Blutlinien. Dann benutzen wir auch mal unsere jüngeren Hengste für die guten älteren Stuten. Das ist nämlich eben auch wichtig. dass wir unsere Junghengste, dass wir den auch zu den guten Stuten führen, dass wir auch sehen, wie ist die Vererbung, weil man bei der Stute ja schon genügend Informationen hat, wie vererbt sie sich mit unterschiedlichen Hengsten und wenn man dann Junghengst nimmt und man merkt, oh der hält die Qualität oder verbessert die noch mehr, dann weiß ich, dass wir richtig eingekauft haben.

[SPEAKER 2]
Wenn wir hier über Zucht sprechen, geht es ja häufig darum, wo ist der nächste Kracher, der über das deutsche Springderby kommt, über die großen Parcours. Ist das immer euer Ziel, dass ihr mit euren Hengsten auch Nachkommen generiert, die wirklich dann sportlich auch höchstwertig unterwegs sind? Oder ist es auch ein Erfolg zu sagen, ich habe ein gutes Freizeitpferd und der Kunde in Anführungsstrichen erfreut sich daran?

[SPEAKER 1]
Ja, das klingt zwar sehr gut, aber das wäre der falsche Anspruch. Wenn wir den hätten, dass wir sagen, wir wollen Freizeitpferde züchten, das wäre sicherlich nicht richtig. Das ist natürlich schon unser Anspruch, dass wir international oben mithalten können mit unseren Nachkommen im Ressort und auch im Springbereich. Aber es ist eben so, dass nicht jedes Pferd ein Kracher ist. Und dann ist es eben auch wichtig, wenn man dann Pferde produziert, die reitbar sind. Denn dann gibt es viele Schubladen und es gibt ja auch tolle Freizeitreiter. die auch Geld ausgeben für einen Freizeitpferd. Wir haben sehr viele Kunden auch in Amerika, überall, die reiten gar kein Turnier, die wollen einfach sich ein schönes Tourpferd kaufen, der schön zu reiten ist, der soll die Wechsel springen, der soll das alles machen.

[SPEAKER 2]
Komfortabel quasi.

[SPEAKER 1]
Genau, Reitkomfort haben, das ist wichtig und beim Springen ist genau das gleiche und die Einstellung. Die Einstellung ist auch echt wichtig. Ich lege da unwahrscheinlich viel Wert drauf, welche Einstellung das Pferd hat. Der muss einfach positiv sein. Der muss auch arbeiten wollen. Das ist wie bei den Menschen. Wenn die nicht wollen, dann kannst du sowieso nichts ändern. Man kann nicht immer Gas geben.

[SPEAKER 2]
Weiß man denn vorher, wie dominant der Hengst im Vergleich zur Stute ist?

[SPEAKER 1]
Also eigentlich ist es ja so, dass die Stute dominiert in der Vererbung sowieso. Man sagt ja 60 Prozent gibt die Stute weiter und der Rest macht der Hengst. Also die Stute ist eigentlich schon entscheidend. Und da sind wir eben auch aufgrund dessen, weil wir das bei unseren eigenen Stuten jetzt schon so lange machen, über so viele Generationen, wissen wir eigentlich schon genau, wie die Stuten ticken. Und wir haben aus unseren guten Stämmen, so dieser Haida-Stamm und so, da kommen echt gute Pferde raus. Beide sparten das Tor und springen. Und da weiß ich eigentlich ganz genau, welche Hengste die brauchen und wo die am besten mit zusammenpassen.

[SPEAKER 2]
Also muss man eigentlich auch immer auf die Stute schauen. Der Hengst ist natürlich wichtig, aber wenn du sagst 60% ist ja die Basis, wird quasi in Anführungsstrichen bei der Stute gelegt. Dort muss man schauen, welcher Hengst passt dann wirklich zu den Eigenschaften, die man am Ende dann auch haben will. was auch immer.

[SPEAKER 1]
Und dann ist es eben so, dass man sich auch gerne mal beraten lassen kann. Und wenn man Neuzüchter ist oder so und hat vielleicht noch nicht die Erfahrung, dann muss man halt Leute des Vertrauens mal fragen oder den Hengsthalter selber und sagen, das und das, so ist die Studie, das bringt sie mit, das möchte ich gerne verbessern. Und dann kommt aus diesem Gespräch heraus, kommt dann auch der richtige Hengst einig, den man dann auch einsetzt.

[SPEAKER 2]
Nun bist du Privathengsthalter, also ihr seid quasi privatwirtschaftlich organisiert. Es gibt dann natürlich auch die Verbände von Holsteiner Verband über Oldenburger, Hannoveraner, Westfalen, Süddeutsche und so weiter. Ist es für euch wichtig, einem Verband zugehörig zu sein oder sagst du, das ist ein gutes Pferd, unabhängig davon, ob es der Holsteiner Brand, der da drauf ist, ist oder der Oldenburger Brand?

[SPEAKER 1]
Also, ich will mal so sagen, ich bin selber zweiter Vorsitzender vom US-Verband.

[SPEAKER 2]
Oldbrook International Springverband?

[SPEAKER 1]
Genau, und im Oldbrook-Verband auch sehr stark tätig. Da müsste ich natürlich sagen, ich bin nur für Oldbrook und US, aber es ist anders, sage ich ganz ehrlich. Wir sind da weltoffen und wir arbeiten sehr gut mit Hannover, mit Holstein, mit Belgien, mit Westfalen, mit allen anderen Verbänden auch zusammen. Und für uns als Hengsthalter ist es, wenn ich auf meiner Tätigkeit, der ehrenamtlichen Tätigkeit, ist natürlich schön, wenn Oldenburg und US immer stärker wird. Da freuen wir uns, das ist auch im Moment der Fall. Die sind auch sehr, sehr gut. Aber so, wenn bei uns Kunden kommen, ist mir jeder Verband auch lieb. Auch Zangersheide ist sehr stark, haben wir doch mehr Kunden, die auch, da geht es sehr einfach, die da brennen lassen. Oder brennen geht ja nicht mehr, aber die ihr Pferd registrieren lassen. Aber da sind wir weltoffen und wenn man uns Pferde anbietet, hier kommen auch viele Verkäufer mit ihren Pferden an, die uns Pferde anbieten, dann muss ich sagen, frage ich nicht, welchem Verband gehörst du an, sondern das Pferd muss gut sein. Ich schaue mir das Pferd an, völlig ohne Vorurteil. Und wenn er einen weißen Schein hat, ist es auch so.

[SPEAKER 2]
Und die Wichtigkeit, also in meiner Empfindung, nimmt glaube ich auch ein bisschen ab, dadurch, dass der Brand nicht mehr existiert für die zukünftigen Jahrgänge.

[SPEAKER 1]
Genau, das ist eigentlich schade. Ich fand das immer sehr gut mit dem Brand, muss ich sagen, weil wir sind beispielsweise, jedes Jahr fahre ich nach Bellingen. Wir haben gute Kunden, da wohnen wir bei denen und gucken. Und wenn man denn da in Amerika ist, wenn die Starterlisten da rauskommen, da steht ja keine Abstammung mehr drauf und gar nichts drauf. Das ist nur immer der Besitzer, der Trainer steht da drauf, aber alles andere nicht. Nur im letzten großen Preis steht mal überhaupt mal der Vater des Pferdes drauf. Und da ist das dann irgendwie ganz schön, wenn man da über den Platz geht und auf den verschiedenen Abreiteplätzen sich mal die Pferde anschaut. Wenn die an einem vorbeigelobt werden, du siehst einen Holsteiner Brand, einen Oldenburger Hannoveraner, Westfale, da kann man doch immer schon die Pferde erkennen. Und wenn man dann ein besonders gut springendes Pferd sieht, dann guckt man schon mal, was hat der eigentlich für einen Brand. Und das ist eigentlich so ein Erkennungsmerkmal gewesen und das finde ich eigentlich sehr schade, dass wir das nicht mehr machen können jetzt.

[SPEAKER 2]
Obwohl es ja eigentlich auch eine individuelle Entscheidung des Züchters ist, ob ich mit meinem Pferd jetzt zum Hannoveraner Verband nach Pferden fahre oder zum Oldenburger Verband. Also die Aussagekraft nimmt wahrscheinlich subjektiv erstmal ab, oder?

[SPEAKER 1]
Ja, das stimmt. Die nimmt natürlich ab, weil es gibt ja Oldenburger, die haben ja auch kein Oldenburger Blut. Das sind reine Holsteiner. Und in Hannover gibt es heute Pferde, die sind rein holsteinisch fast gezogen. Also das Typische gibt es ja nicht mehr so. Aber man sieht dann doch schon, das typische deutsche Pferd da. Und wir sind ja, was den Springsport angeht, in sehr starkem Konkurrenzkampf auch mit unseren ausländischen Mitbewerbern.

[SPEAKER 2]
Niederlande, Frankreich.

[SPEAKER 1]
Ja, Niederlande, Belgien, ganz stark, Frankreich auch, aber gerade Holland und Belgien. Wir sind ja auch auf den Turnieren öfter da. Hendrik, mein Sohn, der war jetzt in Pehlbergen auf so einem großen Turnier wieder. Die haben da unwahrscheinliche Veranstaltungen und gute Pferde und das zentralisiert sich. Und die guten Ställe, oder die ausländischen Reiter, die Amerikaner, die Iren, alle möglichen, sammeln sich in den Belgien, Holland, so in dieser Ecke. Da sind dann die besten Ställe, die besten Trainer und so und der Markt wird immer mehr dorthin gezogen. Und Belgien ist halt ein Land, was in der Regel ja nur Springpferde züchtet und die haben immer auf Springen nur gesetzt. Und im internationalen Sport sind die Belgier und Holländer auch schon ziemlich vorne, muss ich sagen.

[SPEAKER 2]
Gibt es da Tendenzen, dass man dadurch die Vielfalt verliert, weil alle sagen, wir setzen jetzt auf den einen Hengst und nicht mehr, wie es vielleicht als noch ländlich gezüchtet wurde, jeder so regional seinen eigenen hatte?

[SPEAKER 1]
Gut, das war, wenn man das mal darauf zurückgreifen kann, vielleicht was den die Landgestüte angeht, so früher war es ja so auch in Hannover, dass beispielsweise Dr. Bader oder so zu seiner Zeit, der hat dann die sogenannte Zellerlot kaufen können, die ersten zehn der Körung entfernen und das hatte eben auch den Vorteil, die wurden dann alle verteilt, dann verschiedene Blutlinien auf die verschiedenen Stationen innerhalb des Landes.

[SPEAKER 2]
Quasi staatlich gestützt damit, staatlich

[SPEAKER 1]
Aber da hatten wir eine große Blutvielfalt, da war das schon mal ganz gut. Da hatte auch mal ein Hengst eine Chance, der vielleicht nur 20 Stuten gekriegt hat, aber dann Gute aus der Ecke, das hat gut gepasst. Da sind immer neue, interessante Blutlinien rausgekommen. Heute rennen die entweder alle eine Zeit mal zu Kornett, das war ja auch gut, dass der Springpferd immer war. Aber noch schlimmer ist das ja im Strukturbereich eigentlich, da geht es ja nur noch nach Modehengsten heute, die jetzt viel bedecken und man ist ja der Meinung, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je teurer der Hengst auf der Körung ist, je te Die habe ich auch. Da werden die Leute hysterisch gemacht und verrückt gemacht. Ich kann nur sagen, ich will es mal vorsichtig formulieren, in der Zeit, wo wir hier züchten und wir machen das schon seit vielen Jahren und haben hunderte von Fohlen gezüchtet, bei uns ist das noch nie aufgetreten. Und ich weiß von Paul Jockermiller beispielsweise, der hat 10.000 Fohlen gezüchtet, auch noch nie. Und die Tierärzte, mit denen ich hier spreche, die auch in den Hauptzuchtgebieten sind, die haben diese Fälle auch noch nicht gesehen. Die Fälle gibt es, dass es mal den einen oder anderen da gibt, aber diese Hysterie, die ja im Moment in Gang ist, an der möchte ich jetzt nicht teilnehmen, muss ich sagen. Wenn man, was ja ganz gut ist, was die Zugverbände jetzt ja angeboten haben auch, dass man die Stute untersuchen lassen kann.

[SPEAKER 2]
Für günstiges Geld.

[SPEAKER 1]
Für günstiges Geld. In Hannover waren die ersten, da kostet das 40, in Oldenburg 30, in Holstein 25. So ein kleiner Bluttest. Ja, Bluttest. Dann kann man eben feststellen, ist die Stute negativ. Und wenn die Stute negativ ist, kann man halt jeden Hengst einsetzen, den man möchte. Wenn die Stute positiv ist, dann hat man ein gewisses Risiko. In meiner Meinung nach sehr, sehr wenig, wenn man einen positiven Hengst einsetzt. Das ist ja alles veröffentlicht. Aber ich sehe das ein bisschen anders. Also ich lasse trotzdem genauso weiter decken wie bisher, weil wir noch nie das Problem hatten. Probleme haben wir ganz anderer Art. Aber ich kann durchaus die Züchter auch gut verstehen, die jetzt ihre Stute testen lassen. Und derjenige, der jetzt die Stute testen lässt, die ist beispielsweise positiv und möchte dann nicht zum positiven Hengst gehen, ist auch in Ordnung. Muss er ja nicht machen. Aber diese Hysterie, die entstanden ist, die kann ich gar nicht verstehen. Und was mir am meisten leid tut, ist so, dass die viele Züchter das gar nicht richtig verstanden haben. Die wissen gar nicht, wenn die Stute negativ ist, dass eh nichts passieren kann. Ich hab viele, viele ältere Züchter gehabt, die jetzt zu uns gekommen sind und haben gesagt, die Seuche, die da im Moment in Gang ist, dass er ja alle von gehört hat, er wollte nicht mehr züchten. Und dann sind da auch Kunden, sind auch Händler gekommen, die haben denen dann die Pferde abkaufen wollen und haben gesagt, ja, wenn die positiv ist, ist sie nichts wert. Mussten sie fast für den Schlachtpreis die allerbesten Stuten verkaufen. Und da kann man noch so viel versuchen, das den Züchtern zu vermitteln. Also in den Köpfen der Züchter ist das als Seuche dargestellt und das ist meiner Meinung nach total übertrieben und das glaube ich auch nicht. Wo wir Probleme mit haben, das sage ich ja immer, ist eher mal, wenn man größere Bestände hat, ist die Herpes-Geschichte, die Herpes-Infektion. Und da sollte man sehr vorsichtig sein. Das ist sehr ernst zu nehmen, dass man die Stuten auch wirklich auch impft und das dreimal macht, je nachdem wie, dass man da einen geschützten Stutenbestand hat. Auch gegen Influenza, dass wir da keine Verpfohlungen haben als beispielsweise. Oder auch im Sommer in größeren Betrieben mit Rhodokokken. Das ist auch so ein Virus, wo die dann an der Lunge Abzesse bekommen. Wenn man größere Betriebe hat, dann ist es so, bei uns ist es beispielsweise so, dass alle 14 Tage per Ultraschall wird die Lunge untersucht, wird Blut abgenommen, wird abgehört, werden die Fohlen alle kontrolliert, untersucht, sodass wir dann, wenn diese Rhodokokkesinfektion da ist, die tödlich ist am Ende, dass man frühzeitig reagieren kann und dann hat man auch gute Chancen, dass die alle gesund weiter durch die Welt kommen. Was auch noch ein Problem ist mit Durchfall beispielsweise bei Fohlen. Das sind auch so Probleme, die man mal haben kann. Das sind die, die Hauptsachen, wo heute die Fohlen dran erkranken und auch dran zu Tode kommen. Und dieses WFFS, das ist in meinen Augen viel zu hoch gespielt. Und gerade das D-Blut ist ja bekannt, die haben oft und wenn man überlegt, was für tolle D-Hengste wir im Dressurbereich haben, die alle jetzt irgendwie positiv sind.

[SPEAKER 2]
Also die Donnerhallinie?

[SPEAKER 1]
Ja, das ist leider so ein bisschen so, aber wenn wir die jetzt alle nicht gehabt hätten und wir wären schon so hysterisch da rangegangen, wie wir jetzt im Moment sind, dann hätten wir all diese gute Genetik gar nicht gehabt. Und davor warne ich noch ein bisschen, muss ich sagen.

[SPEAKER 2]
Am Ende eines jeden WeHouse-Podcasts haben wir die vier klassischen WeHouse-Fragen und die möchte ich natürlich auch dir stellen. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto nach dem du lebst?

[SPEAKER 1]
Ich versuche das Leben ein bisschen zu genießen. Ich will gerne was erreichen in meinem Leben, muss ich sagen. Und wir haben gerade so einen Spruch in der Küche, da muss ich mal überlegen, wie der eigentlich heißt. Es ist, wie es ist, aber es wird, was du daraus machst. Und das, finde ich, ist auch ein bisschen ein wahres Wort. Und ich bin auch eher ein bisschen positiv, muss ich sagen. Ich gehe auch gerne mal ein Risiko ein. Ich habe nicht immer Angst davor und ich kann auch gut vertragen, wenn ich mal daneben gelegen habe. Gerade im Geschäft ist viel Bauchgefühl und nicht jedes Geschäft, was man eingeht, funktioniert. Das ist auch mal so, dass es mal schief geht. Aber dann habe ich mir abgewöhnt, darüber ewig zu jammern. Muss ich beim nächsten Mal besser aufpassen und dann geht es wieder weiter.

[SPEAKER 2]
Sehr gut. Frage Nummer zwei ist, gibt es einen Menschen, der dich besonders geprägt hat?

[SPEAKER 1]
Das ist eine gute Frage. Das weiß ich, kann ich gar nicht sagen. Vielleicht meine Frau. Kann sein.

[SPEAKER 2]
Die tägliche Frägung. Die tägliche Frägung. Dann Frage Nummer drei. Wenn du Reitern oder Pferdemenschen dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 1]
fair sein deinem Pferd gegenüber und das Pferd anständig behandeln, weil das Pferd ist ein Lebewesen und hat auch eine Seele dahinter und das ist sehr wichtig. Und ich hasse diese brutalen Reiter, die einfach mit den Pferden nicht ordentlich umgehen. Also sicher muss auch Ordnung sein in der Ausbildung eines Pferdes, da muss man auch mal durchgreifen. Aber grundsätzlich ist Vertrauen das Allerwichtigste. Wenn Pferde Höchstleistung bringen sollen, muss man mit dem Pferd arbeiten und die Pferde müssen den Reiter mögen und nur dann kommt man auch zum Erfolg.

[SPEAKER 2]
Und zum Abschluss bitte ich dich diesen Satz zu vervollständigen. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 1]
Schon Lebensinhalt so, das hat mein ganzes Leben beeinflusst und auch positiv und was ich ehrlich sage, durch die Pferde habe ich so viele Menschen auf der ganzen Welt kennengelernt. Ich kann heute glaube ich in jeden Kontinent reisen und werde überall eingeladen durch die Verbindung mit den Pferden, durch auch viele Pferde, die wir in die Welt verkauft haben, wo die Kunden zufrieden sind, uns wieder einlassen. Und ich hätte niemals das erreicht, diesen Bekanntheitsgrad vielleicht oder die Leute alle kennengelernt, die vielen interessanten Menschen, wenn ich dem Reitsport nicht zugetragen wäre.

[SPEAKER 2]
Pferde verbinden.

[SPEAKER 1]
Pferde verbinden, so ist es.

[SPEAKER 2]
Großartig. Eine, wie ich finde, sehr kurzweilige Reise durch die Welt der Zucht mit vielen Einblicken quasi einmal hinter die Kulisse. Und ich sage herzlichen Dank, Gerd Sosath.

[SPEAKER 1]
Gerne, Dankeschön.

[SPEAKER 2]
Das war die aktuelle Folge des wehorse Podcasts. Falls euch unser Podcast gefällt, lasst eine Bewertung da bei Apple Podcast, Facebook, YouTube, Google oder wo auch immer ihr uns hört. Bis zum nächsten Mal beim wehorse Podcast.

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