Working-Equitation Experte
Stefan Schneider
Stefan Schneider ist gelernter Tierarzt und Allround-Horseman, der sich auf Working Equitation spezialisiert hat und regelmäßig an internationalen Turnieren teilnimmt. Er legt großen Wert auf Vertrauen und eine klare Rollenverteilung zwischen Mensch und Pferd.
Stefan Schneider ist gelernter Tierarzt und leidenschaftlicher Allround-Horseman. Besonders hat es ihm die Working Equitation angetan. Mit verschiedenen in Spanien und Portugal gezogenen Pferden nimmt Stefan Schneider regelmäßig in der Masterclass, der schwierigsten Klasse, an internationalen Working Equitation Turnieren teil. Gemeinsam mit seiner Frau Uta Gräf betreibt der Ausbilder auf dem Gut Rothenkircherhof in Kirchheimbolanden einen Ausbildungsstall mit Reha-Zentrum und Pferdepraxis. Hier kümmert er sich vor allem auch um die Ausbildung der Jungpferde am Boden.
Vertrauen ist für ihn die wichtigste Grundlage
„Pferde Pferde sein lassen“ – das ist der Leitspruch von Stefan Schneider. In seiner Arbeit mit den Pferden setzt der Ausbilder daher auf eine klare Rollenverteilung von Mensch und Pferd: „Im täglichen Umgang mit dem Pferd, sei es am Boden oder unter dem Sattel, ist es wichtig, dass der Mensch als ‘Herdenführer’ anerkannt wird. Das Pferd muss uns vertrauen und als denjenigen respektieren, der das Sagen hat”, erklärt er. Um das zu erreichen, bindet er von Beginn an intensive vertrauensbildende Maßnahmen in das Training ein. Dabei geht Stefan Schneider gezielt vor und setzt sein Training aus verschiedenen Elementen zusammen. „Ich arbeite die Pferde, insbesondere die jungen, vom Boden aus und mache sie mit Stimmkommandos und meiner Körpersprache vertraut. Dieses Training ergänze ich durch die Arbeit am langen Zügel, bei der das Pferd selbstbewusst vorauslaufen muss. Wichtig ist mir dabei immer, dass die Pferde möglichst viel sehen und sich an die unterschiedlichsten Umwelteinflüsse gewöhnen.” Er hat die Erfahrung gemacht, dass die vertrauensvolle Arbeit am Boden die Arbeit im Sattel deutlich erleichtert und sieht sie daher als wertvollen Bestandteil des täglichen Trainings.
Vom Springsattel zur Doma Vaquera
So vielseitig wie seine Pferdeausbildung heute ist, war auch sein Weg in die Working Equitation und Bodenarbeit, denn sein reiterlicher Werdegang begann zunächst im Springsattel. Eher ungewöhnlich für die 1970er blickte Stefan Schneider aber bald über den deutschen Tellerrand hinaus und interessierte sich schon als junger Mann für Reitweisen, die sich heutzutage in der deutschen Reiterlandschaft fest etabliert haben, damals aber noch als exotisch galten. Jean-Claude Dysli und seine Frau Magda, Pioniere des Westernreitens in Europa, waren die Ersten, die Stefan Schneider für die einhändige Arbeitsreitweise, begeistern konnten. Regelmäßige Besuche bei dem Schweizer Ehepaar in Deutschland und Spanien inspirierten Stefan Schneider, neue Wege im Umgang mit den Pferden zu gehen.
Nach seinem erfolgreich abgeschlossenen Veterinärmedizinstudium in Berlin trainierte Stefan Schneider mit den renommierten Westerntrainern Reinhold und Maik Bartmann und nahm mit seinem Criollo- und seinem Quarter Horse Hengst an Reining und Working Cowhorse-Turnieren teil. In den 1990ern lernte Stefan Schneider in Spanien Manolo Oliviera und Manolo Rodrigues kennen, die ihn mit der Doma Vaquera-Reitweise in Berührung brachten. Dieser in Anlehnung an die Arbeitsreitweise der spanischen Rinderhirten entstandene Reitstil fasziniert ihn heute am meisten. Mit seiner Fähigkeit sich in Pferde hineinzuversetzen und mit seinem hippologischen Know-How, das er durch seine eigene vielseitige Erfahrung erhalten hat, findet Stefan Schneider zu jedem Pferd rasch den richtigen Zugang.