Mit Gummimatte & Podest die Körperwahrnehmung beim Pferd verbessern

Pferd läuft auf Turnmatte
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Die besten Trainer

Wir haben die besten Trainer und Experten der Pferdewelt sorgfältig für dich ausgewählt. 

Eine sehr schöne Übungsmöglichkeit ist das Trainieren mit verschiedenen Untergründen, zum Beispiel dem Podest oder mit Trainingsmatten. Das schult die Körperwahrnehmung und fördert natürlich ebenso das Vertrauen zum Menschen. Auch das Selbstbewußtsein des Pferdes profitiert, denn das Pferd muss Mut aufbringen, seine Füße auf neuen Untergrund zu stellen. Die Trittsicherheit und Unerschrockenheit wird also ebenso wie die Beziehung zum Menschen gefördert.  

Ziele & Lösungen bei der Podestarbeit

Auf wehorse bekommst du bei Bea Borelle und Nina Steigerwald Tipps, wie du dein Pferd so an das Podest heranführst, dass es sich:

  • darauf sicher fühlt
  • kontrolliert auf- und absteigt
  • nicht einfach runterläuft
  • nicht unvermittelt rückwärts geht
  • die Übung einen gymnastischen Effekt entfaltet

Hier erfährst du, auf was beide Trainerinnen besonders achten. Bea Borelle ist bekannt für ihre zirzensische Ausbildung von Pferden, sie ist zudem – in zwischen sogar hauptsächlich –Ausbilderin in der Schule der Légèreté. Außerdem wurde sie von Linda Tellington-Jones in deren TTouch-Techniken ausgebildet. Also eine sehr vielseitige Person!

Pferd übt das Podest
Nutze anfangs ein niedriges Podest, wie zum Beispiel eine Palette.

Das Pferd ans Podest heranführen

Mit dem Podest bekannt machen: Bea Borelle nutzt gern anfangs ein niedriges Podest. Dafür nimmt sie zum Beispiel eine Palette, die mit festem Tuch bedeckt ist. Man kann diese auch hintereinander legen, so dass die Strecke etwas länger wird. Das Pferd soll sich beim Kennenlernen mit dem Podest schon wohl fühlen. Die Ausbilderin streicht dafür zum Beispiel die Beine ab, so wie es bei Linda Tellington-Jones auch gern eingesetzt wird. Natürlich sollte das Pferd diese Hilfe zur Entspannung und Wahrnehmung des eigenen Körpers schon zuvor kennen. Tipps von Bea Borelle:

  • PROBLEM: Das Pferd eilt vorweg und du sorgst dich, dass es einfach drüberweg läuft, also nach dem Podest alleine wieder sofort absteigt.
  • LÖSUNG: Vor dem Podest mehrfach rückwärtsrichten. „Das Pferd soll rückwärts denken!“ erklärt Bea Borelle.
  • PROBLEM: Das Pferd könnte mit der Hinterhand am Podest hängenbleiben, weil es hinunter schlufft?
  • LÖSUNG: Zügiger herunter gehen lassen! Dann hebt das Pferd die Beine besser an.
  • PROBLEM: Das Pferd eilt vom Podest hinunter. 
  • LÖSUNG: Nicht zwingen, dass es stehen bleiben soll! Fördere seine Wahrnehmung der Situation, indem du das Pferd auf dem Podest nach rechts und links schauen lässt. Das geht gut, indem du Futterlob auf Schulterhöhe einsetzt, so dass das Pferd sich umschauen muss. Futterlob nutzt Bea Borelle generell gern, um das Warten auf dem Podest den Pferden schmackhaft zu machen.
  • PROBLEM: Das Pferd geht schief auf das Podest zu.
  • LÖSUNG: Korrigiere das Pferd, bevor es auf das Podest steigt! Bea Borelle nutzt dafür die Gerte als Touchier- und Abstreichwerkzeug an Brust und Schultern. 

Die Vorarbeit ist für solche Korrekturen und für das beruhigende Abstreichen mit der Gerte wichtig: Das Pferd muss gelernt haben, wie die Gertensignale zu deuten sind. Bea Borelle nutzt dabei weiche Bewegungen, die lockend nach vorn weisen ebenso wie Impulse zum Antreten auf Kruppenhöhe und seitwärts treibende Hilfen am Bauch- und Flankenbereich.

Nachdem das Pferd auf die niedrigen Paletten gut aufsteigt, nimmt Bea Borelle höhere Podeste hinzu. „Je höher das Podest ist, desto zügiger das Pferd herunterschicken, damit es nicht mit der Hinterhand an der Kante entlangratscht!“ Mit zügig ist natürlich nicht gemeint, dass das Pferd von Podest galoppieren soll. Es soll einfach im fleißigen Schritt absteigen. 

Ausbilderin Nina Steigerwald im Porträt
Lerne gemeinsam mit deinem Pferd neue Untergründe kennen.

Die Körperwahrnehmung des Pferdes durch das Podest verbessern

Nina Steigerwald ist die Clickerexpertin auf wehorse. Sie arbeitet ihre Pferde frei, sobald es der Ausbildungsstand erlaubt und es ist immer wieder beeindruckend, welche Objekte sie in ihr Training einbaut. Brücken, große Wippen zum Beispiel oder dicke, große Turnmatten. Doch ganz zu Beginn steht eben, dem Pferd beizubringen, auf einem neuen Untergrund zu stehen. Der wie beim Podest erhöht sein kann, oder ganz flach auf dem Boden liegt.

Durch Clickern kleinschrittig und motiviert zum Ziel 

Clickerexpertin Nina Steigerwald beginnt sehr kleinschrittig und achtet darauf, dass das Pferd stets so entspannt wie möglich bleibt. Es geht gar nicht auf eine hohe Gerätschaft, zunächst, sondern die Vorarbeit erfolgt auf dem flachen Boden:

  • Fütterungsdisziplin: Die muss vor dem Beginn des Clickertrainings natürlich gesichert sein, sie ist ein extrem wichtiger Baustein beim Clickertraining. Fütterungsdisziplin meint, dass das Pferd nicht bettelt und höflich bleibt. Dein Pferd schnappt nach Leckerlis? Hier erfährst du, was du dagegen tun kannst.
  • Der nächste Schritt heißt: Pylonen als Begrenzung etablieren. Zwei Pylonen auf flachem Boden hinstellen, als Tor, durch dass das Pferd schreiten soll. Zwei weitere in etwas Abstand genauso aufbauen, so dass eine Gasse entsteht. Das Pferd lernt nun, dass es sich lohnt, durch Pylonen zu gehen. Dafür clickt und belohnt Nina Steigerwald, sobald das Pferd ruhig in diese Gasse tritt. Schrittweise verengt sie den Abstand der Pylonen.
  • Ist das Pylonentraining absolviert, dann mit etwas Flachem als neuen Untergrund beginnen: Gummimatten oder einem sehr niedrigem Podest zum Beispiel.
  • Die Pylonen werden seitlich an die Matte gestellt, das Pferd soll die Matte betreten. 
  • Auf die Mimik und Körpersprache achten und das Trainingstempo daraufhin anpassen. Ein Beispiel: Ein Pferd zeigt Angst- und Fluchtmimik vor der Gummimatte. Nina Steigerwald erkennt das und arbeitet zunächst vor der Matte, statt auf ihr. Das Pferd soll einen Schritt an die Matte herantreten und dann wieder zurückgehen. Hier ist es wichtig, wie und wann genau das Futterlob gegeben wird. Nina Steigerwald lässt das unsichere Pferd als Belohnung für das mutige Herantreten an die Matte rückwärts gehen, in den für das Pferd sicheren Raum. Erst hier erhält es seine Belohnung.

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