Gesunder Pferdehuf – Was du über den Hufmechanismus & die richtige Hufpflege wissen musst

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„Ohne Huf – kein Pferd“ – dieses alte Sprichwort ist dir als Pferdefreund*in sicher ein Begriff. Im Umkehrschluss bedeutet das: Es ist nicht möglich, ein Pferd als Reitpferd, Kutschpferd oder für andere Zwecke zu nutzen oder ihm auch „nur“ Ferien auf der Sommerkoppel zu ermöglichen, wenn es ernsthafte Hufprobleme hat. In unserem Artikel erfährst du, warum genau der Pferdehuf so wichtig ist und welche Aufgaben er hat. Wir zeigen dir, wie ein gesunder Pferdehuf aussehen sollte und wie du ihn mit gezielter Hufpflege und der passenden Fütterung unterstützen kannst.  Außerdem erfährst du, was bei der Entscheidung zwischen Barhuf und Hufeisen zu beachten ist und warum ein Hufschmied für die Gesunderhaltung der Hufe essentiell ist.

Die Entwicklung des Pferdehufs

Die frühen Vorfahren unserer heutigen Pferde waren tatsächlich noch auf Zehen unterwegs. Zu Beginn waren es insgesamt, wie bei uns, fünf Zehen am Ende jeder Gliedmaße. Vier davon haben sich im Laufe der Evolution zurückgebildet, sodass nur noch Rudimente von ihnen vorhanden sind. Der Pferdehuf wie wir ihn heute kennen ist demnach die mittlere Zehe mit dem Zehennagel, der zur stabilen Hornkapsel geworden ist.

Der einzelne formstabile Pferdehuf ist gegenüber mehreren Zehen für das Pferd aus unterschiedlichen Gründen von Vorteil. Jede Zehe beinhaltet Knochen, die zusätzliches Gewicht bedeuten und somit für die schnelle Flucht bei Gefahr hinderlich sein können. Außerdem sind Pferde Steppen- und Lauftiere. Das bedeutet, dass sie sich in freier Wildbahn mehrere Kilometer pro Tag über den harten und teilweise unebenen Untergrund der Steppe bewegen. Hinzu kommt hier noch das hohe Gewicht, das auf dem Pferdehuf lastet. Auch aus diesen Gründen ist es zum Schutz vor zu großer Abnutzung von Vorteil, dass der Pferdehuf deutlich robuster als einzelne Zehen ist.

Welche Bedeutung hat der Pferdehuf?

Die Hufe sind von zentraler Bedeutung für die Gesundheit deines Pferdes. Auf ihnen lastet schließlich wie gesagt das gesamte Pferdegewicht.

Der Pferdehuf als Tastorgan

Der Pferdehuf ist im Inneren nicht nur gut durchblutet, sondern auch von vielen Nerven durchzogen. Das gilt insbesondere für die Sohlenlederhaut. Mithilfe von diesen Nerven und den zugehörigen Rezeptoren kann das Pferd über die Hufe auch kleinste Unebenheiten auf dem Boden erfassen. Die Informationen über die Bodenbeschaffenheit werden dann weitergeleitet, sodass Sehen und Bänder sich so stabilisieren, dass die Unebenheiten ausgeglichen werden. Für die Trittsicherheit von deinem Pferd ist das enorm wertvoll und es beugt Verletzungen vor. 

Der Pferdehuf als Stoßdämpfer und Blutpumpe

Bei jedem Schritt oder Galoppsprung wird der Pferdehuf mit einem hohen Gewicht belastet. Dabei sorgt der Hufmechanismus erstens dafür, dass der Pferdehuf die Muskulatur bei der Stoßdämpfung unterstützt. Und zweitens erhalten die Hufe über diesen Mechanismus die Durchblutung auch unter hoher körperlicher Belastung und können sie sogar verstärken. Funktioniert der Hufmechanismus vom Pferdehuf nicht, kann das durch die vermehrte Belastung der Gelenke z.B. Arthrose und durch die verminderte Durchblutung andere Hufprobleme auslösen. Was der Hufmechanismus genau ist und wie er funktioniert, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Pferdehufe auf Sandboden.
Bei jedem Schritt wird der Hufmechanismus vom Pferdehuf aktiviert.

Wie funktioniert der Hufmechanismus?

Mit dem Begriff “Hufmechanismus” wird die Formveränderung des Pferdehufes bezeichnet, die beim Auf- und Abfußen durch das Gewicht des Pferdes verursacht wird. Auch wenn dir die Hufe hart und unbeweglich vorkommen, sind sie so elastisch, dass sie sich bei jedem Be- und Entlasten in der Bewegung verformen.

Insbesondere der hintere Teil der Hufe, d.h. die Trachte, ist hierbei zuständig für die Stoßdämpfung. Dieser ist deutlich flexibler als der vordere Teil der Hufe, auch Zehe genannt. Der Pferdehuf ist dadurch in der Lage, den Großteil der Belastung, die z.B. bei einem Sprung entsteht, abzufedern. Ein gut funktionierender Hufmechanismus ist damit für die Gesunderhaltung der Gelenke essentiell, da das Pferd unterhalb von Karpal- und Sprunggelenk keine Muskulatur aufweist.

Den Hufmechanismus kannst du dir auch so vorstellen: Wenn dein Pferd seinen Huf belastet, werden die Trachten und der Strahl im hinteren Teil leicht auseinander gedrückt. Gleichzeitig wird der Kronrand vorne oben auf dem Pferdehuf etwas nach innen gezogen. Sobald dein Pferd den Huf entlastet, ziehen sich die Trachten wieder zusammen und der Zug von innen auf den Kronrand lässt nach. Das Auseinandergleiten und Zusammenziehen des Strahls ist für das Pferd vollkommen schmerzfrei und dazu noch sehr wichtig. Durch die elastische Bewegung wird die Blutzirkulation innerhalb der Hufe und in Folge auch im gesamten Pferdekörper angeregt. Deshalb hast du vielleicht schonmal gehört, dass die Hufe auch als Blutpumpe bezeichnet werden.

Der Hufmechanismus arbeitet übrigens nicht nur in der Bewegung. Selbst wenn dein Pferd steht, reichen minimale Gewichtsverlagerungen aus, um die Blutzirkulation zu aktivieren. 

Wie schnell und wie viel wächst der Pferdehuf?

Ein gesunder Pferdehuf wächst ca. 6-10mm im Monat. Bis die gesamte Zehenwand erneuert ist, dauert es somit 12-14 Monate. Da die Seitenwände steiler und damit kürzer sind, brauchen sie dafür weniger Zeit (nur 8-9 Monate). 

Behalte bitte im Hinterkopf, dass diese Angaben lediglich als Orientierung dienen sollen. Das Wachstum der Hufe ist am Ende immer individuell von Pferd zu Pferd und sogar von Huf zu Huf verschieden. Einige Einflussfaktoren auf das Hufwachstum sind z.B.

  • das Alter
  • die Rasse
  • die Hufpflege
  • die Fütterung
  • die Haltung
  • das Maß an Bewegung

Forschungen haben gezeigt, dass z.B. mehr Bewegung zu vermehrtem Wachstum der Hufe führen kann, da die Durchblutung stärker gefördert wird. Ebenso wächst der Pferdehuf tendenziell bei Barhufern im Vergleich zu beschlagenen Pferden schneller, da hier der Hufmechanismus in keinster Weise eingeschränkt wird. 

Pferdehufe laufen über Sandboden.
Gute Pferdehufe können ein Stück weit auch angeboren sein.

Wie sollten gute Pferdehufe aussehen und woran erkennt man sie?

Gute Pferdehufe sehen von oben betrachtet gleichmäßig-rund aus und fühlen sich glatt an. Unebenheiten, Dellen, Rillen und Verfärbungen des hellen Hufhorns lassen meist Rückschlüsse auf Hufbeschwerden des Pferdes in der Vergangenheit zu. Die Zehe sollte weder zu lang sein, was die Pferde zum Stolpern bringen könnte (bzw. zum Verlust eines Hufeisens führen könnte), noch zu stark abgenutzt. Von unten betrachtet ist die „weiße Linie“ am äußeren Rand des Hufes idealerweise gut sichtbar und zusammenhängend. Darin, wie auch im gesamten Huf, sollten nach dem Reiten keine kleinen Steinchen oder Ähnliches verbleiben. So kannst du Verletzungen des Hufes vorbeugen.

Neben der weißen Linie ist bei gesunden Barhufern ein stabiler und ausreichend breiter Tragrand zu erkennen. Das Hufhorn wünscht man sich fest, gesund und robust. Der Strahl ist bei Hufen in gutem Zustand ausgeprägt, fest und riecht neutral. Ein unangenehmer Geruch auf der Unterseite des Hufes deutet meist auf eine Krankheit wie zum Beispiel Strahlfäule hin.

Wenn das Pferd Hufeisen trägt, sollten diese dem Pferd optimal angepasst sein. Lockere, sich ablösende Hufeisen stellen für Pferde und Reiter eine gesundheitliche Gefährdung dar, die möglichst schnell behoben werden muss. Eine gute Hufhornqualität ist dem Pferd bis zu einem gewissen Grad hin angeboren. Ein Pferdebesitzer kann sich glücklich schätzen, wenn sein Pferd von Natur aus gute Hufe mitbringt. Falls das Pferd eine weniger gute Hornqualität hat, kann man die Hufgesundheit mit zusätzlichen Futtermitteln unterstützen.

Den Pferdehuf durch gute Fütterung und Pflege stärken

Mit angepasster Pflege und Fütterung kannst du die Gesundheit vom Pferdehuf gezielt unterstützen und somit genetisch bedingt Nachteile zumindest ein Stück weit kompensieren. In diesem Abschnitt erfährst du genau, was dabei wichtig ist.

Die richtige Fütterung für gesunde Hufe

Für die Gesundheit und eine gute Qualität der Hufe ist vor allem ein hochwertiges und passendes Mineralfutter wichtig. Damit kannst du sicherstellen, dass dein Pferd ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt wird. Für den Pferdehuf sind besonders Zink, Kupfer, Biotin und Vitamin E wichtig. Achte dabei auch auf das Verhältnis der einzelnen Mengen- und Spurenelemente zueinander. Das sollte bezogen auf die Gesamtration stimmig sein. Beziehe bei der Entscheidung also auch die anderen Futtermittel ein, die dein Pferd bekommt, und wähle dann das passende Mineralfutter aus.  

Ein Pferdehuf wird ausgekratzt.
Zur guten Pflege der Pferdehufe gehört auch regelmäßiges Auskratzen.

Pferdehufe richtig pflegen

Welche Hufpflege dein Pferd am Ende genau braucht, ist abhängig von seiner Hufqualität. Wichtig ist, dass der Pferdehuf weder zu trocken noch zu feucht werden sollte. Zu trockene Hufe können brüchig werden und zu feuchte Hufe weichen auf. Beides ist nicht ideal.

Grundsätzlich gilt: Wässern und Fetten solltest du nur in Kombination vornehmen. Und rapide Änderungen des Feuchtigkeitsgehalts vom Huf solltest du möglichst vermeiden. Du möchtest mehr über dieses Thema erfahren? Dann ist dieser Artikel genau der richtige für dich.

Tipp: Im Sommer ist bei zu trockenen Hufen Weidegang von Vorteil. Der Morgentau auf dem Gras ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender für die Pferdehufe. Als Alternative bei Paddockhaltung bietet es sich an, z.B. im Bereich um die Tränke den Boden stellenweise leicht zu bewässern. 

Hinweis: Sind die Hufe deines Pferdes bereits weich, dann sollte weitere Feuchtigkeit von außen vermieden werden. Ansonsten haben insbesondere Fäulnisbakterien, die zu Strahlfäule führen können, leichtes Spiel. Außerdem ist der Pferdehuf in diesem Fall anfälliger für Entzündungen und die Entwicklung eines Hufabszesses. 

Tipps für die Pflege der Pferdehufe von Fohlen und Jungpferden

Fohlenhufe sind anfangs sehr weich und werden dann nach und nach härter. Es ist wichtig, ein Fohlen möglichst früh daran zu gewöhnen, dass seine Hufe täglich beim Hufauskratzen gereinigt werden. Dabei ist allerdings viel Geduld nötig, bis das Fohlen das jeweilige Bein bereitwillig anhebt und bis es ihm gelingt, das für das Stehen auf drei Beinen notwendige Gleichgewicht und Vertrauen in den Menschen zu entwickeln.

Fohlen benötigen noch keine Hufeisen, allerdings sollte man sie im ersten Lebensjahr erstmals dem Hufschmied oder Hufpfleger vorstellen, der die Hufe behutsam bearbeitet und dabei besonders darauf achtet, Fehlstellungen der Hufe zu verhindern. Bei Jungpferden geht man dann in vergleichbarer Weise vor. Man stellt sie in möglichst regelmäßigen Abständen zur Hufbearbeitung und Hufkontrolle vor, sodass auch diese Termine zu einer alltäglichen Situation für die Pferde werden, mit der sie zukünftig gelassen umgehen. 

Tipps für den ersten Besuch beim Hufschmied findest du in diesem Artikel.

Woran erkenne ich schlechte Pferdehufe?

Anzeichen für eine schlechte Hufqualität sind unter anderem:

  • Pferdehufe, die ausbrechen,
  • Hornwände, die Risse habe,
  • Eisen, die sich frühzeitig lösen,
  • Strahlfäule.

Was ist die Ursache für schlechte Pferdehufe?

Die Ursachen für schlechte Hufgesundheit können an ganz verschiedenen Stellen zu finden sein. Die meisten denken hierbei zuerst an die Fütterung. Ein Nährstoffmangel kann sich auch auf die Hufqualität auswirken. Daher ist, wie im vorherigen Absatz schon beschrieben, ein hochwertiges Mineralfutter enorm wichtig. Außerdem spielt die Bewegung eine wichtige Rolle. Zu wenig Bewegung bedeutet eine verminderte Aktivität des Hufmechanismus. In Folge wird der Huf weniger durchblutet und das Wachstum ist vermindert. 

Weitere Einflussfaktoren auf die Qualität vom Pferdehuf sind Stallhygiene und Hufpflege. Der Stall sollte grundsätzlich möglichst sauber gehalten werden. Andernfalls kann unter anderem der Ammoniak aus dem Urin die Pferdehufe angreifen und schädigen. Falsche oder zu wenig Pflege der Hufe kann ebenfalls über kurz oder lang zu schlechterer Hufqualität führen. 

Neben diesen äußeren Einflussfaktoren kann die gute oder schlechte Qualität der Hufe allerdings wie gesagt auch ein Stück weit genetisch vorgegeben sein. 

Folgen mangelnder Hufpflege und Hygiene

Durch mangelnde Hufpflege und Hygiene im Stall und auf der Weide kann es zur lästigen Strahlfäule kommen. Die riecht nicht nur unangenehm, sondern kann auch Folgen für die Pferdegesundheit haben. Besonders gefürchtet ist die Hufrehe, die den gesamten Stoffwechsel des Pferdes betrifft und eine besonders gute Versorgung des erkrankten Hufes und weitere, häufig dauerhafte Maßnahmen erfordert.

Pferdehufe mit Hufeisen.
Ob dein Pferd Hufeisen braucht oder Barhuf bleiben kann, ist u.a. abhängig von der Qualität der Pferdehufe.

Barhuf oder Hufeisen? – Was ist das Beste für den Pferdehuf?

Für Pferdebesitzer ist die Entscheidung für oder gegen Hufeisen geradezu zu einer Gewissensfrage geworden, die oft kontrovers diskutiert wird. Diese Entscheidung kann jedoch nicht pauschal für alle Pferde getroffen werden. Viele Menschen sind der Meinung, dass Pferde grundsätzlich nicht beschlagen werden müssen, weil Wildpferde auch ohne Eisen zurechtkommen. Dennoch ist es wichtig, die unterschiedlichen Anforderungen und Lebensumstände der Sport- und Freizeitpferde zu beachten. Wildpferde ziehen langsam durch die Steppe. Folglich ist die Hufbelastung eine andere, als bei den Pferden, die auf unterschiedlichsten Böden verschiedene Aufgaben für uns erfüllen sollen.

Wenn du dir nicht sicher bist, welche Option für dich und dein Pferd die Beste ist, sprich mit deinem Hufschmied. Er kann dich diesbezüglich optimal beraten und dir bei der Entscheidung helfen.

Vorteile von Barhuf

Grundsätzlich ist der beschriebene Hufmechanismus und die Stoßdämpfung nur bei einem unbeschlagenen Pferd wirklich vollständig funktionsfähig. Jede Form von Hufeisen wird den Hufmechanismus immer mehr oder weniger einschränken. Das gleiche gilt auch für den Tastsinn des Pferdes. Des Weiteren sollte man bei der Entscheidung für oder gegen Hufeisen auch die durch den Beschlag erhöhte Verletzungsgefahr berücksichtigen. Zum einen für andere Pferde, sollte dein Pferd in einer Herde stehen und es eventuell zu einem Tritt kommen, aber auch für dein eigenes Pferd, da es mit Hufeisen besonders auf glatten Böden schneller ausrutschen könnte.

Vorteile von Hufeisen

Hufeisen haben den Vorteil, dass sie verschiedene Arten der Hufbearbeitung ermöglichen. Mit Spezial- und Korrekturbeschlägen können Hufschmiede z.B. Fehlstellungen korrigieren. Auch verletzte Strukturen, wie beispielsweise bei einem Sehnenschaden, können entlastet werden. So kann man den Heilungsprozess gezielt unterstützen. Ähnliches gilt bei Pferden, die an den Hufen sehr empfindlich oder an Hufrehe erkrankt sind. Ihnen kann der Hufschmied über einen individuellen Beschlag nach Absprache mit dem Tierarzt oft eine erhebliche Schmerzlinderung ermöglichen.

Weitere Aspekte, die du bei der Entscheidung für oder gegen Hufeisen beachten solltest

Auch wenn du dich entscheidest, dass dein Pferd barhuf bleibt, sind regelmäßige Besuche beim Schmied sinnvoll. Leider nutzen unsere Ponys und Reitpferde ihre Hufe meist nicht optimal selbst ab. Sie benötigen daher alle sechs bis acht Wochen eine professionelle Hufbearbeitung durch einen Hufschmied, bei der die Hufe ausgeschnitten und die Zehen gekürzt werden.

Für viele Pferde sind dann auch Hufeisen fällig, besonders wenn die Pferde auf hartem, steinigem Boden klamm bzw. „fühlig“ laufen oder die Hornqualität generell für das Barhuflaufen nicht ausreichend erscheint. Einige Pferde- und Ponyrassen benötigen aufgrund ihrer guten Hornqualität nur selten Hufeisen, dazu zählen robuste Rassen wie etwa Shetland Ponys.

Sportreiter und leistungsorientierte Reiter nutzen meistens Hufeisen, da sie sich beim Training auf unterschiedlich harten Böden keine hufbedingten Auszeiten leisten möchten. Viele sind der Überzeugung, dass ihre Pferde nur mit vom Hufschmied optimal angepassten Hufeisen herausragende Leistungen im Training und bei Wettbewerben zeigen können.

Bist du Freizeitreiter möchtest du wahrscheinlich ebenfalls dein Pferd regelmäßig und gesundheitsfördernd bewegen. Allerdings steht bei dir vermutlich nicht der Wettbewerbsgedanke an erster Stelle, sondern gemeinsam mit dem Pferd eine schöne Zeit zu verbringen. Dabei sind Freizeitreiter auch häufig in Wald, Feld oder am Meer auf unterschiedlichsten Böden unterwegs. Je nachdem, auf welchem Untergrund du überwiegend reitet, fällt dann die Entscheidung für oder gegen Hufeisen vom Hufschmied.

Fragst du Hufpfleger oder Hufschmiede nach ihrer Meinung hierzu, werden sie dir wahrscheinlich versichern, dass ein gesunder Barhuf das beste für dein Pferd ist, da nur dadurch der natürliche Hufmechanismus der Pferde zum Einsatz kommt. Außerdem könnten sich Barhufer mit der Zeit unterschiedlichen Bodenverhältnissen anpassen. Sollte dein Pferd dennoch auf harten oder steinigen Böden Probleme beim Laufen hat, empfehlen Hufpfleger oder Hufschmiede alternativ oft Hufschuhe, die dem Pferd angepasst und bei Bedarf angezogen werden.

Ein Pferdehuf wird vom Hufschmied mit einer Raspel bearbeitet.
Regelmäßige Hufschmied-Termine sind für die Gesunderhaltung der Pferdehufe wichtig.

Wann du einen Hufschmied brauchst

Jeder Pferdebesitzer, der nicht selber eine Ausbildung zum Hufschmied oder Hufpfleger gemacht hat, braucht den Hufschmied regelmäßig, etwa alle 6 bis 8 Wochen. Dann besucht der Hufschmied den Pferdepensionsstall oder privaten Stall und kümmert sich meist nacheinander um mehrere Pferde. Bei hufeisentragenden Pferden werden die alten Eisen entfernt. Vom Rand der Hufe wird überstehendes Horn entfernt und die Hufe werden in die richtige Form gebracht, auf der die neuen Hufeisen dann aufgebracht werden. Trägt das Pferd generell keine Eisen, werden die Hufe nur ausgeschnitten und die Zehe auf die korrekte Länge geraspelt.

Warum regelmäßige Kontrolle der Hufe durch einen Hufschmied wichtig ist

Gesunde und korrekt bearbeitete Pferdehufe sind ein wichtiger Baustein, um das Pferd auch bis ins hohe Alter gesund zu erhalten. Werden Hufe vernachlässigt, kann es zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen kommen. Stell dir vor, du trägst den ganzen Tag unpassende Schuhe und musst dich den ganzen Tag in ihnen bewegen. Klingt schmerzhaft, oder? Das Ergebnis sind dann oft Schmerzen, Verspannungen, Fehlbelastungen oder Gelenkschäden. Aber auch häufiges Stolpern des Pferdes bis hin zu Schnabelhufen bei völlig verwahrlosten Tieren sind häufig die Folge einer fehlenden Hufbearbeitung durch den Hufschmied.

Schon ein unbehandelter Hufabszess verursacht für das betroffene Pferd bereits erhebliche Schmerzen. Der Auslöser kann möglicherweise schon ein kleiner Stein im Huf sein. Hufabszesse äußern sich meist in einer deutlichen Lahmheit.

Ein ganzheitliches Huf-Management trägt im Übrigen auch zum Erfolg im Reitsport bei. Mehr dazu erfährst du hier in unserem wehorse Kurs mit Jessica von Bredow Werndl und Benjamin Werndl.

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