Hast du schon von Hobby Horsing gehört? Dieser ungewöhnliche Sport, der seinen Ursprung in Finnland hat, begeistert mittlerweile Kinder und Jugendliche rund um den Globus. Doch was genau steckt hinter diesem Trend? In diesem Artikel nehmen wir dich mit in die faszinierende Welt des Hobby Horsings und zeigen dir, warum es so viele in seinen Bann zieht. Lass dich überraschen und entdecke eine Sportart, die Kreativität, Spaß und Bewegung auf einzigartige Weise verbindet. Viel Freude beim Entdecken!
Was ist Hobby Horsing?
“Hobby Horse” ist englisch und bedeutet auf deutsch “Steckenpferd”. “Hobby Horsing” bezeichnet das Steckenpferdreiten. Im Rahmen dieser Sportart stellen Teilnehmer, vorwiegend Kinder und Jugendliche, gemeinsam mit ihrem Steckenpferd verschiedene Bewegungsabläufe aus Disziplinen des Reitsports, wie Dressur- oder Springreiten, nach. Auch finden mit dem Steckenpferd Wettbewerbe und Veranstaltungen statt, bei denen die Teilnehmer ihre Fähigkeiten präsentieren und in den Disziplinen gegeneinander antreten. Die Steckenpferde und deren Ausrüstung, wie beispielsweise Halfter und Zaumzeug, werden häufig selbst gestaltet und gebastelt.
Woher kommt Hobby Horsing?
Das Spielen mit dem Steckenpferd reicht weit in die Vergangenheit zurück. Über die Jahrhunderte hinweg blieb es für Kinder und Jugendliche ein beliebtes Spielzeug. Die moderne Form des Hobby Horsing, wie wir es heute kennen, entstand jedoch vor allem in Finnland in den frühen 2000er Jahren. Kinder und Jugendliche in Finnland machten das traditionelle Spielen mit dem Steckenpferd zu einem Hobby. Sie bastelten sich ihr eigenes Hobby Horse und stellten damit verschiedene Disziplinen des Reitsports nach. Nach und nach wurde mit kleinen organisierten Wettbewerben begonnen, die schnell an Popularität gewannen. Mit der Zeit entwickelte sich rund um die Sportart eine engagierte Gemeinschaft, die durch die Verbreitung in den sozialen Medien weiter wuchs.
Ist Hobby Horsing ein offizieller Sport in Deutschland?
Nein, Hobby Horsing ist kein offizieller Sport in Deutschland. Ein Komitee deutscher Hobby Horser, Trainer und Zuschauer erarbeitet aktuell allerdings ein Regelwerk. Dieses Regelwerk soll dann verschiedenen Verbänden vorgelegt werden, um die nötige Eintragung als offizielle Sportart zu erhalten.
In unserem Podcast mit Kathrin Möller, der designierten Geschäftsführerin des Hobby-Horsing-Deutschland-Verbandes erfährst du mehr über die neue Sportart.
Wie geht Hobby Horsing?
Der Hobby Horser nimmt mit seinem Oberkörper die Haltung eines Reiters an. Der Unterkörper ahmt die Schritte eines Pferdes nach. In der Dressur wird zunächst geübt, sich wie ein Pferd in allen drei Grundgangarten zu bewegen. Werden die Grundgangarten beherrscht, werden die Hufschlagfiguren und verschiedene Lektionen trainiert. Beim Springreiten müssen die Hobby Horser möglichst schnell und fehlerfrei über verschiedene Hindernisse springen.
Für welches Alter ist Hobby Horsing?
Hobby Horsing ist eine Sportart, die sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche richtet, aber im Grunde für alle Altersgruppen geeignet ist. Besonders beliebt ist es bei Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren, doch das Hobby kennt keine Altersgrenzen. Dank der Vielfalt an Schwierigkeitsgraden und kreativen Möglichkeiten können sowohl jüngere Kinder spielerisch ihre motorischen Fähigkeiten entwickeln als auch ältere Jugendliche und Erwachsene ihre Fitness und Geschicklichkeit trainieren. Es ist ein Sport, der sich leicht an das jeweilige Alter und das Können anpassen lässt, was ihn für eine breite Zielgruppe attraktiv macht.
Wie viel kostet ein Hobby Horse?
Die Kosten für ein Hobby Horse können stark variieren, abhängig davon, ob du ein fertiges Modell kaufst oder dein eigenes bastelst. Ein einfaches, vorgefertigtes Hobby Horse kann zwischen 20 und 50 Euro kosten, wobei aufwändig gestaltete Modelle, die mit besonderen Details wie einer kunstvoll gestalteten Mähne oder realistischen Augen ausgestattet sind, auch über 100-250 Euro kosten können. Wenn du dein eigenes Hobby Horse basteln möchtest, können die Kosten deutlich niedriger ausfallen. Die Materialien – wie Stoff, Füllwatte, Stock und Dekorationen – belaufen sich in der Regel auf etwa 10 bis 30 Euro, je nachdem, welche Materialien du wählst. So kannst du dir ein Hobby Horse ganz nach deinen Vorstellungen gestalten, ohne viel Geld auszugeben.
So startest du mit Steckenpferdreiten
Der Einstieg in diese Sportart ist einfach und erfordert nur wenig Ausrüstung. Zunächst einmal benötigst du ein Steckenpferd, auch bekannt als Hobby Horse. Dieses spezielle „Pferd“ besteht meist aus einem einfachen Stock mit einem daran befestigten, dekorativen Pferdekopf, der oft aus Stoff gefertigt ist. Du hast die Wahl: Entweder kaufst du dir ein bereits fertiges Hobby Horse, das in vielen Geschäften oder Online-Shops erhältlich ist, oder du wirst kreativ und bastelst dein eigenes. Selbstgemachte Hobby Horses bieten dir die Möglichkeit, dein Pferd ganz nach deinen Vorstellungen zu gestalten, was nicht nur Spaß macht, sondern deinem Hobby Horse auch eine persönliche Note verleiht.
Am Ende des Artikels findest du eine detaillierte Bastelanleitung, die dir Schritt für Schritt erklärt, wie du dein eigenes Hobby Horse herstellen kannst. Die Anleitung enthält Tipps zur Auswahl der Materialien, wie zum Beispiel den richtigen Stoff für den Pferdekopf, die Befestigung des Kopfes am Stock und das Hinzufügen von individuellen Details wie Mähne, Augen und Nasenlöchern.
Nachdem du dein Steckenpferd fertiggestellt oder gekauft hast, ist es an der Zeit, nach Möglichkeiten zu suchen, wo du dein neues Hobby ausüben kannst. Ein guter Anfang ist es, herauszufinden, ob es in deiner Umgebung Vereine oder Gruppen gibt, die sich mit dem Hobby Horse-Sport beschäftigen. Viele dieser Gruppen bieten Einsteigerkurse, gemeinsame Trainingseinheiten oder sogar Wettbewerbe an, bei denen du dein Können unter Beweis stellen kannst. Darüber hinaus gibt es regelmäßig Veranstaltungen oder Turniere, bei denen Hobby Horse-Reiter*innen zusammenkommen, um sich auszutauschen und an verschiedenen Disziplinen wie Dressur, Springen oder Geländeritten teilzunehmen.
Falls es in deiner Nähe keine passenden Vereine gibt, ist das kein Grund zur Sorge. Du kannst dich auch online mit Gleichgesinnten vernetzen und Tipps sowie Tricks austauschen. Es gibt zahlreiche Communities in sozialen Netzwerken, die sich dem Hobby Horse-Sport widmen. Hier findest du nicht nur Inspiration und Ratschläge, sondern auch Informationen über nationale und internationale Veranstaltungen, an denen du teilnehmen kannst. Viele weitere Informationen erhältst du beim Deutschen Hobby Horsing Verband.
Disziplinen beim Hobby Horsing
Beim Steckenpferdreiten gibt es folgende Disziplinen:
- Dressur: In der Dressur erhält der Hobby Horser eine bestimmte Aufgabe, wie beispielsweise eine Piaffe. Bei der Ausführung geht es um Körperbeherrschung, die sorgfältige Ausführung der einzelnen Elemente, die Übergänge, die Positionierung des Hobby Horses und den Gesamteindruck.
- Parcours: Ein Parcours besteht aus 8-12 verschiedenen Hindernissen. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Parcours, die sich nach Reihenfolge, Breite und Höhe der Hindernisse unterscheiden. Ziele sind Schnelligkeit, Stil und ohne Fehler über die Hindernisse zu springen.
- Rennen: Ziel des Pferderennens ist es, so schnell wie möglich eine gewisse Strecke zurückzulegen und als erstes im Ziel zu sein.
- Western: In der Disziplin Western absolviert der Hobby Horser verschiedene Hindernisse, wie das Öffnen und Schließen eines Tores, Rückwärtsrichten oder Slalom. Bei der Ausführung geht es vor allem um Genauigkeit.
Warum kann Hobby Horsing gut sein?
Hobby Horsing bietet den Teilnehmern eine Vielzahl von Vorteilen sowohl für die körperliche Gesundheit als auch für das psychische Wohlbefinden. Hier findest du einige Gründe für die Sportart:
- Körperliche Gesundheit: Hobby Horsing fördert mit seinen Turn- und Reitelementen die körperliche Fitness. Das Nachstellen der verschiedenen Bewegungsabläufe aus den Reitsportdisziplinen erfordert nämlich ein beachtliches Maß an körperlichen Fähigkeiten. Die Sportart kann dazu beitragen, die Ausdauer zu verbessern, die Muskulatur zu stärken und Koordination und Balance zu fördern.
- Mentale Gesundheit: Auch bietet diese Art von Sport eine Auszeit vom Alltag und kann einen positiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden haben.
- Kreativität: Zudem fördert das Gestalten des Steckenpferdes und dessen Zubehör Kreativität, Vorstellungskraft und handwerkliche Fähigkeiten.
- Zugehörigkeit: Hinter Hobby Horsing steckt mittlerweile eine große Gemeinschaft. Die Mitgliedschaft in Clubs oder Vereinen und die Teilnahme an Veranstaltungen und Wettbewerben tragen zu einem Gefühl der Zugehörigkeit bei und bieten die Möglichkeit, sich mit Menschen mit ähnlichen Interessen zu verbinden und Freundschaften zu schließen.
- Verantwortung: Durch die Pflege des Steckenpferdes, das regelmäßige Training und möglicherweise die Vorbereitung und Teilnahme an Wettbewerben lernen die Hobby Horser Verantwortung, Planung und Organisation.
- Wissen: Auch bietet die Sportart die Möglichkeit, mehr rund um Pferde und Reitsport zu lernen.
- Kosten: Zudem sind die Kosten im Gegensatz zu anderen Formen des Reitsports vergleichsweise gering.
DIY Hobby Horse: Steckenpferd selber basteln
Hier findest du eine Liste mit den Materialien und eine Schritt für Schritt Bastelanleitung für dein Steckenpferd.
Materialien
Um ein Hobby Horse selbst zu basteln, benötigst du diese Materialien:
- 1-1,5 Meter langer Stab oder Stock
- Alte Socke oder Strumpfhose
- Füllmaterial wie Watte oder Stoffreste
- Gummiband oder Schnur
- Filz oder Pappe
- Wolle
- Knöpfe oder Wackelaugen
- Kleber
- Schere
Bastelanleitung
Diese Schritt für Schritt Anleitung hilft dir dabei, dein Steckenpferd zu basteln:
- Kopf: Nimm dir einen alten Socken oder ein Bein einer Strumpfhose. Stopfe den Socken oder das Strumpfhosenbein mit Füllmaterial wie Watte oder anderen Stoffresten aus, bis er die Form eines Pferdekopfes hat. Stecke den 1-1,5 Meter langen Stab oder Stock in den ausgestopften Kopf. Binde das offene Ende des Kopfes mit einer Schnur oder einem Gummiband fest um den Stab.
- Ohren: Schneide zwei gleich große Ohren aus Filz oder Pappe aus. Die Ohren werden oben am Kopf mit Kleber befestigt.
- Mähne: Schneide lange Streifen aus Filz oder Wolle für die Mähne. Die Streifen werden entlang des Kopfes und Nackens festgeklebt.
- Augen: Klebe die Knöpfe oder Wackelaugen als Augen auf den Kopf. Du kannst aber auch Augen aus Filz ausschneiden und aufkleben.
- Nüstern und Maul: Schneide kleine Kreise oder Ovale aus schwarzem Filz aus und klebe sie als Nüstern auf. Für das Maul kannst du mit schwarzer Wolle oder Filz einen kleinen Mund aufkleben.
- Zügel: Schneide ein langes Stück von der Wolle ab und binde es als Zügel seitlich an den Kopf bzw. an das Maul.
- Zusätzliche Verzierung: Du kannst dein Steckenpferd mit Farbe, bunter Wolle, Filz, Glitzer oder anderen Materialien verzieren.
Kann ich Hobby Horsing auch im Alter noch machen?
Hobby Horsing ist keineswegs nur ein Sport für Kinder und Jugendliche – auch Erwachsene können diesen kreativen und sportlichen Trend für sich entdecken. Egal ob als Fitnessaktivität, spielerischer Ausgleich oder sogar wettkampforientierte Freizeitbeschäftigung: Hobby Horsing kennt keine Altersgrenzen. Es bietet ein effektives Ganzkörpertraining, fördert die Ausdauer und stärkt die Muskulatur, während gleichzeitig Koordination und Gleichgewicht geschult werden. Viele Erwachsene schätzen zudem die Kombination aus Bewegung und Fantasie, die dem Alltag einen Hauch von Leichtigkeit verleiht. Wer Freude an sportlicher Aktivität und Pferden hat, findet im Hobby Horsing eine besondere Möglichkeit, aktiv zu bleiben – ganz unabhängig vom Alter.
Unser Fazit
Hobby Horsing ist bei vielen Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Die Sportart bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Sie kann körperliche und mentale Gesundheit, Kreativität, Vorstellungskraft, handwerkliche und organisatorische Fähigkeiten, Zugehörigkeitsgefühl, Freundschaften, Verantwortungsbewusstsein und Wissen fördern. Zudem kann es als gute Vorbereitung für den Reitunterricht angesehen werden.