Der Reitsport hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Vieles hat sich verändert und die Pferdewelt ist Teil dieses Wandels. Vieles aus der Vergangenheit, können wir noch heute nutzen, verwenden und davon lernen, wie die die alten Meister ihre Pferde trainiert und gearbeitet haben. In der Zeit, in der Pferde noch in erster Linie Nutztiere waren, wurde das Wissen über den Umgang mit dem Pferd, die Pflege des Pferdes und besonders auch die Ausbildung des Pferdes von Generation zu Generation weitergegeben. Dieses über Jahrhunderte gesammelte und immer wieder bewährte Wissen versuchen wir bei wehorse mit den Lernvideos und Aufnahmen der Altmeister festzuhalten und für die Nachwelt zu konservieren. Damit dieses Wissen nicht verloren geht und besonders auch, um im täglichen Umgang mit dem Pferd von diesem Wissen zu profitieren, sollte sich jeder Pferdebegeisterte und jeder Reiter mit dem Wissen der alten Meister auseinandersetzen.
Die alten Meister der klassischen Dressur
Einer der bekanntesten “alten Meister“ ist Dr. Rainer Klimke, der heute noch zu den erfolgreichsten Sommer-Olympioniken Deutschlands gehört. Ebenfalls zu den alten Meistern der klassischen Dressur zählen Größen wie Otto Lörke, Willi Schultheis und Josef Neckermann sowie selbstverständlich Paul Stecken. Sie haben die Pferdewelt zu ihrer Zeit und darüber hinaus nachhaltig geprägt. Ihnen ist gemein, dass sie stets das Pferde in den Mittelpunkt ihres Schaffens stellten und somit die Grundlage für eine moderene, pferde- und artgerechte Ausbildung und Haltung des Pferde legten.
Historische Aufnahmen der alten Meister
Schon seit Jahrtausenden sind Pferde den Menschen treue Partner. Wie der tägliche Umgang mit dem Pferd damals ausgesehen hat lässt sich heute nur noch durch Erzählungen und Gemälde nachvollziehen. Zum Glück änderte sich das mit der Erfindung des Fotoapparates und später der Filmkamera. Wer sich heute für den Pferdesport und die Pferdezucht nach 1900 interessiert, kann sich spannende Aufnahmen aus dieser Zeit einfach und bequem zuhause anschauen und sich auf eine hippologische Zeitreise begeben.
Highlights aus den 1930er Jahren
Das viele tolle Pferde des Pferderennsport aus den USA kommen, wissen die meisten Leute, die sich zumindest ein wenig für das Thema Pferderennen interessierten. Die bekanntesten von ihnen – Man O’War, Seabiscuit und War Admiral – lieferten sich in den USA ein Rennen um Ruhm und Ehre. Während sie das taten, entwickelte sich aber auch in Deutschland eine beachtliche Galopprennszene. Auf dem traditionsreichen Gestüt Schlenderhan im Rheinland begegnete man damals dem Starhengst Oleander, sowie dem Deckhengst Sturmvogel, der 1935 das Derby gewann. Der Film “Der Weg des Siegers“ gibt Pferderennsportbegeisterten die Möglichkeit einen Blick hinter die Ausbildung von Rennpferden, die Gestüte und die Rennen der 1930er Jahre zu schauen.
Highlights aus den 1950er Jahren
Im Vergleich zu den 50er Jahren hat sich der Pferdesport und auch die Pferdezucht deutlich gewandelt. Besonders, wenn man sich Aufnahmen von Veranstaltungen anschaut, fallen einem die Unterschiede deutlich auf.
Das deutsche Spring- und Dressurderby
Das deutsche Spring- und Dressurderby wird seit 1920 im Hamburger Stadtteil Klein-Flottbek ausgetragen und zählt damit zu den ältesten und auch traditionsreichsten Pferdesportveranstaltungen. Besondere Berühmtheit hat das “Derby” – wie es häufig genannt wird – durch seinen Parcours erlangt. Denn damals wie heute gilt der von Eduard Pulvermann gestaltete Parcours als der schwerste der Welt und seit über 100 Jahren messen sich in Norddeutschland die besten Reiter der Welt.
Die Celler Hengstparade 1952
Niedersächsische Landgestüt Celle veranstaltet ,wie die meisten Landgestüte in Deutschland, jedes Jahr eine Hengstparade, bei der die eindrucksvollen Hengste den Züchtern. Vor allem aber dem pferdeinteressierten Publikum präsentiert werden. Auch wenn Hengstparaden sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert haben ist es doch spannend zu sehen, wie die besten Hengste des Landgestüts Celle im Jahr 1952 aussahen und wie sie sich präsentierten. Für das Publikum schon damals ein besonderes Highlight ist die minutiös eingeübte Springquadrille, die zudem heute noch ein fester Bestandteil der Hengstparade ist.
Mit dem Blick nach Osten
Das Hauptgestüt Trakehnen war eines von fünf Hauptgestüten der Preußen und gilt als das berühmteste und bedeutendste Gestüt des deutschen Reiches. Einen besonderen Namen hat sich das Hauptgestüt besonders auch als Heimat der Pferderasse der Trakehner im ehemaligen Ostpreußen gemacht. Nachdem Ende des Zweiten Weltkrieges das Gestüt von der Roten Armee evakuiert worden war, lag das Gestüt viele Jahre lang brach. Im Jahr 1992 kehrte der Hippologen Hans Joachim Köhler zusammen mit unserem wehorse-Filmteam zurück nach Trakehnen. Hier drehte Hans Joachim Köhler, Begründer der Verdener-Reitpferde-Auktionen und langjähriger Leiter des Pferdemuseums in Verden einen Dokumentarfilm. Dieser Dokumentarfilm zeigt eindrücklich, wie prachtvoll Trakehnen vor dem Krieg gewesen war und gibt einen tollen Einblick in die Pferdehaltung von damals.
Die Trakehner Fuchsherde
Viele Freunde des Trakehner Pferdes werden sie vor Augen haben: Bilder der fast schon legendären Fuchsherde des Hauptgestüts Trakehnen. Die Bilder von damals zeigen ein prachtvolles Hauptgestüt Trakehnen, so wie es das heute leider nicht mehr gibt. Gerade aus diesem Grund sind Filmdokumente, die den Gestütsalltag zeigen für jeden Pferdebegeisterten interessant. Besonders dann, wenn durch eine Gegenüberstellung deutlich wird, wie sich Trakehnen in den letzten 100 Jahren verändert hat.