Wie kann ich mein älteres Pferd gymnastizieren?

Ingrid Klimke gymnastiziert ein Pferd im Trab.
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Das Pferd korrekt zu gymnastizieren und dabei seine Muskulatur aufzubauen, ist ein Thema, das jeden Reiter beschäftigt: Ob es nun um das Gymnastizieren eines jungen Turnierpferdes geht oder um einen Rentner, dessen Muskulatur verbessert werden soll. Aber welche Übungen helfen beim Gymnastizieren des Pferdes und wie viel Pensum an Training soll überhaupt sein? 

Wieso ist es wichtig mein Pferd zu gymnastizieren?

Das Pferd ist von seiner Natur her nicht dazu vorgesehen, einen Menschen auf seinem Rücken zu tragen. In dem Moment, in dem wir uns dazu entscheiden, ein Pferd zu reiten, liegt es in unserer Verantwortung dafür zu sorgen, dass das Pferd keine Schäden von unserer Reiterei davonträgt. Ein wichtiger Punkt zum gesund erhaltenden Reiten spielt daher, das Gymnastizieren des Pferdes und somit auch die Bearbeitung seiner Muskulatur. Diese sollte bereits aufgebaut sein bevor sich ein Reiter auf sein Pferd setzt. Daher wird ein junges Pferd vor dem ersten Anreiten auch bereits an der Longe trainiert und die Muskeln somit aufgebaut. Je nach Disziplin und Leistungsgrad werden die Muskeln des Pferdes unterschiedlich gefordert und benötigt. Daher müssen sie gewissenhaft trainiert und auch geschont werden.

Dies wird über die Gymnastizierung des Pferdes erreicht, bei der das Pferd nach der Skala der Ausbildung trainiert wird. Auch spielt das Gymnastizieren des Pferdes eine wichtige Rolle, wenn es um die Schiefe des Pferdes geht. Das Ziel ist das Pferd geradezurichten, damit beide Seiten des Pferdes gleichmäßig belastet werden und so dem Verschleiß durch einseitige Belastung entgegengewirkt wird.

Ingrid Klimke gymnastiziert ein Pferd im Trab.
Durch gleichmäßige Kräftigung der Hinterhand und Rückenmuskulatur, kann man dem Verschleiß entgegenwirken.

Welche Muskeln beim Pferd sind besonders wichtig?  

Doch welche Muskeln sind für das Pferd besonders wichtig, besonders wenn der Faktor Reiten ins Spiel kommt? Die Rückenmuskulatur und das Nacken-Rückenband des Pferdes spielen eine große Rolle beim Reiten. Denn dieses trägt das Gewicht des Reiters. Allerdings spielt auch die Halsmuskulatur und die Hinterhand Muskulatur eine wichtige Rolle, wenn man das Pferd gesundheitserhaltend und schonend reiten will. Denn das Ziel ist es, das Gewicht des Pferdes und des Reiters vermehrt auf die Hinterhand des Pferdes zu setzen, sodass die fragilere Vorhand entlastet wird und keinen Schaden nimmt. Dies kann nur über gewissenhaftes Gymnastizieren des Pferdes erfolgen.

Also, nur durch eine gleichmäßige Kräftigung der Hinterhand und Rückenmuskulatur, kann man dem Verschleiß entgegenwirken, welche bei der Belastung durch das Reiten einsetzt. Aber wie trainiert man denn die Muskulatur und muss man jedes Pferd auf die gleiche Weise gymnastizieren?

Welche Muskeln des Pferdes sind wichtig fürs Reiten?
Korrekte Gymnastizierung unterstützt beim Muskelaufbau deines Pferds.

Wie kann ich meinem Pferd helfen Muskeln aufzubauen?

Durch korrekte Gymnastizierung, kannst du dein Pferd beim Muskelaufbau unterstützen. Grundvoraussetzung dafür ist, dass dein Pferd gesund ist und in einer pferdegerechten Haltung lebt: Also viel Auslauf bekommt, Kontakt zu anderen Pferden hat, eine auf ihn angepasste Ernährung und abwechslungsreiches Training bekommt. Wie du dein Pferd bei der Fütterung unterstützen kannst, erfährst du hier von Futterexpertin Conny Röhm.

Reelles Dressurtraining, bei dem dein Pferd über den Rücken und an den Zügel geht ist die Basis. Mit Cavaletti Arbeit kannst du das Training noch weiter intensivieren. Ingrid Klimke zeigt dir hier, wie du am besten mit der Cavaletti Arbeit beginnst. Außerdem ist es immer eine gute Idee raus ins Gelände zu gehen: Am besten eignet sich für das Training der Hinterhand und den Pferdepopo, das Hangbahntraining.

Doch auch die Arbeit an der Hand sollte nicht zu kurz kommen: Mit der Doppellonge kannst du gezielt an Lektionen arbeiten, die unter dem Sattel vielleicht noch nicht so klappen. Wenn du bisher noch keine Erfahrung mit der Doppellonge gemacht hast, dann hilft dir dieser Blogartikel bestimmt weiter.

Ein Pferd wird an der Doppellonge gearbeitet.
Ältere Pferde brauchen mehr Regenerationspausen.

Darauf musst du beim Training eines älteren Pferd achten

Bei einem älteren Pferd, muss man das Trainingspensum sehr gewissenhaft einschätzen. Viele Regenerationspausen sind wichtig, denn sonst übersäuern die Muskeln und der Effekt geht ins Negative. Intervalltraining eignet sich sehr gut, um das ältere Pferd zu gymnastizieren. Was genau das ist und wie das funktioniert, erfährst du hier.

Außerdem ist die Arbeit an der Hand bei einem älteren Pferd sehr zu empfehlen, da es ohne Reitergewicht noch schonender gearbeitet werden kann. Doppellonge, normales Longieren, Bodenarbeit, Zirzensik: All das sind sinnvolle Ergänzungen im Trainingsplan.

Frag Ingrid: Wie kann ich mein älteres Pferd gymnastizieren?

Am schwierigsten ist es, bei alten Pferden die Muskulatur zu erhalten. Oder gar diese zu verbessern! Zuschauerin Annika möchte hierzu Tipps von Ingrid Klimke erhalten. Sie kann Annika mit auf den Weg geben, dass es vor allem wichtig ist, sich ein Trainingsprogramm zusammenzustellen, dass die Hinterhand kräftigt und den Rücken stärkt. Das Ziel heißt: Kraft und Kondition aufbauen! Entscheidend ist, ein abwechslungsreiches Training zu absolvieren.

Übungen um dein Pferd zu gymnastizieren

Es gibt ein paar Übungen, mit denen man grundsätzlich nichts falsch machen kann und die jedes Pferd gymnastizieren können. Der Klassiker ist das Zulegen und Einfangen des Tempos im Wechsel. Das kann auch gerne in Innenstellung auf dem Zirkel erfolgen. Dabei wird die Hinterhand trainiert und im besten Fall auch die Schulterfreiheit beim Zulegen. Grundsätzlich ist es eine gute Idee, immer wieder Tempounterschiede zu reiten und das Pferd nicht in einem Einheitstempo vor sich hin träumen zu lassen.

Besonders Trab-Galopp-Übergänge machen dein Pferd aufmerksam und aktiv. Erste versammelnde Übungen, wie zum Beispiel das Zirkel verkleinern im Galopp, trainiert durch die vermehrte Lastaufnahme, auch die Hankenbeugung deines Pferdes. Doch auch Seitengänge gehören in das Programm (sofern kein Sehnenschaden oder ähnliches vorliegt), denn sie machen dein Pferd in der Rippenpartie geschmeidig, verbessern die Längsbiegung und helfen bei der Geraderichtung!

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