Gebisslos Reiten: Der natürliche Weg zu mehr Vertrauen und Harmonie

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Gebisslos Reiten bedeutet, dein Pferd ohne Gebiss im Maul zu führen – eine sanfte und pferdefreundliche Methode, die immer mehr Reiter begeistert. Tatsächlich wurde früher oft ohne Gebiss geritten, bevor dieses entwickelt wurde. Heute kehren viele bewusst zu dieser Reitweise zurück, weil sie eine feinere und vertrauensvollere Kommunikation mit dem Pferd ermöglicht.

Ohne den Druck im Maul kannst du dich voll und ganz auf die Reaktionen deines Pferdes konzentrieren. Es reagiert oft entspannter auf deine Signale, was zu sanfteren Hilfen und einer harmonischeren Partnerschaft führt. Außerdem stellt es eine gute Möglichkeit dar, dein Pferd zu reiten, wenn es zum Beispiel Probleme mit den Zähnen oder Zahnfleisch hat.

Wenn du nach einer schonenderen Reitweise suchst oder etwas Neues ausprobieren möchtest, ist gebissloses Reiten eine interessante Option. Es gibt verschiedene Zäumungen, die du ausprobieren kannst, und mit der richtigen Wahl lässt sich diese Methode sicher und erfolgreich umsetzen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über gebissloses Reiten wissen musst – von den Vorteilen bis hin zu den besten gebisslosen Zäumungen.

So kannst du mit dem gebisslosen Reiten starten: 

Der Einstieg ins gebisslos Reiten erfordert ein wenig Vorbereitung, Geduld und Vertrauen zwischen dir und deinem Pferd. Zuerst solltest du die richtige gebisslose Zäumung finden, die zu deinem Pferd passt. Beliebte Optionen sind das Sidepull, das Hackamore oder ein einfaches Knotenhalfter. Achte darauf, dass die Zäumung optimal sitzt und dein Pferd sich damit wohlfühlt. Bevor du in den Sattel steigst, ist es sinnvoll, mit Bodenarbeit zu beginnen, um die Kommunikation ohne Gebiss zu üben. So kannst du deinem Pferd zeigen, dass du auch ohne Druck im Maul sanft und präzise Signale geben kannst. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du mit der Bodenarbeit beginnen kannst, dann haben wir hier einige Kurse, die dich interessieren könnten.

Wenn ihr beide bereit seid, starte in einer ruhigen, vertrauten Umgebung, wie auf einem Reitplatz oder in einem Roundpen. Beginne im Schritt und achte auf die Reaktionen deines Pferdes. Es ist wichtig, dass ihr langsam Vertrauen in die neue Reitweise aufbaut. Nutze feine Hilfen und achte darauf, stets ruhig und konzentriert zu bleiben. Sobald ihr euch sicher fühlt, kannst du nach und nach das Tempo steigern und weitere Übungen einbauen.

Denke daran, dass der Übergang Zeit braucht. Mit Geduld und Feingefühl wird dein Pferd lernen, deine Signale ohne Gebiss zu verstehen, und ihr werdet eine noch harmonischere Partnerschaft aufbauen.

Mehrere Trensen an Haken.
Es gibt unterschiedlichste Trensen und Möglichkeiten, ob mit oder ohne Gebiss besser ist, hängt von vielen Faktoren ab.

Gebisslos reiten oder mit Gebiss: Was ist eigentlich besser?

Der Vergleich zwischen gebisslosem Reiten und dem Reiten mit Gebiss ist ein Thema, das viele Reiter beschäftigt. Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, welche Methode für dich und dein Pferd die richtige ist? Beide Ansätze haben ihre Vorzüge und können eine tolle Verbindung zwischen dir und deinem Pferd schaffen.

Beim gebisslosen Reiten setzt du auf sanfte Signale, die über Druck auf die Nase oder das Genick deines Pferdes weitergegeben werden. Viele Reiter sprechen sich für das natürliche Gefühl und die direkte Kommunikation aus, die ohne Gebiss entsteht. Auf der anderen Seite ermöglicht ein Gebiss oft eine präzisere Kontrolle, besonders in Disziplinen wie der Dressur, da es gezielten Druck im Maul des Pferdes ausübt.

Wenn es um die Gesundheit deines Pferdes geht, gibt es unterschiedliche Meinungen. Ein korrekt sitzendes Gebiss, das sanft genutzt wird, schadet deinem Pferd nicht. Aber falsche Handhabung kann zu Verletzungen im Maul führen. Gebisslose Zäumungen umgehen dieses Problem, können jedoch bei unsachgemäßer Anwendung ebenfalls zu Druckstellen auf Nase und Genick führen, schärfere gebisslose Varianten sogar das Nasenbein brechen.

Am Ende hängt die Entscheidung davon ab, was am besten zu dir und deinem Pferd passt. Der Ausbildungsstand deines Pferdes, deine Reitweise und deine persönlichen Vorlieben spielen hier eine große Rolle. Egal, wofür du dich entscheidest, beide Methoden können eine gesunde Kommunikation zwischen dir und deinem Pferd fördern – wenn sie richtig angewendet werden. In den Kursen unserer Trainerin Alizée Froment gibt sie zahlreiche Tipps zum gebisslosen Reiten, unter anderem auch mit Halsring.

Ist jedes Pferd für gebissloses Reiten geeignet? 

Nicht jedes Pferd ist von Natur aus für das gebisslose Reiten gemacht. Damit gebisslos Reiten wirklich harmonisch klappt, müssen ein paar Dinge passen. Besonders wichtig ist die Ausbildung deines Pferdes. Es sollte in der Lage sein, fein auf deine Hilfen zu reagieren und schon etwas Selbstvertrauen mitbringen. Für junge oder unerfahrene Pferde kann ein Gebiss manchmal die bessere Wahl sein, weil es präzisere Hilfen ermöglicht.

Auch der Charakter deines Pferdes spielt eine Rolle. Sensible Pferde kommen oft besser mit gebisslosen Zäumungen zurecht, während Pferde mit starkem Vorwärtsdrang oder viel Temperament manchmal schwerer zu kontrollieren sind. In solchen Fällen ist es ratsam, gebissloses Reiten langsam und schrittweise einzuführen.

Für dich als Reiter ist es wichtig, dass du genügend Erfahrung hast, um die feinen Unterschiede zwischen gebisslosem und herkömmlichem Reiten zu spüren. Ein sicherer Sitz und eine gute Körpersprache sind unabdingbar, um ohne Gebiss erfolgreich mit deinem Pferd zu kommunizieren. Hilfreiche Tipps rund um den Reitersitz und wie du ihn verbessern kannst, findest du in unseren Kursen dazu. Wenn du diese Voraussetzungen mitbringst, kann gebissloses Reiten eine wunderbare Möglichkeit sein, die Verbindung zu deinem Pferd noch intensiver zu gestalten.

Die ideale gebisslose Zäumung für Reitanfänger

Wenn du gerade erst mit gebisslosem Reiten anfängst, gibt es einige Zäumungen, die besonders gut für den Einstieg geeignet sind. Eine beliebte Wahl ist das Sidepull, weil es einfach zu handhaben ist. Es ähnelt einem klassischen Halfter, übt aber gezielten Druck auf die Nase deines Pferdes aus und ermöglicht so eine sanfte, aber klare Kommunikation. Auch das Bitless Bridle ist eine tolle Option. Es verteilt den Druck gleichmäßig auf Nase und Genick, was viele Pferde gut verstehen.

Am besten beginnst du in einem eingezäunten Bereich, damit du in Ruhe testen kannst, wie dein Pferd reagiert. Achte darauf, ruhig und ohne hektische Bewegungen zu arbeiten und setze viel auf deine Körpersprache – das hilft deinem Pferd, sich schneller an das gebisslose Reiten zu gewöhnen.

Auch die Sicherheit spielt eine große Rolle. Stelle sicher, dass die Zäumung gut sitzt und dein Pferd sich wohlfühlt. Ein zu lockeres oder zu enges Zaumzeug kann unangenehm sein oder sogar Schmerzen verursachen, also überprüfe den Sitz immer genau, bevor du losreitest. Mit Geduld und Sorgfalt wird der Einstieg ins gebisslose Reiten für dich und dein Pferd zu einer positiven Erfahrung!

In unserem Artikel über gebisslose Trensen erklären wir dir viele Zäumungen detailliert, sodass du Vor- und Nachteile für dich abwägen kannst.

Ein Hackamore.
Das Hackamore gehört in erfahrene Reiterhände und eignet sich somit eher für Fortgeschrittene, die gebisslos reiten wollen.

Gebisslos reiten: Die Top-Optionen für Fortgeschrittene

Wenn du ein fortgeschrittener Reiter bist, stehen dir noch mehr gebisslose Zäumungen zur Verfügung. Besonders beliebt ist das Hackamore. Es übt starken Druck auf die Nase und das Kinn deines Pferdes aus und ermöglicht eine extrem feine und direkte Kommunikation. Allerdings erfordert es viel Gefühl in den Händen, denn bei unsachgemäßer Anwendung kann das Hackamore schnell zu viel Druck ausüben und deinem Pferd schaden. Daher sollten nur Reiter mit einer ruhigen, geschulten Hand dieses Zaumzeug nutzen.

Eine weitere spannende Option für Fortgeschrittene ist das Glücksrad, auf das wir noch einmal genauer eingehen weiter unten. Diese Zäumung kombiniert verschiedene Druckpunkte und erlaubt es dir, sehr präzise und feinfühlig zu agieren. 

Die Wahl der Zäumung hängt letztlich von deinem Reitstil, deinem Pferd und deinen persönlichen Vorlieben ab. Beide Zäumungen erfordern viel Erfahrung und eine ruhige Hand, damit die Kommunikation mit deinem Pferd harmonisch und sanft bleibt.

Perfektion ohne Gebiss – Dressurreiten neu erleben

Gebisslos Reiten in der Dressur ist definitiv möglich, bringt aber besondere Herausforderungen mit sich. In den höheren Klassen der klassischen Dressur ist ein Gebiss oft vorgeschrieben, doch es gibt immer mehr Turniere und Wettbewerbe – vor allem im Freizeitsportbereich – die gebisslose Zäumungen zulassen. Wenn du dich für diesen Weg interessierst, stehen dir einige Optionen offen.

Das Bitless Bridle und das Sidepull sind gebisslose Zäumungen, die häufig in der Dressur genutzt werden. Auch ohne Gebiss kannst du Anlehnung und Versammlung erreichen, indem du sehr präzise mit deinen Gewichts- und Schenkelhilfen arbeitest.

Gebissloses Reiten erfordert ein hohes Maß an Körperbeherrschung und eine enge Verbindung zu deinem Pferd, aber es ist eine tolle Möglichkeit, die Dressur auf eine natürliche und sanfte Weise zu erleben. Mit Geduld und Übung kann auch im Dressurviereck gebisslos eine harmonische Leistung erzielt werden.

Ein Pferd hat ein Sidepull als Trense.
Das Sidepull funktioniert wie das Bitless Bridle auch ohne Gebiss und ist eine tolle Möglichkeit, um gebisslos reiten zu üben.

Funktionsweise von Bitless Bridle und anderen Zäumungen

Das Bitless Bridle kommt ganz ohne Druck im Pferdemaul aus. Stattdessen verteilt es den sanften Druck gleichmäßig auf Nase, Genick und Kinn, was viele Pferde als angenehm empfinden. Diese gleichmäßige Verteilung der Signale ermöglicht eine feine, harmonische Kommunikation zwischen dir und deinem Pferd.

Im Gegensatz dazu wirkt das Hackamore viel direkter auf die Nase und das Kinn des Pferdes. Es ermöglicht eine starke und präzise Hilfengebung, sollte aber nur von erfahrenen Reitern genutzt werden, da es bei unsachgemäßer Handhabung schnell zu viel Druck ausüben kann.

Für Anfänger ist das Sidepull eine ideale Wahl. Es ähnelt einem Halfter und arbeitet fast ausschließlich über sanften Druck auf die Nase. Dadurch ist es besonders leicht in der Anwendung und hilft dir, gebissloses Reiten auf eine sichere und einfache Weise zu erlernen.

Mehr über die einzelnen Zäumungen kannst du in unserem Artikel erfahren, hier erklären wir die speziellen Wirkmechanismen der Trensen.

Das Glücksrad und seine Besonderheiten

Das Glücksrad ist eine spezielle Form der gebisslosen Zäumung, die durch ihren kreisförmigen Mechanismus besticht. Dieser Mechanismus ermöglicht es dir, die Zügelhilfen äußerst fein und präzise zu dosieren. Besonders fortgeschrittene Reiter, die eine sehr präzise Kommunikation mit ihrem Pferd schätzen, werden diese Zäumung zu schätzen wissen.

Im Vergleich zu anderen gebisslosen Zäumungen bietet das Glücksrad eine größere Flexibilität in der Hilfengebung. Vor allem in der Dressurarbeit ist es ideal, da es dir erlaubt, mit sehr feinen Signalen zu arbeiten und eine noch engere Verbindung zu deinem Pferd zu schaffen.

Warum gebisslos reiten eine gute Option sein kann

  •  Gebissloses Reiten ist eine pferdefreundliche Alternative zum Reiten mit Gebiss.
  •  Es ermöglicht eine feine, natürliche Kommunikation zwischen dir und deinem Pferd.
  •  Kann das Vertrauen und die Partnerschaft zwischen Reiter und Pferd stärken.
  •  Besonders geeignet für sensible Pferde und Reiter, die sanfte Methoden bevorzugen.
  •  Du nutzt Körpersprache und leichte Signale anstelle von Druck im Maul.
  •  Dein Pferd lernt, aufmerksamer auf dich zu reagieren, was die Verbindung vertieft.
  •  Gebissloses Reiten könnte in Zukunft noch populärer und verbreiteter werden.
  •  Es eröffnet neue Möglichkeiten für eine harmonische und respektvolle Reitweise.
  •  Perfekt, um eine intensive und sanfte Art der Kommunikation mit deinem Pferd zu entdecken!

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