Arthrose beim Pferd – Ursachen, Symptome & Behandlung

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Arthrose ist eine chronisch degenerative Gelenkerkrankung. Sie kann erhebliche Auswirkungen auf die Beweglichkeit, das Wohlbefinden und die Lebensqualität deines Pferdes haben. Aber was genau kannst du gegen Arthrose beim Pferd tun? In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und Prävention der Erkrankung.

Was ist Arthrose beim Pferd?

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich bei Arthrose um eine chronisch degenerative Gelenkerkrankung. Die Erkrankung entwickelt sich langsam über einen längeren Zeitraum hinweg und entsteht durch Abnutzung, Verschleiß, Alterung oder eine längere Überbelastung. Die Folge ist meist eine Einschränkung der Funktion und der Beweglichkeit des Gelenkes.

Wie ist ein Gelenk beim Pferd aufgebaut?

Um besser verstehen zu können, was Arthrose beim Pferd ist, schauen wir uns zunächst die Anatomie und Funktion eines Pferdegelenks an:

In einem Gelenk treffen zwei oder mehr Knochen aufeinander. Die Knochen liegen dabei nicht direkt aufeinander, sondern dazwischen liegt ein Spalt, der Gelenkspalt, dieser ist mit Gelenkflüssigkeit gefüllt. Die Flächen, die im Gelenk zueinander zeigen, werden “Gelenkflächen” genannt, sie sind komplementär zueinander geformt und an den Enden mit einer Knorpelschicht überzogen. Der Knorpel agiert als eine Art Stoßdämpfer zwischen den beiden Knochen, er schützt sie und ermöglicht durch seine glatte Oberfläche geschmeidige Bewegungen. Ist der Gelenkknorpel gesund und nicht beschädigt, ist er annähernd transparent, dadurch erhält er die Bezeichnung hyaliner Knorpel.

Um das Gelenk herum liegt die Gelenkkapsel. Innen ist die Kapsel mit der sog. Synovialmembran ausgekleidet. Die Synovialmembran produziert die Gelenkflüssigkeit (Synovia). Weil diese unter anderem Hyaluronsäure enthält, ist die Synovia eine zähflüssige Flüssigkeit, die das Gelenk weiter schmiert und eine honiggelbe Farbe hat. Neben ihrer Schmierfunktion hat die Gelenkflüssigkeit noch die wichtige Aufgabe, den Knorpel zu ernähren. Da die Gelenke nicht durchblutet werden, kommen alle wichtigen Nährstoffe für den Knorpel aus der Synovia. Voraussetzung für eine optimale Knorpel-Versorgung ist dabei Bewegung des Gelenks. Dann wird die Gelenkflüssigkeit überall im Gelenk verteilt und die Nährstoffe können von der Knorpelschicht aufgenommen werden.

Wie entsteht Arthrose beim Pferd und wie ist der Krankheitsverlauf im Gelenk?

Arthrose kann beim Pferd, wie auch beim Mensch, grundsätzlich in jedem Gelenk entstehen. Allerdings sind manche anfälliger und damit häufiger betroffen als andere. Es gibt verschiedene Auslöser, die zu einer Störung im Gelenk führen können, welche das konkret sein können, erklären wir dir weiter unten unter Ursachen von Arthrose beim Pferd. 

Infolge der Gelenkstörung kommt es zu einem Knorpelschaden. Kleinere Schäden kann der Körper gut kompensieren. Ist der Schaden jedoch groß oder das Gelenk dauerhaft gestört kann sich Arthrose entwickeln. Bei der Arthrose wird die Knorpelschicht zunehmend zerstört. Ist der Knorpel irgendwann vollständig zerstört, reiben die Knochen direkt aufeinander. Dies führt dann zu einer Entzündung des Gelenks. Daher geht der chronischen Arthrose beim Pferd meist eine Gelenkentzündung voraus. Um das betroffene Gelenk zu stabilisieren, beginnt der Körper des Pferdes, zusätzliche Knochensubstanz zu produzieren. Das wiederum führt zu Verknöcherungen, die das Gelenk versteifen.

All das ist für dein Pferd mit sehr starken Schmerzen verbunden. Um das betroffene Gelenk etwas zu entlasten, wird dann häufig eine Schonhaltung eingenommen und Bewegung vermieden. Dies kann sich allerdings negativ auf andere Bänder, Sehnen, Muskeln und Gelenke auswirken. Der noch vorhandene Knorpel wird durch die fehlende oder falsche Belastung, ebenfalls nicht mehr mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Das beschleunigt die Zerstörung des Knorpels. 

Ist der Knorpel des Gelenks einmal zerstört, kann der Körpern diesen nicht so einfach wiederherstellen. Arthrose ist daher nicht heilbar, aber durch geeignete Behandlungsmöglichkeiten, sowie angepasstes Futter- und Haltungsmanagement kannst du trotzdem die Lebensqualität von deinem Arthrose Pferd steigern und den Prozess des Knorpelabbaus verlangsamen oder im besten Fall sogar stoppen.

Zwei Pferde auf einer Wiese.
Je nachdem in welches Gelenk von deinem Pferd von Arthrose betroffen ist, werden unterschiedliche Arten der Erkrankung unterschieden.

Arten von Arthrose

Arthrose kann wie oben schon beschrieben in allen Gelenken auftreten. Für einige Gelenke beim Pferd gibt es jedoch neben Arthrose noch andere Bezeichnungen:

Spat

Spat beschreibt beim Pferd Arthrose im Sprunggelenk. Dabei umfasst der Begriff Spat verschiedene entzündliche und degenerative Prozesse im Bereich des Sprunggelenks. An einigen Stellen findet sich daneben auch noch die Bezeichnung “Knochenspat”.

Besondere Anzeichen dieser Form von Arthrose beim Pferd sind, dass die Hinterbeine einerseits vermehrt entlastet werden und andererseits schwerer angewinkelt werden können. Außerdem können Exostosen, das sind kleine Knochenwucherungen, innen am Sprunggelenk auftreten. Die Erkrankung verläuft phasenweise, sodass das Pferd zwischenzeitlich klar läuft, aber immer wieder “Spatschübe” auftreten, die mit Schmerzen und Lahmheit einhergehen.

Hufrolle

Den Begriff „Hufrolle“ haben die meisten Reiter sicherlich schon mal gehört. Er bezeichnet Arthrose im Strahlbein. Dabei können neben dem Strahlbein auch die tiefe Beugesehne und/oder der Hufrollenschleimbeutel krankhafte Veränderungen aufweisen.

Typisch für ein Pferd mit dieser Art von Arthrose ist der sog. Wendeschmerz. Das bedeutet die Lahmheit ist in engen Wendungen deutlicher sichtbar. Außerdem sind meist beide Vorderbeine von dieser Erkrankung betroffen. Deshalb zeigt sich häufig und besonders im Rahmen der Diagnostischen Anästhesie eine wechselnde Lahmheit.

Gelenkschale

Unter der Gelenkschale oder kurz “Schale” wird beim Pferd Arthrose in Huf-, Kron- oder Fesselbein verstanden. Auffallend ist dabei, dass Pferde, die an dieser Erkrankung leiden, eine Trachtenfußung zeigen. Wenn also ein Arthrose Pferd mit Schale auftritt, dann kommt zuerst die Trachte (der hintere Teil des Hufes) auf dem Boden auf. 

Symptome von Arthrose

Die Symptome von Arthrose beim Pferd können je nach Stadium der Gelenkerkrankung variieren. Die häufigsten Anzeichen von Arthrose sind:

  • Geschwollene Gelenke
  • Warme Gelenke
  • Schwammige Gelenke mit sichtbaren Gallen
  • Steifheit
  • Lahmheit
  • Veränderungen im Gangbild und in den Bewegungsabläufen
  • Häufiges Stolpern
  • Das Pferd benötigt eine längere Aufwärmzeit zum Einlaufen und lahmt gegebenenfalls bei den ersten Schritten
  • Bewegungsunlust, weil Bewegung mit Schmerzen verbunden ist
  • Widersetzlichkeiten als Zeichen von Bewegungsschmerzen
  • Verhaltensänderungen z.B. Pferd legt sich weniger zum Schlafen oder Wälzen hin

Insbesondere Schwellung und Wärme deuten auf Entzündungsprozesse im Gelenk hin, ziehe hier lieber einmal früher als später deinen Tierarzt zu Rate. Daneben solltest du gerade Bewegungsunlust als erstes Alarmzeichen immer ernst nehmen. Sind bereits dauerhafte Bewegungseinschränkungen sichtbar, ist die Arthrose beim Pferd meist schon weiter fortgeschritten. 

Ein Pferd mit bandagiertem Bein
Vorangegangene Verletzungen des Bewegungsapparats können Arthrose beim Pferd verursachen.

Welche Ursachen hat Arthrose beim Pferd?

Arthrose beim Pferd kann verschiedene Ursachen haben: 

  • Alter: Eine der häufigsten Ursachen für Arthrose beim Pferd ist das fortgeschrittene Alter. Es ist normal, dass sich der Knorpel im Laufe der Zeit abnutzt. Außerdem ist die Futterverwertung und damit die Nährstoffversorgung im Alter schlechter.
  • Übergewicht: Ein übergewichtiges Pferd hat ein höheres Risiko, an Arthrose zu erkranken. Denn das Übergewicht belastet die Gelenke und kann damit zu einer schnelleren Abnutzung des Knorpels führen.
  • Verletzungen: Vorangegangene Verletzungen des Bewegungsapparates wie beispielsweise Gelenk- oder Knochenfrakturen und Bänderrisse können die Ursache für Arthrose beim Pferd darstellen. Denn diese können zu einer Überbelastung oder zu einer einseitigen Belastung der Gelenke führen. Oftmals können solche Verletzungen auch mit einer Entzündung des Gelenks einhergehen. Wird diese unzureichend behandelt und heilt nicht richtig aus, kann eine Arthrose zusätzlich begünstigt werden.
  • Fütterung: Fehlen deinem Pferd wichtige Nährstoffe, kann der Wachstums- und Regenerationsprozess der Knochen und Gelenke gestört werden. Das kann langfristig zu einer Arthrose beim Pferd führen. Mehr zum Thema Pferdefütterung findest du auf unserer Seite.
  • Belastung: Wird ein Pferd zu früh, zu stark oder falsch belastet, kann es zu einer übermäßigen Abnutzung des Gelenkknorpels kommen. Das kann wiederum eine Arthrose beim Pferd verursachen. 
  • Fehlstellungen: Auch angeborene Fehlstellungen der Beine oder der Hufe, die unzureichend bearbeitet werden, können zu Arthrose führen. 
Bei einem Pferd wird die Beugeprobe gemacht
Mit der Beugeprobe kann Arthrose beim Pferd diagnostiziert werden.

Wie kann Arthrose beim Pferd diagnostiziert werden?

Eine zuverlässige Diagnose erfordert eine veterinärmedizinische Untersuchung, seitens deines Tierarztes. Dein Tierarzt kann zur Diagnose von Arthrose folgende Maßnahmen anwenden: 

  • Abtasten: Zunächst werden vom Tierarzt die Gelenke, Sehnen und Bänder des Pferdes abgetastet. So werden diese auf Beweglichkeit, Schwellungen, Wärme und Schmerzen untersucht.
  • Lahmheitsuntersuchung: Die klassische Lahmheitsuntersuchung beinhaltet die Vorstellung deines Pferdes im Schritt und Trab. Beide Gangarten sollte dein Pferd, wenn möglich, einmal auf weichem und einmal auf hartem Untergrund zeigen. Dadurch kann festgestellt werden, welche Gelenke von Arthrose betroffen sein könnten.
  • Beugeprobe: Bei der Beugeprobe wird ein Bein deines Pferdes kurz stark angewinkelt und die Gelenke entsprechend gebeugt. Sobald das Bein wieder losgelassen wird, musst du dein Pferd zügig aus dem Stand antraben. Zeigt dein Pferd hierbei ein verändertes Gangbild, z.B. eine verstärkte Lahmheit, lässt das Rückschlüsse dahingehend zu, welches Gelenk erkrankt sein könnte.
  • Diagnostische Anästhesie: Im Rahmen diagnostischer Anästhesien werden einzelne Bereiche des Beines bzw. die einzelnen Gelenke systematisch nacheinander von unten nach oben betäubt. Dazwischen wird das Gangbild immer wieder begutachtet. Läuft das Pferd auf einmal taktklar, ist vermutlich der zuletzt betäubte Bereich die Ursache für die Probleme. Der Tierarzt kann dadurch genau lokalisieren, woher die Schmerzen kommen und in welchem Gelenk dein Pferd Arthrose haben könnte.
  • Röntgenaufnahmen: Mithilfe von Röntgenaufnahmen lassen sich Veränderungen an der Knochenstruktur erkennen. 
  • CT- oder MRT-Aufnahme: Neben Röntgen gehören auch CT- und MRT-Aufnahmen zu den bildgebenden Verfahren, die dein Tierarzt zur Diagnose von Arthrose beim Pferd nutzen kann. Auf den CT- oder MRT-Aufnahmen des betroffenen Gelenks lassen sich Veränderungen am Knorpel darstellen.
  • Gelenk punktieren: Wenn dein Tierarzt ein Gelenk deines Pferdes punktiert, kann er im Anschluss die Gelenkflüssigkeit genauer untersuchen. Eine veränderte Konsistenz und Farbe weisen dabei immer auf krankhafte Veränderungen hin.
  • Arthroskopie: Mithilfe einer Arthroskopie, d.h. einer Gelenkspiegelung, kann dein Tierarzt einen Blick direkt in das Gelenk werfen. 

Wie kann Arthrose beim Pferd behandelt werden? 

Hat der Tierarzt Arthrose bei deinem Pferd diagnostiziert, wird er dir eine geeignete Behandlung empfehlen. Arthrose beim Pferd ist leider nicht heilbar. Die Behandlung der Erkrankung zielt also darauf ab, die Lebensqualität des Pferdes zu verbessern, seine Schmerzen zu lindern und einen weiteren Verschleiß des Gelenks zu verhindern. Da Arthrose eine chronische Erkrankung ist, benötigt dein Pferd auch eine dauerhafte Behandlung oder zumindest dauerhaft Unterstützung. Folgende Behandlungsmöglichkeiten gibt es für dein Arthrose Pferd: 

Medikamente 

Häufig wird auf schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente zurückgegriffen. Diese können entweder oral über das Futter oder durch eine Injektion in das betroffene Gelenk verabreicht werden.

Ein Tierarzt bereitet für ein Pferd eine Injektion vor
Um Arthrose zu behandeln, kann dein Tierarzt z.B. Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk injizieren.

Injektion in das Gelenk

Bei Arthrose injizieren Tierärzte ggfs. Hyaluronsäure in das Gelenk des Pferdes. Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Synovia, also der Gelenkflüssigkeit, und dient als Schmiermittel in den Gelenken. Sie sorgt zum einen dafür, dass der Knorpel nicht weiter abgenutzt wird und zum anderen, dass die Entzündung gelindert wird. Die Wirkung der Injektion lässt nach einigen Monaten nach, kann aber bei Bedarf wiederholt werden.

Häufig kommen auch Kortikoide zum Einsatz, um Arthrose beim Pferd zu behandeln. Sie können einzeln oder in Kombination mit Hyaluronsäure in das Gelenk gespritzt werden. Die Kortikoide lindern Schmerzen und hemmen Entzündungen. Wichtig ist jedoch, dass sie nicht zu hoch dosiert werden, da sie sonst den Knorpelschaden verstärken können.

Neben Hyaluronsäure und Kortikoiden bieten sich außerdem regenerative Therapien als Alternative zur Behandlung von Arthrose beim Pferd an. Unter regenerative Therapien fallen Verfahren mit Eigenblut und die Behandlung mit Stammzellen. 

Gängige Eigenbluttherapien sind IRAP (Interleukin-Rezeptor-Antagonist-Protein) und PRP (Plateled Rich Plasma, übersetzt Thrombozytenreiches Plasma). Bei beiden wird deinem Pferd zunächst Blut abgenommen. Das Blut wird im Anschluss im Labor speziell aufbereitet. Ziel ist jeweils ein entzündungshemmendes Präparat herzustellen, die Wirkstoffe und Wirkmechanismen sind dabei jedoch verschieden.

Stammzellen werden mittlerweile nicht mehr nur in der Human-, sondern auch in der Veterinärmedizin eingesetzt. Sie haben die besondere Eigenschaft, dass sie noch nicht spezialisiert sind und sich entsprechend auch noch in Knorpelzellen umwandeln können. Mit einer Stammzell-Injektion kann der geschädigte Knorpel so zumindest ein Stück weit regeneriert werden. Die Stammzellen, die zur Behandlung von Arthrose beim Pferd eingesetzt werden, kommen meist aus dem Knochenmark des Pferdes. Es gibt mittlerweile aber auch die Möglichkeit, passende Stammzellen aus dem Blut von geeigneten Spender-Pferden zu gewinnen.

Operation

Ist die Arthrose bei deinem Pferd bereits zu weit fortgeschritten, kann möglicherweise nur noch eine Operation helfen. Im Rahmen einer Operation wird die aufgeraute Oberfläche des Knorpels geglättet und Knochensplitter entfernt. Das kann im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) oder einer offenen Gelenk-OP (Arthrotomie) gemacht werden. In schweren Fällen kann auch eine Versteifung des Gelenks (Arthrodese) sinnvoll sein, um weitere Veränderungen zu verhindern.

Unterstützung durch Homöopathie

Ergänzend zur klassischen Schulmedizin kann sich die Unterstützung deines Arthrose Pferdes mit Homöopathie anbieten. Beachte jedoch, dass sie die oben genannten Behandlungsmöglichkeiten begleiten, aber niemals ersetzen kann. Außerdem solltest du diesbezüglich immer Rücksprache mit einem fachkundigen Therapeuten halten. Ein seriöser Therapeut sollte dich z.B. nach der Ursache, den Symptomen, der Stärke des Knorpelschadens und dem Gemütszustand deines Pferdes fragen, bevor er eine Empfehlung ausspricht.

Unterstützung von deinem Arthrose Pferd.
Es gibt viele Möglichkeiten mit denen du dein Arthrose Pferd im Alltag unterstützen kannst.

Wie kann ich mein Arthrose Pferd im Alltag unterstützen?

Wenn dein Pferd unter Arthrose leidet, kannst du folgende Dinge tun, um es zu unterstützen: 

Bewegung

Ein ganz wichtiger Aspekt ist ausreichend Bewegung. Denn nur Bewegung regt die Produktion der Gelenkflüssigkeit an, mit der das Gelenk geschmeidig bleiben kann. Es ist also nicht sinnvoll, wenn du dein Arthrose Pferd einfach stehen lässt. Gute Möglichkeiten zur Bewegung sind z.B. Spazieren gehen oder leichte gymnastizierende Bodenarbeit. Das sorgt für eine lockere Muskulatur und erhöht somit nicht nur die Bewegungsqualität, sondern auch die Lebensqualität deines Pferdes. Entdecke auf unserer Seite abwechslungsreiche Übungen für die Bodenarbeit mit deinem Pferd, Schritt für Schritt erklärt.

Hinweis: Das Longieren auf ausschließlich gebogener Linie ist für betroffene Pferde eher ungeeignet, da es die Gelenke lange und einseitig belastet.

Kann ich ein Pferd mit Arthrose reiten?

Ja, häufig kannst du ein Pferd mit Arthrose reiten. Wichtig sind allerdings lange Aufwärmphasen im Schritt von mindestens 15 bis 20 Minuten, damit der Pferdekörper ausreichend Gelenkflüssigkeit produzieren kann. Enge Wendungen und eine einseitige Belastung sind für ein Arthrose Pferd nicht empfehlenswert, dafür aber gerade Linien und große Bögen. Auch solltest du darauf achten, dein Pferd auf federnden und ebenen Böden zu bewegen. Wenn du dir in Bezug auf Intensität und Übungen deines Trainings unsicher bist, dann konsultiere am besten deinen Tierarzt.

Haltung

Einem Arthrose Pferd tut es gut, wenn es sich 24 Stunden am Tag uneingeschränkt bewegen kann. Daher ist es sinnvoll, ein Pferd mit dieser Erkrankung nicht in einer Box zu halten, sondern im Idealfall in einem Offen- oder Aktivstall. Dabei solltest du darauf achten, dass der Boden möglichst matschfrei ist, um die Rutschgefahr zu verringern. Außerdem ist, gerade wenn das Wetter nasskalt ist, ein trockener Unterstand mit weichem Einstreu sehr wichtig. Pferde, die an Arthrose leiden, haben häufig bei kaltem Wetter stärkere Schmerzen und empfinden Wärme als sehr angenehm. Eine Decke, wärmende Cremes, Gamaschen oder ein Solarium können hier zum Wohlbefinden deines Pferdes beitragen.

Wenn dein Pferd schon etwas älter ist und in einer Gruppe steht, dann achte auch auf die Zusammensetzung der Gruppe. Mit dem Alter sinkt meist die Position des Pferdes in der Rangordnung. Das kann zusätzlichen Stress für dein Arthrose Pferd bedeuten und möglicherweise ist dann eine Anpassung notwendig. Im Idealfall lebt die Gruppe aber auch mit einer veränderten Rangordnung weiter harmonisch zusammen.

Ergänzende Maßnahmen

Ergänzend kannst du deinem Arthrose Pferd auch regelmäßige Termine bei einem Physiotherapeuten oder Osteopathen gönnen. Ein kompetenter Therapeut kann dir dann auch passende Übungen mitgeben, die du im Alltag mit deinem Pferd anwenden kannst, um es zu unterstützen. Daneben kann auch Akupunktur deinem Pferd gut tun, sprich da am Besten mit dem Therapeuten deines Vertrauens. Er wird dich bestmöglich beraten.

Bei manchen Arthrose Formen ist zudem ein spezieller orthopädischer Hufbeschlag sinnvoll, um die betroffenen Strukturen zu entlasten und Bewegungen zu erleichtern. Hier sollte dir dein Hufschmied mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Wie kann ich die Fütterung von meinem Arthrose Pferd optimal gestalten?

Die sinnvolle Gestaltung der Fütterung ist einerseits zur Prävention von Arthrose, aber auch zur Unterstützung erkrankter Pferde wichtig. Grundsätzlich gilt, dass die Ration immer an den Bedarf und die Leistung deines Pferdes angepasst sein sollte. Damit kannst du sicherstellen, dass dein Pferd ein gesundes Gewicht hält und verhinderst eine übermäßige Belastung der Gelenke durch zu viele Kilos. 

Wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente

Achte auf eine ausreichende Versorgung deines Pferdes mit allen wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen. Vermeide jedoch eine Überversorgung, die schadet genauso wie eine Unterversorgung. Für ein Pferd mit Arthrose sind die Mineralstoffe Calcium, Phosphor und Magnesium wichtig. Neben der Menge sollte dabei auch das Verhältnis zueinander jeweils stimmen. Nur dann wird die Bildung von Knochen und Knorpel ideal unterstützt. Zudem ist Schwefel als Spurenelement für den gesamten Bewegungsapparat von Bedeutung. Der Bedarf kann meist leicht über Aminosäuren, die Schwefel enthalten, gedeckt werden. Alternativ kann auch MSM (Methylsulfonylmethan) als Schwefelquelle zugefüttert werden. 

Im Rahmen der Spurenelemente sind es Kupfer, Mangan und Zink, die den Aufbau von Knorpelsubstanz bei deinem Arthrose Pferd fördern können. Außerdem sind Zink und Selen neben den Vitaminen C und E wichtige Antioxidantien. Antioxidantien sind Stoffe, die freie Radikale im Körper einfangen. Freie Radikale sind Zwischenprodukte von verschiedenen Stoffwechselvorgängen und können, wenn sie nicht eingefangen oder umgewandelt werden, die Funktion von gesunden Zellen erheblich stören.

Knorpelschutz mit dem richtigen Futter stärken

Oft wird eine zusätzliche Fütterung von sogenannten chondroprotektiven Substanzen wie beispielsweise Glucosamin, Chondroitin oder Hyaluronsäure empfohlen. Diese können dazu beitragen, die zunehmende Zerstörung des Gelenks zu verlangsamen. Zudem kann Gelatinehydrolysat helfen Knochen sowie Knorpelsubstanz aufzubauen und fördert die Bildung von Gelenkflüssigkeit.

Mit welchen Kräutern kann ich mein Arthrose Pferd unterstützen?

Kräuter können ebenfalls dabei helfen, eine Entzündung in den Gelenken zu hemmen. Außerdem helfen sie beim Abtransport von Giftstoffen. Beliebte Kräuter bei Arthrose sind beispielsweise Weidenrinde, Teufelskralle, Arnika, Kurkuma und Ingwer.

Hinweis: Kräuter wie Teufelskralle können bei Dauergabe die Schleimhaut des Magens von deinem Pferd reizen. Füttere sie daher lieber kurweise.

Neben den Kräutern haben auch Grünlippmuschelpulver und Leinöl mit seinen Omega-3 Fettsäuren natürliche entzündungshemmende Eigenschaften. Sie können deinem Arthrose Pferd bei Beschwerden also ebenfalls helfen.

Wie kann ich Arthrose beim Pferd vorbeugen?

Diese Maßnahmen können dir dabei helfen, Arthrose beim Pferd vorzubeugen: 

  • Frühzeitige und ausreichende Behandlung von Verletzungen
  • Ausreichende und regelmäßige Bewegung
  • Einhalten einer ausreichend langen Aufwärmphase
  • Angepasste Trainingsintensität
  • Bedarfsgerechte Fütterung, um die Gelenke mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen
  • Vermeidung von Übergewicht
  • Korrekte Hufbearbeitung im Fall von Fehlstellungen

Arthrose ist eine schmerzhafte Erkrankung, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität deines Pferdes erheblich beeinträchtigen kann. Durch eine frühzeitige und geeignete Behandlung kannst du der Krankheit allerdings entgegen wirken und die Symptome abmildern.

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