Das Ausreiten mit dem Pferd bietet eine wunderbare Möglichkeit, die Natur zu genießen und die Bindung zwischen dir und deinem Pferd zu stärken. Egal, ob du Anfänger bist oder erfahren im Sattel, das Ausreiten kann für jeden zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte rund um das Ausreiten, von der richtigen Ausrüstung bis hin zu wichtigen Sicherheitstipps. Du erfährst auch, welche Besonderheiten du in den verschiedenen Jahreszeiten beachten solltest, um das Erlebnis für dich und dein Pferd so angenehm wie möglich zu gestalten. Denn das Ausreiten in der Natur bringt nicht nur Abwechslung in den Alltag deines Pferdes, sondern fördert auch dessen körperliche und geistige Gesundheit.
Wo darf ich ausreiten?
Es gibt allgemeine Richtlinien, die du beim Ausreiten beachten musst. In vielen Regionen gibt es spezielle Reitwege, die für Reiter freigegeben sind. Diese Wege sind in der Regel immer ausgeschildert. Private Grundstücke dürfen nur mit Erlaubnis des Eigentümers betreten werden. In Naturschutzgebieten gelten besondere Regeln, um die Natur zu schützen. Informiere dich im Voraus über die erlaubten Wege und respektiere die lokalen Bestimmungen. Es ist wichtig, dass du dich über die jeweiligen Regeln informierst, bevor du mit deinem Pferd los reitest, um Konflikte zu vermeiden und die Umwelt zu schonen.
Auf welchen Wegen darf man reiten?
Beim Ausreiten solltest du zwischen verschiedenen Wegen unterscheiden. Reitwege sind speziell für Reiter angelegt und meist gut markiert. Diese Wege bieten oft die sichersten und komfortabelsten Bedingungen für dich und dein Pferd. Waldwege können ebenfalls genutzt werden, bieten aber oft andere Herausforderungen. Hier musst du besonders auf den Untergrund achten, der uneben oder rutschig sein kann. Zudem ist es wichtig, Rücksicht auf andere Waldbesucher wie Wanderer und Radfahrer zu nehmen.
Du solltest allen voran darauf achten, welche Regeln in deinem Bundesland gelten. Denn dies unterscheidet sich von Region zu Region. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung hat einen Überblick der Ausreitregeln für die Bundesländer erstellt. Du kannst dir dort gesammelt noch einmal alles anschauen, damit du keine versehentlichen Fehler machst.
Weitere Wege:
Felder und Wiesen bieten eine abwechslungsreiche Landschaft zum Ausreiten. Allerdings ist es wichtig, nur auf Wegen und nicht auf den eigentlichen Anbauflächen zu reiten, um die Ernte nicht zu beschädigen. Respektiere die Eigentumsrechte der Landwirte und frage im Zweifel nach einer Erlaubnis.
Straßen sind ein weiterer Ort, an dem du mit deinem Pferd unterwegs sein kannst, allerdings unterliegen sie der Straßenverkehrsordnung. Dies gilt für Reiter sowie Kutschen während einer Ausfahrt. So darfst du zum Beispiel nicht auf Geh- und Fahrradwegen mit deinem Vierbeiner unterwegs sein. Reite möglichst auf dem Seitenstreifen und achte darauf, dass dein Pferd an den Straßenverkehr gewöhnt ist. Reflektierende Ausrüstung für dich und dein Pferd erhöht die Sicherheit, besonders in der Dämmerung oder bei schlechten Sichtverhältnissen.
In manchen Gebieten gibt es spezielle Regeln, die den Schutz der Natur und die Sicherheit der Reiter gewährleisten sollen. Indem du dich an diese Regeln hältst, trägst du dazu bei, die Reitwege für alle zugänglich und sicher zu halten.
Welche Gesetze regeln das Reiten im Gelände?
Das Reiten im Gelände wird durch verschiedene gesetzliche Regelungen bestimmt. Diese betreffen die Rechte und Pflichten von Reitern. Verstöße können zu Strafen und Konsequenzen führen. Informiere dich über die geltenden Gesetze in deiner Region und halte dich daran, um Konflikte zu vermeiden und die Natur zu schützen.
Die 12 Gebote für das Ausreiten – Ein Guide
- Verschaffe deinem Pferd täglich ausreichend Bewegung unter dem Sattel und auf der Weide oder im Paddock.
- Gewöhne dein Pferd behutsam an den Straßenverkehr und das Gelände.
- Vereinbare alle Ausritte mit Freunden – in der Gruppe macht es mehr Spaß und ist sicherer.
- Sorge für ausreichenden Versicherungsschutz für dich und das Pferd. Verzichte beim Ausritt nie auf den bruch- und splittersicheren Reithelm mit Drei- bzw. Vierpunktbefestigung.
- Kontrolliere täglich den verkehrssicheren Zustand von Zaumzeug und Sattel.
- Informiere dich über die gesetzlichen Regelungen für das Reiten in Feld und Wald in deiner Region.
- Reite nur auf Wegen und Straßen, niemals querbeet und meide ausgewiesene Fuß-, Wander- und Radwege, Uferböschungen und Biotope.
- Verzichte auf einen Ausritt oder nimm Umwege in Kauf, wenn Wege durch anhaltende Regenfälle weich geworden sind und passe dein Tempo dem Gelände an.
- Begegne Fußgängern, Radfahrern, Reitern, Gespannfahrern und Kraftfahrzeugen immer nur im Schritt und sei freundlich und hilfsbereit zu allen.
- Melde unaufgefordert Schäden, die einmal entstehen können, und regele entsprechenden Schadensersatz.
- Sprich mit Reit- und Fahrkollegen, die gegen diese Regeln verstoßen.
- Du bist Gast in der Natur und dein Pferd bereichert die Landschaft, wenn Du dich korrekt verhältst.
Quelle: https://www.pferd-aktuell.de/breitensport/ausreiten-und-ausfahren
Wann darf ich ausreiten?
Um sicher und verantwortungsbewusst auszureiten, solltest du einige Altersvoraussetzungen und Empfehlungen beachten. Kinder sollten erst ab einem bestimmten Alter und mit ausreichender Reiterfahrung alleine ausreiten. Feste Altersgrenzen gibt es hier nicht, Voraussetzung ist, dass Kinder ihr Pferd sicher kontrollieren können, um keine Gefahr darzustellen. Hier gilt in der Regel der Leitsatz „Eltern haften für ihre Kinder“.
Doch auch dein Pferd muss erfahren sein, um sicher im Gelände unterwegs zu sein. Wetter und Tageszeit spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Vermeide es, bei extremen Wetterbedingungen, in der Dunkelheit oder bei starker Insektenplage auszureiten. Sicherheitsaspekte wie das Tragen eines Helms und reflektierender Kleidung sind stets zu beachten
Was brauche ich, um ausreiten zu dürfen?
Für das Ausreiten benötigst du in einigen Regionen spezielle Genehmigungen oder Mitgliedschaften in Reitvereinen. Für solche Fälle, wie Mitgliedschaften, solltest du dich bei dir in der Region informieren, welche Reitvereine wo tätig sind. Über die Vereinskollegen erfährst du meist einen Großteil über Regeln im jeweiligen Gelände, aber auch wo die besten Reitstrecken sind.
Deine persönliche Reiterfahrung und Kenntnisse sind ebenfalls wichtig. Ein sinnvoller Nachweis für sichere Ausritte sind unter anderem der Pferdeführerschein oder Reiterpass. Hier lernst du vieles über das Verhalten beim Ausreiten und Erste-Hilfe-Maßnahmen. Letzteres kann auf Ausritten lebensrettend sein, da ein Sturz immer wieder vorkommen kann. Doch auch dein Pferd kann sich im Gelände verletzen, auch dafür gibt es Maßnahmen zur schnellstmöglichen Hilfe. Mehr erfährst du über Erste Hilfe beim Pferd in unserer Podcastfolge mit Dr. Veronika Klein überall, wo es Podcasts gibt.
Weiterbildungen, sowie die Teilnahme an weiteren Kursen oder Prüfungen, ist sinnvoll, um dein Wissen und deine Fähigkeiten zu erweitern. Eine solide Ausbildung und ein gutes Verständnis für dein Pferd sind zudem wichtig, um sicher durchs Gelände zu kommen.
Was ist die richtige Ausrüstung zum Ausreiten?
Eine gute Ausrüstung ist für dich und dein Pferd unverzichtbar. Dazu gehören Sattel, Zaumzeug und passende Bekleidung. Eine Trense solltest du aus Versicherungsgründen immer verwenden. Wenn du dir unsicher bist, welche Zäumung für dich und dein Pferd das Richtige ist, dann lies dir gern unseren Artikel zum Thema “Zaumzeug” durch. Für längere oder anspruchsvollere Ausritte benötigst du eventuell spezielle Ausrüstung, wie zum Beispiel Satteltaschen. Sicherheitsausrüstung, wie Helme und Schutzwesten, sind besonders wichtig, um Verletzungen zu vermeiden. Für das Ausreiten in der Dämmerung kannst du spezielle Reflektoren und Lichter für dich und dein Pferd anbringen, sodass ihr gut auf der Straße und Wegen gesehen werdet. Gamaschen oder Bandagen können die Beine deines Pferdes schützen und im Sommer kannst du überlegen, Fliegendecken zum Ausreiten aufzulegen.
Ist Ausreiten gut fürs Pferd?
Ausreiten ist gut für Pferde, weil es eine wertvolle Abwechslung vom Alltag bietet und die Bindung zwischen Pferd und Reiter stärkt. Die Bewegung auf verschiedenen Untergründen fördert nicht nur die Kondition, sondern auch den gezielten Muskelaufbau. Durch das regelmäßige Ausreiten wird das Pferd vielseitig gefordert, was zu einer verbesserten Trittsicherheit führt. Währenddessen vertieft sich das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter, da sie gemeinsam neue Erfahrungen machen. Die Kombination aus körperlicher Herausforderung, mentaler Abwechslung und dem Aufbau einer starken Partnerschaft macht das Ausreiten zu einer idealen Ergänzung im Trainingsplan.
Wie lange darf ich ausreiten?
Die empfohlene Dauer eines Ausritts hängt von deiner Erfahrung und der Kondition deines Pferdes ab. Anfänger sollten mit kürzeren Ausritten beginnen, während erfahrene Reiter längere Touren planen können. Dabei solltest du nicht die Ausdauer und das Alter deines Pferdes vergessen. Ein sehr junges Pferd sollte nicht überfordert werden und schonend an Ausritte gewöhnt werden. Hier helfen oft ältere Pferde, die eine führende Funktion übernehmen und dem Jungpferd Sicherheit vermitteln können. Die Dauer eines Ausritts sollte auch an die aktuellen Wetterbedingungen angepasst werden, um dein Pferd nicht zu überlasten. Achte darauf, dass du und dein Pferd euch während des gesamten Ausritts wohlfühlt.
Beachte das Wetter beim Ausreiten
Bei starker Hitze oder Kälte und entsprechenden Bodenverhältnissen solltest du überlegen, einen Ausritt besonders kurz oder ganz ausfallen zu lassen. Zudem solltest du darauf achten, dass nicht zu viele Insekten unterwegs sind. Diese würden dein Pferd und dich gegebenenfalls nur stören.
Wenn du im Winter einmal nicht weißt, wie du dein Pferd beschäftigen kannst und was es in der kalten Jahreszeit zu beachten gilt, dann schau gern unseren Artikel “Motiviert & gut durchs Winterhalbjahr” an.
Ausreiten – lieber allein oder in der Gruppe?
Beim Ausreiten stellt sich oft die Frage, ob du alleine oder in der Gruppe unterwegs sein möchtest. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Alleine auszureiten, bietet dir die Möglichkeit, in deinem eigenen Tempo zu reiten und eine intensive Bindung zu deinem Pferd aufzubauen. Du kannst die Ruhe der Natur ungestört genießen und dich ganz auf dein Pferd konzentrieren. Allerdings ist es wichtig, dass du und dein Pferd ausreichend Erfahrung und Vertrauen haben, um alleine sicher unterwegs zu sein. Denke bei einem Ausritt allein auf jeden Fall an dein Handy, um im Notfall jemanden erreichen zu können. Zudem gibt es mit deinem Mobiltelefon die Möglichkeit, dass dich andere über GPS orten können.
Ausritte in der Gruppe bieten hingegen soziale Vorteile und zusätzliche Sicherheit. Du kannst dich mit anderen Reitern austauschen und gemeinsam neue Wege erkunden. Sollte ein Problem auftreten, sind andere Reiter zur Unterstützung da. Besonders für weniger erfahrene Reiter kann das Reiten in der Gruppe eine wertvolle Lernmöglichkeit sein. Es ist jedoch wichtig, dass die Gruppe harmoniert und ähnliche Reitfähigkeiten hat, um ein angenehmes Ausreiterlebnis für alle zu gewährleisten. Ein gemeinsamer Ausritt stärkt nicht nur die Bindung zwischen den Reitern, sondern auch zwischen den Pferden, die miteinander unterwegs sind.
Wie übt man alleine ausreiten?
Alleine auszureiten erfordert eine schrittweise Vorbereitung, damit sowohl du als auch dein Pferd sicher und entspannt unterwegs seid.
Der erste Schritt besteht darin, dein Pferd schrittweise an das Alleinsein zu gewöhnen. Beginne damit, kurze Strecken auf vertrautem Gelände zu reiten, am besten in der Nähe des Stalls. Diese kurzen Ausritte helfen deinem Pferd, Vertrauen zu gewinnen und sich an die neue Situation zu gewöhnen. Während dieser ersten Übungsphasen solltest du dein Pferd ständig motivieren und beruhigen, indem du ruhig mit ihm sprichst und ihm klare, aber sanfte Hilfen gibst.
Im nächsten Schritt kannst du die Ausritte allmählich verlängern und das Gelände variieren. Achte darauf, dass dein Pferd in jeder neuen Situation ruhig bleibt, bevor du die Herausforderung steigerst. Es ist wichtig, dass du als Reiter selbstsicher und ruhig bleibst, da dein Pferd deine Emotionen spürt und darauf reagiert. Solltest du merken, dass dein Pferd unruhig wird, kehre zu einem Punkt zurück, an dem es sich sicher fühlt, und arbeite von dort aus weiter.
Technische Hilfsmittel wie ein GPS-Gerät oder eine Reit-App können nützlich sein, um deine Route zu planen und für den Notfall vorbereitet zu sein. Ein Handy dabei zu haben, ist unerlässlich, um im Falle eines Problems Hilfe rufen zu können. Es kann auch hilfreich sein, vor dem ersten alleinigen Ausritt mit erfahrenen Reitern über Tipps und mögliche Herausforderungen zu sprechen.
Übung macht den Meister, daher ist es wichtig, regelmäßig alleine auszureiten, um Routine zu entwickeln. Mit der Zeit werden du und dein Pferd immer sicherer und entspannter. So wird das Alleine-Ausreiten nicht nur zur sicheren, sondern auch zur genussvollen Erfahrung, bei der du die Ruhe und Natur voll und ganz genießen kannst.
Wenn du dir dennoch unsicher bist beim Ausreiten oder gar ängstlich bist, gibt es bestimmte Hacks und Hilfe, diese zu lindern. In unserem Kurs “Angst überwinden: Ausreiten endlich genießen” mit Laura Nettelbeck kannst du dir Tipps für entspanntes Reiten abseits des Reitplatzes abholen.
Unser Fazit
Ausreiten bietet eine wunderbare Möglichkeit, die Natur zu erleben und die Bindung zu deinem Pferd zu stärken. Achte auf die Sicherheit und respektiere die Regeln und Gesetze. Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung steht einem sicheren und angenehmen Ausritt nichts im Wege. Wenn du in einer Gruppe reitest, kannst du eine schöne Zeit mit Freunden verbringen. Teile deine Erfahrungen und Tipps mit anderen Reitern, um das Erlebnis noch schöner zu gestalten.
