Druse beim Pferd ist eine hochansteckende Krankheit. Sie betrifft hauptsächlich die Atemwege deines Pferdes und kann starke Schmerzen verursachen. In diesem Artikel erfährst du alles über Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und Vorbeugung dieser Erkrankung.
Was ist Druse beim Pferd?
Druse ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. Sie wird durch das Bakterium Streptococcus equi verursacht. Die Krankheit betrifft hauptsächlich die oberen Atemwege deines Pferdes. Dabei entzünden sich insbesondere die Lymphknoten im Hals-, Kehl- und Rachenbereich und schwellen stark an. Das bereitet deinem Pferd starke Schmerzen, kann die Atmung beeinträchtigen und zu Atemnot führen.
Ursache von Druse beim Pferd
Druse beim Pferd wird durch den Erreger Streptococcus equi verursacht. Das Bakterium ist sehr überlebensfähig und kann abhängig von den Bedingungen mehrere Tage bis Wochen überleben. Der Erreger tritt über die Schleimhäute ein und verbreitet sich über die Schleimhaut und über die Blut- und Lymphbahnen.
Übertragung von Druse beim Pferd
Die Übertragung von Druse beim Pferd lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen:
- Direkte Übertragung: Druse kann durch Tröpfchenübertragung von Pferd zu Pferd übertragen werden. Sowohl jedes erkrankte Pferd als auch jedes Trägerpferd kann die Erkrankung übertragen. Unter einem Trägerpferd ist ein Pferd zu verstehen, dass das Bakterium zwar in sich trägt, aber keinerlei Symptome zeigt. Trägt ein Pferd also den Erreger in sich und hustet, geht dieser in den Organismus des anderen Pferdes über.
- Indirekte Übertragung: Die Übertragung von Druse kann über kontaminierte Gegenstände erfolgen, wie beispielsweise Ausrüstung, Einstreu, Futter, Wasser, Tröge, Tränken, Pferdeanhänger und Fliegen. Aber auch wir Menschen können das Bakterium übertragen, denn es überlebt sowohl an unseren Händen als auch an der Kleidung.
Welche Pferde können an Druse erkranken?
Prinzipiell kann jedes Pferd an Druse erkranken. Zu den Risikogruppen gehören allerdings Pferde mit einem schwachen Immunsystem. Dazu gehören junge Pferde, alte Pferde, trächtige Stuten und Pferde, die an anderen Erkrankungen leiden oder die sich gerade erst von einer Krankheit erholen.
Wie erkenne ich Druse beim Pferd?
Im frühen Stadium der Krankheit kann sich Druse durch folgende Symptome äußern:
- Abgeschlagenheit
- Appetitlosigkeit
- Husten
- Nasenausfluss
- Fieber
Im späteren Stadium der Druse können weitere Symptome hinzukommen:
- Geschwollene und entzündete Lymphknoten im Kopfbereich
- Gestreckte und leicht gesenkte Kopf- und Halshaltung, um die Atemwege zu entlasten.
- Eitrig grünlich-gelber Nasenausfluss
Sobald du bei deinem Pferd eines oder mehrere der genannten Symptome feststellst, konsultiere umgehend einen Tierarzt. Eine frühe Diagnose ist entscheidend, um die Behandlung zu erleichtern und die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Wie kann Druse beim Pferd diagnostiziert werden?
Für eine zuverlässige Diagnose von Druse beim Pferd, ist eine veterinärmedizinische Untersuchung erforderlich. Der Tierarzt wird dein Pferd zunächst gründlich untersuchen. Um die Diagnose abzusichern, wird er eine Tupferprobe durchführen. Dabei wird mithilfe eines Tupfers Schleim aus dem Nasen- und Rachenraum deines Pferdes entnommen. Die Probe wird anschließend für eine bakteriologische Untersuchung ins Labor geschickt. Wird dabei das Bakterium Streptococcus equi gefunden, ist die Diagnose Druse bewiesen.
Wie kann Druse beim Pferd behandelt werden?
Die Behandlung von Druse Pferd hängt von der Schwere der Erkrankung ab und sollte immer unter der Anleitung eines Tierarztes erfolgen. Häufig werden diese Maßnahmen empfohlen:
- Isolation: Bestätigt sich der Verdacht auf Druse, sollte das betroffene Pferd umgehend von den gesunden Pferden isoliert werden. Dadurch kann das Risiko einer Ausbreitung reduziert werden.
- Antibiotikum: Wird die Diagnose Druse in einem frühen Stadium gestellt, bevor sich eitrige Abszesse gebildet haben, kann ein Antibiotikum den Ausbruch verhindern oder das Ausmaß verringern. Haben sich allerdings bereits Abszesse gebildet, zeigt Antibiotikum häufig keine Wirkung mehr.
- Reifung der Abszesse: Unterstütze die Reifung der eitrigen Abszesse. Denn damit der Eiter herausfließen kann, müssen die Abszesse aufgehen. Dabei kann Wärme und Zugsalbe helfen. Diese Kombination wirkt durchblutungsfördernd und entzündungs- und schmerzlindernd. Für die Wärme kannst du warme Kompressen, Wickel, eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen nutzen. Die Zugsalbe kannst du direkt auf die geschwollenen Regionen auftragen. Gehen die Abszesse nicht auf oder beeinträchtigen die Atemwege deines Pferdes sehr stark, muss der Tierarzt diese öffnen.
- Reinigung: Sobald die Abszesse aufplatzen, fließt der Eiter häufig über die Nase ab. Daraufhin müssen die Wunden und die Nase sorgfältig gereinigt werden, damit sich nichts entzündet.
Folgen einer unzureichenden Behandlung
Wird Druse unzureichend behandelt, kann es für dein Pferd gefährlich werden. Denn die eitrigen Entzündungen können sich im Körper deines Pferdes ausbreiten und es kann zu weiteren Abszessen an Organen kommen. Dadurch wird die Körperfunktion deines Pferdes stark eingeschränkt. In diesem Stadium kann die Druse tödlich enden.
Wie kann Druse beim Pferd vorgebeugt werden?
Diese Maßnahmen können das Risiko einer Infektion erheblich reduzieren und Druse beim Pferd vorbeugen:
Quarantäne & tierärztliche Untersuchung eines neuen Pferdes
Um Druse vorzubeugen, kann es empfehlenswert sein, ein neues Pferd nach seiner Ankunft zunächst tierärztlich untersuchen zu lassen und es drei Wochen in Quarantäne zu halten. Dadurch können die Symptome einer Druse oder anderer ansteckender Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden, bevor sie sich auf andere Pferde im Stall ausbreiten können.
Gute Stallhygiene
Auch eine gute Stallhygiene kann zur Vorbeugung von Druse beitragen. Dafür sollten Stall, Ausrüstung, Futter- und Wassertröge, Tränken und Pferdeanhänger regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Das gilt insbesondere für Gegenstände, die von mehreren Pferden gemeinsam genutzt werden.
Druse-Impfung beim Pferd
Druse ist eine ernstzunehmende, hochansteckende Krankheit. Verschiedene Impfstoffe können helfen, das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Hier findest du einige Vor- und Nachteile:
Vorteile:
- Das Risiko einer Infektion kann verringert werden
- Die Symptome der Erkrankung können gelindert werden
- Die Ausbreitung der Krankheit auf andere Pferde kann verhindert werden
Nachteile:
- Eine Infektion kann nicht zu 100% verhindert werden, da der Erreger Streptococcus equi unterschiedliche Varianten aufweist. Diese kann der Impfstoff aber nicht alle abdecken
- Es kann gelegentlich zu Nebenwirkungen, wie beispielsweise Schwellungen oder Entzündungen kommen
Ist Druse auf den Menschen übertragbar?
Nein, Druse beim Pferd ist nicht auf uns Menschen übertragbar. Der Erreger Streptococcus equi kann nicht in den menschlichen Organismus gelangen, weshalb du dich bei deinem Pferd nicht anstecken kannst.
Ist Druse beim Pferd meldepflichtig?
Nein, Druse ist in Deutschland nicht meldepflichtig. Jedem verantwortungsvollen Pferdebesitzer ist es aber zu empfehlen, eine Druse Infektion zu melden. Dadurch können alle notwendigen Quarantäne Maßnahmen ergriffen und zur Eindämmung der Krankheit beigetragen werden.
Unser Fazit
Es ist wichtig, bei Verdacht auf Druse schnell zu handeln. Solltest du bei deinem Pferd eines oder mehrere Symptome beobachten, dann konsultiere umgehend einen Tierarzt. Denn eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind für die Gesundheit deines Pferdes entscheidend und die Ausbreitung der Krankheit kann verhindert werden.