Britta Schöffmann ist Ausbilderin aus vollstem Herzen. Das spürt jeder, der sie unterrichten sieht. Live, oder auch auf unseren Lehrfilmen ohne leisesten Zweifel zu erkennen. Wie viel Lehrmaterial mit der Dressurausbilderin schon bei uns zu finden ist, wollen wir euch heute zeigen. Denn: Es ist schon eine ganze Menge! Aber Achtung: Die Nebenwirkung könnte sein, dass ihr nach spätestens zwei Videos in den Stall wollen, um sich in den Sattel zu schwingen und es selbst auszuprobieren..
„Reiten gut erklärt“ ist der Titel einer unserer Ausbildungsserie mit Britta Schöffmann. Die Idee dahinter: Unterricht verständlich machen. Diesen und viele weitere Kurse findet ihr hier. So widmen sich mehrere Kurse zum Beispiel rein dem Thema Längsbiegung. Oder ganz ausführlich dem Thema Seitengänge.
Britta Schöffmann erklärt, wie die Schlüssellektion Schulter herein vorbereitet wird. Schön ist daran zu sehen, wie der Übungsablauf genau im Unterricht gestaltet wird. Ecken ausreiten, zwischendurch noch mal Schwung holen, weiche innere Hand, das sind Schlagwörter, die man im Unterricht hören kann. Auch mal deutliche Worte wie „Heiz’ hier nicht im Arbeitstempo durch das Schulterherein“ sind von ihr zu hören. Wenn etwas hier nicht so ganz klappt, gibt’s keinen Schnitt in der Kameraführung, sondern es wird gezeigt, wie die vollständige Lösung in diesem Moment aussehen kann. „Verwechsle Fleiß nicht mit Eile!“ erklärt Britta Schöffmann ihrer Schülerin, auch wenn das Pferd erst sechsjährig sei, „soll er nicht dadurch hasten!“
Schön zu erkennen ist stets an der Stute Shakira, wie gut dem Pferd die gymnastizierende Arbeit tut. Auch bei ihr ist in der Schulterherein-Sequenz zu sehen, was beim Lernen passieren kann und wie man dem entgegen wirkt. Shakira soll auf dem Zirkel im Trabe das Schulterherein zeigen. Doch zunächst führt die Reiterin nicht die Schulter hinein, sondern treibt die Kruppe hinaus. Britta Schöffmann zeigt der Reiterin, indem sie selbst Pferd spielt, wie es richtig wäre. Dann folgt eine genauere Vorbereitung der Übung: Schulterherein an der langen Seite, und sich als Reiterin stets bewusst machen, dass die Hinterbeine gerade aus gehen. Bewusster die Ecken durchreiten, Volten, bei denen die Reiterin darauf achtet, das Pferd wirklich um den inneren Schenkel zu biegen. Sie erinnert an die weiche innere Hand.
Wertvoll sind die Videos vor allem, weil der Zuschauer in Realzeit im Unterricht dabei ist. Nicht ellenlang – aber so lange, bis ein Problem behoben und eine Lösung gefunden ist. Dabei hat die Ausbilderin stets ganz unterschiedliche Pferde im Unterricht – vom talentierten sechsjährigen Sportpferd über die ehemalige Zuchtstute bis zum Tinker. Rassendiskriminierung kennt sie nicht, und Tierschutz ist ihr ein großes Anliegen. Das ist übrigens auch eine Motivation für sie – Pferden zu helfen, indem sie besser geritten werden.
Woher das kommt, was sie lehrt?
„Ich bin dankbar, dass ich über die Jahre von einigen großen Pferdeleuten wie Fritz Tempelmann, Willi Schultheis, Harry Boldt, Jean Bemelmans und später auch Klaus Balkenhol lernen durfte. Und ich bin den Pferden dankbar dafür, dass sie mir immer alles gegeben haben, was in ihnen steckte.“
Mit Anfang 20 erhielt sie das Goldene Reitabzeichen, erste Grand-Prix-Erfolge folgten wenige Jahre später auf ihrem selbst ausgebildeten Hengst Vivance. Britta Schöffmann arbeitet als Journalistin und Buchautorin, und zudem hat sie immer schon mal nebenbei, mal hauptsächlich, Pferde und Reiter ausgebildet.